AEG (Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, Abteilung Flugzeugbau, Hennigsdorf)
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AEG

AEG Aktiengesellschaft
Rechtsform - Aktiengesellschaft
Gründung - 1883 als Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität
Auflösung - 2. Oktober 1996
Auflösungsgrund - Fusion mit Daimler-Benz
Sitz - Berlin, Deutschland / 1951 bis 1996: Berlin und Frankfurt am Main
Leitung - Ernst Stöckl (bis 1996)
Mitarbeiterzahl - 11.000 (1995)
Umsatz - 2,5 Mrd. DM (1995)
Branche - Elektrotechnik

Die AEG Aktiengesellschaft war einer der weltweit größten Elektrokonzerne. Das 1883 von Emil Rathenau in Berlin als Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität gegründete und im Jahr 1888 in Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft umfirmierte Unternehmen stellte neben Produkten für die elektrische Energietechnik und den Haushaltsbedarf (Weiße Ware) Geräte zur Elektrogebäudeheizung, Straßenbahnen, Elektro- und Dampflokomotiven sowie im Tochterunternehmen NAG auch Kraftfahrzeuge her.
Der AEG-Konzern musste 1982 Insolvenz anmelden und wurde 1985 von der Daimler-Benz AG übernommen. Schließlich fusionierte 1996 Daimler-Benz mit seinem Tochterunternehmen, strukturierte in der folgenden Zeit Teile des damals nach Siemens zweitgrößten deutschen Elektrokonzerns um und trennte sich von ganzen Sparten.
Mit dem Ende des Konzerns nach der Fusion 1996 wurde die Marke AEG an Electrolux und andere Unternehmen lizenziert, die Unternehmensteile erworben hatten, und zuletzt an Electrolux verkauft, die über ihren Geschäftsbereich Electrolux Global Brand Licensing Lizenzen vergibt. Mittlerweile bieten unterschiedliche Hersteller unter der Marke AEG Elektroartikel fast jeder Kategorie an, unter anderem Musikanlagen, Autoradios, Ladegeräte, Haushaltsgeräte, Festnetz- und Mobiltelefone und Nähmaschinen.
Vor und während des Ersten Weltkriegs war die AEG nach der Friedrich Krupp AG zweitgrößter Rüstungsproduzent im Deutschen Reich und baute u. a. Flugzeuge für die Luftstreitkräfte des Deutschen Heeres. Mit seiner Beteiligung an der 1918 gegründeten Deutsche Werft AG war der Konzern im Schiffbau engagiert. In den 1930er Jahren entwickelten AEG-Techniker das Magnetophon für die Tonaufzeichnung auf Magnetband.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Sitz Berlin und Frankfurt am Main. Im Jahre 1967 fusionierte die AEG mit ihrem Berliner Tochterunternehmen Telefunken zu Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG-Telefunken. 1979 wurde die Firma in AEG-Telefunken Aktiengesellschaft geändert. Nach der Übernahme durch Daimler-Benz im Jahre 1985 und der Auslagerung aller restlichen Telefunken-Geschäftsbereiche änderte sich der Name in AEG Aktiengesellschaft.
Das kastenförmige Logo mit den drei Buchstaben in Antiqua-Schrift wurde 1912 von Peter Behrens entworfen.
Geschichte
Edison-Gesellschaft und eine Tochtergründung
Die Gesellschaft verdankt ihre Entstehung Emil Rathenau, der 1883 die Patente an den Erfindungen Thomas Alva Edisons zu Glühlampen für Deutschland erwarb und dazu in Berlin, Schlegelstraße 26, eine kleine Studiengesellschaft gründete. Diese Gesellschaft wurde im selben Jahr zur Deutschen Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität.
Die Edison-Gesellschaft gründete 1884 die Städtischen Elektricitätswerke (A.G.StEW) zu Berlin (ab 1887: Berliner Elektricitäts-Werke).
Von 1883 bis 1889 war der Münchener Ingenieur und spätere Gründer des Deutschen Museums Oskar von Miller der Direktor der Edison-Gesellschaft.
Erste bedeutende Produkte
Emil Rathenau holte 1887 Michail von Dolivo-Dobrowolsky ins Unternehmen, der als Chefingenieur der Drehstromtechnik zur praktischen Anwendung verhalf, indem er den ersten funktionsfähigen Drehstrommotor erfand. 1891 gelang Miller und Dobrovolski anlässlich der Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung in Frankfurt am Main nachweislich die Übertragung von Drehstrom über eine größere Strecke: Der in einem Kraftwerk in Lauffen am Neckar erzeugte Strom wurde über die 175 Kilometer lange Drehstromübertragung Lauffen-Frankfurt transportiert, wo er auf dem Ausstellungsgelände 1000 Glühlampen speiste und einen künstlichen Wasserfall antrieb. Dieser Erfolg war der Beginn der allgemeinen Elektrifizierung mit Wechselstrom im Deutschen Reich und verhalf der AEG zum wirtschaftlichen Erfolg.
Fabriken des Unternehmens
Die erste Fabrik befand sich ab 1886/1887 im Inneren eines Baublocks südwestlich vom Stettiner Bahnhof, erschlossen über das Grundstück Schlegelstraße 26/27. Dort nahm die Deutsche Edison-Gesellschaft von Emil Rathenau die Fabrikation von Glühlampen auf. Die umgenutzten Gebäude werden heute unter dem Namen Edison-Höfe vermarktet.
Bereits 1887 erwarb das Unternehmen im heutigen Ortsteil Berlin-Gesundbrunnen das Grundstück zwischen Ackerstraße, Feldstraße, Hermsdorfer Straße (heute Max-Urich-Straße) und Hussitenstraße, auf dem sich vorher die Weddingsche Maschinenfabrik von Wilhelm Wedding befand. 1887/1888 führten die Handwerksmeister H. Theleman und H. Büttner, C. Heidecke und der Baumeister A. Soeder dort einige Erweiterungen aus.
AEG und weitere Bauten im Berliner Norden
Im Jahr 1888 erfolgte neben einer Umstrukturierung und Erweiterung der Produktionspalette die Umfirmierung in Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft, abgekürzt AEG. Auf dem Grundstück an der Ackerstraße entstand der Neubau eines fünfgeschossigen Fabrikgebäudes, dessen Gesamtplanung in der AEG-Bauabteilung unter Leitung des Bauingenieurs Paul Tropp entstand, während die Fassadengestaltung von dem renommierten Berliner Architekten Franz Schwechten stammt. Der zunächst als Apparatefabrik bezeichnete Neubau wurde im Zuge des Baus weiterer AEG-Fabriken zur Zählerfabrik. Das bis auf die oberen Geschosse des Flügels an der Hussitenstraße erhaltene Gebäude steht heute unter Denkmalschutz.
1894 wurde das Gelände des ehemaligen Berliner Viehmarkts zwischen Hussiten- und Brunnenstraße erworben, auf dem in vielen Bauabschnitten das zunächst noch als Maschinenfabrik charakterisierte Werk Brunnenstraße entstand, das heute - wie die südlich gegenüberliegende Apparatefabrik - als Campus Wedding der Technischen Universität Berlin genutzt wird. Damit war auch ein Gleisanschluss an das Berliner Schienennetz hergestellt, eine Schienenverbindung zum Apparatewerk existierte jedoch noch nicht. Im Jahr 1897 wurde deshalb zwischen den beiden Grundstücken eine Untergrundbahn in einem eigens dafür gebauten Tunnel von 270 Metern Länge in Betrieb genommen. Mit seinen beiden oberirdisch angelegten Endstationen diente die Bahn nur dem innerbetrieblichen Personen- und Lastverkehr. Ausgeführt wurde der Tunnelbau unter der Leitung von C. Schwebel und Wilhelm Lauter, die ebenfalls den Spreetunnel Stralau für eine Straßenbahn-Linie planten.
Auf Drängen Kaiser Wilhelms II. gründeten die AEG und Siemens & Halske am 27. Mai 1903 zu gleichen Teilen mit einem Stammkapital von 300.000 Mark für den Bereich der drahtlosen Nachrichtenübermittlung in Berlin die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH, System Telefunken.
Großzügige Neubauten im Berliner Südosten
Um die schrittweise Erweiterung der Produkte realisieren zu können, siedelte sich AEG ab den 1910er Jahren vor allem im bis dahin beschaulichen Oberschöneweide an. Dort waren mit der Nähe zur Spree und mit der Verlegung einer Industriebahn beste Transportvoraussetzungen gegeben. Unter Mitwirkung aller namhaften Architekten, die bereits für AEG Gebäude entworfen hatten, entstanden nun dort zahlreiche Verwaltungsgebäude und Fabrikhallen.
Nachdem nach 1990 die ab 1949 von DDR-Betrieben genutzten Produktionsstätten aufgegeben wurden, standen viele Gebäude leer. Im Lauf der letzten zwanzig Jahre (Stand 2018) haben sich aber unter anderem die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und einige Start-ups hier neu eingerichtet.
Eine 1910 errichtete große Halle in der Reinbeckstraße 12-38, die von den Vermarktern den Namen Spreehalle erhielt, wurde 2017/2018 saniert und großzügig ausgebaut. Das Architektenteam Feilden Clegg Bradley Studios hat, nicht immer im Einklang mit dem Denkmalschutz, Einbauten aus Stahl und Beton vorgenommen sowie einen Hof in die Halle hineingeschnitten. Das umgebaute Gebäude soll langfristig für verschiedene postindustrielle Nutzungen, beispielsweise Ateliers, dienen. Mit den Umbauarbeiten beteiligte sich das Studio am Wettbewerb um den Preis des Bundes Deutscher Architekten 2018.
Produktpalette (Auswahl)
1907 bestellte die AEG den Architekten Peter Behrens zum künstlerischen Berater. Er war für die Gestaltung sämtlicher Produkte, Grafik, der Werbemittel und der Architektur zuständig und gilt somit als der weltweit erste Corporate Designer. Produktgruppen wie die Wand- und Werksuhren oder die Wasserkocher wurden zu Archetypen des modernen Industriedesigns. Seine Entwürfe sind tendenziell reduktiv und stehen im Kontrast zu den zuvor opulent dekorativ gestalteten Dingen. Bei Konsumgütern, etwa bei Leuchten, wurden jedoch weiterhin auch historisierende Produkte angeboten, die auf die Zeit vor Behrens’ Tätigkeit zurückgehen und bis in die 1930er Jahre in hohen Stückzahlen abgesetzt wurden.
Die Tätigkeit der Gesellschaft erstreckte sich bald auf alle Gebiete der Starkstromtechnik, insbesondere auf Leuchtmittel, Elektromotoren, elektrische Bahnen, Anlagen der Elektrochemie, außerdem die Fertigung von Dampfturbinen, Dieselmotoren, Automobilen, Kabeln und Leitungsmaterialien. In den ersten Jahrzehnten besaß die Gesellschaft Werke in und um Berlin:
Maschinenfabrik (Dynamomaschinen, Elektromotoren, Transformatoren)
Apparatefabrik (Bogenlampen, Ausschalter, Sicherungen, Widerstände, Regler, Anlasser, Messinstrumente aller Art)
Kabelwerk (Kupfer- und Metallwerk, Gummifabrikation, Mikanitfabrik)
Glühlampenfabriken (Kohlefaden- und Metalldrahtglühlampen, Nernst-Lampen), 1920 in Osram überführt
Turbinenfabrik Moabit (Dampfturbinen)
Amerikanischer Einfluss ab 1929
1929/1930 übernahm der US-amerikanische Elektro- und Medienkonzern General Electric (GEC) zum Kurs von 200 Prozent AEG-Stammaktien im Nennwert von 30 Millionen Reichsmark, was einem Anteil von 27,5 Prozent des Grundkapitals entsprach, und entsandte fünf Mitglieder in den AEG-Aufsichtsrat. Auf der Generalversammlung der AEG am 27. August 1929 verteidigte sich Hermann Bücher gegen den Vorwurf der Aktionäre, die AEG degeneriere „zum Chef-Verkäufer der General Electric in Europa“, mit dem Argument, es gäbe bindende Abmachungen, dass die GEC niemals mehr als 49 % erwerben könne. Dies wurde mit Gelächter quittiert, da auf Grund des zersplitterten Aktienkapitals die 27,5 % zur Kontrolle ausreichten. Am 12. Oktober 1929 spielte Carl Friedrich von Siemens in einer Rede im Reichstag auf die GEC-Beteiligung an, in dem er ausführte: „Manche Führer der einst so stolzen Elektrotechnik haben zu früh das Steuer aus der Hand gegeben und den fremden Lotsen an Bord gerufen, weil sie nicht glaubten, den Sturm selbst meistern zu können“.
Betriebswachstum und Nationalsozialismus
1897: Erwerb eines großen Areals in der damals selbstständigen Landgemeinde Oberschöneweide und Baubeginn der beiden Großbetriebe Kabelwerk Oberspree (KWO) und Transformatorenwerk Oberspree (TRO) nach Plänen der Architekten Peter Behrens und Ernst Ziesel.
1899: Beginn der Produktion von Nernstlampen
AEG wird am 10. Oktober 1899 Gründungsmitglied der Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen in Berlin. Ziel des Unternehmens ist es, praktische Erfahrungen mit hohen Geschwindigkeiten bei elektrischer Traktion zu sammeln.
1900: Erfindung des Haartrockners. Die AEG sicherte sich 1909 den Begriff Fön als Wort-Bild-Marke. Heute gilt für AEG-Haartrockner die 1941 eingetragene Wort-Bild-Marke FOEN und von 1978 bis 2001 auch die Wortmarke TURBO FOEN.
1901 begann die AEG-Tochter Neue Automobil-Gesellschaft AG (N.A.G.) in der mechanischen Werkstatt des Kabelwerkes Oberspree in Oberschöneweide mit der Herstellung von Motorfahrzeugen. In der nicht weit entfernten Ostendstraße wurde von 1914 bis 1917 ein neues Fabrikgebäude (heutiger Peter-Behrens-Bau) für die NAG gebaut.
1903: Die andauernden Patent-Streitigkeiten mit Siemens & Halske wurden durch die Gründung der gemeinsam betriebenen „Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H, System Telefunken“ beigelegt.
1904: Fusion von AEG und Union-Elektricitäts-Gesellschaft (UEG).
1906: Das von Alfred Messel entworfene AEG-Haus am Friedrich-Karl-Ufer 2/4 (ab 1951: Kapelle-Ufer) in Berlin-Mitte wurde als neue Konzernzentrale bezogen.
1910: Einstieg in den Flugzeugbau mit der Abteilung Flugzeugbau in Hennigsdorf bei Berlin, Anlage des Werksflugplatzes Nieder Neuendorf 1912.
Erweiterungsbauten auf dem Gelände in Oberschöneweide, u. a. durch AEG-Hausarchitekt Ernst Ziesel und den Bauingenieur Gerhard Mensch.
1915: Emil Rathenau, der AEG-Gründer, starb im Alter von 76 Jahren an den Folgen (u. a. Beinamputation) seines Diabetes mellitus am 20. Juni 1915 in Berlin und sein Sohn Walther Rathenau übernahm das Präsidium der AEG bis zu seiner Ermordung am 24. Juni 1922. 1915 stiftete die AEG ein neues Gebäude an die Berliner Secession. Den Vorsitz des Direktoriums der AEG ab 1915 und später den Vorstandsvorsitz der Gesellschaft übernahm bis 1928 Felix Deutsch. Ab 1928 bis 1947 führte Hermann Bücher den AEG-Konzern. Sein Stellvertreter ab 1930 bis 1945 war Waldemar Petersen.
1916. Im Metall-Labor der AEG Berlin entdeckte Jan Czochralski die Möglichkeit Einkristalle herzustellen. Heute werden 95 % der Weltproduktion an einkristallinen Silicium nach dem Czochralski-Verfahren hergestellt.
1926: Der Konzern kaufte die Grundstücke Hoffmannstraße 17-23 (seit Dezember 2010: Martin-Hoffmann-Straße) in Berlin-Alt-Treptow und errichtete dort nach Plänen von Ernst Ziesel die Apparate-Werke Treptow (AT), die 1928 bereits 4000 Menschen beschäftigten. Dort wurden elektrische Schaltgeräte, Messinstrumente (Stromzähler), Rundfunkempfänger (Röhrenradios) sowie Relais und Quecksilberdampfgleichrichter hergestellt. Noch wenige Monate vor Kriegsende zu 80 % zerstört, wurden die Apparate-Werke Treptow 1948 zur Sowjetischen Aktiengesellschaft (SAG) und in Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow (EAW) umbenannt. Nach der Übergabe in DDR-Besitz wurden die EAW 1954 zum VEB Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow „Friedrich Ebert“.
1927: Das Berliner Schau- und Verkaufsgebäude in der Luisenstraße 35 wurde am 15. September bei einem Brand zerstört.
1928: Als Ersatz wurde zwischen Oranienburger- und Friedrichstraße eine Fläche von 10.500 m² in dem 1908 fertiggestellten Komplex der Friedrichstraßenpassage, die bis 1914 ein Wertheim-Kaufhaus beherbergte, zum neuen Schau- und Verkaufshaus umgebaut und dieses als Haus der Technik bezeichnet. Dort wurde in der Friedrichstraße 110-112 im April 1939 von der Reichspost die vierte Fernsehsprechstelle Berlins eingerichtet. (→ Geschichte des Fernsehens in Deutschland) Die Reste des ehemaligen AEG-Verkaufsgebäudes wurden zwischen 1990 und 2012 als Kulturzentrum Kunsthaus Tacheles genutzt.
1935: Vorstellung des weltweit ersten Tonbandgerätes Magnetophon K1 auf der Großen Deutschen Funk-Ausstellung Berlin.
1935 wurden die Borsig Lokomotiv-Werke übernommen, deren Lokomotivbau dann nach Hennigsdorf verlagert wird.
1938: Nach der Einstellung ihrer Automobilfertigung richtete die AEG im ehemaligen N.A.G.-Gebäude in der Ostendstraße die Röhrenfabrik Oberspree (RFO) ein, die u. a. spezielle Elektronenröhren für die von der GEMA in Köpenick entwickelten Radargeräte der Wehrmacht herstellte. Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) gründete dort im Juli 1945 das Labor, Konstruktionsbüro und Versuchswerk Oberspree (LKVO), das ab Mai 1946 als Oberspreewerk (OSW) firmierte. Der im Juli 1951 in Werk für Fernmeldewesen (HF) umbenannte Betrieb wurde 1960 zum RFT Werk für Fernsehelektronik (WF).
1940 kam es zum Ausgleich mit Siemens & Halske, gemeinsame Verflechtungen wurden weitestgehend aufgelöst. Das Gemeinschaftsunternehmen Osram kam zu Siemens und das Gemeinschaftsunternehmen Telefunken zur AEG. Siemens & Halske bekam die Erlaubnis, bis Kriegsende die Telefunken-Patente weiter zu nutzen.
Nach der deutschen Besetzung Lettlands 1941 übernahm die AEG die VEF Valsts elektrotehniskā fabrika in Riga. Das Werk wurde zu AEG Ostlandwerk GmbH umbenannt und beschäftigte Zwangsarbeiter des Rigaer KZ Kaiserwald. 1944, vor der Eroberung Rigas durch die Rote Armee wurden der größte Teil der technischen Anlagen des Werks und die fertigen Produkte nach Deutschland überführt und der Rest gesprengt.
In Berlin setzte die AEG ab 1939 Zwangsarbeiter ein. Sie kamen u. a. aus Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Polen und der Sowjetunion. 1942 beschäftige der Konzern 175.000 Arbeitskräfte, von denen Zwangsarbeiter 35 Prozent ausmachten, in manchen Abteilungen bis zu 60 Prozent. Ab 1942/43 wurden KZ-Häftlinge verstärkt bei AEG eingesetzt. Ein Außenlager des KZ Sachsenhausen wurde bei der AEG in Berlin-Köpenick eingerichtet.
Gebäude (Auswahl)

Apparatefabrik (Zählerfabrik) in Berlin-Gesundbrunnen, Ackerstraße / Feldstraße; 1888-1890 von Paul Tropp und Franz Schwechten

„Beamtentor“ am Werk Brunnenstraße, Brunnenstraße 107a; 1897 von Franz Schwechten

Glühlampenfabrik im Werk Moabit, Sickingenstraße 70/71; erbaut 1907-1912 (ab 1920 Osram-Werk A, ab 1939 Telefunken-Werk, seit 2005 Jobcenter Berlin-Mitte)

Turbinenfabrik im Werk Moabit, Huttenstraße 12-16; 1909 von Peter Behrens und Karl Bernhard
Hochspannungsfabrik (Widerstandsfabrik) im Werk Brunnenstraße (von der Gustav-Meyer-Allee aus gesehen); 1910 von Peter Behrens

Montagehalle für Großmaschinen im Werk Brunnenstraße, Voltastraße / Hussitenstraße; 1911-1912 von Peter Behrens

1945 bis Ende der 1960er Jahre
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Konzernzentrale, das AEG-Haus am Friedrich-Karl-Ufer, fast völlig zerstört und lag zudem im sowjetischen Sektor von Berlin. Das Werk in Hennigsdorf wurde von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) beschlagnahmt und 1948 zum VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke Hennigsdorf (LEW). Ebenso wurden das Kabelwerk Oberspree (KWO), das Transformatorenwerk Oberspree (TRO) in Berlin-Oberschöneweide und die Apparatefabrik Treptow zunächst Sowjetische Aktiengesellschaften (SAG) und später auch VEB. Der Wiederaufbau des Konzerns konnte, auch wegen der Mitte 1948 beginnenden Berliner Blockade, nicht von der nun geteilten Stadt aus bewältigt werden. Die Unternehmensleitung für die nicht enteigneten Unternehmensteile wurde daher zunächst nach Hamburg verlegt.
In Berlin-Schmargendorf wurde am Hohenzollerndamm 150-152 in dem ausgedehnten Gebäudekomplex des ehemaligen Wehrkreiskommandos III der Wehrmacht ab 1948/1950 eine Dependance für verschiedene Geschäftsbereiche und ein Vertriebsbüro eingerichtet. Mit dem Verlust der KWO und TRO am größten Standort Oberschöneweide wurde die Kabelherstellung bei der AEG völlig eingestellt und in der Brunnenstraße (Bezirk Berlin-Wedding) der Bau von Leistungstransformatoren neu eingerichtet. Nach Wiederaufnahme der Produktion in West-Berlin, Nürnberg (Hausgeräte), Stuttgart (Elektrowerkzeuge) und Mülheim an der Ruhr (Ausbesserungswerk für Hochspannungs-Transformatoren) entstanden in Westdeutschland neue Werke, unter anderen ab Mai 1946 die Zählerfabrik in Hameln, die später auch Sicherungsautomaten und technische Leuchten produzierte und 1963 rund 2500 Mitarbeiter beschäftigte. Viele der neuen Fabriken, wie etwa die aus Erfurt verlagerten Olympia-Büromaschinenwerke, wurden zunächst in ehemaligen Liegenschaften der Wehrmacht eingerichtet, die sich jedoch für die Fertigung nur bedingt eigneten und der AEG auf Dauer Wettbewerbsnachteile brachten.
1948: Die AEG-Fabrik Kassel (FK) in der Lilienthalstraße 150 wurde in den Hallen des ehemaligen MWK (Motorenbau Werk Kassel) in Betrieb genommen. Als erster Fabrikteil nahm die Hochspannungsschaltgerätefabrik (HSF) die Fertigung auf, später folgten die Kühlgerätefertigung (KSF), Fahrkartendruckerfabrik (FDF), Isolierstofffabrik (IF) sowie das weltweit anerkannte Hochspannungsinstitut (HI). In den frühen 1960er Jahren arbeiteten mehr als 5000 Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen des Werkes Kassel.
1951: Das AEG-Hochhaus am Theodor-Stern-Kai in Frankfurt am Main wurde als neue Unternehmenszentrale bezogen. Das Werk in Oldenburg (Oldb.) produzierte Kleinmotoren und Hausgeräte und beschäftigte 1963 rund 2650 Mitarbeiter. Die Zahl der Beschäftigten im Konzern stieg von 20.900 im September 1948 auf 55.400 Personen im September Jahres 1957. Im selben Jahr überstieg der Umsatz erstmals eine Milliarde DM. Die hohen Investitionen für den Neuaufbau der AEG (von 1948 bis 1956 über 500 Millionen DM) belasteten allerdings die Bilanz erheblich.
1958: Das Unternehmen stellte mit dem Lavamat seinen ersten Waschvollautomaten vor. In der Werbung für AEG-Hausgeräte wird erstmals der Slogan AEG - Aus Erfahrung Gut verwendet, woraus der Volksmund alsbald „Alles Ein Gammel - Aber Es Geht“ macht oder: „Auspacken, Einschalten, Garantiefall bzw. Geht nicht“, oder auf Ostfränkisch: „Allmächd, Edz Gäihds“ oder auch „Alteisen-Gesellschaft“.
1960 wurde in Berlin das Telefunken-Hochhaus als Zentrale des AEG-Tochterunternehmens Telefunken errichtet. Nach der Fusion beider Unternehmen zur AEG-Telefunken AG wurde es von dieser weiter genutzt und schließlich 1975 an den Berliner Senat verkauft, der es der TU Berlin überließ.
1962: Der AEG-Konzern umfasste in der Bundesrepublik 127.000 Beschäftigte und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 3,1 Milliarden DM. In Springe eröffnete die AEG im Februar 1962 eine neue Fabrik zur Herstellung von Regel- und Steuergeräten mit 200 Beschäftigten.
1962: Patenterteilung für das von Walter Bruch bei Telefunken in Hannover entwickelte PAL-Farbfernsehsystem.
1965: Das erste optoelektronische Lichtwellenleiter-System erfand 1965 Manfred Börner. Er entwarf ein optisches Weitverkehrs-Übertragungssystem, das Laserdioden, Glasfasern und Photodioden kombinierte. 1966 meldete er das System für das Unternehmen AEG-Telefunken zum Patent an. Alle optischen Weitverkehrs-Übertragungssysteme arbeiten noch heute nach diesem von Manfred Börner vorgeschlagenen Systemprinzip. Für seine Erfindung wurde Börner 1990 mit dem Eduard-Rhein-Preis ausgezeichnet.
1966: In Berlin wurde im Bezirk Wedding die Größtmaschinenhalle auf dem Areal Brunnenstraße fertiggestellt. Sie galt zu dieser Zeit als größte Halle der Branche in Europa (175 m lang, 45 m breit und 26 m hoch) und gestattete mit vier koppelbaren Kranbahnen den Bau von Motoren und Generatoren größter Leistungen und mit Einzelgewichten bis 400 t für den Weltmarkt. Zur Grundsteinlegung war der damalige Justizminister der USA, Robert F. Kennedy, anwesend. Die Halle wurde nach Schließung der Betriebsstätte Brunnenstraße 1986 abgerissen. An der Brunnenstraße wurden von Siemens Nixdorf neue Gebäude errichtet, die auch heute nicht mehr vorhanden sind.
1. Januar 1967: Fusion mit Telefunken zu: Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG-Telefunken mit Sitz in Frankfurt am Main. Übernahme der Linde Haushaltsgeräte GmbH von der Linde AG.
Niedergang und Verlust der Selbstständigkeit
1970: Weltweit stand AEG-Telefunken mit 178.000 Mitarbeitern an zwölfter Stelle in der Weltrangliste der größten Elektrounternehmen. Die Unternehmenskrise zeichnete sich jedoch ab. Das Unternehmen wurde unter anderem durch letztlich erfolglose Projekte wie den Bau einer automatischen Gepäckförderanlage am Flughafen Frankfurt Main und den Einstieg in den Bau von Kernkraftwerken belastet. Die von der AEG in den 1960er Jahren entwickelte Baulinie von Siedewasserreaktoren konnte sich am Markt nicht durchsetzen. Insbesondere das Kernkraftwerk Würgassen, dessen Inbetriebnahme sich wegen einer Reihe von technischen Problemen um Jahre verzögerte, kostete die AEG Hunderte von Millionen Mark. Neben solchen technischen Problemen war eine Hauptursache für den Zusammenbruch ein chaotisches Finanz- und Planungswesen. Planungsunterlagen waren unnötig ausführlich und dadurch unverständlich. In Frankfurt gab es eine aufgeblähte, ineffektive Unternehmenszentrale mit fast 1000 Mitarbeitern. Gewinne und Verluste verschiedener Geschäftsbereiche wurden durch das Rechnungswesen so zusammengeführt, dass nach Insider-Informationen schließlich kein einziger Bereich tatsächliche Gewinne auswies. Mit derartigen Problemen stand die AEG nicht allein (siehe u. a. auch Untergang von Borgward und Vulkan-Werft).
1972: Der Konzern schüttete letztmals eine Dividende aus. Die Unterhaltungselektronik wurde unter dem Namen Telefunken Fernseh und Rundfunk GmbH mit Sitz in Hannover ausgegliedert. Die Computertechnik folgte: Das Tätigkeitsgebiet der Großrechner (TR 4, TR 10, TR 440) wurde zunächst in eine Kooperation unter dem Namen Telefunken Computer GmbH mit dem Unternehmen Nixdorf Computer eingebracht und zwei Jahre später an Siemens verkauft (Computer Gesellschaft Konstanz). Das Tätigkeitsgebiet der Prozessrechner (TR 84, TR 86, AEG 60-10, AEG 80) wurde im Geschäftsbereich Automatisierungstechnik (ab 1980 als ATM Computer GmbH) weitergeführt.
1975: Das ehemalige Telefunken-Hochhaus am Berliner Ernst-Reuter-Platz wurde an den Berliner Senat verkauft. Das Gebäude war bereits früher an die TU Berlin vermietet worden.
1976: Um die im neuen Mitbestimmungsgesetz festgelegte paritätische Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat zu umgehen, wurden vom neuen AEG-Vorstandsvorsitzenden Walter Cipa - der promovierte Geologe kam von der Gelsenkirchener Bergwerks-AG und war bis Ende Januar 1980 AEG-Chef - neben den beiden selbstständigen Unternehmen AEG Hausgeräte GmbH und Telefunken Fernseh und Rundfunk GmbH zusätzlich vier Betriebsführungsgesellschaften mit der Rechtsform einer AG gegründet, die zu 100 Prozent Unternehmenstöchter der Konzernmutter waren (die Zahlen in Klammern beziehen sich auf den Anteil am Konzernumsatz im Jahre 1980):
AEG-Telefunken Anlagentechnik AG (37 %)
AEG-Telefunken Serienprodukte AG (16 %)
AEG-Telefunken Kommunikationstechnik AG (6 %)
Olympia-Werke AG (Unternehmensbereich Bürotechnik, 7 %)
AEG-Hausgeräte GmbH (22 %)
Telefunken Fernseh und Rundfunk GmbH (12 %)
1979 wurde unter Fortfall der noch aus dem Jahr 1887 stammenden Zusatzbezeichnung Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft die Firma aus EG-rechtlichen Gründen in AEG-Telefunken Aktiengesellschaft geändert.
1980: Heinz Dürr wurde zum 1. Februar Vorstandsvorsitzender (bis 1990)
1981 wurde in Wedel die erste vollautomatische Fertigungsstrecke der Welt zur Herstellung von terrestrischen Solarmodulen konzipiert und in Betrieb genommen. Sie bestand aus zwei Schweißmaschinen, einer Vakuumkammer (um den Verbund aus Glas, Folie und verschalteter Solarzellenmatrix zu fügen), einer Rahmungsstation, einem Messplatz und peripheren Fertigungseinrichtungen wie Folienschneidemaschine und Waschanlage. Die einzelnen Stationen waren durch ein Transportsystem miteinander verbunden. Etwa zwei Megawatt Modulkapazität pro Jahr konnten hier gefertigt werden. 1983 ging mit einer 300-kWp-Anlage auf der Insel Pellworm das seinerzeit größte Photovoltaik-Kraftwerk in Betrieb. Vier Jahre später wurden die Solarzellen- und Solarmodulproduktion am Standort Wedel zusammengeführt. Das Solarzentrum war seinerzeit rund 9000 Quadratmeter groß.
1982: Am 9. August musste die Konzernleitung beim Amtsgericht Frankfurt am Main Vergleich anmelden. Ein Sanierungskonzept, das Bundesbürgschaften von 600 Mio. DM und neue Bankkredite von 275 Mio. DM vorsah, scheiterte zunächst an der Uneinigkeit der Banken, dann gewährte ein Bankenkonsortium dem AEG-Konzern bis Juni 1983 ein Verwalterdarlehen von 1,1 Mrd. DM. Davon waren 700 Mio. DM sofort verfügbar und 400 Mio. DM nach Zusage einer Bürgschaft durch den Bund. Vergleichsverwalter war der Rechtsanwalt Wilhelm Schaaf. Infolge des Vergleichsverfahrens der AEG (August 1982 bis Oktober 1984) wurden weitere wesentliche Kernbereiche abgegeben. Hiervon war nicht nur die AEG-Telefunken AG, sondern auch die Tochtergesellschaften Küppersbusch AG in Gelsenkirchen, die Hermann Zanker Maschinenfabrik GmbH & Co. KG in Tübingen und die Carl Neff GmbH in Bretten betroffen. Die Alno-Möbelwerke GmbH & Co. KG in Pfullendorf wurde wieder von den bisherigen Minderheitsgesellschaftern der Familie Nothdurft übernommen und aus dem Konzern ausgegliedert. Auch Zulieferer der AEG mussten Konkurs anmelden, u. a. die Becher & Co. Möbelfabriken KG in Bühlertann. Mitauslöser dafür waren unangemessene Unternehmensaufkäufe und mangelnde Kontinuität der Unternehmenspolitik. Eine Auswirkung des Vergleichs war unter anderem der Verkauf des Areals der traditionellen Maschinenfabrik Brunnenstraße im damaligen Berliner Bezirk Wedding. Damit wurden die Groß- und Kleinmaschinenfabrik zugunsten der Lloyd Dynamowerke in Bremen (mittelgroße elektrische Maschinen), der AEG-Kanis Turbinenfabrik GmbH in Essen (Gasturbinen sowie Reparatur von elektrischen Maschinen) und des Unternehmens Bauknecht (Kleinmaschinen, Hausgeräte) aufgegeben. Für die ebenfalls auf diesem Areal befindlichen Stromrichterfabrik und Bahnfabrik wurden neue Fabriken in Berlin-Marienfelde bzw. Berlin-Spandau erbaut. Das Großrechenzentrum und das Institut für Automation wurden an anderen Standorten untergebracht.
1983/1984: Die Sparte Unterhaltungselektronik (Telefunken Fernseh und Rundfunk GmbH) wurde an den französischen Staatskonzern Thomson-Brandt verkauft, der in der Folge die Produktion mit SABA und Nordmende zusammenlegte.
Als Teil der Daimler-Benz AG
1985: Übernahme durch die Daimler-Benz AG. Der Name lautete wieder AEG Aktiengesellschaft, Logo siehe oben. Damit sollte die Vision des Daimler-Benz-Vorstandes Edzard Reuter (ab 1987 Daimler-Benz-Vorstandsvorsitzender), der aus beiden Unternehmen einen Integrierten Technologiekonzern schaffen wollte, besser dargestellt werden. Im Rahmen dieser Übernahme wurden Teile der AEG in die Konzernschwester DASA ausgegliedert.
1988: Anlässlich der Feier zum 60-jährigen Bestehen des AEG-Forschungsinstituts stiftete die AEG den Carl-Ramsauer-Preis.
1990 kooperierte der Bahnbereich als AEG Westinghouse Transport-Systeme GmbH (Sitz Berlin) kurzzeitig mit der Westinghouse Transportation Systems Inc. in Pittsburgh, USA.
1992: Fusion des Bahnbereiches mit dem Lokomotivbau Elektrotechnische Werke Hennigsdorf, woraus die AEG Schienenfahrzeuge GmbH entstand.
1992: Die schwedische Gruppe Atlas Copco erwarb die AEG Elektrowerkzeuge GmbH.
1994: Verkauf der Abteilung für Automatisierungstechnik (Modicon) an Schneider Electric und der AEG Hausgeräte GmbH an Electrolux.
1995: Die AEG Schienenfahrzeuge GmbH ging nach der Verlagerung der Spandauer Betriebsstätte nach Hennigsdorf in die ABB Daimler-Benz Transportation (Adtranz) und mit dieser am 1. Mai 2001 in die Bombardier Transportation über, blieb aber noch unter HRB 2889 beim Registergericht Potsdam mit Sitz in Hennigsdorf eingetragen (Stand August 2020).
1996:
Verkauf von neun mittelständisch strukturierten Gesellschaften an die Elexis Elektroholding GmbH (1998 umfirmiert in elexis AG).
Übernahme der AEG Anlagen- und Automatisierungstechnik durch Cegelec.
Übernahme der AEG Energietechnik (AEG T&D, Transmission and Distribution) durch GEC-Alsthom.
Auf Beschluss der Hauptversammlung der Daimler-Benz AG unter dem Vorsitz von Jürgen Schrempp erfolgte die Fusion des verlustbehafteten Konzerns mit der Daimler-Benz AG. Neu gegründete Unternehmen bzw. bereits bestehende (z. B. DASA) sollten diverse Geschäftsfelder des ehemaligen AEG-Konzerns fortführen.
2. Oktober 1996: Nach über 113 Jahren Unternehmensgeschichte wurde die Firma AEG Aktiengesellschaft im Handelsregister von Frankfurt am Main gelöscht.

Vorstandsvorsitzende der AEG
Name - Von - Bis
Emil Rathenau - 1887 - 1915
Felix Deutsch - 1915 - 1928
Hermann Bücher - 1928 - Januar 1946
Walther Bernhard - Januar 1946 - Mai 1947
Friedrich Spennrath - Mai 1947 - Dezember 1955
Hans C. Boden - Januar 1956 - Februar 1961
Hugo Bäurle (1912-1962) - März 1961 - Januar 1962
Hans C. Boden - Februar 1962 - September 1962
Hans Heyne - Oktober 1962 - Dezember 1964
Berthold Gamer - Januar 1965 - Dezember 1965
Hans Bühler (1903-1997) - Januar 1966 - Juni 1970
Hans Groebe - Juni 1970 - Juli 1976
Walter Cipa - Juli 1976 - Januar 1980
Heinz Dürr - Februar 1980 - Dezember 1990
Ernst Georg Stöckl - Januar 1991 - September 1996

Abwicklung durch die EHG Elektroholding
Als AEG mit Daimler-Benz, rückwirkend zum 1. Januar 1996, fusionierte wurden zuvor die Überreste, sowohl Vermögen wie auch Verbindlichkeiten, der zu dem Zeitpunkt stark geschrumpften AEG auf die EHG Elektroholding GmbH als Rechtsnachfolgerin übertragen. Zu dem Vermögen gehörten restliche AEG-Unternehmensteile, einige Immobilien sowie Markenrechte. Die EHG mit Sitz in Frankfurt am Main wurde eine Tochter von Daimler-Benz.
In den nächsten Jahren veräußerte EHG das Restvermögen. Einen großen Teil der AEG-Unternehmensteile d. h. die Bahntechnik, Mikroelektronik (Temic) und die Postautomation (Electrocom) mit rund 30 000 Beschäftigten verkaufte EHG bereits 1996 an das Mutterunternehmen. Die AEG Infrarotsparte wurde am 1. Januar 1996 als AEG Infrarot-Module GmbH (AIM) eigenständig, EHG war zunächst der alleinige Gesellschafter doch bereits im Jahre 1997 verkaufte EHG 50 % seiner Anteile an die Bodenseewerk Gerätetechnik BGT. 2005 erwarb Rheinmetall die restlichen 50 Prozent.
Bis zum Verkauf der Markenrechte steuerte die EHG deren Lizenzierung. Die Markenrechte und Patente der AEG hat die EHG im Jahre 2004 für einen zweistelligen Millionenbetrag an Electrolux veräußert. 2007 verkaufte die EHG die Telefunken Licences GmbH, welche die Marken- und Namensrechte an Telefunken hatten, an die Live Holding AG.
Im Jahre 2006 hatte EHG weit mehr als einer Milliarde Euro Vermögen und verwaltet dieses als Rückstellungen für die Betriebsrente von etwa 45 000 ehemaligen AEG-Beschäftigten.
Die EHG Elektroholding wickelt Rechtsstreitigkeiten z. B. Schadensersatz gegen die AEG sowie ihrer Auslandstöchter ab. Auch organisierte sie die Übergabe des Unternehmensarchivs sowie musealer Bestände an das Deutsche Technikmuseum in Berlin. 2009 verlegte die EHG ihren Sitz nach Stuttgart.
Weitere Geschichte ehemaliger Konzernteile
1999 wurde das der Allianz verkaufte AEG-Hochhaus abgerissen, welche dort mit dem Allianz-Kai ein neues Büro- und Dienstleistungszentrum errichten ließ.
2000: Die 1981 gegründete AEG Softwaretechnik, ab 1996 Teil der repas-AEG-Unternehmensgruppe und seit 1998 unter dem Namen repas AEG Software GmbH geführt, wird 2000 von der PSI AG übernommen und firmiert als PSI Transportation GmbH, seit 2007 als PSI Transcom GmbH. Der Namensteil AEG verschwand. Die PSI AG wurde 1969 von AEG-Mitarbeitern ausgegründet.
2002:
Schließung des AEG-Hausgeräte-Werkes in Kassel-Bettenhausen, Verlagerung der Produktion von Kühl- und Gefriergeräten nach Italien und Ungarn.
Die Stiebel-Eltron-Gruppe kauft die Electrolux Haustechnik GmbH (EHT) mit der AEG Haustechnik.
2005: Übernahme der Elektromaschinen-Marke AEG von Atlas Copco durch Techtronic Industries, die seitdem unter dem Namen A&M Elektrowerkzeuge firmiert.
2005: Bekanntgabe der Schließung des Nürnberger AEG-Werkes und Verlagerung der Produktion nach Polen und Italien. Somit wurden zukünftig alle AEG-Haushaltsgeräte, bis auf die im AEG-Werk Rothenburg ob der Tauber produzierten Backöfen, Herde und Kochmulden, außerhalb Deutschlands (in erster Linie in Polen, Ungarn und Italien) produziert. Die Schließung führte zu einem sechswöchigen Streik der Belegschaft und einem Boykottaufruf der Gewerkschaft (Konsumentenboykott).
2007: Die letzte AEG-Waschmaschine lief am 9. März im Electrolux-Werk Nürnberg vom Band; am 16. März wurde das Werk geschlossen.
2008: Electrolux reaktivierte den unternehmerischen Mantel im August 2008, sodass der Name AEG als neuer Bestandteil des Konzerns auftrat.
2009 erwarb die Special Purpose Acquisition Company (SPAC) Germany1 Acquisition Limited die Mehrheit an dem Hersteller von Stromversorgungsgeräten AEG Power Solutions von dem Finanzinvestor Ripplewood. AEG Power Solutions mit Sitz in den Niederlanden ist hervorgegangen aus der Saft Power Systems (ehemals eine Tochter von Alcatel), die 1998 die AEG SVS Power Supply Systems GmbH erwarb; seit 2008 firmiert die Gruppe unter dem Namen AEG Power Solutions. Die börsennotierte 3W Power S.A. mit Sitz in Luxemburg ist die Holding der AEG Power Solutions Group (Stand Dezember 2014).
AEG Kondensatoren und Wandler GmbH
Im Jahre 1996 wurde in Berlin die AEG Kondensatoren und Wandler GmbH (AEG KUW GmbH) gegründet. Das Unternehmen geht auf die seit 1899 in der Drontheimer Straße, Gesundbrunnen (früher Bezirk Wedding) bestehende Hydrawerk AG zurück, die Kondensatoren und Trockengleichrichter produzierte. Ab den 1940er Jahren war die AEG im Besitz aller Aktien der Hydrawerk AG. Diese ging 1996 nach der Auflösung der AEG an die britische Elexis und blieb führender Hersteller von MP-Kondensatoren für Hausgeräte. Ende des Jahres 1998 wurde die AEG KUW GmbH an die Berliner KuW Kondensatoren und Wandler Beteiligungs GmbH verkauft, ein Unternehmen ehemaliger Manager der AEG KUW GmbH. Die AEG KUW GmbH war in den Jahren 2000 bis 2002 in einen Übernahmeskandal einer Kondensatorenfabrik in Slowenien verwickelt. In Folge davon kam es zu Vorwürfen der absichtlichen Täuschung und Misswirtschaft, sodass das Unternehmen in Semič bewusst in den Konkurs getrieben werden sollte. Dieses wurde schließlich von dem Bankkonzern Hypo Alpe Adria übernommen und befindet sich seitdem wieder in slowenischem Besitz. Die AEG KUW GmbH stellte im Jahre 2002 die Produktion und den Vertrieb von Kondensatoren ein. Das Lieferprogramm wurde von der Epcos AG übernommen. Im März des Jahres 2003 meldete die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) die Übernahme der AEG KUW GmbH.
FHP-Motors
Im Jahre 1947 gründete die AEG in Kreyenbrück, einem Stadtteil von Oldenburg, ein Werk für elektrische Kleinmotoren. Hauptprodukt waren Motoren für Waschmaschinen. In der Hochzeit hatte die Fabrik etwa 4000 Mitarbeiter. 1975 baute AEG zum ersten Mal Stellen in großem Umfang ab, etwa 250 der damals über 3500 Arbeitsplätze. 1990 wurde das Werk als FHP-Motors GmbH von einer Holding übernommen, die zu je 50 Prozent Daimler-Benz und Electrolux gehörte. Der Name bezieht sich auf die englische Bezeichnung für Kleinmotor, fractional horse-power motor. Die Holding hielt nur bis 1996. Damals zählte das Werk noch 1200 Beschäftigte. Electrolux verkaufte 2002 das Werk für nur 700 000 Euro an die Sole-Gruppe, welche später in Appliances Components Companies (ACC) umbenannt wurde. Der Arbeitsplatzabbau ging weiter; 2005 gab es nur noch 424 Mitarbeiter. 2007 wurde die Fertigung der Waschmaschinenmotoren eingestellt. Den nur noch 224 Mitarbeitern blieb lediglich die Fertigung von Pumpenmotoren für Ölbrenner. 2013 wurde die Produktion endgültig eingestellt, als der letzte Eigentümer ACC Germany - wie auch die Konzernmutter ACC Italien - Insolvenz anmeldete. Zuletzt hatte FHP-Motors nur noch 50 Mitarbeiter. Die ACC Germany hatte Insolvenz angemeldet, weil sie nicht mehr für die Pensionslasten für 500 ehemalige Mitarbeiter aufkommen konnte. Die Betriebsrenten waren durch den Pensions-Sicherungs-Verein abgesichert. Das 60 000 Quadratmeter große Grundstück des Werkes wurde in die Insolvenzmasse eingebracht.

Produktionsbereiche

Automobilbau
Für die Kraftfahrzeugproduktion war die N.A.G. (Neue Automobil-Gesellschaft) zuständig. Sie baute zunächst im AEG-Kabelwerk Oberspree ihre ersten Wagen nach Entwürfen von Georg Klingenberg. Spätere Konstruktionen stammten von Josef Vollmer. 1903 wurde der Bau von Lastwagen aufgenommen. Im Ersten Weltkrieg wurde 1915 aus Patriotismus die Firma in Nationale Automobil-Gesellschaft AG geändert. Die NAG bezog 1917 ihr neues Werk im „Behrensbau“ in Oberschöneweide, Ostendstraße 1-4. Von 1904 bis 1934 kamen insgesamt 23 verschiedene NAG-Pkw-Modelle auf den Markt.
Büro- und Energietechnik

Werksuhr (um 1910) aus einer modularen Produktreihe, Entwurf: Peter Behrens
Turbinen im Wasserkraftwerk Vemork (um 1911)
Zeigerschreibmaschine AEG Mignon (um 1930)
Hochspannungs-Leistungsschalter (1970)

Flugzeugbau
Im Jahr 1910 kam der Einstieg in den Flugzeugbau mit der AEG, Abteilung Flugzeugbau in Hennigsdorf bei Berlin. Dort wurde 1912 als erstes Flugzeug ein reiner Holzbau nach dem Vorbild des Doppeldeckers der Gebrüder Wright gebaut. Es besaß eine Flügelspannweite von 17,5 m und als Antrieb einen Achtzylindermotor mit 75 PS Leistung. Das Leergewicht des Flugzeugs betrug 850 kg; die erreichte Geschwindigkeit 65 km/h. Ab 1912 wurden die Flugzeuge in Gemischtbauweise aus Holz und Stahlrohr mit Stoffbespannung gebaut.
Im Ersten Weltkrieg baute AEG 658 C-Flugzeuge und 523 G-Flugzeuge. Die Herren Stumpf und König waren die Konstrukteure.
Im Zweiten Weltkrieg wurde für Aufklärungszwecke der AEG-Hubschrauber mit Antrieb durch einen Drehstrommotor entwickelt; die Stromzuführung erfolgte dabei durch Kabel vom Boden aus, die Plattform war also gefesselt, sie konnte nicht frei fliegen. Es wurden nur etwa 800 m Flughöhe erreicht.

Haushaltstechnik und Beleuchtung

Straßenleuchte von AEG
Industrieleuchte Entwurf: Peter Behrens
Wasserkessel (um 1909) Entwurf: Peter Behrens
Kaffeemaschine (Perkolator)
AEG-Elektroherd Carnifix
AEG-Waschmaschine Öko-Lavamat, geöffnet
AEG-Kochendwassergerät Thermofix K

Rundfunk- und Phonotechnik

Telefunken-Tonbandgerät 3000hifi (1973)
Autotelefon AEG Telecar

Schienenfahrzeugbau
Als Gründungsmitglied der Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen war die AEG zusammen mit Siemens & Halske bereits ab 1899 federführend in der Fortentwicklung der elektrischen Traktion und im Schnellverkehr der Schienenfahrzeuge. Als Höhepunkt wurde auf der Versuchsstrecke der Königlich Preußischen Militär-Eisenbahn zwischen Marienfelde und Zossen am 28. Oktober 1903 mit einem von der AEG gebauten Drehstrom-Triebwagen mit 210 km/h ein Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge aufgestellt, der über 30 Jahre Bestand hatte.
Ab der Fertigstellung der Preußischen ES 2 im Jahre 1911 war die AEG bis Ende des 20. Jahrhunderts an der Entwicklung und Fertigung des elektrischen Teils mehrerer elektrischer Triebfahrzeuge in Deutschland beteiligt. Außerdem entstanden in den Werken der AEG Dampflokomotiven und Benzoltriebwagen.
1931 übernahm die AEG den Lokomotivbau der Berliner Borsig-Werke und überführte den gesamten Lokomotivbau in das Werk in Hennigsdorf (als Tochtergesellschaft Borsig Lokomotiv-Werke GmbH), 1936 kam das Werk Wildau hinzu. Nach Kriegsende wurde 1948 das nunmehr zur DDR gehörige Werk Hennigsdorf zum VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf (LEW), das Werk in Wildau zum LOWA-Lokomotivbau Wildau VEB. Neben dem bis 1954 noch in geringem Umfang weitergeführten Dampflokomotivbau wurden dort elektrische Triebfahrzeuge für die Deutsche Reichsbahn und das Ausland gebaut.
Ab 1972 wurde von der AEG in einem Konsortium mit BBC und Siemens die Magnetschwebetechnik für Fahrzeuge nach dem System des Elektrodynamischen Schwebens (EDS) erforscht. Erste Erfolge waren auf dem Erlangener Rundkurs zu sehen, mit dem von der MAN gelieferten Erlanger Erprobungs-Träger EET 01. Dies führte im Gegensatz zum Konkurrenzsystem des Elektromagnetischen Schwebens (EMS) jedoch nicht zu weiteren Entwicklungen und zur kommerziellen Anwendung. Angelehnt daran wurde zusammen mit der TU Braunschweig und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) die M-Bahn geplant und eine Demonstrationsstrecke in Berlin installiert, die zwischen 1989 und 1991 betrieben wurde. Bei dieser wurde ein Linearmotor als Antrieb verwendet, während starke Dauermagnete unter der Kabine 85 Prozent des Fahrzeuggewichtes trugen. Die Führung und Abstützung erfolgte sowohl horizontal als auch vertikal mit kleinen Rädern.

E 60 10
AEG-Lokomotive in Südafrika
AEG-Versuchsträger 182 001
M-Bahn im Verkehrsmuseum Nürnberg

Bei der Entwicklung der Drehstrom-Erzeugung mittels Traktionsstromrichtern für den Lokomotivantrieb geriet die AEG in Deutschland gegenüber dem Mitbewerber BBC in den 1970er Jahren ins Hintertreffen. Die durch den Drehstrom-Versuchsträger 182 001 ab 1981 gewonnenen Kenntnisse führten aber noch zu Aufträgen für die Serienfertigung der Drehstromtechnik in den Baureihen 120 und 401 (ICE 1). Erst nach der deutschen Wiedervereinigung und der Übernahme des LEW-Werkes in Hennigsdorf kehrte die AEG für kurze Zeit in größerem Maße in die Lokomotivfertigung zurück. 1990 übernahm AEG die MAN Gutehoffnungshütte Schienenverkehrstechnik AG am Standort Nürnberg. Diese firmierte 1993 in AEG Schienenfahrzeuge Nahverkehr & Wagen GmbH um. 1995 wurde die AEG Schienenfahrzeuge GmbH in die ABB Daimler-Benz Transportation (Adtranz, danach Bombardier Transportation, heute Alstom) umgewandelt.

Projektoren
Die AEG produzierte über einen längeren Zeitraum auch Filmprojektoren.
1919: Stillstandsmaschine, Projektor 35 mm
1920: Theatermaschine, Projektor 35 mm
1924-1935: Triumphator I-III, Projektor 35 mm ACR 0710
1925-1935: Successor (Lehrmeister), Projektor 35 mm
1927: Kofferkino encased, Projektor 35 mm
1929: Lehrmeister, Projektor 35 mm ACR 0709 (Leitz)
1929-1934: Mechau Modell 4, Projektor 35 mm
1938-1942: Euro K, Projektor 35 mm
1936: Euro M, Projektor 35 mm
1938: Euro G, Projektor 35 mm, Interlock-Version (G-MB)
1939-1944: Euro M2, Projektor 35 mm

AEG B.I

AEG B.I
Typ - Mehrzweckdoppeldecker
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Erstflug - 1914
Indienststellung - 1914
Stückzahl - 8

Die AEG B (Werksbezeichnung Z.3) aus dem Jahr 1913 und die AEG B.I aus dem Jahr 1914 waren deutsche Mehrzweckflugzeuge der AEG, Abteilung Flugzeugbau in Hennigsdorf bei Berlin.
Geschichte
Das Flugzeug mit der zivilen Werksbezeichnung AEG Z6 wurde von der Inspektion der Fliegertruppe (Idflieg) mit der militärischen Bezeichnung AEG B.I den B-Flugzeugen (unbewaffnete Doppeldecker) zugeordnet und diente der deutschen Fliegertruppe 1914 und zu Beginn des Ersten Weltkrieges als zweisitziges unbewaffnetes Schul- und Aufklärungsflugzeug.
Die B.I wurde Ende 1914 durch die AEG B.II (Z9) und später die AEG B.III (Z10) ersetzt und fortan als Schulflugzeug eingesetzt.
Konstruktion
Die Maschinen waren als dreistielige Doppeldecker mit Reihenmotor konzipiert. Der Aufbau bestand in der Hauptsache aus geschweißtem Stahlrohr, und auch die stoffbespannten Tragflächen bestanden aus jeweils zwei Stahlrohrholmen mit dazwischenliegenden Holzspanten.
Zum Schutz vor Überschlägen bzw. Kopfständen („Fliegerdenkmal“) bei missglückten Landungen befand sich in Höhe des Motors ein über den Schwanzsporn aktiviertes Bugrad. Hinsichtlich der Platzierung des Triebwerkes hatten die Entwickler wenig Geschick bewiesen, denn es ragte weit über den Rumpf hinaus und war somit wenig aerodynamisch, auch die beiden großen Kühler - jeweils einer auf jeder Seite des Rumpfes - schränkten die Aerodynamik ein.

Technische Daten AEG B und B.I
Kenngröße - AEG B - AEG B.I
Baujahr - 1913 - 1914
Stückzahl - 2 - 6
Besatzung - 2
Länge - - 10,50 m
Spannweite - 15,50 m - 14,50 m
Flügelfläche - . - 44,00 m²
Leermasse - . - 744 kg
Startmasse - . - 1040 kg
Triebwerk - ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor NAG mit 75 PS (ca. 60 kW) Startleistung - ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Benz FX (Bz II) oder Mercedes D I mit 100 PS (73,5 kW) Startleistung
Höchstgeschwindigkeit - . - 110 km/h in NN
Dienstgipfelhöhe - . - 2500 m
Bewaffnung - . - .

AEG B.II

AEG B.II
Typ - Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Erstflug - 1914
Indienststellung - 1914
Produktionszeit - 1915
Stückzahl - 6

Die AEG B.II war ein zweisitziges unbewaffnetes Aufklärungsflugzeug und das Nachfolgemodell der AEG B.I. Es kam Ende 1914 heraus. Die B.II war ein zweistieliger (das Vorgängermodell war dreistielig) Doppeldecker mit einem Mercedes-D.II Reihenmotor. Die Zelle bestand aus einem leinwandbespannten Rahmen aus Holz und Stahlrohr.
Die B.II sollte zwar eine verbesserte Version des Vorgängers B.I darstellen, jedoch wurden die Hauptschwachpunkte, nämlich der ungünstig eingebaute Motor und die ebenfalls aerodynamisch unglücklich angebrachten Kühler, nicht beseitigt.
So wurde das Modell von der Luftwaffe nur in geringer Stückzahl in den Jahren 1914 bis 1915 eingesetzt, und seine geringe Geschwindigkeit und die mangelnde Panzerung führte dazu, dass das Flugzeug bald außer Dienst gestellt wurde.
Das Nachfolgemodell war die AEG B.III.

Technische Daten AEG B.II
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 10,50 m
Spannweite - 14,50 m
Höhe - 3,10 m
Flügelfläche - 44,00 m²
Leermasse - 650 kg
Triebwerk - ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Mercedes D II mit 120 PS (ca. 90 kW) Startleistung
Höchstgeschwindigkeit - 110 km/h in NN
Bewaffnung - .

AEG B.III

AEG B.III
Typ - Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Erstflug - 1915
Indienststellung - 1915

Die AEG B.III war das letzte zweisitzige unbewaffnete Aufklärungsflugzeug der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, Abteilung Flugzeugbau, Hennigsdorf. Außerdem wurde sie als Schulungsflugzeug genutzt. Die B.III war ein zweistieliger Doppeldecker mit einem Mercedes-D.II Reihenmotor. Sie unterschied sich nur gering von ihrem Vorgängermodell, der AEG B.II, und ihr Entwurf galt eher als Verschlechterung gegenüber der B.II.
Als Nachfolger gilt das Modell C.I.

Technische Daten AEG B.III
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,90 m
Spannweite - 13,10 m
Flügelfläche - 41,00 m²
Leermasse - 650 kg
Triebwerk - wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Mercedes D.II mit 120 PS (ca. 90 kW) Startleistung
Höchstgeschwindigkeit - 110 km/h in NN
Bewaffnung - .

AEG C.I

AEG C.I
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Indienststellung - 1915

Die AEG C.I (KZ9) war 1915 das erste bewaffnete Flugzeugmodell der AEG. Sie war ein zweisitziges Aufklärungsflugzeug und bis auf den Motor und die Bewaffnung baugleich mit der AEG B.II. Die C.I war ein zweistieliger Doppeldecker mit einem Sechszylinder-Reihenmotor Benz Bz III.
Das Flugzeug war mit einem drehkranzlafettierten Maschinengewehr am Beobachtersitz ausgerüstet.

Technische Daten AEG C.I
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2 (Pilot und Beobachter/Schütze)
Länge - 7,80 m
Spannweite - 13,07 m
Flügelfläche - 41,00 m²
Leermasse - 710 kg
Startmasse - 1.125 kg
wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor - Benz Bz III oder Mercedes D III, 150 PS (ca. 110 kW)
Höchstgeschwindigkeit - 130 km/h in NN
Steigzeit auf 1000 m - 4:30 min
Flugdauer - 4 h
Bewaffnung - 1 7,92-mm-Parabellum-MG (selten Bergmann MG 15nA mit 550 Schuss)

AEG C.II

AEG C.II
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Indienststellung - 1915

Die AEG C.II war ein zweisitziges Aufklärungsflugzeug. Es war eine kleinere, verbesserte Version der AEG C.I. Mit ihr kam die AEG im Oktober 1915 dem Wunsch der Militärs nach einem wendigeren Flugzeugmodell nach.
Gegenüber dem Vorgängermodell wurden das Cockpit und die Montage des Maschinengewehrs geändert, außerdem konnte eine Gewichtsreduzierung von etwa 5 % erreicht werden. Ferner wurde eine Bombenhalterung für vier 10-kg-Bomben montiert.

Technische Daten AEG C.II
Kenngröße - Daten
Baujahr - 1915
Besatzung - 2
Länge - 7,09 m
Spannweite - 11,95 m
Flügelfläche - 41,00 m²
Leermasse - 680 kg
Startmasse - 1200 kg
wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor - ein Benz Bz III mit 112 kW (150 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 138 km/h in NN
Steigzeit auf 1000 m - 4:30 min
Bewaffnung - ein 7,92-mm-Parabellum-MG, 40 kg Bomben

AEG C.III

AEG C.III
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Erstflug - 1915
Produktionszeit - 1915
Stückzahl - 1

Die AEG C.III war ein zweisitziges Aufklärungsflugzeug der AEG, Abteilung Flugzeugbau, welches Ende 1915 als Nachfolge der AEG C.II gebaut wurde. Es kam allerdings nie über den experimentellen Status hinaus. Das Muster sollte dem Piloten eine bessere Sicht nach vorne und dem Beobachter ein besseres Schussfeld nach vorne geben. Dazu wurde der gesamte Zwischenraum zwischen dem oberen und dem unteren Flügelpaar ausgefüllt. Die C.III erhielt dadurch einen mächtigen Rumpf. Trotz dieser sinnvollen Lösung ging die Maschine nie in Serienproduktion.

Technische Daten AEG C.III
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,09 m
Spannweite - 11,85 m
Startmasse - 1.200 kg
Triebwerk - ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Benz Bz III mit 150 PS
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in NN
Bewaffnung - ein 7,92 mm-Parabellum MG, 40 kg Bomben

AEG C.IV

AEG C.IV
Typ - Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Indienststellung - 1916
Stückzahl - >400

Die AEG C.IV war ein deutsches Aufklärungsflugzeug der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, Abteilung Flugzeugbau, Hennigsdorf (AEG).
Entwicklung
Die AEG begann 1910 in Hennigsdorf mit dem Flugzeugbau und nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 produzierte sie Militärmaschinen für das Deutsche Heer und die Kaiserliche Marine. Der Werksflugplatz befand sich in den südwestlich gelegenen Teufelsbruchwiesen von Nieder Neuendorf.
Nach den ersten unbewaffneten Aufklärern AEG B.I, B.II und B.III zeichnete sich 1915 die Notwendigkeit ab, die Aufklärungsflugzeuge zu bewaffnen. Die Antwort auf diese Anforderung kam im März 1915 in Form der C.I, einem zweisitziger bewaffneter Aufklärer mit 150 PS (112 kW) leistendem Reihenmotor Mercedes D III. Sie war im Prinzip eine B.II mit einem beweglichen MG.
Im Oktober 1915 brachte AEG die verbesserte C.II heraus. Sie war kleiner und leichter und damit auch leistungsfähiger. Eine experimentelle C.III folgte bald darauf. Sie zeichnete sich durch einen voluminösen Rumpf aus, der den gesamten Zwischenraum zwischen Ober- und Unterflügel ausfüllte. Zweck dieser Konstruktion war es, der Besatzung eine uneingeschränkte Sicht nach vorne zu geben und es dem vorn sitzenden Schützen zu ermöglichen, nach vorn am Propellerkreis vorbei feuern zu können. Trotz dieser damals sinnvollen Lösung ging das Muster nicht in Produktion.
Das am aufwendigsten konstruierte Modell und zugleich wichtigste Vertreterin dieser Serie war die C.IV, die einen Mercedes-D.III-Reihenmotor und ein fest eingebautes, vorwärts feuerndes synchronisiertes Maschinengewehr MG 08/15 sowie ein 7,9-mm-Parabellum-MG auf Drehkranz am Beobachtersitz erhielt. Der Einstellwinkel des Höhenleitwerks konnte am Boden verändert werden. Die Entwicklung wurde sehr schnell vorangetrieben, da die deutschen Fliegerstaffeln dringend einen bewaffneten Aufklärer benötigten. Insgesamt war die C.IV etwas größer als die C.II, wies aber im Wesentlichen deren Auslegung auf.
Bei der AEG C.IV.N handelte es sich um einen Nachtbomber, der sich von der AEG C.IV beim Motor und der Spannweite der dreistieligen Tragflächen unterschied. Das Flugzeug wurde 1917 als Prototyp gebaut. Dieses Modell hatte eine Haltevorrichtung für sechs 50-kg-Bomben.
Über 400 Exemplare der C.IV wurden hergestellt. Die C.IV wurde zum N.IV-Nachtbomber mit vergrößerter Flügelspannweite und erhöhter Motorleistung weiterentwickelt, der zweisitzige C.V-Aufklärer und eine C.VIII.Dr-Dreideckerversion blieben jedoch nur Prototypen.
Aus der C.IV wurde später noch das Infanterie-Flugzeug J.I abgeleitet.

Technische Daten
Kenngröße - AEG C.IV - AEG C.IV.N
Besatzung - 2 (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Länge - 7,18 m (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Höhe - 3,35 m (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Spannweite - 13,45 m - 15,30 m
Flügelfläche - 39,00 m² (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
ein Sechszylinder-Reihenmotor - Mercedes D III; 119 kW (160 PS) - Benz Bz III; 112 kW (150 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in Meereshöhe (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Dienstgipfelhöhe - 5000 m (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Höchstflugdauer - 4 h (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Leermasse - 800 kg (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
max. Startmasse - 1120 kg (AEG C.IV / AEG C.IV.N)
Bewaffnung - ein nach vorne gerichtetes 7,92-mm-MG 08/15 und ein 7,92-mm-Parabellum-MG mit je 500 Schuss Munition - zusätzlich sechs 50-kg-Bomben

AEG C.V

AEG C.V
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Stückzahl - 1

Die AEG C.V war ein als Einzelexemplar gefertigter Prototyp eines zweisitzigen bewaffneten Aufklärers. Das Flugzeug entsprach im Wesentlichen der AEG C.IV. Allerdings hatte es den leistungsstärkeren Mercedes-D-IV-Achtzylindermotor.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,15 m
Höhe - 3,35 m
Spannweite - 13,45 m
Flügelfläche - 39,00 m²
Antrieb - ein Achtzylinder-Reihenmotor Mercedes D IV, 164 kW (220 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in Meereshöhe
Dienstgipfelhöhe - 5000 m
Höchstflugdauer - 4 h
Leermasse - 800 kg
max. Startmasse - 1120 kg
Bewaffnung - ein fest installiertes nach vorne gerichtetes 7,92-mm-MG 08/15 und ein 7,92-mm-MG Parabellum mit je 500 Schuss Munition

AEG C.VI

AEG C.VI
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Stückzahl - 2

Die AEG C.VI war ein Prototyp eines zweisitzigen bewaffneten Aufklärers. Das Flugzeug entsprach im Wesentlichen der AEG C.IV, allerdings hatte es das leistungsstärkere Benz-Bz-IV-Triebwerk.
Von diesem Modell wurden zwei Exemplare gefertigt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,15 m
Höhe - 3,35 m
Spannweite - 13,45 m
Flügelfläche - 39,00 m²
Antrieb - ein Sechszylinder-Reihenmotor Benz Bz IV, 149 kW (200 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in Meereshöhe
Dienstgipfelhöhe - 5000 m
Höchstflugdauer - 4 h
Leermasse - 800 kg
max. Startmasse - 1120 kg
Bewaffnung - ein fest installiertes nach vorne gerichtetes 7,92-mm-MG 08/15 und ein 7,92-mm-Parabellum-MG mit je 500 Schuss Munition

AEG C.VII

AEG C.VII
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau

Die AEG C.VII war ein Prototyp eines zweisitzigen bewaffneten Aufklärers. Das Flugzeug entsprach im Wesentlichen der AEG C.IV.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,15 m
Höhe - 3,35 m
Spannweite - 13,45 m
Flügelfläche - 39,00 m²
Antrieb - ein Reihenmotor Mercedes D III, 119 kW (160 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in Meereshöhe
Dienstgipfelhöhe - 5000 m
Höchstflugdauer - 4 h
Leermasse - 800 kg
max. Startmasse - 1120 kg
Bewaffnung - ein fest installiertes nach vorne gerichtetes 7,92-mm-MG 08/15 und ein 7,92-mm-Parabellum-MG mit je 500 Schuss Munition

AEG C.VIII

AEG C.VIII
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Stückzahl - 2

Die AEG C.VIII war ein Prototyp eines zweisitzigen bewaffneten Aufklärers. Das Flugzeug entsprach im Wesentlichen der AEG C.IV. Von diesem Dreidecker mit einstieligen Tragflächen sollen zwei Exemplare gebaut worden sein.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,15 m
Spannweite - 13,45 m
Höhe - 3,35 m
Flügelfläche - 39,00 m²
Antrieb - ein Sechszylinder-Reihenmotor Mercedes D III mit 118 kW (160 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in Meereshöhe
Dienstgipfelhöhe - 5000 m
Höchstflugdauer - 4 h
Leermasse - 800 kg
max. Startmasse - 1120 kg
Bewaffnung - ein fest installiertes nach vorne gerichtetes 7,92-mm-MG 08/15 und ein 7,92-mm-Parabellum-MG mit je 500 Schuss Munition

AEG C.VIII Dr.
(AEG C.VIII.Dr.)

AEG C.VIII Dr.
Typ - Bewaffnetes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau

Die AEG C.VIII.Dr war ein deutsches Aufklärungsflugzeug und eine Dreidecker-Version der AEG C.VIII.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,15 m
Spannweite - 13,45 m
Höhe - 3,35 m
Leermasse - 800 kg
max. Startmasse - 1120 kg
Antrieb - ein Reihenmotor Mercedes D III, 119 kW (160 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h in Meereshöhe
Dienstgipfelhöhe - 5000 m
Höchstflugdauer - 4 h
Bewaffnung - ein fest installiertes nach vorne gerichtetes 7,92-mm-MG 08/15 und ein 7,92-mm-MG Parabellum mit je 500 Schuss Munition

AEG D.I

AEG D.I
Typ - Jagdflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG
Stückzahl - 3

Die AEG D.I war ein Doppeldecker, der 1917 entwickelt wurde. Das Flugzeug war ein einsitziger Jäger, von dem aber lediglich drei Prototypen gefertigt wurden, die jedoch nicht sonderlich erfolgreich waren und mehrere Abstürze zu verzeichnen hatten. Nach diesen Rückschlägen wurde das Muster nicht weiterentwickelt.
Der zweite Prototyp wird vielfach als AEG D.II, der dritte als AEG D.III bezeichnet.
Aufbauend auf dem Grundkonzept der D.I entwickelte man bei AEG eine Dreidecker-Version, die ebenfalls nicht erfolgreiche Dr.I.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Gesamtlänge - 6,1 m
Spannweite - 8,5 m
Höhe - 2,65 m
Flügelfläche - 16,14 m²
Flügelstreckung -
Leermasse - 685 kg
max. Startmasse - 940 kg
Höchstgeschwindigkeit - 205 km/h

AEG DJ.I

AEG PE / DJ.I
Typ - Erdkampfflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG
Erstflug - 1918
Stückzahl - 1 × AEG PE / 3 × AEG DJ.I

Die AEG PE und DJ.I waren einsitzige Erdkampfflugzeuge, welche die Abteilung Flugzeugbau der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft für die Fliegertruppe des Deutschen Heeres baute. Im Ersten Weltkrieg galten sie als die ersten Typen, die zur Panzerabwehr aus der Luft konzipiert waren.
Entwicklung AEG PE
Der AEG PE (Panzer Einsitzer) entstand 1918 als gepanzerter Dreideckerprototyp. Dessen Aluminiumpanzerung schützte Motor, Tank und Pilot vor Abwehrfeuer von Bodentruppen. Der PE zeigte sich als nicht wendig genug und wurde von der Idflieg (Inspektion der Fliegertruppen) Anfang 1918 abgelehnt.
Entwicklung AEG DJ.I
Sein Nachfolger, der Doppeldecker AEG DJ.I war wendiger und schneller. Bei Kriegsende waren drei Prototypen des DJ in der Erprobung, zwei davon mit Benz Bz IIIb (195 PS) und einer mit Maybach Mb IVa (240 PS), zwei neuen und extrem leistungsfähigen Achtzylinder-V-Motoren.
Der Rumpf bestand aus Duraluminium, die Tragflächen waren leinwandbespannt, aber ohne Verspannung.
Neben der Bewaffnung mit zwei MG war der Einbau des MG TuF (Tank und Flieger) vorgesehen, eines schweren 13-mm Tankabwehr-Maschinengewehrs mit leistungsgesteigerter K-Spezialpatrone.
Die Produktion war bereits geplant, doch das Kriegsende kam dem zuvor.

Technische Daten
Kenngröße - AEG PE - AEG DJ.I
Besatzung - 1 - 1
Spannweite - 11,20 m - 10,00 m
Länge - 6,60 m - 6,69 m
Höhe - ? - 3,00 m
Flügelfläche - 31,60 m² - ?
Leermasse - 1182 kg - 1182 kg
Startmasse - 1412 kg - 1375 kg
Triebwerk - ein wassergekühlter Achtzylinder-V-Motor Benz Bz IIIb, 195 PS (143 kW)
Höchstgeschwindigkeit - 165 km/h - 180 km/h
max. Reichweite - 480 km - ?
Bewaffnung - zwei 7,92 mm-MG 08/15, Bomben

AEG Dr.I

AEG Dr.I
Typ - Jagdflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG
Erstflug - 1917
Stückzahl - 1

Die AEG Dr.I war ein einsitziges Jagdflugzeug, hergestellt von der Abteilung Flugzeugbau der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft. Es handelte sich um eine Dreidecker-Version der AEG D.I, die 1917 entwickelt wurde. Die Flugverhalten der Maschine befriedigte jedoch nicht, so dass nur ein Prototyp gebaut wurde.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 6,1 m
Spannweite - 9,4 m
Leermasse - 710 kg
max. Startmasse - 970 kg
Höchstgeschwindigkeit - 170 km/h
Triebwerke - 1 × flüssigkeitsgekühlter Sechszylinder-Reihenmotor Mercedes D IIIa mit 160 PS (118 kW)
Bewaffnung - 2 × MG 08/15

AEG G-Typen

AEG G-Typen
Typ - Bomber
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Erstflug - 1915
Indienststellung - 1915
Produktionszeit - 1915-1918
Stückzahl - ca. 440

Die AEG G.I-V waren Bomber der deutschen Fliegertruppe aus dem Ersten Weltkrieg.
Entwicklung
Nachdem sich kurz nach dem Kriegsbeginn die Verwendung der kostspieligen Zeppeline für taktische Bombereinsätze als Fehlschlag erwiesen hatte - zahlreiche Luftschiffe mit ihren Besatzungen waren durch feindliche Flugabwehr und Unfälle verloren gegangen - wandte sich Ende 1914 die Inspektion der Fliegertruppe an die Flugzeughersteller, mittlere Bomber mit einer Bombenlast von etwa 250 bis 300 kg für taktische Bombereinsätze der neu aufzustellenden deutschen Kampfstaffeln zu entwickeln. Die Firma AEG begann daher 1915 mit der Entwicklung zweimotoriger Bomber.
G.I
Erste Maschine in der G-Serie war die K.I (K=Kampfflugzeug), später in AEG G.I umbenannt; ein zweistieliger, verspannter Doppeldecker in Holzbauweise. Die Besatzung bestand aus dem Piloten und dem in einer Frontkanzel untergebrachten Beobachter, der über ein MG verfügte. Die Flugleistungen der untermotorisierten Maschine blieben unbefriedigend. Aufgrund der zudem noch ungenügenden Fertigungskapazitäten wurden nur wenige Exemplare gebaut.
G.II u. G.III
Die Typen G.II (Erstflug 1915) und G.III (Erstflug 1916) erhielten Tragflächen größerer Spannweite und im hinteren Rumpf einen Kampfstand für einen Fliegerschützen als drittes Besatzungsmitglied, vor allem aber stärkere 150-PS-Benz-Bz.III- bzw. 220-PS-Mercedes-D.IV-Motoren. Trotzdem blieben auch diese Versionen noch zu langsam und schwer, und erst die G.III konnte in größerer Stückzahl geliefert werden.
G.IV
Die AEG G.IV wurde Ende 1916 entwickelt und unterschied sich von der G.III äußerlich nur durch modifizierte Querruder, wurde aber durch Einbau von 260 PS leistenden Mercedes-D.IV-Reihenmotoren zu einem wirklich fronttauglichen Flugzeug. Die drei bis vier Besatzungspositionen konnten innerhalb des aus Stahlrohr, Sperrholz und Stoff bestehenden Rumpfes über Durchgänge bei Bedarf während des Fluges die Plätze tauschen. Die G.IV verfügte über acht Bombenaufhängungen, die Kraftstofftanks waren in der Mitte des Rumpfes zwischen dem Cockpit und dem hinteren Kampfstand angebracht. Neben der umfangreichen Cockpitausstattung mit Kompass, Neigungsmesser, Anzeiger für Reserve-Kraftstoff, Höhenmesser und Geschwindigkeitsanzeige verfügte sie über ein damals neuartiges Bombenzielgerät der Firma Zeiss. Das Zeiss-Gerät galt den alliierten Geräten als deutlich überlegen und war zudem für Nachteinsätze geeignet. Die Besatzungen erhielten darüber hinaus elektrisch beheizte Fliegerkleidung und Sauerstoffmasken. Neben einem Funkgerät war bei einigen Flugzeugen zudem eine Doppelsteuerung montiert. Außerdem verfügte das kompakte und stabile Flugzeug durch seine zwei MG-Stände und eine nach unten geöffnete Luke im Rumpf für den Fliegerschützen über beste Möglichkeiten zur Rundumverteidigung gegen feindliche Jagdflugzeuge. Mit 316 gelieferten Maschinen war die AEG G.IV eines der meistgebauten deutschen Großflugzeuge im Ersten Weltkrieg.
G.IVK
Die als Schlachtbomber konzipierte G.IVK (Werknummer 500/16) mit Doppeldecker-Leitwerk, gepanzertem Rumpfbug und Motor blieb nur ein Prototyp, von dem fünf Flugzeuge gebaut und 1918 getestet wurden. Hauptwaffe war eine 20-mm-Becker-Kanone, die zur Bekämpfung von Erdzielen in einem drehbaren Gefechtsturm unter der Frontkanzel angebracht war. Um diese schwere Maschinenwaffe zu tragen, musste die Spannweite des Flugzeugs allerdings auf mehr als neun Meter erweitert werden. Die G.IVB mit dreistieligen Tragflächen größerer Spannweite erschien in nur einem Exemplar und diente als Vorlage für die ein Jahr später als Langstreckenbomber gebaute AEG G.V.
G.V
Bei der Baureihe G.V wurde versucht, durch Spannweitenvergrößerung die Tragkraft an die der anderen beiden Standardbomber Friedrichshafen G.III und Gotha G.V anzupassen. Damit war der Leitwerkshebelarm recht kurz und man installierte ein Doppeldecker-Leitwerk mit zwei dazwischenliegenden Seitenrudern. Die G.V absolvierte im Mai 1918 ihren Erstflug, erreichte eine Flugdauer von mehr als sechs Stunden, kam aber nicht mehr zum Einsatz.

AEG G.II der BAO (Brieftauben Abteilung Ostende), Olt. Georg Zeumer/Lt. Manfred von Richthofen, Frankreich, September 1915
AEG G.IV im Canadian Air and Space Museum, Ottawa
AEG G.IV Canadian Air and Space Museum, Ottawa
AEG G.IV, von britischen Besatzungstruppen 1919 in Köln-Bickendorf beschlagnahmt
AEG G.V Leitwerksansicht
AEG G.V Seitenansicht mit Hilfsrudern an den Querrudern

Einsatz
Gedacht war zunächst, mit den AEG-„Großkampfflugzeugen“ sowohl gegnerische Flugzeuge als auch Bodenziele bekämpfen zu können. Der spätere Jagdflieger Manfred von Richthofen, der 1915 in dem ersten deutschen Bombengeschwader (Tarnbezeichnung „Brieftaubenabteilung Ostende“) auf einer G.II flog, beschrieb das schwerfällige Großkampfflugzeug als völlig untauglich zum Angriff auf andere Flugzeuge - ein Jagdflugzeug erforderte Wendigkeit, Schnelligkeit und Steigfähigkeit. Als Bomber eingesetzt, konnte die G.I wegen ihrer zu schwachen Motorleistungen nur eine sehr geringe Bombenlast mitführen.
Sowohl die AEG G.I als auch die im Juli 1915 folgende AEG G.II (GZ2) und die im Sommer 1916 in den Einsatz gelangende G.III litten an zu schwachen Motorleistungen; im Oktober 1916 operierten nur etwa 20 G.III an der Westfront und in Mazedonien.
Auch die folgende G.IV kam nicht an die Reichweite der mit den gleichen Motoren ausgerüsteten Gotha- oder Friedrichshafen-Langstreckenbomber heran, war aber deutlich schneller und wendiger. Sie erwies sich dadurch als taktischer Bomber, bei Nachtflügen oder zur Infanterieunterstützung als sehr erfolgreich. Das Flugzeug war für die Piloten leicht zu beherrschen und galt als robust und kampfkräftig. Die G.IV, meist mit grau-blauem Tarnanstrich oder einem Tarnbezug aus verschiedenfarbigen Sechsecken versehen, wurden an der Westfront, in Mazedonien, Italien und Rumänien eingesetzt und waren bei den Bombenangriffen auf zahlreiche Großstädte, darunter Saloniki, Bukarest, Verona, Venedig, Padua und Paris beteiligt und nahmen am letzten Bombenflug auf London am 19. Mai 1918 teil. Bei Langstreckenaufträgen musste die G.IV jedoch zulasten der Zuladung mit Zusatztanks ausgerüstet werden. Besonders bekannt wurden die Einsätze beim Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung (Kagohl) 4, dessen Staffelführer Hauptmann Köhl für seine wagemutigen, aber erfolgreichen Nachtbombenflüge mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet wurde. AEG G.IV flogen im rollenden Einsatz Schlacht- und Bombenangriffe bei der Deutschen Frühjahrsoffensive 1918, mitunter bis zu fünf Einsätze hintereinander mit kurzen Zwischenlandungen zum Auftanken und -munitionieren.
Im August 1918 waren immer noch 50 Maschinen im Frontbestand, die zum Teil bis zum Kriegsende flogen.
Die AEG G.V, die nicht mehr in den Fronteinsatz gelangte, flog 1919 neben einigen AEG G.IV als sechssitziges Passagierflugzeug bei der Deutschen Luft-Reederei.
Das einzige erhaltene Exemplar einer AEG G.IV und das einzig erhaltene deutsche Großflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg ist im Canada Aviation and Space Museum in Ottawa ausgestellt.

Technische Daten
Daten - AEG G.I - AEG G.II - AEG G.III - AEG G.IV - AEG G.IVb - AEG G.IVk - AEG G.V
Baujahr - 1915 - 1915 - 1916 - 1916 - 1917 - 1918 - 1918
Verwendungszweck - Bomber - Bomber - Bomber - Bomber - Bomber - Schlachtflugzeug - Bomber
Besatzung - 3 - 3 - 3 - 3 - 3 - 3 - 3
Länge - 8,65 m - 11,00 m - 9,20 m - 9,85 m - 9,70 m - 9,70 m - 10,80 m
Spannweite - 16,00 m - 20,00 - 18,44 m - 18,44 m - 24,00 m - 18,44 m - 27,30 m
Höhe - 3,46 m - ? - ? - 3,89 m - 3,89 m - 3,89 m - 4,50 m
Flügelfläche - 59 m² - ? - 67 m² - 67 m² - 78,5 m² - 67 m² - ?
Leermasse - 1160 kg - ? - 2000 kg - 2400 kg - 2453 kg - 2400 kg - 2700 kg
Startmasse - 1960 kg - ? - 3075 kg - 3630 kg - 3700 kg - 3630 kg - 4800 kg
zwei wassergekühlte Reihenmotoren - Mercedes D I; je 105 PS - Benz Bz III; je 150 PS - Mercedes D IV; je 220 PS (8 Zylinder) - Mercedes D IVa; je 191 kW/260 PS - Mercedes D IVa; je 191 kW/260 PS - Mercedes D IVa; je 191 kW/260 PS - Mercedes D IVa; je 191 kW/260 PS
Höchstgeschwindigkeit - 125 km/h in NN - ? - 150 km/h in NN - 165 km/h in NN - 160 km/h - 160 km/h - 145 km/h
Dienstgipfelhöhe - 2400 m - ? - 3500 m - 4500 m - 4500 m - 4000 m - 6500 m
Reichweite - 450 km - 700 km - 700 km - 700 km - 750 km - ? - 1160 km
Flugdauer - ? - ? - ? - 4:30 h - ? - ? - 6 h
Steigzeit auf 800 m - 10 min - ? - ? - ? - ? - ? - ?
Steigzeit auf 1000 m - ? - ? - 6 min - 5 min - ? - ? - 6 min
Steigzeit auf 4000 m - ? - ? - ? - 40 min - ? - ? - 34 min
Bewaffnung - ein 7,9-mm-MG (je 500 Patronen) - zwei 7,9-mm-Parabellum MG 14 (je 500 Patronen) - zwei 7,9-mm-Parabellum MG 14 (je 500 Patronen) - zwei 7,9-mm-Parabellum MG 14 (je 500 Patronen) - zwei 7,9-mm-Parabellum MG 14 (je 500 Patronen) - ein Parabellum MG 14 (je 500 Patronen) + eine 20-mm-Becker-Kanone - zwei Parabellum MG 14 (je 500 Patronen)
Bombenlast - 200 kg - 200 kg - 300 kg - 400 kg - Bomben - 600 kg - 800 kg
Stückzahl - 10 - 24 - ~120 - ~217 - 1 - 5 - ~151

Leistungsvergleich
Vergleichstypen, Mitte 1917 - Land - Besatzung - Motorstärke - max. Geschwindigkeit - Bombenzuladung - MG - Gipfelhöhe - Reichweite
AEG G.IV - Deutsches Reich - 3-4 - 2 × 260 PS - 165 km/h - 400 kg - 2-3 - 4500 m - 700 km
Rumpler G.III - Deutsches Reich - 3 - 2 × 260 PS - 165 km/h - 250 kg - 2 - 5000 m - 700 km
Albatros G.III - Deutsches Reich - 3 - 2 × 220 PS - 150 km/h - 300 kg - 2 - 5000 m - 600 km
Gotha G.IV - Deutsches Reich - 3-4 - 2 × 260 PS - 140 km/h - 500 kg - 2-3 - 5000 m - 490 km
Friedrichshafen G.III - Deutsches Reich - 3-4 - 2 × 260 PS - 145 km/h - 800 kg - 2-4 - 4500 m - 600 km
Hansa-Brandenburg G.I - Österreich-Ungarn - 3 - 2 × 160 PS - 143 km/h - ? kg - 2 - 4000 m - 1000 km
Létord LET 3B.3 - Frankreich - 3 - 2 × 200 PS - 157 km/h - ca. 500 kg - 2 - 4270 m - 370 km
Caudron G.IV - Frankreich - 2 - 2 × 120 PS - 151 km/h - ca. 300 kg - 2 - 4700 m - 275 km
Handley Page Type O/100 - Vereinigtes Königreich - 4 - 2 × 250 PS - 137 km/h - 812,8 kg - 4-5 - 2134 m - 725 km
Ca.32 - Italien - 4 - 3 × 100 PS - 116 km/h - 850 kg - 4 - 3000 m - 450 km

AEG J.I

AEG J.I
Typ - Erdkampfflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG
Erstflug - 1917
Indienststellung - 1917
Produktionszeit - 1917
Stückzahl - ca. 300

Die AEG J.I ist ein militärischer Doppeldecker aus dem Ersten Weltkrieg, der von AEG 1916 als Flugzeug für die Schlachtflieger-Einheiten entwickelt wurde.
Entwicklung und Einsatz
Im Jahr 1916 führten die deutschen Luftstreitkräfte Infanterie-Flieger-Einheiten ein, die man zunächst als Kampf-Staffeln, später als Schutz- und schließlich als Schlacht-Staffeln bezeichnete und an Frontschwerpunkten in Geschwaderstärke einsetzte. Nachdem sich die ersten Einheiten in der Schlacht um Verdun bewährt hatten, erhielten die Aufstellung solcher Staffeln und ihre Ausrüstung höchste Priorität. AEG konstruierte daraufhin im Schnellverfahren ihre J.I, die aber im Grunde nur als Überbrückung bis zur Entwicklung eines für diesen Zweck zugeschnittenen Flugzeugs dienen sollte.
Die J.I war im Wesentlichen eine Weiterentwicklung der C.IV mit stärkerem wassergekühltem 6-Zylinder-Benz-Motor und Panzerung für Motor und Besatzung. Hinten im Cockpit waren im Boden zwei Maschinengewehre so angebracht, dass sie im Winkel von 45° nach vorne abwärts zeigten. Damit konnte das Flugzeug im Tiefflug feindliche Gräben und Infanterie unter Beschuss nehmen.
Indem kleine Querruder am Unterflügel angebracht wurden, entstand daraus die Variante J.Ia.
Ab 1918 wurde die J.II als Weiterentwicklung produziert. Diese erhielt überhängende Querruder und ausbalancierte Steuerflächen. Insgesamt wurden von der J-Serie 409, davon ca. 300 J.I Exemplare gebaut.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 7,42 m
Spannweite - 13,46 m
Flügelfläche - 33,20 m²
Höhe - 3,35 m
Antrieb - Benz Bz. IV mit 200 PS (149 kW)
Höchstgeschwindigkeit - 158 km/h
Leermasse - 1455 kg
Startmasse - 1740 kg
Kraft/Gewicht - 0,171 kW/kg
Flugdauer - 4 h
Reichweite - 375 km
Steiggeschwindigkeit 1000 m - 4 min
Steiggeschwindigkeit 2000 m - 14 min
Steiggeschwindigkeit 3000 m - 30 min
Dienstgipfelhöhe - 4500 m
Panzerung - 390 kg Panzerplatte zum Schutz des Motors und der Besatzung
Bewaffnung - ein 7,92-mm-Parabellum-Maschinengewehr für den Beobachter auf einem Ringgestell, zwei MG 08/15-Maschinengewehr im Cockpitboden im Winkel von 45° angebracht

AEG J.II

AEG J.II
Typ - Erdkampfflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG, Abteilung Flugzeugbau
Erstflug - 1918
Indienststellung - 1918
Produktionszeit - 1918
Stückzahl - ca. 300

Die AEG JII war ein zweisitziger, einmotoriger Doppeldecker, der 1917 von der AEG, Abteilung Flugzeugbau als Infanterieflieger (J-Typ) im Ersten Weltkrieg gebaut wurde. Nach dem Krieg war die J.II einer der Flugzeugtypen, die beim Aufbau des zivilen Flugverkehrs in Deutschland eingesetzt wurden.
Entwicklung und Einsatz
Die J.II war eine Weiterentwicklung der J.I, von der sie sich durch Verbesserungen der Bedienelemente und der Leitwerke unterschied. Der Rumpf und die Tragflächen bestanden aus einem Stahlrohr-Rahmen mit Holzspanten und einer Tuchbespannung. Insgesamt wurden rund 600 Maschinen der Typen J.I und J.II gebaut.
Zivile Nutzung
Nach dem Ende des Krieges wurde das Flugzeug von der Deutschen Luft-Reederei (DLR) ab 1919 vor allem zur Frachtbeförderung eingesetzt. Eine erweiterte Version, die J.II K (K für Kabine) war anstatt des zweiten Sitzes hinter dem Piloten mit einer kleinen Kabine mit Fenstern ausgestattet. Ab März 1919 trug dieser Flugzeugtyp als Symbol der DLR einen stilisierten Kranich.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Länge - 7,92 m
Spannweite - 13,41 m
max. Startmasse - 1619 kg
Geschwindigkeit - 172 km/h
Dienstgipfelhöhe - 4500 m
Reichweite - ca. 590 km
Triebwerk - ein Sechszylinder-Reihenmotor Benz Bz IV mit 200 PS (ca. 150 kW)

AEG R.I

AEG R.I
Typ - Langstreckenbomber
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - AEG
Erstflug - 14. Juni 1918
Indienststellung - 1918
Stückzahl - 1

Die AEG R.I war ein überschwerer Langstreckenbomber der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.
Entwicklung
Da aufgrund schwerer Verluste die Angriffe mit Militärluftschiffen reduziert und schließlich eingestellt wurden, sollten Riesenflugzeuge in noch größerer Dimension als bisher in den Einsatz kommen. Das Unternehmen AEG versuchte daher ebenso wie die Firmen DFW, Junkers, Krupp-Germania, Linke Hofmann, Mercur, Union, Schütte-Lanz, Siemens-Schuckert und Zeppelin (Staaken) Riesenflugzeug-Langstreckenbomber zu entwerfen, die mit großer Reichweite und schwerer Bombenlast für den strategischen Bombenkrieg geeignet waren.
Die R.I war ein viermotoriger, dreistieliger Doppeldecker. Alle vier Motoren waren zur besseren Wartung und Reparatur während des langen Einsatzfluges im Rumpfinneren angebracht und so für die Bordmechaniker zugänglich. Die Kraftübertragung an die Propeller erfolgte über ein Antriebswellengetriebe, auf das alle vier Motoren gleichermaßen wirkten. Der erste Prototyp wurde am 14. Juni 1918 erfolgreich erprobt, wobei die Maschine sich als durchaus manövrierfähig zeigte. Sieben Flugzeuge wurden daher bestellt. Bei einem Testflug am 3. September 1918 zerlegte sich ein Propeller, dessen Leim noch nicht ausgehärtet war. Die daraufhin entstehende Unwucht verursachte eine extreme Vibration am Wellengetriebe. Diese erfasste alle vier Motoren und übertrug sich wieder auf die Propeller, welche sich aus den Lagern lösten. Dabei wurde eine zentrale Tragstrebe zerschmettert. Das Flugzeug zerbrach und alle sieben Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.
Von den übrigen sechs bestellten AEG R.I (R.21, 22, 59, 60, 61 und R.62) wurde bis Kriegsende nur noch die R.21 fertiggestellt; R.22 war im Bau.
Einsatz
Die AEG-Riesenflugzeuge kamen nicht mehr zum Einsatz.

Technische Daten
Kenngröße - Daten AEG R.I
Baujahr - 1918
Einsatzzweck - Bomber
Besatzung - 7
Länge - 19,50 m
Spannweite - 36,00 m
Höhe - 6,35 m
Flügelfläche - 260,0 m²
Leermasse - 9.000 kg
Startmasse - 12.700 kg
4 wassergekühlte Reihenmotoren - Mercedes D IVa mit je 260 PS (191 kW)
Bewaffnung - 5 MG, 2000 kg Bomben

AEG Wagner Eule

AEG E 2
Typ - Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Berlin
Erstflug - 1914
Indienststellung - .
Stückzahl - 2

Die AEG Wagner Eule (Werksbezeichnung AEG E 2) war ein einmotoriges zweisitziges deutsches Aufklärungsflugzeug, das 1911/1912 bei der 1910 gegründeten Abteilung Flugzeugbau der AEG nach Plänen des Ingenieurs Wagner gebaut wurde. Es gab nach den bekannten Unterlagen nur zwei Exemplare. Die erste Maschine verbrannte, während die zweite 1914 nur wenige Flüge ausführte. Die Eindeckerentwicklung wurde danach abgebrochen. Das Flugzeug wurde nach Abschluss der Flugversuche in der Fertigungshalle der Flugtechnischen Abteilung der AEG in Hennigsdorf bei Berlin als Ausstellungsstück aufgehängt und später an die Deutsche Luftfahrtsammlung Berlin abgegeben. Während des Zweiten Weltkriegs wurden das Flugzeug neben anderen zum Schutz vor Bombenangriffen nach Czarnków in das deutsch besetzte Polen gebracht. Dort wurde es nach Kriegsende gefunden und von 1946 bis 1963 im Technischen Museum eingelagert, bis es in die Sammlung des neu gegründeten Polnischen Luftfahrtmuseums gelangte. Seit einer Restaurierung im Jahr 2003 wird es dort ausgestellt.
Laut der Beschriftung auf der Rumpfseite aus der Zeit der Ausstellung in der Luftfahrtsammlung Berlin soll die Wagner Eule 1911/1912 das erste AEG-Flugzeug gewesen sein. Dies muss bezweifelt werden, da zu dieser Zeit bereits die Muster Z 1 und Z 2 gebaut waren.
Der Antrieb bestand aus einem 7-Zylinder-Gnome-et-Rhône-Umlaufmotor. Der Rumpf wurde aus geschweißtem Stahlrohr gefertigt und genauso wie die aus Holz gefertigten Tragflächen mit Stoff bespannt. Technische Daten sind nicht durch belegbare Dokumente bekannt.

Betreiber
1. Deutsches Kaiserreich
a. Luftstreitkräfte

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Rumpflänge - 4,77 m
Spannweite - 11,00 m
Flügelfläche - 11,6 m²
Flügelstreckung - 10,4
Triebwerke - ein Siebenzylinder-Umlaufmotor Gnome et Rhône

AEG-Hubschrauber

Der AEG-Hubschrauber war das Projekt einer gefesselten Hubschrauber-Plattform, das im Zweiten Weltkrieg von der AEG im Auftrag der Wehrmacht entwickelt wurde.
Geschichte
1933 entwickelte AEG nach dem Entwurf von R. Schmidt eine elektrisch angetriebene Hubschrauberplattform für Aufklärungszwecke, die als gefesselte Beobachtungsplattform zur Artilleriebeobachtung und als Langwellen-Antennenträger geplant war. Die erste Version sollte als mobile Sende- und Empfangseinheit im Langwellenfrequenzbereich für den Funkverkehr mit getauchten U-Booten dienen und mobil einsetzbar sein. Zusätzlich sollte der nicht freifliegende Hubschrauber eine Aussichtskabine für einen Beobachter tragen.
Der Hubschrauber wurde mit einem Koaxialrotor versehen, bei dem zwei gegenläufig drehende Hauptrotoren übereinander in einer Drehachse mit unterschiedlichen Rotordurchmessern angeordnet waren. Der obere Rotor mit rund 7,2 m Durchmesser war der größere. Der Antrieb erfolgte durch einen 50-PS-Drehstrommotor. Der Hubschrauber wurde auf einem Lastkraftwagen transportiert, der auch das Fesselgeschirr, die Seilwinde, die Generatoren sowie die Regelung zur Spannungsversorgung und Steuerung des Hubschraubermotors und die Sende- und Empfangsanlage trug. Die Stromversorgung erfolgte über drei flexible Kabel, die gleichzeitig als Fesselseile dienten. Diese waren unter einem Winkel von 120° an Auslegerarmen befestigt und am Boden auf Seilwinden aufgerollt. Die Kabellänge war für eine Aufstiegshöhe von 1000 Metern vorgesehen. Der Elektromotor zum Antrieb war bei dem Versuchsmuster unterhalb der Befestigungsebenen der Kabel angeordnet und sollte gleichzeitig als Pendel zur Stabilisierung der Fluglage beitragen.
Die Flugerprobungen wurde 1939, auf Grund der fehlenden Hubkraft und der daraus resultierende Fluginstabilität des Hubschraubers abgebrochen. Ein AEG-Betrieb in Crottendorf (Erzgebirge) beschäftigte sich mit der Entwicklung von Gasturbinen, die in diesem Projekt verwendet werden sollten, da AEG auch freifliegende Hubschrauber bauen wollte, die Hubschrauberentwicklung wurde jedoch nicht weiter aufgegriffen. Das Gasturbinen-Projekt wurde aufgegeben.
1940 wurde das Fesselflug-Projekt auf Drängen der Wehrmacht erneut aufgegriffen. Die geänderte Version hatte nun für beide Rotoren gleich lange Rotorblätter. Man versuchte auch unterschiedliche Rotordurchmesser. Die Leistung des Elektromotors wurde auf 100 PS bei 310 Rotorumdrehungen je Minute und zuletzt auf 200 PS bei 450 min-1 gesteigert. Somit konnte die ursprüngliche Hubkraft von 450 kg auf 1250 kg verbessert werden. Dieser Prototyp erreichte eine Höhe von 800 Metern bei einem Rotordurchmesser von 10 m. Zum praktischen Einsatz kam der AEG-Hubschrauber nicht. Der genaue Zeitpunkt, wann dieses Projekt eingestellt wurde, ist nicht bekannt.

Liste der Flugzeugtypen der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG)
B.I | B.II | B.III | C.I | C.II | C.III | C.IV | C.IV.N | C.V | C.VI | C.VII | C.VIII | C.VIII Dr. | D.I | D.II | D.III | DJ.I | Dr.I | F.I | G.I | G.II | G.III | G.IV | G.V | J.I | J.II | PE | R.I
Werksbezeichnungen: Z.1 | Z.2 | Z.3 | Z.6 | Z.9
Andere: AEG-Hubschrauber | Wagner Eule