Ader
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Clément Ader

Clément Agnès Ader (* 2. April 1841 in Muret bei Toulouse, Frankreich; † 3. Mai 1925 ebenda) war ein französischer Luftfahrtpionier und Erfinder.
Leben
Ader war der Sohn von François Ader und dessen zweiter Ehefrau Antoinette Forthané. Ader hat mit seiner Éole den ersten (ungesteuerten) motorisierten Flug in der Geschichte ausgeführt, der allerdings mit einem Absturz endete. Außerdem verbesserte er die Fernsprechtechnik durch den Aderschen Fernsprecher und durch eine Weiterentwicklung des Kohlemikrofons. 1880 installierte Ader in Paris die erste Telefonlinie, ein Jahr später stellte er mit dem Théâtrophone ein auf dem Aderschen Telefon basierendes System zur stereofonen Übertragung von Musikaufführungen vor.
Im Deutsch-Französischen Krieg baute Ader während der Belagerung von Paris 1870/71 auf eigene Kosten einen der damals zum Durchbrechen der Belagerung verwendeten Ballons.
Ader führte das Wort Avion (dt. „Flugzeug“) in die französische Sprache ein. Während es manchmal für ein Akronym gehalten wird, das für Appareil Volant Imitant les Oiseaux Naturels (dt. „Flugapparat, der natürliche Vögel nachahmt“) steht, handelt es sich wahrscheinlich um ein Kunstwort, das Ader frei aus dem lateinischen Wort avis (dt. „Vogel“) abgeleitet hat. Bei der Konstruktion der Éole hatte Ader allerdings den Aufbau der Flügel von Fledermäusen zum Vorbild genommen und bis ins Detail kopiert. Die Flügel seiner Konstruktionen ließen sich am Boden auf genau die gleiche Weise wie Fledermausflügel zusammenfalten.
Bei der Éole handelte es sich um einen freitragenden Nurflügel-Eindecker, der von einer auf eine vierblättrige Luftschraube wirkenden 4-Zylinder-Dampfmaschine von 20 PS Leistung angetrieben und durch Verwindung der Flügel und einer seitenruderartig nach hinten gezogenen, stoffbespannten Rumpfsektion gesteuert werden sollte. Die Éole hob am 9. Oktober 1890 zu ihrem einzigen Flug über ungefähr 50 Meter ab.
Ader wurde zunächst von der französischen Regierung unterstützt. Aufgrund eines Absturzes bei der Vorführung seiner Éole III, die nach Aussagen des begutachtenden Offiziers nur 300 Meter weit und 20 Zentimeter hoch flog, und dessen Meinung, dass die Entwicklungen Aders in einer technischen Sackgasse enden würden, wurde die Unterstützung zurückgezogen. Aders Éole III wurde ca. 1900 in Paris öffentlich ausgestellt. Ader veröffentlichte 1910 eine Beschreibung seiner Versuche.
Im Alter von 84 Jahren starb Clément Ader am 3. Mai 1925 in Toulouse. Das Gelände des Airbus-Flugzeugwerkes in Toulouse Saint-Martin wurde in Erinnerung an Ader „Clément-Ader-Werk“ („L’usine Clément Ader“) und die Haupthalle für den Zusammenbau der Flugzeuge „Clément-Ader-Halle“ benannt. Auch der Mount Ader, ein Berg im Norden der Antarktischen Halbinsel, trägt seinen Namen.

Ader Éole

Die Ader Éole war ein dampfbetriebenes Flugzeug, entwickelt und gebaut von dem französischen Luftfahrtpionier und Erfinder Clément Ader (1841-1925). Mit diesem Fluggerät gelang ihm am 9. Oktober 1890 in der Nähe von Armainvilliers der erste ungesteuerte motorisierte Flug der Geschichte. Er endete allerdings nach 50 Metern mit einer Bruchlandung. Die Flughöhe von knapp über zehn Zentimetern war zu gering, um als Flug anerkannt zu werden. Ader behauptete zwar später, die Éole im September 1891 erneut geflogen zu haben, diesmal auf eine Entfernung von 100 Metern, doch für diesen Flug gibt es keine Zeugen.
Technik
Das fledermausflügelige Flugzeug war ein freitragender Nurflügel-Eindecker, der von einer auf eine vierblättrige Luftschraube wirkenden 4-Zylinder-Dampfmaschine von 20 PS Leistung angetrieben wurde. Gesteuert wurde die Éole nicht mit Quer-, Höhen- oder Seitenruder, sondern durch Verwindung der Flügel und einer seitenruderartig nach hinten gezogenen, stoffbespannten Rumpfsektion. Es wies eine Reihe Unzulänglichkeiten auf. So konnte der Pilot nicht in die Flugrichtung sehen, weil sich sein Sitz hinter dem Dampfkessel befand. Auch war die gesamte Steuerung nicht praktikabel: Der Pilot musste zwei Pedale, sechs Kurbeln und die Steuerung des Motors bedienen.

Ader Éole III

Éole III
Typ - Experimentalflugzeug
Entwurfsland - Frankreich
Hersteller - Clément Ader
Erstflug - 14. Oktober 1897
Stückzahl - 1

Die Ader Éole III (auch Avion III oder Aquilon genannt) war der Versuch von Clément Ader ein Flugzeug zu entwickeln. Grundlage für das Modell war der Vorgänger Avion II. Die Bauzeit der Avion III dauerte von 1894 bis 1897.
Konstruktion
Die Éole III hatte die Gestalt einer riesigen Fledermaus, bestehend aus Holz und Segeltuch mit einer Spannweite von fast 15 m. Ader hatte dabei nicht nur die Form, sondern auch die Tragstruktur dem Skelett der Tiere nachempfunden. Diese Konstruktionsweise, also die Ableitung der Technik aus der Biologie, wird auch als Bionik bezeichnet.
Zum Antrieb dienten 2 vierblättrige Propeller, die von zwei extrem leichten Dampfmaschinen mit jeweils 30 PS angetrieben wurden. Die Steuerung des Flugapparats wurde durch ein Seitenruder und bewegliche Flügel ermöglicht, die ihre Krümmung verändern konnten. Allerdings war die Sicht für den Piloten durch den Vorbau stark eingeschränkt. Der Flugapparat wog (ohne Pilot) knapp 250 kg.
Flugversuch
Am 14. Oktober 1897 wurden die Kessel geheizt und Ader trat vor einer offiziellen Kommission an, um zu beweisen, dass sein Flugapparat tatsächlich fliegen kann. Es gelang Ader aufgrund seiner mangelnden Flugkenntnisse und der instabilen Fluglage jedoch nicht, die Avion III über längere Distanz abheben zu lassen. Lediglich kurze Luftsprünge, von der Kommission als Hüpfer bezeichnet, waren zu beobachten. Dennoch war die Avion III eine herausragende Konstruktion und stellt einen Meilenstein bei der Entwicklung der mit Motorkraft betriebenen Luftfahrt dar.
Die Avion III zählt zu den ständigen Exponaten des Musée des arts et métiers, ein Museum für wissenschaftliche Instrumente und Erfindungen in Paris. Das Museum stellte die Maschine bei der ersten Luftfahrtausstellung in Grand Palais in Paris aus.

Technische Daten

Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 16 m
Flügelfläche - 56 m²
Leermasse - 258 kg
Antrieb - zwei Dampfmaschinen, Kesselleistung 40 PS