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Aero (Unternehmen)
AERO Vodochody AEROSPACE a.s.
Rechtsform - Aktiengesellschaft
Gründung - 1919
Sitz - Odolena Voda, Tschechische Republik
Mitarbeiterzahl - 1 336 (2020)
Branche - Flugzeugbau
Website - www.aero.cz
AERO Vodochody AEROSPACE a.s. ist ein tschechischer Flugzeugbauer, der
außerdem Motorradbeiwagen, Holzaufbauten für Personen- und Lieferwagen
und ab 1929 auch Automobile herstellte. Das tschechoslowakische
Unternehmen wurde am 10. Januar 1919 unter dem Namen Aero, továrna
letadel Dr. Kabeš in Prag-Holešovice gegründet. Die Produktion in der
neugebauten Fabrik in Prag-Vysočany begann 1923.
AERO Vodochody
AERO Vodochody a.s. ist der größte Hersteller militärischer
Schulflugzeuge der Welt. In der Vergangenheit wurden überwiegend
Flugzeuge für den militärischen Bedarf entwickelt und gebaut, von
leichten Beobachtungsflugzeugen bis zu zweimotorigen Bombern. Der erste
Typ war ein Nachbau eines österreichischen Phönix-Doppeldeckers, der der
deutschen Hansa-Brandenburg B.I (entwickelt von Ernst Heinkel)
nachempfunden war und 1919 - leicht modifiziert - als Aero Ae-01
erschien. Auf seiner Basis wurden später mehrere Typen der
1600-kg-Klasse weiterentwickelt, unter anderem die erfolgreichen, in
über 400 Exemplaren gebauten Typen A-11 und A-12.
1920 erschien die erste eigene Konstruktion, das einmotorige
Doppeldecker-Jagdflugzeug Aero Ae-02. Zur Serienfertigung kam es
zunächst nicht, das Muster diente aber später als Ausgangsmodell für
einige Konstruktionen der 1000-kg-Klasse. Bis 1938 entwickelte Aero 38
verschiedene Flugzeugtypen, von denen 25 in die Produktion gingen. Die
meisten waren militärisch, doch gab es auch zivile Flugzeuge wie die ab
1929 gebaute Aero A-38. Ab 1925 wurde das englische Verkehrsflugzeug De
Havilland DH.50 und ab 1935 der französische Bomber MB-200 in Lizenz
gebaut. Die Kampfflugzeuge A-11 und A-32 wurden ab 1924 beziehungsweise
ab 1927 nach Finnland exportiert.
Nach der Okkupation der ČSR 1939 produzierte das Werk Aero unter
deutscher Aufsicht hauptsächlich die Siebel Si 204 sowie eine Zeit lang
die Lizenzversion der sowjetischen Tupolew SB-2 (B-71), deren Baurechte
die tschechoslowakische Regierung 1938 noch vor der Besetzung erworben
hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute das Werk noch bis 1949 die Si-204 unter
der Bezeichnung C-3 für die tschechoslowakischen Streitkräfte weiter.
Der erste eigene Typ nach der Befreiung war das zweimotorige
Reiseflugzeug Aero Ae-45 von 1947, das in über 500 Exemplaren
hergestellt wurde. 1954 begann bei Aero der Lizenzbau der sowjetischen
MiG-15.
In der ČSSR wurde der größte Teil der Luftfahrtindustrie des Landes mit
den meisten Flugzeug- und Motorenherstellern sowie Zulieferbetrieben zu
einem als VHJ Aero-Československé Letecké Podniky bezeichneten Trust
zusammengeschlossen. Das betraf neben den beiden Aero-Werken in
Vodochody und Letňany auch LET in Kunovice, Letov, ebenfalls Letňany und
Moravan in Otrokovice. Auch der Triebwerkshersteller Motorlet in
Jinonice sowie das Aeronautische Prüf- und Forschungsinstitut gehörten
zum Aero-Trust, dessen Generaldirektion ihren Sitz in Letňany hatte.
Anfang der 1970er Jahre waren in dem Zusammenschluss 30.000 Mitarbeiter
beschäftigt, davon etwa 10 % in der Forschung.
1959 entwickelte Aero für das Militär den Strahltrainer L-29 Delfin, den
der gesamte Warschauer Pakt (außer Polen) einsetzte. Auch „befreundete“
Staaten wurden beliefert. Von der Weiterentwicklung L-39 Albatros wurden
ab 1971 über 2.800 Stück gebaut. Sein Nachfolger L-159 ALCA (Advanced
Light Combat Aircraft) wird zurzeit (2004) weltweit angeboten.
Nach dem Ende des Sozialismus verlor das Unternehmen einen Großteil
seines Absatzmarkts im ehemaligen Ostblock. Für einige Jahre kam es zur
Zusammenarbeit mit Boeing, was jedoch den Absatz der Flugzeuge nur
unbedeutend erhöhte. Daher entschied die tschechische Regierung 2004,
den Anteil von Boeing an Aero zurückzukaufen. Im Oktober 2006 beschloss
die Regierung Topolánek, die bis dahin im Staatsbesitz befindliche
Aktiengesellschaft Aero Vodochody a. s. inklusive Flugplatz und der
Immobilie an die tschechisch-slowakische Investorengruppe Penta
Investments zu verkaufen.
Eine Partnerschaft besteht mit der Sikorsky Aircraft Corporation, für
die Aero Teile des Helikopters Sikorsky S-76 produziert. Für Alenia
Aeronautica stellt Aero gegenwärtig Mittelflügel des C-27 Spartan her.
Zuletzt gab Aero gemeinsam mit Israel die Entwicklung des Kampfflugzeugs
F/A-259 Striker bekannt, eine Weiterentwicklung des L-159.
Der Sitz des Unternehmens mit eigenem Flugplatz (10/28) befindet sich 15
Kilometer nördlich von Prag zwischen Odolena Voda, Panenský Týnec und
Vodochody im Okres Praha-východ an der Autobahn D8.
Im Juni 2020 wurde Aero von einem tschechisch-ungarischen Joint-Venture
übernommen. 51 % hält Andras Tombor (ehemaliger Sicherheitsberater von
Viktor Orbán), 49 % Omnipol, welche dem tschechischen Unternehmer
Richard Hava gehört.
Aero-Automobile
Das Unternehmen begann 1929 mit dem Bau von Automobilen. Das erste
Modell Aero 10 basierte auf dem Enka von Břetislav Novotný. 1931 folgte
der Typ Aero 18, 1933 der Aero 20.
Seit 1934 wurden sportlich gezeichnete Fronttriebler mit den
Typbezeichnungen Aero 30 und Aero 50 produziert.
Die Aero-Modelle waren einfach, aber auch sehr zuverlässig. Sie wurden
in einer Vielzahl von Motorsportveranstaltungen (Rallye Monte Carlo,
1000 Meilen der Tschechoslowakei) und Langstreckenfahrten eingesetzt.
Die während des Krieges hergestellten Prototypen Pony und Rekord gingen
nicht mehr in die Serienproduktion. Stattdessen wurde das bei Jawa in
den Kriegsjahren entwickelte und anderweitig produzierte
Zweizylindermodell (616 cm³, 15 kW) Jawa Minor II als Aero Minor
vermarktet. Die Produktion endete 1951.Aero A.10
Aero A.10
Typ - Verkehrsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 3. Januar 1922
Stückzahl - 5
Die Aero A.10 war das erste Flugzeug der tschechischen Firma Aero
Továrna Letadel Dr. Kabeš aus Prag, das die Serienreife erreichte.
Geschichte
Sie war ein sechssitziger Doppeldecker, der von Anfang an als ziviles
Transportflugzeug konzipiert war und als solches auch zum Einsatz kam.
Die Entwicklungsarbeiten begannen 1921 unter der Leitung von Rudolf
Blaser, einem früheren Konstrukteur der Firma Gotha. Seinen Erstflug
absolvierte der Prototyp am 3. Januar 1922. Der Aufbau der Maschine
bestand überwiegend aus Holz mit Stoffbespannung. Die oberen Tragflächen
hatten Querruder mit großen Ausgleichsflächen und wurden mit N-Streben
gegen die Rumpfoberseite abgestützt. Die Verspannung mit der unteren
Tragfläche erfolgte über zwei Paar Stiele. Der tiefliegende Rumpf bot
Platz für drei bis vier Passagiere und ein Gepäckabteil im hinteren
Rumpf. Der Pilot saß in einem offenen Cockpit über dem Gepäckabteil.
Jeweils drei Fenster auf beiden Seiten des Rumpfes (dies trifft auf die
ersten beiden Maschinen zu, die folgenden besaßen vier Fenster je
Rumpfseite) boten den Passagieren Licht, aber eine eingeschränkte Sicht
nach außen, da sie sich im Bereich der unteren Tragfläche befanden. Als
Antrieb diente ein Sechszylinder-Reihenmotor von Maybach, der Maybach
Mb-IVa. Von diesem Triebwerk befanden sich etliche Exemplare in der
Tschechoslowakei, nachdem die Österreicher das Land nach dem Ersten
Weltkrieg verlassen hatten.
Insgesamt wurden fünf Flugzeuge produziert, ein Prototyp und vier
Serienflugzeuge. Sie kamen bei der tschechoslowakischen Fluggesellschaft
ČSA ab 1923 auf der Strecke Prag-Bratislava zum Einsatz.
Im Dezember 1922 erreichte eine A.10 mit 500 kg Nutzlast eine Höhe von
5800 m, was damals einen Rekord darstellte.
Technische Daten
Länge - 10,14 m
Spannweite - 14,17 m
Flügelfläche - 49 m²
Leermasse - 1472 kg
Startmasse - 2260 kg
Antrieb - ein Maybach Mb-IVa mit 260 PS (191 kW)
Höchstgeschwindigkeit - 160 km/h
Reisegeschwindigkeit - 140 km/h
Steigzeit auf 1000 m Höhe - 7,4 min
Dienstgipfelhöhe - 5800 m
Reichweite - 520 km
Aero A.11
Aero A.11
Typ - Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1925
Stückzahl - ~440
Die Aero A.11 war ein zweisitziger Doppeldecker der tschechischen Firma
Aero, továrna letadel Dr. Kabeš aus Prag, der sowohl für zivile als auch
für militärische Zwecke verwendet wurde.
Geschichte
Die Maschine war, obwohl die niedrigere Typenbezeichnung zunächst nicht
darauf hin deutet, eine Weiterentwicklung der Aero A.12. Sie wurde ab
1923 aufgrund ihrer gelungenen Konstruktion in mehreren Varianten
gefertigt. So war es problemlos möglich, die Maschine mit verschiedenen
Triebwerken auszurüsten. Insgesamt wurden etwa 440 Maschinen in
unterschiedlichen Varianten gefertigt.
Die Maschine war aufgrund ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit bei den
Piloten beliebt. Für die damalige Zeit galt die A.11 zudem als schnelles
und wendiges Flugzeug, mit dem auch einige Rekorde aufgestellt wurden.
So stellte eine A.11 im September 1925 den tschechischen Rekord im
Dauerflug mit 13 Stunden und 15 Minuten auf. Mit einer Ab-11-Maschine (Kennzeichen:
L-BUCD) wurden 1926 von Vilem Stanovský und František Simek innerhalb
von 91 Stunden und 52 Minuten insgesamt 23 Länder angeflogen und dabei
über 15.000 km zurückgelegt. Einen ganz besonderen Rekord mit einer
A.11HS stellte der Chefpilot von Aero, Josef Novák, im Jahre 1927 auf -
er flog innerhalb von 45 Minuten 225 Loopings.
Aufbau
Rumpf und Tragflächen der Aero A.11 bestanden aus einer stoffbespannten
Holzkonstruktion. Die beiden Tragflächen hatten eine unterschiedliche
Länge, nur die obere und längere Fläche war mit Querrudern ausgestattet.
Die Besatzung saß in zwei offenen Cockpits. Das Fahrwerk bestand aus
einem mittels Gummiseil gefederten Hauptfahrwerk, dessen beide Räder mit
einer Starrachse verbunden waren, sowie einem starren Schleifsporn.
Varianten
Von den 22 Varianten der A.11 nachfolgend die wichtigsten Ausführungen:
Aero A.11HS
Diese Ausführung, gebaut als Exportmodell für Finnland (dort als
Aufklärer und Schulungsmaschine verwendet) unterschied sich vom
Standardtyp durch den stärkeren Hispano-Suiza 8Fb (300 PS) und die dafür
erforderlichen Verstärkungen der Triebwerksaufnahmen.
Aero A.11N
Ein Modell, aufgebaut wie die Grundversion A.11, jedoch mit
Nachtaufklärerausstattung.
Aero Ab.11d
Von der A.11N abgeleiteter leichter Bomber, angetrieben von einem
240-PS-Motor Breitfeld Daněk Perun II.
Aero Ab.11N
Wie die Ab.11d, jedoch in einer Ausführung als leichter Nachtbomber.
Aero A.21
Diese Maschine entsprach der A.11 und war ausgelegt als
Schulungsmaschine für den Nachtflug und mit einem
Breitfeld-Daněk-Perun-I-Motor mit 180 PS.
Aero A.22
Zivile Transportversion der A.11, wobei das hintere Cockpit Platz für
zwei Passagiere bot; den Antrieb lieferte ein Maybach-Motor des Typs Mb
IV A mit 240 PS.
Aero A.25
Schulungsflugzeug mit dem 185 PS leistenden BMW-IIIa-Motor.
Aero A.29
9 Meter lange Schwimmerflugzeugversion mit einem 240-PS-Motor Breitfeld
Daněk Perun II.
Aero A.125
Die A.125 war grundsätzlich baugleich mit der A.25 und wurde ebenfalls
als Schulungsmaschine verwendet, war jedoch mit dem 180 PS leistenden
Breitfeld Daněk Perun I ausgestattet.
Militärische Nutzer
Finnland
Tschechoslowakei
Technische Daten
Kenngröße - Daten der Aero A.11 (Basisversion) - Daten der A.21 - Daten
der A.22 - Daten der A.25 - Daten der A.29
Baujahr - 1924 - 1926 - 1924 - 1925 - 1926
Besatzung - 2 - 1 - 1+2 Passagiere - 2 - 2
Länge - 8,20 m - 8,20 m - 8,20 m - 8,1 m - 9 m
Spannweite - oben 12,78 m, unten 10,80 m - 12,8 m - 12,3 m - 12,8 m
Höhe - 3,10 m - ? - ? - ? -?
Flügelfläche - 36,51 m² - 36 m² - 36,9 m² - 36,2 m² - 36,5 m²
Flächenbelastung - 40,7 kg/m² - 37 kg/m² - 38,5 kg/m² - 35 kg/m² - 45,7
kg/m²
Leermasse - 1030 kg - 1018 kg - 1105 kg - 985 kg - 1298 kg
Startmasse - max. 1537 kg - 1328 kg - 1415 kg - 1270 kg - 1677 kg
Antrieb - ein Sechszylindermotor Walter W-IV mit 240 PS (177 kW) - ein
B.D. Perun I mit 185 PS (136 kW) - ein Maybach Mb.IV mit 260 PS (191 kW)
- ein BMW IIIa mit 185 PS (136 kW) - ein B.D. Perun II mit 240 PS (177
kW)
Höchstgeschwindigkeit - 214 km/h - 170 km/h - 201 km/h - 160 km/h - 196
km/h
Reisegeschwindigkeit - 180 km/h - 140 km/h - 175 km/h - 125 km/h - 150
km/h
Steigzeit - 21,50 min auf 5000 m Höhe - 21,20 min auf 3000 m Höhe - ? -
12,30 min auf 3000 m Höhe - 47,50 min auf 5000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe - 7600 m - 6500 m - 7000 m - 6500 m - 6700 m
Reichweite - max. 750 km - ? - ? - ? -?
Aero A.12
Aero A.12
Typ - Aufklärungsflugzeug u. leichter Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody
Erstflug - 1923
Stückzahl - 94
Die Aero A.12 war ein zweisitziges Doppeldecker-Flugzeug der
tschechischen Firma Aero aus Prag, entwickelt zu Beginn der
1920er-Jahre.
Konstruktion
Konzipiert war die A.12 ursprünglich als Aufklärungsflugzeug, fand
später aber auch Verwendung als leichter Bomber. Die Plätze für die
beiden Besatzungsmitglieder waren hintereinander angeordnet; vorne saß
der Pilot, hinten der Beobachter bzw. Bombenschütze. Aus der A.12 wurde
später die erfolgreiche Aero A.11 entwickelt.
Eine flugfähiger Nachbau dieses Typs ist heute im Letecke Muzeum in
Kbely zu besichtigen.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Tschechoslowakische Luftwaffe
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 8,30 m
Spannweite - oben 12,78 m/unten 10,80 m
Höhe - 3,10 m
Flügelfläche - 36,51 m²
Leermasse - 1080 kg
max. Startmasse - 1537 kg
Antrieb - ein Sechszylindermotor Typ Walter W-IV mit 176 kW (ca. 240 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 201 km/h
Reisegeschwindigkeit - 180 km/h
Steigrate - 3,47 m/s
Dienstgipfelhöhe - 7500 m
Reichweite - max. 760 km
Bewaffnung - ein nach vorne feuerndes 7,7-mm-Vickers-MG für den Piloten,
ein bewegliches, nach hinten ausgerichtetes Lewis-MG im hinteren Cockpit
Aero A.14
Aero A.14
Typ - Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1922
Stückzahl - 25
Die Aero A.14 war ein zweisitziges Doppeldecker-Flugzeug der
tschechischen Firma Aero.
Die Anlehnung der A.14 an die Hansa-Brandenburg C.I (Serie 369,
Hersteller: UFAG), ist unverkennbar. Daher wird dieser zweistielige
Doppeldecker oftmals auch als „Velký Brand’ák“ („Großer Brandenburger“)
bezeichnet.
Geschichte
Da sich Anfang der 1920er-Jahre zeigte, dass die junge
tschechoslowakische Flugzeugindustrie nicht in der Lage sein würde,
kurzfristig ein modernes leistungsfähiges Flugzeug auszuliefern,
beschloss das Verteidigungsministerium den Lizenzbau der
Hansa-Brandenburg C.I, von der nach dem Ersten Weltkrieg rund 60
Maschinen in mehr oder weniger beschädigtem Zustand in der
Tschechoslowakei verblieben waren. 1922 bestellte man 25 Schulflugzeuge,
die ursprünglich als „Braho“ Ae-H-2.01 bis Ae-H-2.25 bezeichnet später
in A.14.1 bis A.14.25 umbenannt wurden. Fünf Maschinen erhielten ein
Doppelsteuer (164.000 Kč je Zelle) und 20 ein einfaches (156.000 Kčs je
Zelle). Die Motoren lieferte das Werk Breitfeld & Daněk in Prag (je
180.000 Kč je Motor). Das erste Flugzeug wurde am 25. August 1922 dem
Tschechoslowakischen Militär übergeben. Der überwiegende Teil der A.14
gelangte zum VLU nach Cheb, einige kamen zur Schulstaffel des
Fliegerregiments 1 in Prag. Sie verblieben jedoch nicht lange im aktiven
Dienst, denn es traten Probleme mit Vibrationserscheinungen bei den
neuen Motoren auf, die man jedoch einigermaßen zufriedenstellend lösen
konnte. Dessen ungeachtet musterte man sie bereits Anfang 1923 wieder
aus und stellte sie im März 1923 zur sogenannten „Fliegerpost“ ab, wo
Militärs mit ihnen unter anderem Versuchsflüge auf der Strecke
Prag-Bratislava durchführten. Den ersten „Linienflug“ mit einer A.14.01
(L-BARA) führte Major Skála am 1. März 1923 durch - sein Passagier war
seine Ehefrau. In den darauffolgenden etwa zwei Monaten Flugbetrieb kam
man bei 250 Flugstunden auf etwa 27.000 km Flugstrecke.
Mit der Gründung der tschechischen Fluglinie Československé Statni
Aerolinie (ČSA), der heutigen Czech Airlines, am 6. Oktober 1923 fand
sich für die A.14 ein neues Betätigungsfeld. Offizielle Aufnahme des
Flugbetriebes war am 28. Oktober, doch wegen des schlechten Flugwetters
drehte der Pilot Karel Brabenec mit der A.14.18 (L-BARC) nur eine
symbolische Platzrunde um den Flugplatz Prag-Kbely. Einen Tag später, am
29. Oktober 1923, kam es dann zur offiziellen Eröffnung der
Flugverbindung Prag-Bratislava, als der Pilot Karel Brabenec sich mit
einem Zeitungsreporter als Passagier an Bord der L-BARC auf die 321 km
lange Strecke von Prag nach Bratislava begab, während zur gleichen Zeit
der Pilot Cinibulk mit der A.14.19 (L-BARI) auf dem Weg von Bratislava
nach Prag unterwegs war. Insgesamt 17 Maschinen des Typs A.14 setzte die
ČSA für den Postdienst auf dieser Strecke ein, wobei jeweils auch ein
Passagier mitgenommen werden konnte. Im Juli und August 1924 wurden
sechs A.14 für den Transport von zwei Passagieren umgerüstet, wofür man
den früheren Raum des Beobachters nutzte. Da im gleichen Jahr fünf der
Maschinen wieder dem Verteidigungsministerium unterstellt wurden,
reduzierte sich die Flotte der ČSA auf fünf zweisitzige und eine
einsitzige A.14. Mit der Übernahme der Aero DH-50 und der Letov Š-19
verloren die A.14 weiter an Bedeutung. 1926 führten A.14 nur noch 8 %
der Flüge bei der ČSA durch. 1927 endete ihre Ära bei der tschechischen
Luftfahrtgesellschaft, die lediglich die A.14.08 (L-BARS) noch in ihrem
Flugzeugpark hatte.
Variante Aero A.15
Dieses Modell unterschied sich lediglich in der Motorenausstattung von
der A.14. Statt des Hiero-Motors Typ N war die A.15 mit dem etwas
stärkeren Hiero L ausgestattet.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Tschechoslowakische Luftstreitkräfte
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - zwei bzw. ein Pilot und ein Passagier
Länge - 8,40 m
Spannweite - 12,30 m
Flügelfläche - 37,50 m²
Flächenbelastung - 34 kg/m²
Leermasse - 933 kg
max. Startmasse - 1275 kg
Triebwerk - ein Hiero N mit 169 kW (230 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 179 km/h
Reisegeschwindigkeit - 150 km/h
Steiggeschwindigkeit - 1,85 m/s
Steigzeit - 36 min auf 4000 m Höhe
Aero A.18
Aero A.18
Typ - Jagdflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - März 1923
Stückzahl - 23
Die Aero A.18 war ein vom tschechischen Flugzeughersteller Aero gebautes
einsitziges Doppeldecker-Jagdflugzeug.
Geschichte
Die A.18 ist eine Weiterentwicklung der zweisitzigen Aero A.11 mit
Änderungen im Bereich des Tragwerks.
Die Maschine wurde aufgrund einer Bestellung eines neuen einsitzigen
Jagdflugzeuges der tschechoslowakischen Luftwaffe entwickelt. So
entstanden bei Aero zunächst drei verschiedene Prototypen mit den
Bezeichnungen A.16, A.19 und A.20. Aus dem Leistungsvergleich der drei
Maschinen ging die A.18 als Sieger hervor und die Serienfertigung wurde
aufgenommen.
Von der A.18 wurden 20 Exemplare an die tschechoslowakische Luftwaffe
ausgeliefert. Angetrieben wurden die Maschinen von einem BMW-Reihenmotor
des Typs IIIa mit einer Leistung von 136 kW (185 PS), bewaffnet waren
sie mit zwei starren, synchronisiert nach vorn durch den
Luftschraubenkreis feuernden Vickers-Maschinengewehren.
Versionen
Aero A.18B
Diese Version entstand aus dem Grundmodell, als Aero im Jahre 1923 an
einem nationalen Luftrennen teilnehmen wollte. Die A.18B hatte eine
geringere Spannweite als die A.18 und war unbewaffnet. Man gewann das
Rennen, jedoch stürzten die beiden anderen Teilnehmer ab.
Aero A.18C
Die A.18C, ebenfalls für Renneinsätze vorgesehen, war eine stärker
motorisierte Version der A.18B, ausgerüstet mit einem 220 kW (300 PS)
leistenden Walter-W-IV-Motor. Damit erreichte die Maschine eine
Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h und konnte das Rennen des
tschechischen Aero-Clubs 1924 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
261 km/h gewinnen.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Tschechoslowakische Luftstreitkräfte
Technische Daten
Kenngröße - Daten Aero A.18 - Daten Aero A.18B - Daten Aero A.18C
Besatzung - 1 - 1 - 1
Länge - 5,90 m - 5,90 m - 5,90 m
Spannweite - 7,60 m - 5,70 m - 5,70 m
Flügelfläche - 15,90 m² - 9,84 m² - 9,84 m²
Leermasse - 637 kg - ? - ?
max. Startmasse (bewaffnet) - 862 kg - ? - ?
Antrieb - ein Reihenmotor, Typ BMW IIIa; 136 kW (185 PS) - ein
Reihenmotor, Typ BMW IIIa; 136 kW (185 PS) - ein Walter W-IV-Motor; 220
kW (300 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 229 km/h - ? - 275 km/h
Reisegeschwindigkeit - 246 km/h - ? - ?
Reichweite - 400 km - ? - ?
Dienstgipfelhöhe - 9000 m - ? - ?
Bewaffnung - zwei starre synchronisierte Vickers-MG, nach vorn feuernd -
. - ?
Aero A.23
Aero A.23
Typ - Verkehrsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1926
Stückzahl - 7
1925 entstand die Aero A.23 als achtsitziger Doppeldecker. Die
tschechische Firma Aero ließ dabei erste positive Erfahrungen und
Entwicklungen aus dem militärischen Flugzeugbau in die Konstruktion
einfließen.
Aufbau
Der Aufbau der Maschine war konventionell aus Holz. Die Tragflächen, das
Heck sowie das Leitwerk waren stoffbespannt. Im Rumpf der Maschine
befanden sich eine Kabine für sechs Passagiere, eine Toilette und ein
Gepäckabteil. Der Kapitän und Kopilot (oder ein weiterer, siebter
Passagier) saßen in einem offenen Cockpit über dem Gepäckabteil. Als
Antrieb diente ein bei der Firma Walter in Lizenz produzierter
Bristol-Jupiter-Sternmotor.
Einsatz
Die ČSA setzte ab 1926 sieben Maschinen auf den Routen Prag-Marienbad
und Prag-Uzhorod ein. Die letzten Maschinen wurden Ende der 1930er-Jahre
aus dem Dienst genommen.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Passagiere - 6
Länge - 12,22 m
Spannweite - 16,75 m
Flügelfläche - 67,25 m²
Flächenbelastung - 47,1 kg/m²
Leermasse - 1885 kg
Startmasse - 3200 kg
Höchstgeschwindigkeit - 185 km/h
Reisegeschwindigkeit - 160 km/h
Dienstgipfelhöhe - 4000 m
Reichweite - 1100 km
Flugdauer - 5 h
Triebwerk - 9-Zylinder-Sternmotor Walter Jupiter IV mit 420 PS (309 kW)
Aero A.24
Aero A.24
Typ - Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Stückzahl - 1
Die Aero A.24 war ein vom tschechischen Flugzeughersteller Aero gebauter
dreistieliger Doppeldecker in einer Auslegung als Bombenflugzeug.
Geschichte
Die A.24 wurde im Jahre 1924 bei Aero als schwerer zweimotoriger Bomber
entwickelt.
In Testflügen erwies sich das Versuchsmuster jedoch mit den
Maybach-Mb.IV-Motoren als ausgesprochen schwerfällig, so dass eine
Serienfertigung nicht erfolgte.
Aufbau
Die Aero A.24 war ein dreistieliger Doppeldecker. Der Rumpf war in
Gemischtbauweise aus Holz und Metall aufgebaut, die Konstruktion war mit
Stoff bespannt. Die gleich langen Tragflächen bestanden aus einer
stoffbespannten Holzkonstruktion; alle Flächen waren mit je einem
Querruder versehen.
Das Fahrwerk bestand aus einem vierrädrigen Hauptfahrwerk, wobei die
beiden Räderpaare jeweils unter den Motorgondeln angebracht waren, und
einem starren Hecksporn.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 3-4
Länge - 13,70 m
Spannweite - 22,20 m
Flügelfläche - 106 m²
Leermasse - 2960 kg
max. Startmasse - 4511 kg
Antrieb - zwei 6-Zylinder-Reihenmotoren Maybach Mb.IV
Höchstgeschwindigkeit - 155 km/h
Reisegeschwindigkeit - 110 km/h
Reichweite - 600 km
Dienstgipfelhöhe - 3600 m
Bewaffnung - ca. 1000 kg Bombenlast
Aero A.30
Aero A.30
Typ - Bomber / Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1926
Stückzahl - 79 + 116 A.32
Die Aero A.30 war ein zweisitziges Doppeldecker-Flugzeug der
tschechischen Firma Aero Tovarna Letadel Dr. Kabes, das hauptsächlich
bei den tschechischen Heeresfliegern Verwendung als
Langstrecken-Aufklärungsflugzeug und leichter Bomber fand. Die Maschine
entstand als Weiterentwicklung der relativ erfolgreichen Aero A.11.
Geschichte
Zunächst stellte man bei Aero im Jahre 1925 Versuche an, die A.11 mit
dem 450 PS starken Lorraine-Dietrich auszustatten, doch erwies sich die
A.11-Zelle als zu schwach für dieses Triebwerk.
So entwickelte man im Jahre 1926 eine neue Zelle, insgesamt größer als
die der A.11 und mit einer größeren oberen Tragflügelfläche. Bei der
A.30 wurde ein Skoda-Motor statt des ursprünglich vorgesehenen
Lorraine-Dietrich verwendet, die Variante A.230 erhielt aber den
Lorraine-Dietrich.
Aufgrund der Mängel, die sich während der ersten Testflüge zeigten,
waren ständige Detailverbesserungen an der A.30 erforderlich; insgesamt
dauerte es etwa ein Jahr, bis die Ingenieure mit ihrer Konstruktion
zufrieden waren.
Für zwei Monate war eine Aero A.30 Inhaber des
Geschwindigkeitsweltrekordes für einen 500-Kilometer-Flug mit einer
Nutzlast von einer Tonne. Dabei erreichte die Maschine im August 1927
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 213,56 km/h.
Varianten
Aero A.130
Die A.130 war ein auf der A.30 basierender Prototyp, ausgestattet mit
einem Sternmotor Bristol Jupiter VI mit 273 kW (500 PS).
Aero A.230
Die mit dem Lorraine-Dietrich-Motor mit 365 kW (490 PS) ausgestattete
Serie erhielt die Bezeichnung A.230. Auch die geteilte Achse des
Hauptfahrwerks wich von der A.30 ab, die mit einer durchgehenden Achse
ausgestattet war.
Aero A.330
Version, die mit einem Praga-ESV-Motor mit 485 kW (650 PS) ausgestattet
war.
Aero A.430
Von dieser Variante, ausgestattet mit einem 485 kW (650 PS) leistenden
Avia-Vr-36-Triebwerk, wurde lediglich ein Prototyp gebaut.
Über die Anzahl der insgesamt gebauten A.30 einschließlich ihrer
Varianten ist nichts bekannt.
Neben den oben genannten Varianten war die A.30 Grundlage für die
Entwicklung der Aero A.100.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Iran
1 Exemplar 1923 erworben
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2 (Pilot und Beobachter/Bombenschütze)
Länge - 10,00 m
Höhe - 3,30 m
Spannweite - oben 15,30 m, unten 10,00 m
Flügelfläche - 51,40 m²
Leermasse - 1460 kg
max. Startmasse - 2710 kg
Antrieb - ein Reihenmotor Skoda L mit 373 kW (500 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 243 km/h
Reisegeschwindigkeit - 195 km/h
Dienstgipfelhöhe - 6500 m
Reichweite - max. 1000 km (Flugdauer: 5:30 h)
Bewaffnung - ein starres Vickers-MG vorn, schwenkbares Lewis-Doppel-MG
hinten . 500 kg Bombenlast
Aero A.32
Aero A.32
Typ - Jagdflugzeug und Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody
Erstflug - 1927
Indienststellung - 1928
Stückzahl - ~116
Die Aero A.32 war ein einmotoriger, zweisitziger Doppeldecker des
tschechoslowakischen Herstellers Aero.
Geschichte
Die A.32 entstand in den späten 1920er-Jahren aus der Aero A.11 durch
den Einbau eines von Walter in Lizenz gebauten Sternmotors Bristol
Jupiter IV. Das tschechische Verteidigungsministerium bestellte
daraufhin 31 Maschinen dieser Ausführung. Vor der Auslieferung fanden
jedoch noch weitere Entwicklungsarbeiten statt, in deren Verlauf
vielfältige Modifikationen vorgenommen wurden, so dass man sich bei Aero
entschloss, dem endgültigen Ergebnis die neue Typenbezeichnung A.32 zu
geben.
Technik
Die Abmessungen der A.32 waren ähnlich wie die der A.11. Jedoch hatte
die A.32 gleich große obere und untere Tragflächen, während bei der A.11
die unteren Tragflächen kürzer als die oberen waren. Außerdem besaßen
die Querruder der oberen Tragflächen Ausgleichsgewichte statt der bei
der A.11 verwendeten Hornausgleiche; auch bei den Höhenrudern wurde bei
der A.32 auf die Hornausgleiche verzichtet.
Varianten
Aero A.321F
Ausführung als Kampfflugzeug für die finnische Luftwaffe; ausgerüstet
mit einem 450 PS (336 kW) leistenden Reihenmotor Isotta Fraschini Asso
Cassia.
Aero A.32GR
Ebenfalls für die finnische Luftwaffe produzierte Version in der
Auslegung als Kampfflugzeug, jedoch wurde die Maschine hauptsächlich zu
Ausbildungszwecken genutzt. Ausgestattet war diese Version mit einem von
Gnome-Rhône gebauten Bristol-Jupiter-Sternmotor mit 450 PS (336 kW).
1929 wurden 15 Maschinen dieser Ausführung an Finnland geliefert.
Aero Ap.32/Apb.32
Diese Bezeichnungen wurden für verbesserte Ausführungen der A.32 für die
tschechische Armee verwendet. Diese Maschinen hatten ein geteiltes und
stromlinienverkleidetes Hauptfahrwerk und dadurch gegenüber dem
Grundmodell verbesserte Flugleistungen.
Militärische Nutzer
Finnland
Tschechoslowakei
Slowakei (1939-1945)
Technische Daten
Kenngröße - Daten Aero A.32 - Daten Aero Ap.32/Apb.32
Besatzung - 2 - 2
Länge - 8,20 m - 8,20 m
Spannweite - 12,40 m - 12,40 m
Höhe - 3,10 m - 3,10 m
Flügelfläche - 36,50 m² - 36,50 m²
Leermasse - 1043 kg - 1043 kg
max. Startmasse - 1917 kg - 1917 kg
Antrieb - ein 9-Zylinder-Sternmotor Bristol Jupiter IV mit 336 kW (450
PS) - ein 9-Zylinder-Sternmotor Bristol Jupiter IV mit 336 kW (450 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 226 km/h - 235 km/h
Reisegeschwindigkeit - 192 km/h - 200 km/h
Dienstgipfelhöhe - 5500 m - 6700 m
Reichweite - max. 800 km - 900 km
Bewaffnung - zwei starr eingebaute Vickers-MGs, zwei schwenkbare
Lewis-MG im hinteren Sitzbereich, bis zu 12 Bomben je 10 kg an
Unterflügelhalterungen - zwei starr eingebaute Vickers-MGs, zwei
schwenkbare Lewis-MG im hinteren Sitzbereich, bis zu 12 Bomben je 10 kg
an Unterflügelhalterungen
Aero A.34
Aero A.34
Typ - Sport- und Reiseflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody
Erstflug - 1929
Die Aero A.34 (Spitzname: Kos, tschechisch für „Amsel“) war ein
einmotoriger, zweisitziger ziviler Doppeldecker des tschechoslowakischen
Herstellers Aero.
Geschichte
Die Idee zur Entwicklung eines kleinen und leichten Sport- und
Schulflugzeuges entstand bei Aero im Jahre 1929, nachdem ähnliche
Flugzeuge im Ausland bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich waren.
Technik
Mit der A.34 entstand so ein in Anlehnung an die beliebte und
erfolgreiche Moth-Reihe des britischen Herstellers De Havilland ein
einstieliger Doppeldecker mit gleich langen oberen und unteren
Tragflächenpaaren, die klappbar ausgeführt waren und somit (bei einer
Breite von 2,91 m) ein Straßentransport möglich war. Rumpf und
Tragflächen A.34 waren stoffbespannte Holzkonstruktionen, lediglich die
Querruder bestanden aus Metall, das verspannte und ebenfalls
stoffbespannte Leitwerk war eine Stahlrohrkonstruktion. An den Rändern
der unteren Tragflächen befanden sich zum Schutz bei Bodenberührungen
Rohrbügel. Das Fahrwerk war mit einer geteilten Achse ausgeführt, am
Heck befand sich ein Schleifsporn. Standardmäßig hatte die A.34 eine
Doppelsteuerung für die Flugausbildung; Pilot und Flugschüler oder
Passagier saßen in offenen Cockpits. Angetrieben wurde die
Standardversion mit einem Walter-Vega-Sternmotor.
Varianten
Aero A.34W
Dieser Typ war baugleich mit der Grundversion, jedoch ausgestattet mit
einem Reihenmotor vom Typ Walter Junior mit einer Leistung von 78 kW
(105 PS). Dies ermöglichte eine um 36 kg höhere Nutzlast bei
gleichbleibender Höchstgeschwindigkeit. Von diesem Typ wurden drei
Exemplare gefertigt.
Aero A.134
Die A.134 war ebenfalls baugleich mit der Standardversion und mit einem
Walter-NZ-Sternmotor mit einer Leistung von 97 kW (130 PS) ausgestattet.
Von dieser Variante wurde lediglich ein Prototyp hergestellt
(Luftfahrzeugkennzeichen: L-BASO). Mit dieser Maschine nahm der Pilot
Josef Novak an der Challenge 1929, einem internationalen Flugwettbewerb
teil. Wegen eines Triebwerksausfalls mit folgender Bruchlandung musste
Novak jedoch am 8. August 1929 seine Teilnahme beenden.
Technische Daten
Kenngröße - Aero A.34
Besatzung - 1 Pilot, 1 Passagier bzw. Flugschüler
Länge - 6,80 m
Spannweite - 8,80 m
Tragflügelfläche - 21,30 m²
Leermasse - 400 kg
max. Startmasse - 640 kg
Antrieb - ein luftgekühlter 5-Zylinder-Sternmotor Walter Vega mit 63 kW
(85 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 160 km/h
Reisegeschwindigkeit - 140 km/h
Steigleistung - 2,11 m/s
Dienstgipfelhöhe - 3000 m
Reichweite - 320 km
Aero A.35
Aero A.35
Typ - Verkehrsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1928
Stückzahl - 8
Die 1928 bei Aero entstandene Aero A.35 war ein moderner Hochdecker
seiner Zeit.
Beschreibung
Das Cockpit lag vor der Tragfläche und bot dem Piloten und seinem
Kopiloten oder zusätzlichen Passagier eine verglaste Windschutzscheibe
und überdachte Kanzel, nur die Seitenfenster fehlten.
Rumpf und Leitwerk bestanden aus einer stoffbespannten
Stahlrohrkonstruktion. Die Tragflächen waren aus Holz und ebenfalls
stoffbespannt. Im Rumpf war eine Passagierkabine für vier Passagiere und
ein Gepäckabteil untergebracht. Die beiden Räder des Fahrwerks hatten
Einzelradaufhängung und waren nicht mehr durch eine Achse miteinander
verbunden. Unter den Seitenflossen schützte ein Gleitsporn das Flugzeug
vor Beschädigungen. Als Antrieb des Prototyps diente ein
Wright-J-5-Sternmotor. Die Serienmaschinen erhielten einen
Walter-Castor-Sternmotor.
Insgesamt wurden acht Flugzeuge produziert. Sechs Maschinen gingen an
die tschechoslowakischen Fluggesellschaft ČSA und die beiden anderen an
ein Industrieunternehmen. Sie gehörten damit zu den ersten
Geschäftsreiseflugzeugen.
Nutzer
Tschechoslowakei: Československé státní aerolinie
Jugoslawien
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Passagiere - 4-5
Länge - 9,75 m
Spannweite - 14,52 m
Höhe - 2,60 m
Flügelfläche - 28,70 m²
Flächenbelastung - 66,2 kg/m²
Leermasse - 1170 kg
max. Startmasse - 1930 kg
Höchstgeschwindigkeit - 197 km/h
Reisegeschwindigkeit - 165 km/h
Steigzeit - 21,15 min auf 3000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe - 4800 m
Reichweite - 660 km
Flugzeit - 1h
Triebwerke - ein Walter-Castor-Sternmotor mit 240 PS (177 kW)
Aero A.38
Aero A.38
Typ - Verkehrsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1928
Stückzahl - 8
Die 1929 vorgestellte Aero A.38 ist ein Verkehrsflugzeug der
tschechoslowakischen Firma Aero.
Aufbau
Die A.38 vereinte verschiedene Merkmale früherer Modelle. Das Leitwerk
und die Tragflächen kamen von der Aero A.23. Fahrwerk und Rumpf stammen
von der Aero A.35. Allerdings war die A.38 kein Hochdecker mit
abgestrebten Tragflächen wie die A.35, sondern ein Doppeldecker. Der
Rumpf wurde verlängert, so dass insgesamt acht Passagiere, maximal neun
anstelle des Kopiloten, Platz fanden. Der Einstieg erfolgte durch
jeweils eine Tür auf beiden Seiten des Rumpfes. Die Sitze waren in
Zweierreihen angeordnet. Im Heck waren eine Toilette und ein Gepäckraum
untergebracht.
Einsatz
Aero produzierte acht Flugzeuge. Sechs Maschinen gingen als Aero A.38-1
an die tschechoslowakischen Fluggesellschaft ČSA. Die anderen beiden mit
Gnome-Rhône-Jupiter-9A2-Sternmotoren kaufte die Air France als Aero
A.38-2.
Technische Daten
Kenngröße - Daten (A.38-1)
Besatzung - 1-2
Passagiere - 8-9
Spannweite - 16,75 m
Länge - 12,56 m
Höhe - 4,50 m
Flügelfläche - 67,25 m²
Flächenbelastung - 47 kg/m²
Leermasse - 1795 kg
Startmasse - 3200 kg
Höchstgeschwindigkeit - 190 km/h
Reisegeschwindigkeit - 165 km/h
Steigzeit - 28,14 min auf 3000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe - 4100 m
Reichweite - 500 km
Triebwerke - ein Neunzylinder-Sternmotor Walter Jupiter IV mit 420 PS
(309 kW)
Aero A.42
Aero A.42
Typ - Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody
Erstflug - 1930
Stückzahl - 2
Die Aero A.42 war ein einmotoriges Flugzeug des tschechoslowakischen
Herstellers Aero.
Geschichte
Der 1929 als Bomber entwickelte Eindecker (Erstflug im Jahre 1930) mit
einem starren Fahrwerk hatte für die damalige Zeit ein durchaus
fortschrittliches Design, jedoch war die tschechische Luftwaffe nicht
zufrieden mit der Leistung des Flugzeugs, insbesondere wurden die Start-
und Landestrecken als zu hoch und die Steiggeschwindigkeit als zu
niedrig empfunden. Außerdem konnten sich die Besatzungen nicht mit der
engen Kabine und der schlechten Sicht anfreunden.
Nach Testflügen mit den beiden Prototypen schlug die tschechische
Luftwaffe Aero diverse Modifikationen an der Konstruktion vor, darunter
die Änderung der Holztragflächen in Metallflächen. Jedoch führte das
Unternehmen die Weiterentwicklung in dieser Richtung nicht fort, und so
wurden außer den beiden Prototypen keine weiteren Exemplare der A.42 für
die tschechischen Luftstreitkräfte produziert.
Am 20. September 1930 stellte der Pilot Vilém Svozil mit einer der
beiden Maschinen internationale Geschwindigkeitsrekorde auf mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 252,348 km/h über eine Strecke von
1.000 km mit Nutzlasten von 500 kg und 1.000 kg sowie mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 253,428 km/h ohne Nutzlast.
Einer der beiden Maschinen war bis 1938 im Dienst bei der
tschechoslowakischen Luftwaffe, anschließend bei der slowakischen
Luftwaffe, wo sie wahrscheinlich im Jahre 1940 verschrottet wurde.
Varianten
Trotz des Misserfolgs stellte Aero noch weitere Versuche mit dem Muster
an. So wurde die A.42 mit verschiedenen Antriebsvarianten und
Bewaffnungen versehen, und auch das Cockpit existierte in offenen und
geschlossenen Varianten.
1933 wurde mit der A.42c eine Version mit zwei Motoren des Typs Walter
Merkur IV mit einer Leistung von je 370 kW (503 PS) gebaut.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Slowakei
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 3 (ein Pilot, ein Beobachter/Bombenschütze, ein
Funker/Bordschütze)
Länge - 13,80 m
Spannweite - 20,80 m
Höhe - 3,40 m
Flügelfläche - 54,00 m²
Flächenbelastung - 80,5 kg/m²
Leistungsbelastung - 4,74 kg/PS
Leermasse - 2940 kg
Zuladung - 1800 kg
max. Startmasse - 4740 kg
Antrieb - ein wassergekühlter 18-Zylinder-W-Motor Isotta Fraschini Asso
750 (Lizenz ČKD-Praga)
mit 800 PS (588 kW) Nennleistung und Dreiblatt-Luftschraube (ø 3,4 m)
Höchstgeschwindigkeit - 270 km/h
max. Reisegeschwindigkeit - 250 km/h
Steigleistung - 1,67 m/s
Steigzeit - 50 min auf 5000 m Höhe
Reichweite - 1200 km
Dienstgipfelhöhe - 7000 m
Bewaffnung - zwei 7,9-mm-MG, 400 kg Bombenlast
Aero A.100
Aero A.100
Typ - Aufklärungsflugzeug / Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 4. Mai 1933
Stückzahl - 44
Die Aero A.100 war ein zweisitziges Doppeldecker-Flugzeug der
tschechischen Firma Aero Továrna Letadel Dr. Kabes, das als
Langstrecken-Aufklärungsflugzeug und leichter Bomber eingesetzt wurde.
Geschichte
Die Maschine entstand als Weiterentwicklung des Prototyps Aero A.430,
einer Variante der Aero A.30. Der Prototyp A.100.1 flog erstmals am 4.
Mai 1933 und wurde am 10. September während eines Flugtages in
Prag-Kbely der Öffentlichkeit präsentiert.
Am 18. Oktober 1933 entschied sich das tschechische
Verteidigungsministerium aufgrund der Beurteilung der A.100.1 durch eine
Prüfungskommission, einen Produktionsauftrag über 11 Flugzeuge zu
erteilen. Am 26. April 1934 folgte ein weiterer Auftrag über 33
Maschinen für die Streitkräfte. Der Einsatz der A.100 erfolgte bei der
66. Staffel (1. Fliegerregiment) in Milovice, der 63. Staffel (2.
Fliegerregiment) in Olomouc und Přerov, der 64. Staffel (3.
Fliegerregiment) in Vajnory und der 71. bzw. 72. Staffel (6.
Fliegerregiment) in Prag. Im letztgenannten Regiment standen sie
allerdings nur zwei Jahre im Dienst, um danach dem 1. bzw. 2.
Fliegerregiment übergeben und durch A.101 und Ab.101 ersetzt zu werden.
Äußerlich war die A.100 stark an die A.30 angelehnt und unterschied sich
von dieser neben der Motorisierung (identisch mit der A.430) vor allem
durch das Hauptfahrwerk mit ölgedämpften Federbeinen.
Varianten
Aero A.101
Die A.101 war die größere Bomber-Variante der A.100, ausgerüstet mit
einem 589 kW (800 PS) leistenden dreireihigen 18-Zylinder-W-Motor Isotta
Fraschini Asso 1000, in Lizenz gebaut von Praga. Außerdem war das
hintere Cockpit geräumiger ausgeführt, um dem Beobachter/Bombenschützen
mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Aufgrund der höheren Nutzlast
wies die A.101 trotz der größeren Motorleistung insgesamt schwächere
Flugleistungen auf als die A.100. 29 Maschinen dieses Typs wurden
produziert.
Aero Ab.101
Ab 1936 erschien dieser Typ, gebaut als Bomber und Aufklärer. Die
Maschine erwies sich letztlich als zu schwach, war sie doch größer als
die A.101 und mit dem 559 kW (750 PS) leistenden Hispano-Suiza
12Ydrs-V-Motor - ebenfalls ein Lizenznachbau von Praga - hoffnungslos
untermotorisiert. So wurden die 64 bei der tschechischen Luftwaffe in
Dienst gestellten Exemplare recht bald gegen leistungsfähigere Maschinen
ausgetauscht.
Aero A.104
Die A.104 war quasi eine Ab.101 mit geschlossenem Cockpit. Aufgrund der
gleich schlechten Leistungsdaten wie die der Ab.101 wurde dieser Typ
nicht in Serie gebaut; es entstanden im Jahre 1937 lediglich zwei
Prototypen.
Einsatz in Spanien
1937 erwarb die spanische republikanische Regierung 42 Flugzeuge des
Musters von den Tschechen. Sie wurden in zwei Lieferungen nach Spanien
verschifft. Während die erste mit 20 Flugzeugen wirklich beim
Auftraggeber ankam, wurde das Schiff Hordena mit den restlichen 22
Maschinen von dem nationalspanischen Kreuzer Almirante Juan Cervera
aufgebracht. Das Flugzeugmuster wurde so von beiden Seiten eingesetzt,
wobei die Frage offenbleibt, ob es sich bei beiden Lieferungen nur um
A.101 gehandelt hat (was bei der oben genannten Zahl von nur 29 gebauten
Flugzeugen nicht gut möglich wäre), oder ob auch Ab.101 dabei gewesen
sind. Das hier gezeigte Bild einer nationalspanischen Maschine stellt
jedenfalls eindeutig eine A.101 mit dem italienischen Motor dar. Die
republikanische Seite rüstete mit ihren Flugzeugen zwei Staffeln der
Gruppe Nr. 71 aus, die hauptsächlich Erdkampfunterstützung flogen. Auch
die Luftwaffe Francos stellte mit den Aeros zwei Staffeln auf, die
ähnlich eingesetzt wurden, wie die Flugzeuge auf der Gegenseite.
Bezeichnet wurden sie auf republikanischer Seite mit den Buchstaben LL,
auf nationalspanischer Seite mit der Musternummer 17. Auf beiden Seiten
hießen die Flugzeuge entweder Praga oder Oca. Die meisten gingen im
Verlauf der Kampfhandlungen verloren. Am Ende des Bürgerkriegs gab es
auf der Siegerseite nur noch vier einsatzfähige A.101, davon drei in
Granada und eine in Sevilla. Alle scheinen gegen Ende der 1940er-Jahre
ausgemustert worden zu sein.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Deutsches Reich (nur einige Maschinen)
Slowakei 1939-1945
Technische Daten
Aero A.100
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2 (Pilot, Beobachter/Bombenschütze)
Länge - 11,08 m
Höhe - 3,60 m
Flügelspannweite - oben 14,70 m, unten 12,75 m
Flügelfläche - 44,30 m²
Leermasse - 2040 kg
max. Startmasse - 3192 kg
Antrieb - ein 12-Zylinder-V-Motor Avia Vr-36 mit 650 PS (478 kW)
Höchstgeschwindigkeit - 260 km/h
Reisegeschwindigkeit - 230 km/h
Dienstgipfelhöhe - 6500 m
Reichweite - max. 880 km
Flugdauer - 4 h
Bewaffnung - zwei starre 7,92-mm-Vickers-MG vz.28 vorn, ein
Lewis-Doppel-MG vz.30 in Ringlafette Šu-31 hinten . 600 kg Bombenlast
Aero A.102
Aero A.102
Typ - Jagdflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1934
Die Aero A.102 war der Prototyp eines einsitzigen Jagdflugzeugs der
tschechischen Firma Aero Továrna Letadel Dr. Kabes.
Entwicklung
Im Jahre 1937 entstand bei Aero ein Prototyp mit der Bezeichnung A.102,
angetrieben von einem von Walter in Lizenz gebauten
Gnóme-Rhóne-Mistral-Motor. Die Maschine ähnelte sehr der bekannten und
erfolgreichen polnischen PZL P.11; wie diese hatte auch die A.102 eine
Tragfläche in Möwenflügelform (Puławski-Flügel). Der Eindecker sollte in
Serie an die tschechischen Luftstreitkräfte geliefert werden. Letztlich
entschied man sich dort jedoch dafür, die Maschine nicht in Dienst zu
stellen, und so blieb es bei dem Einzelexemplar.
Aufbau
Die Aero A.102 war ein einsitziger Hochdecker mit offenem Cockpit und
Tragflächen in Möwenform. Die Tragflächen waren mit N-Stielen gegen den
Rumpf abgestrebt. Das Fahrwerk bestand aus einem starren Hauptfahrwerk
mit zwei einzeln aufgehängten Rädern, die stromlinienförmig verkleidet
waren, sowie einem starren Schleifsporn.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - ein Pilot
Länge - 7,30 m
Spannweite - 11,05 m (lt. anderer Quelle 11,50 m)
Startmasse - 2036 kg
Höchstgeschwindigkeit - 434 km/h
Dienstgipfelhöhe - 3050 m
Reichweite - 670 km
Triebwerke - ein Sternmotor Gnome-Rhóne Mistral Major 14 Kfs mit 671 kW
(900 PS)
geplante Bewaffnung - 4 × 7,7-mm-MGs
Aero A.200
Aero A.200
Typ - Sportflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1934
Produktionszeit - 1934
Stückzahl - 2
Die Aero A.200 war ein Sportflugzeug des tschechoslowakischen
Herstellers Aero aus den 1930er-Jahren.
Entwicklung
Sie wurde 1934 eigens für die Teilnahme am Europarundflug 1934
(französisch Challenge de Tourisme International), einem von der FAI
organisierten und durch mehrere Länder führenden Flugwettbewerb,
entwickelt. Es wurden zwei Prototypen gebaut und mit den Kennzeichen
OK-AMA und OK-AMB registriert.
Die zweiholmigen Tragflächen des Tiefdeckers bestanden aus Holz mit
einer Stoffbespannung und waren durch zusätzliche Spanndrähte
miteinander verbunden. Den ebenfalls verspannten Rumpf bildete ein
stoffbespanntes Gerüst aus verschweißten Stahlrohren mit ovalem
Querschnitt. Das starre Fahrwerk besaß stromlinienförmige Verkleidungen,
am Heck befand sich ein Schleifsporn.
Der Wettbewerb verlief für die Konstrukteure recht enttäuschend. Die
beiden Piloten Ambruš und Žáček belegten jeweils nur den 4. und 14.
Rang, kamen jedoch auf den 1. Gruppenplatz in der Nationenwertung.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1-2
Passagiere - 2-3
Länge - 7,80 m
Spannweite - 11,10 m
Flügelfläche - 16,60 m²
Flügelstreckung - 7,4
Flächenbelastung - 57,2 kg/m²
Leistungsbelastung - 4,8 kg/PS
Flächenleistung - 12,1 PS/m²
Leermasse - 560 kg
Startmasse - 950 kg
Triebwerke - ein luftgekühlter 9-Zylinder-Sternmotor Walter Bora mit 200
PS (147 kW)
Reisegeschwindigkeit - 220 km/h
Höchstgeschwindigkeit - 255 km/h
Mindestgeschwindigkeit - 54 km/h
Dienstgipfelhöhe - 5000 m
Reichweite - max. 800 km
Aero A.300
Aero A.300
Typ - Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - April 1938
Stückzahl - 1
Die Aero A.300 war ein tschechoslowakisches zweimotoriges Bombenflugzeug
aus der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre. Es wurde nur ein Prototyp
gebaut.
Entwicklung
Die A.300 beruht auf einer Ausschreibung des tschechoslowakischen
Verteidigungsministeriums von Januar 1936 (č.j.23-302 dův. II/3.36) für
ein mittleres Bombenflugzeug mit 470 km/h Höchstgeschwindigkeit und
einer Reichweite von 1400 km bei 1000 kg Bombenlast, wobei die
Verwendung des Bristol-„Mercury“-Motors (dessen Lizenzbau in der ČSR
unter der Bezeichnung Walter „Merkur“ IX vorbereitet wurde)
vorgeschrieben war. Aero-Konstrukteur Antonin Husnik orientierte sich
bei der Entwicklung am Passagierflugzeug A.204 von 1936, dem nicht
realisierten Projekt A.206 sowie dem Bomber A.304. Unterschiede zum
Vorgänger waren stärkere Triebwerke, ein großzügiger verglaster Rumpfbug
und statt des Normalleitwerks ein verstärktes, in zwei Endscheiben
integriertes und an der Rumpfoberkante befestigtes Doppelleitwerk. Auf
dem Rumpfrücken hinter der Kabine und in der Rumpfunterseite befanden
sich je ein ausfahrbarer MG-Stand, ein weiterer im Bug.
Ein Modell der A.300 konnte auf der Prager Luftfahrtausstellung der
Öffentlichkeit präsentiert werden. 1938 war der Bau des Prototyps
abgeschlossen, so dass im April 1938 die Flugerprobung in Prag-Kbely
beginnen konnte, die jedoch aufgrund von Problemen mit dem
Einziehfahrwerk der Firma Pantof unterbrochen werden musste. Darüber
hinaus tauchten Probleme mit dem tschechoslowakischen Treibstoff
Bi-bo-li auf, der den britischen Vorgaben nach Treibstoff von 87 Oktan
nicht entsprach (weshalb man auf den eher unüblichen Treibstoff der
Firma Veedol auswich). Trotzdem konnte das VTLÚ den Prototyp am 4.
August 1938 für weitere Tests übernehmen. Bereits im September 1937
hatte Griechenland Interesse an einer Lizenzvergabe bekundet und
verhandelte über den Bau von 20 A.300. Die deutsche Okkupation von 1939
beendete jedoch jegliche Bestrebungen in dieser Hinsicht. Der Prototyp
wurde beschlagnahmt und bei Focke-Wulf in Bremen einigen Tests
unterzogen. Er überstand den Zweiten Weltkrieg nicht.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 4 (Pilot, Navigator, Bomben- und Bordschütze)
Länge - 13,50 m
Spannweite - 19,05 m
Flügelfläche - 45,5 m²
Flügelstreckung - 8,1
Leermasse - 4337 kg
Startmasse - 6040 kg
Flächenbelastung - 132,7 kg/m²
Leistungsbelastung - 3,6 kg/PS
Flächenleistung - 37,8 PS/m²
Höchstgeschwindigkeit - 376 km/h in Bodennähe / 456 km/h in 5960 m Höhe
Marschgeschwindigkeit - 430 km/h
Steigzeit - 1,96 min auf 1000 m / 5,35 min auf 3000 m / 9,1 min auf 5000
m
Dienstgipfelhöhe - 9400 m
Reichweite - normal 900 km / maximal 1200 km / mit max. Bombenlast 611
km
Triebwerke - zwei luftgekühlte Neunzylinder-Sternmotoren Bristol Mercury
IX mit je 830 PS (610 kW)
Bewaffnung - ein bewegliches 7,92-mm-MG vz.30 im Rumpfbug / ein
bewegliches 7,92-mm-MG vz.30 im Rumpfrücken / ein bewegliches 7,92-mm-MG
vz.30 in der Rumpfunterseite
Abwurfmunition - 1000 kg Bomben
Aero A.304
Aero A.304
Typ - Bomber
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody
Erstflug - August 1937
Indienststellung - 1938
Stückzahl - 19
Die Aero A.304 war ein zweimotoriges Militärflugzeug des
tschechoslowakischen Herstellers Aero.
Geschichte
Im Jahre 1934 begann Aero mit der Entwicklung eines zweimotorigen
Tiefdeckers mit Einziehfahrwerk, nachdem die ČSA, die staatliche
tschechoslowakische Luftverkehrsgesellschaft, moderne zweimotorige
Passagierflugzeuge für acht bis zehn Fluggäste benötigte. Die Maschine,
ausgestattet mit Walter-Pollux-II-R-Sternmotoren mit einer Leistung von
265 kW (360 PS), war in Ganzmetallbauweise gefertigt, die Ruder waren
stoffbespannt. Der Prototyp mit der Bezeichnung A.204 hatte seinen
Erstflug im Jahre 1936, und seine Flugleistungen waren durchaus
zufriedenstellend, jedoch hatte sich die ČSA zwischenzeitlich
entschlossen, den Bedarf mit der aus britischer Produktion stammenden
Airspeed Envoy zu decken. Somit blieb es bei dem einzelnen Prototyp der
A.204.
Als das tschechoslowakische Verteidigungsministerium im Januar 1936 ein
Flugzeug in der Auslegung als leichter Bomber und Aufklärer ausschrieb,
griff Aero auf die A.204 zurück und überarbeitete die Konstruktion. Die
Maschine erhielt einen verglasten Bug, einen drehbaren MG-Turm auf dem
Rumpfrücken und mit den Walter Super-Castor I-MR leistungsfähigere
Triebwerke. Der Entwurf erhielt die Bezeichnung A.304 und startete im
August 1937 zum Jungfernflug.
Das tschechoslowakische Verteidigungsministerium war durchaus zufrieden
mit den Flugleistungen und orderte daher 18 Maschinen. Ein weiteres
Exemplar wurde von der bulgarischen Luftwaffe bestellt und dort unter
dem Namen „Pelikan“ als Verbindungsflugzeug eingesetzt.
Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei Anfang 1939 fiel ein
Großteil der A.304 in die Hände der deutschen Luftwaffe. Diese setzte
die Maschinen als Schul- und Verbindungsflugzeuge ein, und drei
Exemplare wurden der Luftwaffe der neu gegründeten Slowakei als Bomber
und Aufklärer übergeben, wo sie bis 1943 im Einsatz waren. Im Jahre 1941
wurden fünf A.304 an die bulgarische Luftwaffe verkauft.
Variante
A.300: Weiterentwicklung der A.304 zum mittleren Bombenflugzeug; mit der
Entwicklung wurde 1937 begonnen, es wurde bis zur deutschen Besetzung
der Tschechoslowakei jedoch nur ein Prototyp hergestellt
Militärische Nutzer
Bulgarien (ein Exemplar)
Deutsches Reich
Slowakei (1939-1943)
Tschechoslowakei
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 3 (ein Pilot, ein Beobachter/Bombenschütze, ein
Funker/Bordschütze)
Länge - 13,20 m
Spannweite - 19,20 m
Höhe - 3,40 m
Flügelfläche - 45,50 m²
Flügelstreckung - 8,1
Leermasse - 3010 kg
max. Startmasse - 4755 kg
Antrieb - zwei luftgekühlte 9-Zylinder-Sternmotoren Walter Super Castor
I-MR auf starre Zweiblatt-Holzluftschrauben
Höchstgeschwindigkeit - 326 km/h in 3000 m Höhe
Steigleistung - 6,75 m/s
Dienstgipfelhöhe - 6200 m
Reichweite - 1250 km
Bewaffnung - ein 7,92-mm-MG ZB-30 fest im Bug eingebaut / ein 7,92-mm-MG
VZ-30 im Drehturm auf Rumpfrücken / ein 7,92-mm-MG VS-30 in Bodenluke /
Bombenlast maximal 300 kg
Aero Ae-01
Aero Ae-01
Typ - Schulflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody
Erstflug - 1919
Stückzahl - 35
Die Aero Ae-01 war ein zweisitziges Doppeldecker-Flugzeug des
tschechischen Herstellers Aero.
Ursprünglich hatte das Unternehmen für die österreichische
Phönix-Flugzeugwerke Nachbauten der deutschen Hansa-Brandenburg B.I
gefertigt, begann aber bereits im Gründungsjahr 1919 mit dem Bau der
leicht modifizierten Ae-01, einem Schul- und Übungsflugzeug für das
tschechoslowakische Militär. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete
Ae-10, bezugnehmend auf die Produktion der B.I bei Letov als Š-10.
Die Ae-01 war das Ausgangsmodell für spätere erfolgreiche Konstruktionen
wie die A.12 oder das Nachfolgemodell A.11 und deren Varianten.
Militärische Nutzer
Tschechoslowakei
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Spannweite - 12,30 m
Länge - 8,50 m
Flügelfläche - 35 m²
Flächenbelastung - 27,2 kg/m²
Leermasse - 715 kg
Startmasse - 955 kg
Triebwerk - ein wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor Mercedes D I
Leistung - 100 PS (74 kW)
Höchstgeschwindigkeit - 110 km/h
Reisegeschwindigkeit - 90 km/h
Steiggeschwindigkeit - 11,75 m/s
Steigzeit - 9,35 min auf 1000 m Höhe
Gipfelhöhe - 3500 m
Flugdauer - 2,5 h
Aero Ae-02
Aero Ae-02
Typ - Jagdflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 1921
Stückzahl - 1
Die Aero Ae-02 ist ein tschechoslowakisches Militärflugzeug vom Beginn
der 1920er-Jahre. Sie wurde zwar nicht in Serie gebaut, hat aber ihren
Platz in der Luftfahrtgeschichte als erstes in der ČSR entworfenes und
gebautes Jagdflugzeug.
Geschichte
Die Entwicklungsarbeiten begannen 1920 und wurden von den bei Aero
angestellten Konstrukteuren Antonín Husník und Antonín Vlasák
durchgeführt. Das Flugzeug war ein einmotoriger Doppeldecker aus Holz
mit starrem, durch eine Achse miteinander verbundenem Fahrwerk und
Heckschleifsporn. Das Leitwerk war freitragend. Als Antrieb diente ein
Hispano-Suiza 8 Ba.
Ein Jahr später konnte der Bau abgeschlossen werden, und Aeros Chefpilot
Josef Novák startete 1921 zum Erstflug. Eine Serienfertigung des Musters
wurde nicht beschlossen. Es diente als Vorlage für den Höhenaufklärer
Ae-03 und den Jäger Ae-04, die jedoch ebenfalls nicht in Produktion
gingen. Zwei Jahre später entstand aus den Erfahrungen mit der Ae-02 das
Jagd- und Rennflugzeug A.18, welches eine Höchstgeschwindigkeit von 275
km/h erreichte.
Josef Novák gewann mit der Ae-02 beim alljährlich stattfindenden
internationalen Geschwindigkeitsrennen von Prag den Preis als bester
Kunstflieger. Einen zweiten Platz erzielte er für die erreichte
Geschwindigkeit von 219 km/h.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Konstrukteur(e) - Antonín Husník, Antonín Vlasák
Hersteller - Aero, továrna letadel Dr. Kabeš
Baujahr(e) - 1920
Besatzung - 1 Pilot
Länge - 5,45 m
Flügelspannweite - 7,70 m
Flügelfläche - 16,7 m²
Flächenbelastung - 56,6 kg/m²
Leermasse - 675 kg
Startmasse - 945 kg
Antrieb - ein Hispano-Suiza 8 Ba
Leistung - 162 kW (220 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 225 km/h
Marschgeschwindigkeit - 190 km/h
Steigzeit - 29 min auf 5000 m
Aero Ae-45
Aero Ae-45 / Ae-145
Typ - Reiseflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero / Let
Erstflug - 21. Juli 1947
Produktionszeit - 1949-1963
Stückzahl - 590
Die Aero Ae-45 war ein zweimotoriges Reiseflugzeug des
tschechoslowakischen Herstellers Aero mit Sitz in Prag-Vysočany.
Militärisch wurde sie als Verbindungsflugzeug eingesetzt.
Geschichte
Die Entwicklungsarbeiten begannen 1945 und wurden von den Konstrukteuren
Jiří Bouzek, Ondřej Němec und František Vlk geleitet. Der erste Prototyp
(Kennzeichen: OK-BCA) flog erstmals am 21. Juli 1947, der zweite mit dem
Kennzeichen OK-CCA am 12. März 1948. Die Flugerprobung verlief ohne
Zwischenfälle und die Maschine wurde zur Serienproduktion freigegeben.
Bis 1951 wurden 200 Exemplare gebaut, die außer in der Tschechoslowakei
noch in Italien, Ungarn, der UdSSR, der DDR und der Schweiz flogen.
Die Ae-45 wurde auch kurzzeitig bei den tschechoslowakischen
Luftstreitkräften eingesetzt, dort trug sie die Bezeichnung K-75. 1954
erschien die verbesserte Ausführung Ae-45S Super Aero, deren Produktion
von der Firma LET in Uherské Hradiště-Kunovice übernommen wurde, da bei
Aero zu dieser Zeit die Serienproduktion der MiG-15-Lizenz S-102 Vorrang
hatte. Es entstanden noch einmal 228 Maschinen, die auch exportiert
wurden. Einige Ae-45S erhielten Funkgeräte und waren nachtflugtauglich.
China erwarb die Lizenzrechte und fertigte die Super Aero unter dem
Namen Suingari-1. Die Lufthansa der DDR sowie die Luftstreitkräfte der
NVA hatten ebenfalls einige Exemplare dieses Typs in ihrem Bestand. Auch
in der Bundesrepublik Deutschland gab es ab Ende der 1950er-Jahre Aero
45 und Super Aero 145; einer der ersten privaten Eigentümer war der
Hamburger Bauer Verlag; geflogen von Verleger-Sohn Heinz Bauer.
1959 erschien die Ae-145 als Weiterentwicklung mit stärkeren
M-332-Motoren und serienmäßigem Funkgerät VKP-10, von der 162 Stück bei
LET produziert wurden. Die Nachfolger Ae-245 und Ae-345 blieben
Versuchsmuster.
Technische Beschreibung
Die Ae-45 und Ae-145 sind freitragende Tiefdecker in
Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit einem Rumpf aus Profilblechspanten
und durchlaufenden Gurten aus Walzprofil. Die Tragflächen sind
dreiteilig mit zwei durchlaufenden Holmen, wobei das Mittelstück, das
die beiden inneren Kraftstoffbehälter mit insgesamt 174 l Volumen
enthält, mit dem Rumpf einen Verbund bildet, an dem auch die beiden
Triebwerke befestigt sind. Die beiden Außenflächen, ebenfalls mit zwei
Behältern für insgesamt 150 l Kraftstoff versehen, können für den
Transport durch Lösen mehrerer Bolzen demontiert werden. Das Leitwerk
ist in freitragender Normalbauweise ausgeführt. Sämtliche Ruder sind
stoffbespannt. Die Haupträder des Heckradfahrwerks sind mit hydraulisch
zu betätigenden Bremsen ausgestattet und werden elektrisch oder im
Notfall mechanisch rückwärts in die Motorgondeln eingefahren, das
Spornrad ist starr. Im Winter können Schneekufen montiert werden; in
diesem Fall ist das Fahrwerk nicht einfahrbar und dessen Schächte werden
durch Klappen abgedeckt.
Nutzer
Volksrepublik China: Lizenzbauten als Suingari-1
Deutsche Demokratische Republik: etwa neun Stück wurden bei der
KVP-Luft, NVA und DLH geflogen
Indien: 1 Stück (Geschenk der Tschechoslowakei)
Mongolei: 2 Super Aero als Lufttaxi
Rumänien
Tschechoslowakei
Ungarn
Vietnam: 3 aus chinesischer Lizenzproduktion
Technische Daten
Kenngröße - Aero Ae-45S Super Aero - Aero Ae-145
Konstrukteur(e) - Jiří Bouzek, Ondřej Němec, František Vlk - Jiří
Bouzek, Ondřej Němec, František Vlk
Hersteller - Aero, továrna letadel Dr. Kabeš - Aero, továrna letadel Dr.
Kabeš
Baujahr(e) - 1954-(?) - 1959-(?)
Besatzung - 1 - 1
Passagiere - 3 - 3
Länge - 7,54 m - 7,54 m
Spannweite - 12,25 m - 12,25 m
Höhe - 2,35 m - 2,35 m
Tragflügelfläche - 17,09 m² - 17,09 m²
Flügelstreckung - 8,8 - 8,8
V-Stellung - 6° - 6°
Profil - Aero 3560/3525 - Aero 3560/3525
Rumpfbreite - 1,20 m - 1,20 m
Kabinenmaße (Länge × Breite × Höhe) - 1,88 m × 1,12 m × 1,18 m - 1,88 m
× 1,12 m × 1,18 m
Kabinenvolumen - 2,48 m³ - 2,48 m³
Frachtraumvolumen - 0,39 m³ - 0,39 m³
Leermasse - 960 kg - 1000 kg
Zuladung - 640 kg - 600 kg
Startmasse - 1600 kg - 1600 kg
Antrieb - zwei luftgekühlte 4-Zylinder-Reihenmotoren - zwei luftgekühlte
4-Zylinder-Reihenmotoren
Typ - Walter Minor 4-III - LOM M 332
Leistung - je 77 kW (105 PS) - je 103 kW (140 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 265 km/h - 280 km/h
Reisegeschwindigkeit - 230 km/h - maximal 265 km/h . wirtschaftlich 250
km/h
Steiggeschwindigkeit - 5,0 m/s - 5,0 m/s
Dienstgipfelhöhe - 4350 m - 5900 m
Reichweite - 1350 km - 1700 km
Startrollstrecke - 220 m - 250 m
Landerollstrecke - 275 m - 225 m
Aero Ae.270
Aero Ae.270
Typ - Passagierflugzeug
Entwurfsland - Tschechien
Hersteller - Aero
Erstflug - 25. Juli 2000
Die Aero Ae.270 ist ein Passagierflugzeug bzw. Frachtflugzeug mit
Druckkabine das von der tschechischen Firma Aero entwickelt wurde. Es
entstand aus dem ursprünglichen Hochdeckerprojekt L-270. Der Erstflug
der Maschine fand am 25. Juli 2000 statt. Produziert wird das Flugzeug
von einem Joint-Venture-Unternehmen aus Aero mit der Firma AIDC aus
Taiwan. AIDC (Aerospace Industrial Development Corporation) stellt die
Tragflächen und das Fahrwerk her.
Als Version Ae.270P Ibis ist die Maschine mit einem Pratt &
Whitney-Canada-Triebwerk ausgestattet. Die Avionik stammt von
Allied-Signal Bendix/King.
2006 erfolgte die Zertifizierung nach FAR Part 23 und 36.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1-2
Passagiere - 8-9
Länge - 12,24 m
Spannweite - 13,80 m
Höhe - 4,79 m
Flügelfläche - 21 m²
Flügelstreckung - 9,1
Rüstmasse - 1700 kg
max. Startmasse - 3300 kg
Anfangssteiggeschwindigkeit - 8,2 m/s
Reisegeschwindigkeit - 333 km/h
Höchstgeschwindigkeit - 381 km/h
Dienstgipfelhöhe - 9300 m
Reichweite - 2200 km
Triebwerke - 1 × Pratt & Whitney-Canada-PT6A mit 850 PS (625 kW) .
(Prototyp mit Version PT6A-42A, Serie: PT6A-66A) und Vierblattpropeller
Stückpreis - ca. 2 Mio. Euro
Aero L-29
Aero L-29 Delfín
Typ - Schulflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero Vodochody a.s.
Erstflug - 5. April 1959
Indienststellung - 1963
Produktionszeit - 1963 bis 1974
Stückzahl - ca. 3600
Die tschechoslowakische Aero L-29 Delfín (NATO-Codename Maya) war in den
1960er-Jahren der Standard-Strahltrainer der Staaten des Warschauer
Vertrages.
Geschichte
Die Projektierungsarbeiten wurden von Karel Tomaš und Zdeněk Rublič
durchgeführt und begannen 1955. Der Erstflug des Prototyps XL-29
(Kennzeichen: OK-70) fand am 5. April 1959 statt und wurde von Rudolf
Duchon durchgeführt.
Im September 1961 fand ein Vergleichsfliegen zwischen der L-29, der
sowjetischen Jak-30 und der polnischen TS-11 Iskra in Monino statt. Mit
Ausnahme Polens, das an seinem Muster festhalten wollte, entschieden
sich alle Staaten des Warschauer Pakts für die L-29. Die
Serienproduktion begann im Februar 1962 mit der Nullserie (WNr.
190001-190010) bei Aero in Vodochody und endete 1974 nach 3665 gebauten
Exemplaren; davon wurden 1722 Stück bei LET in Kunovice gefertigt.
Die L-29 war einfach zu fliegen und anspruchslos in der Wartung, was sie
zu einem beliebten Flugzeug machte. Neben der normalen Trainerversion
existierten eine einsitzige Kunstflugversion (L-29A Delfin Akrobat) und
eine reine Kampf- und Aufklärungsversion L-29R mit einer
Kameraausrüstung im Bug und Unterflügel-Außenstationen für
Raketenbewaffnung.
In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre wurde die L-29 durch das
Nachfolgemodell L-39 Albatros ersetzt.
Konstruktion
Die L-29 war ein freitragender Mitteldecker in
Ganzmetall-Halbschalenbauweise mit kreisförmigem Rumpfquerschnitt und
einem T-Leitwerk. Am Heck befanden sich zwei hydraulisch betätigte
Luftbremsen. Die trapezförmigen Tragflächen waren nicht gepfeilt und
besaßen je einen Hauptholm. An Außenlaststationen konnten zwei
Zusatztanks mitgeführt werden, die die Reichweite der Maschine um 254
Kilometer vergrößerten. Das interne Tankvolumen betrug 1330 l. Das
einfach bereifte Bugradfahrwerk war gefedert und vollständig einziehbar.
Einsatz und Verbleib
Zum Kampfeinsatz kam die L-29 1967 im nigerianischen Bürgerkrieg. Im
Dezember 1998 wurde im Rahmen der Operation Desert Fox eine Halle im
Irak angegriffen und zerstört, in der L-29 zu Drohnen umgebaut werden
sollten.
In Deutschland können Maschinen des Typs L-29 im Luftfahrtmuseum
Finowfurt (ehem. 340, siehe Foto), im Flugplatzmuseum Cottbus (ehem.
370, WNr. 591535, im Einsatz 1965-1980), im Militärhistorischen Museum
der Bundeswehr in Dresden (ehem. 313, WNr. 692054, im Einsatz 1966-1980)
und am Flugplatz Chemnitz-Jahnsdorf (ehem. 324, WNr. 5914100) besichtigt
werden. Im Militärhistorischen Museum am Flugplatz Berlin-Gatow befindet
sich die einzige L-29 der NVA, die mit einem Tarnanstrich flog (ehem.
338, WNr. 591525, im Einsatz 1965-1980).
Inzwischen wird das Muster auch bei den National Championship Air Races
in Reno (Nevada) innerhalb der Jet-Klasse in Rennen gegen Aero L-39,
Fouga Magister und Lockheed T-33-Strahltrainer geflogen.
Eine über Jahrzehnte am Besuchersteg des Flughafens Wien ausgestellte
L-29 wurde im Jahr 2018 als Lehrlingsprojekt des Technik-Centers der
MA48 (Straßenreinigung, Müllabfuhr und Fuhrpark) in nicht flugfähigem
Zustand restauriert und wird seither bei diversen Veranstaltungen
öffentlich ausgestellt.
Militärische Nutzer
Ägypten
Afghanistan
Armenien
Aserbaidschan
Bulgarien: 102 von 1963 bis 2002
Deutsche Demokratische Republik
Luftstreitkräfte/Luftverteidigung: 51 von 1963 bis 1980 beim FAG-15 und
FAG-25
Georgien
Ghana
Guinea
Indonesien
Irak
Mali: 6
Nigeria: 26 in zwei Losen 1967-71 und 1979-81 geliefert, davon elf 1989
an Ghana abgegeben
Rumänien
Slowakei
Sowjetunion: 2000+
DOSAAF
Sowjetische Luftstreitkräfte
Syrien
Tadschikistan
Tschechien
Tschechoslowakei: etwa 400
Uganda
Ungarn
Vereinigte Staaten
United States Navy
Vietnam
Vietnamesische Luftstreitkräfte
Technische Daten
Kenngröße - L-29 - L-29A Akrobat
Konzeption - zweisitziger Strahltrainer - einsitziges Kunstflugzeug
Besatzung - 2 (Fluglehrer, Schüler) - 1
Spannweite - 10,29 m - 10,29 m
Länge - 10,81 m - 10,81 m
Höhe - 3,13 m - 3,13 m
Flügelfläche - 19,80 m² - 19,80 m²
Flügelstreckung - 5,36 - k. A.
Flächenbelastung - 166-179 kg/m² - k. A.
Leistungsbelastung - 3,81-4,12 kg/PS - k. A.
Leermasse - 2280 kg - k. A.
Startmasse - normal 3280 kg . maximal 3540 kg - normal 2600 kg
Triebwerke - eine Strahlturbine Motorlet M-701 - eine Strahlturbine
Motorlet M-701-C
Leistung - 800 kp Standschub . 890 kp Maximalschub - 890 kp Maximalschub
Höchstgeschwindigkeit - 615 km/h in Bodennähe . 655 km/h in 5000 m Höhe
- 635 km/h in Bodennähe
Marschgeschwindigkeit - 575 km/h in Bodennähe - k. A.
Steiggeschwindigkeit - 14 m/s - 17,3 m/s
Dienstgipfelhöhe - 11.000 m - 11.735 m
Start- /Landerollstrecke - 500 m/390 m - k. A.
Reichweite - normal 640 km
maximal 900 km (mit Zusatztanks) - k. A.
Waffenlast - maximal 200 kg - keine
Bewaffnung
Waffenzuladung von 200 kg an zwei Außenlaststationen
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
2 × ORO-57-Raketen-Startbehälter (mit vier ungelenkten
Luft-Boden-Raketen des Typs S-5 im Kaliber 57 mm)
Freifallende Bomben
2 × FAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
Externe Behälter
2 × Zusatztank für 150 Liter Kerosin
Aero L-29A
(Aero L-29A Delfin Akrobat)
Aero L-29A Delfin Akrobat
Typ - Kunstflugtrainer
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - AERO Vodochody
Erstflug - 21. November 1967
Indienststellung - 1969?
Stückzahl - 2
Die Aero L-29A Delfin Akrobat ist ein strahlgetriebenes Kunstflugzeug
des tschechoslowakischen Herstellers Aero. Sie wurde nicht in Serie
produziert.
Geschichte
Die L-29A ist eine einsitzige Weiterentwicklung des Strahltrainers L-29,
die speziell für den höheren Kunstflug und die Kunstflugschulung
entworfen wurde. Die Konstruktion erfolgte auf Initiative von
Mitarbeitern von Aero unter der Leitung von Jan Vlček. Dazu wurde einer
der ersten Prototypen mit der Werknummer 00031 umgebaut. Es handelte
sich um die Maschine, die das Vergleichsfliegen gegen die Jak-30 und die
TS-11 in Monino gewonnen hatte. Der Prototyp erhielt das
Luftfahrzeugkennzeichen 0157. Der Erstflug erfolgte im Oktober 1967 mit
Testpilot Juri Souk. Später erhielt die Maschine das zivile Kennzeichen
OK-SZA. Es wurde noch ein zweiter Prototyp gebaut. Beide Maschinen
wurden auf den Internationalen Maschinenbaumessen in Brno 1967 und 1968
ausgestellt. Auf der Deutschen Luftfahrtschau in Hannover stellte der
tschechische Kunstflieger Jiři Blaha 1968 die L-29A der Öffentlichkeit
im Flug vor. 1969 wurde die OK-SZA auf dem Pariser Aerosalon in Le
Bourget vorgestellt. Eine Serienproduktion kam nicht zustande.
Aufgrund des gegenüber der L-29 geringeren Startgewichts verfügte die
L-29A über bessere Flugleistungen, insbesondere eine größere
Steigfähigkeit und eine etwas größere Gipfelhöhe.
Konstruktion
Die L-29A ist ein Mitteldecker mit Trapezflügel, T-Leitwerk und
einziehbarem Fahrwerk. Gegenüber der L-29 wurde das Kraft- und
Schmierstoffsystem modifiziert, um längere Rückenflugzeiten zu erzielen.
Nutzung
Die L-29A war für den Einsatz im Flugsport und die Schulung von
Jagdfliegern vorgesehen. Zu einer breiteren Nutzung ist es jedoch nicht
gekommen. Mindestens die Maschine mit dem Kennzeichen OK-SZA wurde in
einem Luftsportklub eingesetzt. Diese Maschine ist heute im
tschechischen Luftfahrtmuseum in Kunovice ausgestellt.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 10,81 m
Spannweite - 10,29 m
Höhe - 3,13 m
Flügelfläche - 19,80 m²
Flügelstreckung - 5,36
Flügelprofil - NACA 64 A
Flächenbelastung - 131 kg/m²
max. Startmasse - 2.600 kg
Triebwerk - 1 Strahlturbine Motorlet M-701C mit 890 kp Maximalschub
Tankvolumen - 1.030 l
Höchstgeschwindigkeit - 635 km/h in Bodennähe
Mindestgeschwindigkeit - 145 km/h (ohne Klappen) . 125 km/h (mit
Klappen)
Steigleistung - 17,3 m/s
Steigzeit - 7 min auf 7.000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe - praktisch 11.735 m . maximal 13.400 m
Start- /Landerollstrecke - 330 m / 335 m
Start- /Landestrecke über 25 m - 735 m / 635 m
Aero L-39
Aero L-39 Albatros (L-39 Albatros)
Typ - Trainingsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 4. November 1968
Indienststellung - 1971
Produktionszeit - 1968-1999
Stückzahl - <3000
Die Aero L-39 Albatros ist ein zweisitziges, einstrahliges
Schulflugzeug, das in der Tschechoslowakei als Nachfolger der L-29
Delfín entwickelt wurde und bis heute bei den Luftstreitkräften mehrerer
Länder verwendet wird.
Geschichte
Ab 1963 begannen die Arbeiten für einen Nachfolger der L-29. Anfangs
wurden vom verantwortlichen Chefkonstrukteur Jan Vlček und dem
Produktionsleiter des Aero-Werkes Karel Dlouhy eine modernisierte
„Delfin“-Variante mit der Projektbezeichnung L-129 ins Auge gefasst, die
jedoch nicht allen Anforderungen gerecht geworden wäre. Die
Entwicklungsgruppe wandte sich daher einer völligen Neukonstruktion mit
dem Projektnamen TTP zu. Eine erste Modellstudie entstand 1964, einige
weitere folgten im Jahr darauf, unter anderem eine im Maßstab 1:5, mit
der hauptsächlich Windkanalversuche durchgeführt wurden. Anschließend
wurde ein 1:1-Rumpfvorderteil mit Cockpit für Studien der
Instrumentenanordnung gebaut. Ebenfalls entstand ein 1:1-Modell des
kompletten Flugzeuges. 1967 wurde durch eine staatliche
Kontrollkommission die Fortsetzung des Entwicklungsprogramms genehmigt.
Parallel zum Projekt begannen die Arbeiten am Schleudersitz VS-1BRI, dem
Schleudersitzsimulator NKTL-29-39, dem Flugsimulator TL-39 und der
mobilen Kontrollanlage KL-39.
Den Erstflug führte am 4. November 1968 Chefpilot Rudolf Duchon mit dem
zweiten Prototyp X-02 (OK-32) vom Aero-Werksflugplatz aus durch, denn
X-01 wurde ausschließlich für Belastungstests am Boden verwendet. Im
Dezember war der dritte Prototyp fertiggestellt und in die Erprobung
eingefügt. Mit den beiden Maschinen wurden auch im Juli 1971 erste
Ausschussversuche mit dem neu entwickelten Schleudersitz durchgeführt.
Die X-04 wurde ausschließlich für Materialermüdungsuntersuchungen
gebaut, die von Anfang 1970 bis Oktober 1971 im Luftfahrtinstitut
Vysočany (VZLÚ) durchgeführt wurden. Beim fünften Prototyp, der erstmals
am 23. September 1969 flog, wurden ab 1. Februar 1971 durch das
Forschungszentrum Prag-Kbely Eignungstests zur militärischen Verwendung
durchgeführt.
Am 28. April 1970 startete der sechste Prototyp X-06 mit dem
verbesserten Triebwerk Iwtschenko AI-25TL zum Erstflug. Mit ihm wurden
Schieß- und Abwurfübungen von Außenlasten durchgeführt und die fahrbare
Kontrollstation KL-39 getestet. X-07 schließlich flog erstmals am 15.
Dezember 1970. Er verfügte über alle während der Erprobung
durchgeführten Veränderungen und wurde ab Mai 1973 bei den sowjetischen
Luftstreitkräften ausgiebig getestet. Er diente als Ausgangsmuster der
ersten Serienversion L-39C, die ab Anfang 1974 ausgeliefert wurde und
über zwei Außenlastträger für maximal 500 Kilogramm verfügte.
Ende 1972 begann die Erprobung der X-08, die als Ausgangsmuster für die
einsitzige Zielschleppversion L-39V diente. Anstelle des hinteren Sitzes
verfügte die L-39V über eine Schleppseiltrommel. Das 1700 Meter lange
Schleppseil wurde mit Hilfe einer unter dem Rumpf angebrachten
Staudruckturbine ausgefahren. Für diesen Verwendungszweck wurde eigens
das Schleppziel KT-04 entwickelt. Es hatte eine Länge von 4,9 Metern,
eine Spannweite von 5,3 Metern und wog 110 Kilogramm. Normalerweise flog
die L-39V bei einem Schleppeinsatz mit maximal 600 km/h und einer
Schlepphöhe von 500 bis 2500 Metern. Die LSK der NVA setzten ab 1982
zwei L-39V (taktische Nummern 170 und 171) ein.
Die von 1973 bis 1976 gebauten Prototypen X-09, X-10 und X-11 dienten
als Ausgangsmuster für den Waffentrainer L-39ZO und das leichte
Erdkampf- und Aufklärungsflugzeug L-39ZA und schlossen ihre Erprobung
1977 ab. Die L-39ZO verfügte über ein verstärktes Tragwerk und vier
Außenlaststationen (Tragfähigkeit außen 250, innen 500 Kilogramm), an
denen Bomben von bis zu 500 Kilogramm, Kassettenbehälter UB-16-57 für je
16 ungelenkte S-5-Luft-Boden-Raketen, Kraftstoff-Zusatzbehälter mit 150
Liter (außen) bzw. 350 Liter (innen), gelenkte Luft-Luft-Raketen oder
Maschinengewehrbehälter 7,62 oder 12,7 Millimeter mitgeführt werden
können. Beim Einsatz als Aufklärer flog die L-39ZO üblicherweise mit
einem Kamerabehälter am linken inneren Träger und einem
350-Liter-Zusatzbehälter am rechten.
Die L-39ZA besaß gegenüber der ZO ein verstärktes Fahrwerk und konnte
zuzüglich zu den vier Außenträgern mit einer 23-mm-Kanone GSch-23 in
einer Gondel unter dem Rumpf ausgestattet werden. Der Munitionsvorrat
von 150 Schuss befand sich unter dem hinteren Pilotensitz.
Es entstand noch ein zwölfter Prototyp, der für
Materialermüdungs-Langzeitstudien genutzt wurde.
Seit dem Beginn der Serienfertigung entwickelte sich das Flugzeug zum
Standardtrainer der Luftstreitkräfte des Warschauer Pakts, ausgenommen
Polen. Größter Halter war die ehemalige Sowjetunion; weitere Nutzer
waren bzw. sind unter anderem Afghanistan, Ägypten, Bangladesch,
Bulgarien, Irak, Kuba, Libyen, Rumänien, Syrien, Thailand, die
Tschechoslowakei und Vietnam. Auch bei der NVA der Deutschen
Demokratischen Republik standen 54 L-39 beim FAG-25
(Fliegerausbildungsgeschwader) und der ZDK-33 (Zieldarstellungskette)
von 1977 bis 1990 im Einsatz.
Insgesamt wurden fast 3000 Stück dieses Flugzeugs gebaut.
Weiterentwicklungen
Die L-39 wurde in den 1980er-Jahren zur L-59 weiterentwickelt und von
dieser wiederum die L-159 abgeleitet. Von beiden Varianten wurden 80
bzw. 72 Stück produziert. Trotz des moderaten kommerziellen Erfolgs
entschloss sich Aero Vodochody, künftige Modernisierungen wieder als
L-39 zu bezeichnen.
Im Juli 2014 gab Aero Vodochody in Farnborough bekannt, an der L-39NG
(für New Generation) zu arbeiten. Sie ist mit dem FJ44-4M-Triebwerk
ausgerüstet, das ihr gegenüber der Basis-L-39 eine höhere
Geschwindigkeit und größere Reichweite bei geringerem
Kraftstoffverbrauch verleiht. Die Tragflächen erhielten eine neue Form
und das Cockpit eine modernere Ausrüstung. Der Erstflug fand am 14.
September 2015 statt, die Serienproduktion soll 2018 beginnen. Am 12.
Oktober 2018 fand die öffentliche Präsentation des ersten Exemplars mit
der Nummer 7001 statt. Erstkunde mit einer Bestellung über vier L-39NG
ist der Senegal. Ein zweiter Prototyp flog erstmals am 9. Dezember 2019.
Im Februar 2021 bestellte zudem Vietnam zwölf Exemplare.
Varianten
L-39C - C wie Cvičná oder Training, Basisstrahltrainer, von dem über
2660 Stück gebaut wurden
L-39CM - modernisierte C-Variante der slowakischen Luftstreitkräfte
L-39M1 - modernisierte C-Variante der ukrainischen Luftstreitkräfte
L-39V - V wie Vlečná oder Zielschlepper, zog das Schleppziel KT-04,
einsitzig, statt des zweiten Sitzes ist die Kabeltrommel für das
Schleppziel eingebaut
L-39ZO - Z wie Zbraně oder Waffen, Waffeneinsatztrainer
L-39ZA - wie ZO, jedoch mit einem Kanonenbehälter GScha-23L und
K-13-Lenkwaffen
L-39MS - Super Albatros, ein Prototyp, der später als L-59 produziert
wurde
L-39ZA/ART - thailändische Variante
L-39NG - Prototyp einer modernisierten Version mit FJ44-4M-Triebwerk
Nutzer
Abchasien - abchasische Luftstreitkräfte
5 × L-39C
Afghanistan - afghanische Luftstreitkräfte
2 × L-39C
Algerien - algerische Luftstreitkräfte
7 × L-39C
32 × L-39ZA
Armenien - armenische Luftstreitkräfte
6 × L-39C
Ägypten - ägyptische Luftstreitkräfte
40 × L-39ZO
Äquatorialguinea - äquatorialguineische Luftstreitkräfte
2 × L-39C
Aserbaidschan - aserbaidschanische Luftstreitkräfte
28 × L-39C
Äthiopien - äthiopische Luftstreitkräfte
17 × L-39C
Bangladesch - bangladeschische Luftstreitkräfte
8 × L-39ZA
Bulgarien - bulgarische Luftstreitkräfte
12 × L-39ZA
Deutsche Demokratische Republik - Luftstreitkräfte der Nationalen
Volksarmee
52 × L-39ZO
2 × L-39V
Estland - Eesti Õhuvägi
2 × L-39C (von K.S. Avia geleast)
Ghana - ghanaische Luftwaffe
2 × L-39ZO
6 × L-39NG
Irak - irakische Luftstreitkräfte
22 × L-39C
59 × L-39ZO
Jemen - jemenitische Luftstreitkräfte
12 × L-39C
Kambodscha - kambodschanische Luftstreitkräfte
8 × L-39ZA
Kirgisistan - kirgisische Luftstreitkräfte
4 × L-39C
Kuba - kubanische Luftstreitkräfte
30 × L-39C
Libyen - libysche Luftstreitkräfte
0 × L-39ZO von 181 beschafften
Litauen - litauische Luftwaffe
1 × L-39ZA (insgesamt 2 L-39ZA aus Tschechien und 4 L-39C aus Kirgisien
erworben)
Nigeria - nigerianische Luftstreitkräfte
24 × L-39ZA
Nordkorea - nordkoreanische Luftstreitkräfte
12 × L-39C
Rumänien - rumänische Luftstreitkräfte
0 × L-39ZA von 32 beschafften
Russland - russische Luftstreitkräfte
1000 × L-39C
Senegal - senegalesische Luftstreitkräfte
4 × L-39NG
Slowakei - slowakische Luftstreitkräfte
4 × L-39ZAM
4 × L-39CM
Syrien - syrische Luftstreitkräfte
70 × L-39ZA (2012)
Tschad - tschadische Luftstreitkräfte
11 × L-39ZO
Tschechien - Vzdušné síly AČR
7 × L-39C
9 × L-39ZA
Tschechoslowakei - tschechoslowakische Luftstreitkräfte - vor der
Teilung (an Folgestaaten weitergegeben)
33 × L-39C
6 × L-39MS
8 × L-39V
30 × L-39ZA
Thailand - thailändische Luftstreitkräfte
40 × L-39ZA/ART
Turkmenistan - Turkmenische Luftstreitkräfte
2 × L-39
Uganda - ugandische Luftstreitkräfte - 1 in Norduganda abgestürzt
3 × L-39ZA
Ukraine - ukrainische Luftstreitkräfte
39 × L-39M1
Ungarn - ungarische Luftstreitkräfte
12 × L-39NG (bestellt)
Vietnam - vietnamesische Luftstreitkräfte
12 × L-39C
12 × L-39NG
Belarus - weißrussische Luftstreitkräfte
10 × L-39C
Daneben fliegen auch zivil zugelassene L-39. Erstkunden der Umrüstung
existierender Exemplare auf die Version NG sind zum Beispiel die Firmen
LOM in Prag (sie fliegt im Ausbildungsauftrag der Tschechischen
Luftwaffe), Draken International (für das Black Diamond Jet Team, ein
Kunstflugteam) und Breitling (für das Breitling Jet Team, ebenfalls ein
Kunstflugteam).
Zwischenfälle
Die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee verloren zwei L-39 durch
Abstürze. Beide standen im Dienst des FAG-25 in Bautzen. Der erste
ereignete sich am 4. Juli 1988 in der Nähe von Pasewalk. Ein Flugschüler
überzog während einer Schießübung auf Bodenziele in geringer Höhe sein
Flugzeug (Werknummer 83 1117, taktische Nummer 172), so dass es zum
Strömungsabriss kam. Der Pilot katapultierte sich zu spät und kam ums
Leben. Am 12. Juni 1989 kam es zu einem weiteren Verlust einer L-39ZO
mit der taktischen Nummer 156 (Werknummer 73 1019, Indienststellung 28.
November 1977), die nach einem Triebwerksausfall aufgrund verstopfter
Ölfilter nahe Anklam abstürzte. Die zweiköpfige Besatzung flog die
Maschine noch von bewohntem Gebiet weg und katapultierte sich deshalb zu
spät und kam ums Leben.
Eine 1998 von den litauischen Luftstreitkräften erworbene L-39ZA stürzte
am 30. August 2011 nach einer Kollision mit einer französischen Dassault
Mirage 2000 ab. Beide Insassen überlebten.
Am 1. September 2012 geriet eine restaurierte L-39 (N139GS) auf einer
Flugschau bei Mount Joy im US-Bundesstaat Iowa außer Kontrolle und
explodierte beim Aufschlag am Boden. Der 59-jährige Pilot kam bei dem
Unglück ums Leben.
Am 11. September 2014 stürzte eine L-39 der ugandischen Luftstreitkräfte
in der Nähe von Gulu in Norduganda ab. Der Pilot konnte sich mit dem
Schleudersitz in Sicherheit bringen. Als Ursache werden technische
Probleme vermutet.
Am 6. Dezember 2015 stürzte eine L-39 kurz nach dem Start auf dem Apple
Valley Airport in Kalifornien/USA ab. Ein Passagier und der Pilot Mike
Mangold, ein ehemaliger Pilot des Red Bull Air Race, kamen dabei ums
Leben.
Am 3. März 2020 wurde eine syrische L-39 nach türkischen Angaben über
Idlib von einer türkischen F-16 abgeschossen.
Technik
Konstruktion
Das Ziel einer hohen Zuverlässigkeit und leichten Wartbarkeit wurde
durch eine unkomplizierte Konstruktion erreicht. Dazu zählt der Rumpf in
Halbschalenbauweise aus Metall (bis auf den Bugkonus), dessen hinterer
Rumpfabschnitt mit den zugehörigen Leitwerken mit nur fünf Bolzen an der
mittleren Hauptbaugruppe befestigt ist. Somit ist beispielsweise ein
rascher Abbau für den Triebwerkwechsel gewährleistet. Die einteiligen
Tragflächen sind jeweils an vier Punkten am unteren Teil der Rumpfzelle
befestigt und weisen eine mäßige positive V-Stellung von 2,5° auf. Das
Seitenruder, die Quer- und Höhenruder werden über mechanische Gestänge
angesteuert. Das Flugzeug wurde mit mehreren Sicherungsmechanismen für
den Übungseinsatz ausgerüstet: Die Luftbremsen fahren bei Mach 0,8
selbstständig aus, das Fahrwerk wurde für harte Landungen konzipiert und
ist mit einem Antiblockiersystem ausgestattet.
Bewaffnung
Waffenzuladung von 284 (C-Variante) bis 1.500 kg (ZA/ZO-Varianten) an
zwei bis vier Außenlaststationen
adaptierbare Bewaffnung unter dem vorderen Rumpfbug
1 × Rumpfgondel mit einer 23-mm-Maschinenkanone Grjasew-Schipunow
GSch-23L (9À472) mit 150 Schuss Munition (nur Variante ZA)
Luft-Luft-Lenkflugkörper (nur Variante ZA)
2 × BD3-60-21U-Startschiene für je 1 × Wympel R-3S / R-13M (AA-2
„Atoll“) - infrarotgelenkt, selbstzielsuchend für Kurzstrecken
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
2-4 × UB-16-57UMP-Raketen-Rohrstartbehälter mit 16 ungelenkten
Luft-Boden-Raketen des Typs S-5 im Kaliber 57 mm
Ungelenkte Bomben
2-4 × Basalt FAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
2-4 × Basalt OFAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
2-4 × Basalt FAB-250 (250-kg-Freifallbombe)
2-4 × RBK-250-275 (275-kg-Streubombe)
2 × Basalt FAB-500 (500-kg-Freifallbombe)
Externe Behälter
2 × GUW-9-A-669-Universalbehälter für je eine 23-mm-Zwillingskanone
GSch-233L mit 250 Schuss Munition
2 × SzPPU-22-Kanonenbehälter mit einer vertikal 30° beweglichen
23-mm-Maschinenkanone GSch-23L mit 260 Schuss Munition
2 × abwerfbarer Zusatztank für 350 Liter Kerosin
2 × abwerfbarer Zusatztank für 150 Liter Kerosin
1 × Kamerabehälter
1 × geschlepptes Luftziel KT-04 (nur L-39V)
Technische Daten
Kenngröße - Daten (L-39C)
Besatzung - 1-2
Länge - 12,13 m
Spannweite - 9,46 m mit äußeren Tanks
Höhe - 4,77 m
Flügelfläche - 18,80 m²
Leermasse - 3565 kg
max. Startmasse - 4700 kg
Triebwerk - ein Iwtschenko Progress AI-25-TL-Triebwerk
Schub - 16,87 kN (1720 kp)
Höchstgeschwindigkeit - 700 km/h in Bodennähe . 750 km/h in 5000 m Höhe
Anfangssteiggeschwindigkeit - 22 m/s
Reichweite - 840 km
Gipfelhöhe - 11.500 m
Startstrecke - 480 m
g-Limit - +8/-4
Es existieren auch mit stärkeren Triebwerken und Zusatztanks
ausgestattete Versionen, die L-39ZA und L-59 mit Reichweiten von 2500
Kilometern, Geschwindigkeiten bis 870 km/h und Gipfelhöhen bis 12.200
Metern.
Einsatz in Wettbewerben und Flugschauen
Bei den Nationalen Meisterschaften im Luftrennen in Reno in Nevada
werden in der Jet-Klasse seit 2002 Rennen mit der L-39 ausgeflogen.
Das Breitling Jet Team setzt die L-39 für seine Kunstflugvorführungen
ein. Auch die russische Kunstflugstaffel Wjasma Rus fliegt mit bis zu
neun L-39-Formationen, hauptsächlich im GUS-Raum.
Vornehmlich in den USA wird regelmäßig eine in rot-gelbem Flammendesign
gestaltete L-39C auf Flugschauen gezeigt. Mit der Maschine (Kennzeichen
NX39LW, genannt „Firecat-Jet“) werden Solo-Vorführungen geflogen.
Populärkultur
In der Anfangs-Sequenz des James-Bond-Films Der Morgen stirbt nie aus
dem Jahr 1997 ist der Auftritt zweier L-39 zu sehen. Eines der
Flugzeuge, im Film mit dem Kennzeichen 28 08 versehen, ist eine
ehemalige L-39ZO des Fliegerausbildungsgeschwaders 25 der NVA und war
von 1977 bis 1990 in Bautzen stationiert (Kennzeichen 140, Werknummer
731002).
Aero L-59
Aero L-59
Typ - Trainingsflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 30. September 1986
Indienststellung - 1992
Produktionszeit - 1989
Stückzahl - 80
Die Aero L-59 Super Albatros ist ein einstrahliges Schulflugzeug des
tschechischen Herstellers Aero Vodochody.
Geschichte
In den 1980er Jahren begann die Entwicklung eines Nachfolgemodells für
den erfolgreichen Strahltrainer L-39 Albatros unter der Bezeichnung
L-39MS. Vorgaben waren moderne Avionik, ein stärkeres Triebwerk und eine
begrenzte Einsatzfähigkeit als leichtes Kampfflugzeug. Gegenüber der
L-39 wurde der Rumpf leicht verlängert, die Struktur verstärkt und
State-of-the-art-Avionics eingebaut, unter anderem ein Head-up-Display.
Weiterhin wurde das Sichtfeld des Fluglehrers verbessert, indem der
Flugschüler tiefer im Cockpit positioniert wurde. Beide Crewmitglieder
sitzen nun auf 0/0-Schleudersitzen. 1990 begann die Serienfertigung
unter der Exportbezeichnung L-59. Am 2. Juli 1992 wurden die ersten
L-39MS bei den tschechischen Luftstreitkräften in Dienst gestellt.
Die Einsitzervariante der L-59 wurde zum fortgeschrittenen leichten
Kampfflugzeug (Aero L-159 ALCA - englisch Advanced Light Combat
Aircraft) weiterentwickelt, aus dem dann wiederum ein zweisitziger
Trainer (L-159B, L-159T1) abgeleitet wurde. Die Produktion der L-59
wurde daraufhin eingestellt.
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 12,20 m
Spannweite - 9,54 m
Höhe - 4,77 m
Flügelfläche - 18,8 m²
Flügelstreckung -
Nutzlast -
Leermasse - 4030 kg (einschließlich Kanonengondel)
max. Startmasse -
Höchstgeschwindigkeit - 865 km/h in 5000 m Höhe
Anfangssteiggeschwindigkeit - 28 m/s
Dienstgipfelhöhe - 11.800 m
Reichweite - 2000 km
Triebwerke - 1 × Mantelstromtriebwerk Lotarjow DW-2, 21,57 kN (2200 kp)
Schub
Bewaffnung
Rohrbewaffnung
adaptierbare Bewaffnung unter dem Rumpfbug
1 × Grjasew-Schipunow GSch-23L (9À472) 23-mm-Maschinenkanone in einer
Rumpfgondel mit 150 Schuss Munition
bis zu 1.500 kg Kampfmittel an vier externen Unterflügelstationen (500
kg innere, 250 kg äußere Stationen)
Luft-Luft-Lenkflugkörper
2 × BD3-60-21U-Startschiene für je 1 × Wympel R-3S / R-13M (AA-2 Atoll)
- infrarotgelenkt, selbstzielsuchend für Kurzstrecken
ungelenkte Luft-Boden-Raketen
4 × UB-16-57UMP-Raketen-Rohrstartbehälter mit 16 ungelenkten
Luft-Boden-Raketen des Typs S-5 im Kaliber 57 mm
Ungelenkte Bomben
4 × Basalt FAB-100/OFAB-100 (100-kg-Freifallbombe)
4 × Basalt FAB-250 (250-kg-Freifallbombe)
2 × Basalt FAB-500 (500-kg-Freifallbombe)
Externe Behälter
2 × GUW-9-A-669-Universalbehälter für je eine Grjasew-Schipunow GSch-23L
(9À472) 23-mm-Zwillings-Maschinenkanone mit 250 Schuss Munition
2 × abwerfbarer Zusatztank für 350 Liter Kerosin
Nutzer
Ägypten: Ägyptische Luftstreitkräfte 48 L-59E
Slowakei: Slowakische Luftstreitkräfte: 2 L-39MS
Tschechien: Tschechische Streitkräfte: 6 L-39MS (1 Verlust)
Tunesien: Tunesische Luftstreitkräfte: 12 L-59T
Aero L-159
Aero L-159 (Aero L-159A Alca)
Typ - Trainingsflugzeug / Leichtes Erdkampfflugzeug
Entwurfsland - Tschechien
Hersteller - Aero
Erstflug - 2. August 1997
Stückzahl - 72
Die L-159 des tschechischen Unternehmens Aero wurde als Nachfolger der
Aero L-39 Albatros entwickelt. Als Trainingsflugzeug und leichtes
Erdkampfflugzeug soll sie die Erfolge ihrer Vorgänger weiterführen. Der
Programmstart war am 10. Oktober 1992, als die tschechische Regierung
eine entsprechende Anforderung herausgab.
Entwicklung
Der erste Prototyp, ein Zweisitzer, flog am 4. August 1997 zum ersten
Mal. Der Einsitzer folgte am 18. August 1998. Das Avionik-System stammt
von Rockwell Collins und ist mit einem FIAR-Grifo-L-Dopplerradargerät
und dem ARC-182-Funkgerät ausgestattet. Das Glascockpit verfügt über ein
HUD und HOTAS sowie 0/0-Schleudersitze vom Typ VS-2, einer tschechischen
Eigenentwicklung. Die Datenübertragung innerhalb der Maschine erfolgt
über den MIL-STD-1553-Datenbus. Zur Navigation wird neben einem INS auch
GPS verwendet. Zur Ausrüstung gehören auch DME, VOR/ILS sowie ein
IFF-Transponder. Um von Bodeneinrichtungen unabhängig zu sein, ist eine
APU vom Typ PBS SAFIR 5F mit 7,5 kW elektrischer Leistung, einer
Hydraulikleistung von 5,7 l/min bei 19 bar und einer Druckluftmenge von
25 kg/s bei 3,5 bar eingebaut.
Tschechien bestellte zunächst 70 Maschinen für umgerechnet etwa 715
Millionen US-Dollar, die zwischen April 2000 und Dezember 2003 geliefert
wurden. Zusätzlich wurden später zwei Doppelsitzer bestellt, die
Doppelsitzer entstanden letztendlich jedoch aus existierenden
Einsitzern. Die aktive Flotte wurde 2007 auf 24 Maschinen reduziert. Bei
den verbliebenen 47 Maschinen besteht für 14 Einsitzer ein Vertrag mit
Draken International, der eine Kaufoption für bis zu 14 weitere
Maschinen enthält. Zudem wurden 15 Flugzeuge vom Typ L-159A während der
Irakkrise 2014, für umgerechnet 27 Millionen Euro, an die Regierung in
Bagdad verkauft.
Varianten
L-159A
Einsitzige Version mit Zusatzbezeichnung ALCA für advanced light combat
aircraft, etwa fortschrittliches leichtes Kampfflugzeug, 70 gebaut.
L-159B
Zweisitzige Version für das Fortgeschrittenen-Training, Erstflug 1. Juni
2002, 1 Exemplar gebaut.
L-159T1
Zweisitzige Version für das Fortgeschrittenen-Training, Erstflug
(Werk-Nr. 6069) 8. März 2007, 10 Exemplare, umgebaute L-159A.
L-159T2
Zweisitzige Version für das Fortgeschrittenen-Training (im Gegensatz zu
den gespiegelten Instrumenten des zweiten Sitzes der L-159T1 zwei
unabhängige Instrumente).
Betreiber
Tschechien
Tschechische Luftstreitkräfte: 23 (19 L-159A, 4 L-159T1) - weitere
eingelagerte Maschinen, die verkauft werden sollen
Spanien
EADS-CASA: 3 - als Teilkompensation beim Erwerb der CASA C-295 für die
tschechischen Luftstreitkräfte
Vereinigte Staaten
Draken International: 14 (L-159A) - 2014 bestellt (Maschinen werden z.
T. als Ersatzteilspender genutzt, + Option auf weitere 14), Lieferung ab
Jahresende 2014
Irak
Irakische Luftwaffe: 15 (L-159A) - 2014 bestellt (+ 12 Bestellungen des
Typs L-159T1)
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 12,73 m
Spannweite - 9,54 m
Höhe - 4,78 m
Flügelfläche - 18,8 m²
Leermasse - 4160 kg
max. Startmasse - 8000 kg
Steigleistung - 47 m/s
Höchstgeschwindigkeit - 936 km/h
Dienstgipfelhöhe - 13.200 m
Reichweite m Zusatztanks - 2.530 km
Triebwerk - ein Honeywell F124-GA-100-Triebwerk mit 28 kN Schub
Bewaffnung
Waffenzuladung von 2.700 kg an sieben Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkörper
2 × RB 74 (schwedische Lizenzproduktion der Raytheon AIM-9M
„Sidewinder“) - infrarotgelenkt für Kurzstrecken
Luft-Boden-Lenkflugkörper
4 × LAU-117A-Startschienenträger für 1 × Raytheon AGM-65D/G/H Maverick -
infrarot- oder fernseh-gesteuert
Gelenkte Bomben
2 × GBU-12/B „Paveway II“ (lasergelenkte 227-kg-Gleitbombe)
Ungelenkte Bomben
4 × Mark 82 LDGP (241-kg-Freifallbombe)
Externe Behälter
2 × abwerfbarer Zusatztanks für 350 Liter Kerosin
2 × PL-20-Maschinenkanonenbehälter ZVI Plamen mit je 2 ×
20-mm-Maschinenkanonen ZPL-20
Aero L-60
Aero L-60
Typ - Mehrzweckflugzeug
Entwurfsland - Tschechoslowakei
Hersteller - Aero
Erstflug - 24. Dezember 1953
Produktionszeit - 1956-1959
Stückzahl - 273
Die Aero L-60 „Brigadýr“ ist ein leichtes Mehrzweckflugzeug aus der
Tschechoslowakei. Es erschien Mitte der 1950er Jahre und wurde an
mehrere Staaten des Ostblocks sowie nach Ägypten, Argentinien (als „El
Langostero“), Kuba und andere exportiert. Sie fungierte hauptsächlich
als Agrarflugzeug in der Land- und Forstwirtschaft, konnte jedoch auch
als Schul-, Sanitäts-, Luftbild- und Reiseflugzeug eingesetzt werden.
Bis heute findet die L-60 als Schleppmaschine für Segelflugzeuge und
Fallschirmspringer-Absetzflugzeug in Aeroklubs Verwendung.
Entwicklung
Die ersten Entwürfe stammen von Ondřej Nemec und entstanden 1951, um
einen Nachfolger der K-65 „Čáp“, der tschechoslowakischen Ausführung der
deutschen Fieseler Storch, zu entwickeln. Der Prototyp XL-60/01
(Kennzeichen 010) flog erstmals 1953, noch ausgerüstet mit einem Argus
As-10C-Motor mit 240 PS (177 kW) Startleistung. 1953 übernahm Zdenék
Rublič die Entwicklungsarbeiten. Die zweite XL-60 (Kennzeichen OK-JEA)
mit dem in die Serienproduktion übernommenen M-208B-Triebwerk startete
erstmals am 22. März 1955. Sie war mit einer Luftschraube V-411 sowie
einem 300-kg-Behälter für Chemikalien ausgestattet und erhielt den
Beinamen „Brigadýr“. Der dritte Prototyp (Kennzeichen V-01) war eine
militärische Ausführung mit einem 7,92-mm-MG 15 und
Unterflügelaufhängungen für leichte Bomben.
Der Serienbau lief bis zum Ende der 1950er Jahre und endete nach der
273. Maschine. Hauptabnehmer waren neben den oben genannten die
Tschechoslowakei, Jugoslawien, Polen, Rumänien sowie die Sowjetunion.
Einsatz in der DDR
Die Wirtschaftsflugabteilung der Deutschen Lufthansa der DDR erhielt von
März 1957 bis 1960 45 L-60. Sie wurden mit einem
400-kg-Chemikalienbehälter ausgestattet und für Agrarflüge eingesetzt,
aber auch für Schulaufgaben (mit Doppelsteuerung), Verbindungsflüge und
den Bannerschlepp. 1962 gab die NVA 20 L-60 aus ihrem Bestand an den
Agrarflug ab. 1963 wurden die Flugzeuge von der neu gegründeten
Interflug-Betriebsabteilung Agrarflug übernommen. Sie wurden ab 1967
allmählich durch die Z-37 Čmelak ersetzt. Von den 65 im Agrarflug
eingesetzten L-60 gingen 30 Maschinen durch Flugunfälle verloren.
Die NVA erhielt Anfang 1960 20 L-60 der Militärversion K-60 mit
Funkkompass und KW-/UKW-Funkgeräten. Anfangs bei der
Transportfliegerschule Dessau geflogen, wurden aus den K-60 zwei
Staffeln des TAG-17 (Transportfliegerausbildungsgeschwader) gebildet und
in Garz/Heringsdorf stationiert. Sie wurden zur Schulung und für
Kurierflüge genutzt und schon 1962 an die Lufthansa abgegeben.
Die GST der DDR beschaffte 1960 13 L-60 und setzte sie als
Absetzflugzeug für Fallschirmspringer ein. Dazu wurden den Flugzeugen
die Sitze und die rechte Einstiegsluke entfernt. Sie wurden in dieser
Funktion jedoch relativ schnell durch die An-2 ersetzt, weil es beim
Sprung wegen des niedrig angesetzten Höhenleitwerks und eines sich
vorzeitig öffnenden Schirms in den Jahren 1966 und 1968 zu zwei schweren
Unfällen gekommen war. Eine weitere Aufgabe war der Segelflugschlepp.
In den Jahren 1973/74 wurden die letzten der 78 L-60 der DDR außer
Dienst gestellt.
Aufbau
Die L-60 war ein abgestrebter Schulterdecker in
Ganzmetall-Schalenbauweise, nur die Ruder des Leitwerks und die
Tragfläche zwischen den beiden Holmen waren stoffbespannt. Die
trapezförmige Tragfläche besaß Vorflügel über die gesamte Spannweite und
Spaltlandeklappen, die miteinander gekoppelt waren. Sie war mit Streben
sowohl mit dem Rumpf als auch mit dem starren Hauptfahrwerk verbunden.
Das Leitwerk bestand aus einer Metallkonstruktion mit im Flug
verstellbarer Höhenflosse. Im Winter konnten statt der
Niederdruck-Bereifung von 500 × 180 mm Schneekufen montiert werden. Das
Spornrad war öldruckgefedert und besaß eine selbstständige
Zentriervorrichtung.
Versionen
Bezeichnung - Merkmale
XL-60/01-03 - Drei zivile und militärische Prototypen mit verschiedenen
Motoren (siehe Text).
L-60A - Militärische Serienversion, die aus dem dritten Prototyp
(Erstflug: 28. Juli 1955) entwickelt wurde. Sie war mit einem
beweglichen, nach hinten schießenden 7,92-mm-MG 15 und
Außenlaststationen unter den Tragflächen für die Mitnahme zweier
125-kg-Bomben ausgerüstet, außerdem mit Kameraausrüstung und
Scheinwerfer unter dem linken Flügel. Sie wurde von 1958 bis 1968 in der
tschechoslowakischen Armee als Kurier- und Verbindungsflugzeug unter der
Bezeichnung K-60 eingesetzt.
L-60B - Mit einem 350- oder 400-Liter-Tank zum Versprühen von
Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln ausgestattete
Landwirtschaftsversion. Es gab drei Haupt- und sieben Untervarianten mit
verschiedenen Sprühgeräten. Die Passagiersitze entfielen.
L-60C - Ausführung für den Sportflug mit bis zu vier Mann Besatzung. Sie
konnte in kürzester Zeit zum Krankentransport umgerüstet werden. Durch
Aushängen der rechten Tür konnte die C als
Fallschirmspringerabsetzflugzeug genutzt werden.
L-60D - Schleppflugzeug für bis zu zwei Segelflugzeuge. Im Hinterteil
der Kabine befand sich eine Winde für das 60-Meter-Schleppseil.
L-60E - Version zur Krankenbeförderung mit zwei übereinander
angebrachten Tragen und einem Notsitz für den medizinischen Betreuer.
L-60F - Militärisches Verbindungsflugzeug wie die L-60C, jedoch ohne
deren Umrüstmöglichkeit zum Sanitätsflugzeug. Einige F flogen als
VIP-Transporter mit komfortablerer Innenausstattung, Kabinenheizung und
Nachtflugausrüstung.
L-60S - Version mit leistungsstärkerem Sternmotor Iwtschenko AI-14R. Ab
1960 bauten Bulgarien und Ungarn solchermaßen ihre L-60 um, später zog
die ČSSR nach.
L-160, L-260, L-360 - Projektentwürfe mit anderen Motoren, teilweise
veränderten Rümpfen, Kabinen, Leitwerken usw. Keines wurde realisiert,
1958 erfolgte der endgültige Abbruch.
Nutzer
Militärische Nutzer
Ägypten: 10
Bulgarien: von 1969 bis 1983
Deutsche Demokratische Republik: 20 von 1960 bis 1962
Rumänien: 1+
Tschechoslowakei: 56
Zivile Nutzer
Ägypten
Argentinien
Bulgarien
Kuba
Deutsche Demokratische Republik: insgesamt 58 von 1957 bis maximal 1974
bei DLH und GST + 20 aus NVA-Bestand ab 1962
Deutschland
Jugoslawien
Österreich
Polen
Rumänien
Schweiz
Sri Lanka
Sowjetunion
Syrien
Tschechoslowakei
Ungarn
Vereinigte Staaten
Technische Daten
Kenngröße - Daten
Hersteller - Aero
Baujahre - 1955-60er
Besatzung / Passagiere - 1 / 2-3
Länge - 8,80 m
Spannweite - 13,96 m
Höhe - 2,72 m
Flügelfläche - 24,30 m²
Flügelstreckung - 8,0
Profil - NACA 4412
Leermasse - 968 kg
Startmasse - 1420 kg
Flächenbelastung - 58,5 kg/m²
Leistungsbelastung - 6,40 kg/m²
Antrieb - ein luftgekühlter 6-Zylinder-Boxermotor Praga Doris M-208B mit
Zweiblatt-Verstellpropeller V-411 (ø 2,70 m)
Startleistung - 220 PS (162 kW) bei 3000/min-1
Nennleistung - 200 PS (147 kW) bei 2900/min-1
Reiseleistung - 180 PS (132 kW) bei 2800/min-1
Verbrauch - 48 l/h bei Reisegeschwindigkeit
Höchstgeschwindigkeit - 193 km/h
Reisegeschwindigkeit - 175 km/h
Landegeschwindigkeit - 75 km/h
Mindestgeschwindigkeit - 52 km/h
Steiggeschwindigkeit - 4,4 m/s
Steigzeit - 4,3 min auf 1000 m Höhe . 17,5 min auf 3000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe - 4500 m
Reichweite - 720 km
Flugdauer - 7 h
Startstrecke bis 15 m Höhe - 225 m
Landestrecke mit Klappen - 195 m
Start-/Landerollstrecke - 90 m / 75 m |