Airspeed
T%!!!*** - 154700450000
Airspeed

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Airspeed (Begriffsklärung) aufgeführt.
Das Unternehmen Airspeed Ltd. war ein britischer Flugzeughersteller, der 1931 von Nevil Shute Norway und Hessel Tiltman in York gegründet wurde.
Nachdem zunächst einige Doppeldeckertypen hergestellt wurden, konzentrierte man sich dann auf die Herstellung moderner Eindecker. Im Jahr 1933 wurden neue Produktionsräume in Portsmouth bezogen. Im Jahr 1934 wurde das Unternehmen Teil der Swan, Hunter & Wigham Richardson-Werft.
Den größten wirtschaftlichen Erfolg errang man während des Zweiten Weltkriegs mit der AS 10 Oxford, von der etwa 8.500 Maschinen hergestellt wurden. Ebenso bekannt wurde das Unternehmen durch die Lieferung von Lastenseglern, den Typen AS 51 Horsa und AS 58 Horsa II, die auf eine Stückzahl von etwa 3.500 kamen.
Im Juni 1940 übernahm de Havilland die Anteile Swan Hunters an Airspeed. Nach dem Krieg begann man, die AS 10 Oxford an den zivilen Markt anzupassen, woraus die AS 65 Consul entstand. Mit der neuen AS 57 Ambassador wurde vergeblich versucht, wieder im zivilen Markt Fuß zu fassen. Im Jahr 1948 wurden auch die Vorzugsaktien von de Havilland übernommen, und im Juni 1951 übernahm de Havilland das Unternehmen vollständig, das damit zu einem Teil de Havillands wurde.

Airspeed AS 4

Airspeed AS 4 Ferry
Typ - Verkehrsflugzeug, Transportflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed Ltd
Erstflug - März 1932
Stückzahl - 4

Die Airspeed AS 4 Ferry war ein dreimotoriger Doppeldecker aus britischer Produktion. Neben einem Piloten konnten bis zu zehn Passagiere befördert werden.
Geschichte
Im Juli 1931 bestellte Sir Alan Cobham zwei Maschinen für die Flugshow anlässlich des National Aviation Day. Der Erstflug fand Anfang März des Jahres 1932 auf dem Flugplatz von Sherburn-in Elmet. Pilot war Harry Worrall.
Offensichtlich sind neben diesen zwei Maschinen nur noch zwei weitere Maschinen bestellt worden, die später von der RAF übernommen wurden. Die Kennzeichen lauteten G-ABSI, G-ABSJ, G-ACBT und G-ACFB. Die G-ACBT stürzte am 27. Mai 1933 bei Oban ab.
Beide RAF-Maschinen hingegen überlebten bis 1941, obwohl die G-ABSJ bereits im Juli 1932 ebenfalls in einen Unfall verwickelt war, als sie nur noch für Trainingszwecke der RAF am Boden benutzt wurden. Bis 1941 war eine von ihnen noch als Verbindungsflugzeug im Einsatz.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Passagiere - 10
Länge - 12,09 m
Spannweite - 16,76 m
Höhe - 4,34 m
max. Startmasse - 2540 kg
Höchstgeschwindigkeit - 175 km/h
Dienstgipfelhöhe - 3950 m
Reichweite - 515 km
Triebwerke - zwei Vierzylinder-Reihenmotoren de Havilland Gipsy II und ein Gipsy III mit je 120 PS (88 kW)

Airspeed AS 5

Airspeed AS 5 Courier
Typ - leichtes Transportflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed Ltd
Erstflug - 11. April 1933
Stückzahl - 16

Die Airspeed AS 5 Courier war ein leichtes einmotoriges Transportflugzeug in Tiefdeckerauslegung des britischen Flugzeugherstellers Airspeed Ltd.
Geschichte
Die Maschine wurde von Hessell Tiltman, einem der Firmengründer der Airspeed Ltd., entwickelt. Die erste Serienmaschine wurde im September 1933 ausgeliefert. Es wurden nur 16 Maschinen dieses Typs in verschiedenen Serien gebaut, davon allein 11 AS 5A.
Der Erstflug fand am 11. April 1933 statt. Der Prototyp mit dem Kennzeichen G-ABXN verunglückte sowohl im April 1933 in Portsmouth als auch im Juni 1933 bei Martlesham Heath, konnte jedoch jeweils wieder repariert werden.
Einsatz
Eine Maschine nahm 1934 am MacRobertson-Luftrennen von England nach Australien teil. Sie kam als eine von 11 Maschinen aus einem Starterfeld von 20 in Australien an und wurde Sechste. Diese Maschine wurde bei einem Brand 1939 auf dem Flugplatz in Essendon im Hangar der Ansett Airways vollständig zerstört.
Fünf Maschinen wurden von den Republikanern für den Spanischen Bürgerkrieg gekauft, jedoch verhinderte der Protest der Nicht-Einmischungslobby in England die Auslieferung.
Für die Royal Air Force (RAF) kam eine Maschine mit einem 360 PS starken Sternmotor Armstrong Siddeley Cheetah IX zum Einsatz. Diese Maschine mit dem Kennzeichen K4047 wurde bis 1943 benutzt. Insgesamt hatte die RAF zehn Maschinen im Einsatz. Eine zivile Maschine mit dem Kennzeichen G-ACVF wurde bis 1947 benutzt.
Konstruktion
Als Besonderheit verfügte dieser Typ als erster aus Großbritannien über ein einziehbares Fahrwerk. Um bei einem Versagen der Fahrwerksmechanik noch unversehrt landen zu können, ragten die Reifen etwas aus ihren Schächten heraus. Der Flügel und der Flugzeugrumpf wurden aus Holz hergestellt.
Es wurden verschiedene Motorvarianten ausgeführt, die häufigste war die Version mit einem 7-Zylinder-Sternmotor Armstrong Siddeley Lynx IVc mit 240 PS.

Technische Daten (AS 5B)
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Passagiere - 5
Länge - 8,69 m
Spannweite - 14,33 m
Flügelfläche - 23,23 m²
Flügelstreckung - 8,8
Leermasse - 1056 kg
max. Startmasse - 1814 kg
Reisegeschwindigkeit - 233 km/h
Höchstgeschwindigkeit - 266 km/h
Dienstgipfelhöhe - 5180 m
Reichweite - 1030 km
Anfangssteigrate - 3,9 m/s
Triebwerke - ein 7-Zylinder-Sternmotor Armstrong Siddeley Cheetah V mit 305 PS (224 kW) Leistung

Sonstiges
1936 versuchten zwei Mitarbeiter von Airspeed, eine AS 5 Courier (vorgesehenes Kennzeichen G-ACVA) zu stehlen, um ihr Glück im Spanischen Bürgerkrieg zu versuchen, scheiterten jedoch schon beim Start. Einer (Arthur Gargett) starb bei dem Versuch, der andere (Joseph Smith) kam für vier Monate ins Gefängnis.

Airspeed AS.6
(Airspeed AS 6)

Airspeed AS 6 Envoy
Typ - leichtes Transportflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed Ltd
Erstflug - 26. Juni 1934
Stückzahl - 60

Die Airspeed AS 6 Envoy (englisch für Bote, Gesandter) war ein leichtes zweimotoriges Transportflugzeug in Tiefdeckerauslegung aus Großbritannien.
Geschichte
Der Erstflug fand am 26. Juni 1934 statt. Der Prototyp trug das Kennzeichen G-ACMT. Im Juli 1934 wurde die Maschine auf einer Ausstellung der Society of British Aerospace erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Oktober 1936 bestellt das britische Verteidigungsministerium 136 Envoy-Besatzungstrainer. Diese Bestellung führte zur Entwicklung der berühmtem Airspeed AS 10 Oxford, einer weiterentwickelten Envoy.
Konstruktion
Der Tragflügel war freitragend und besaß an den äußeren Sektionen eine V-Form. Er verjüngte sich vom Rumpf zur Spitze und war aus Holz mit Stoffbespannung gefertigt. Er war 2-holmig ausgeführt. Zur Verwendung kamen die Profile NACA 2221 an der Flügelwurzel und NACA 2212 an der Flügelspitze. Der Rumpf war ebenfalls aus Holz gefertigt. Im vorderen Teil war er mit Sperrholz beplankt, im hinteren Teil mit Stoff bespannt. Zur Verringerung der Landegeschwindigkeit waren Landeklappen montiert. Das Leitwerk war ebenfalls freitragend und konventionell angeordnet.
Als Besonderheit verfügte dieser Typ als einer der ersten aus Großbritannien über ein einziehbares Fahrwerk. Die beiden hydraulisch gedämpften Hauptfahrwerksbeine waren beweglich am vorderen Flügelholm befestigt und waren nach hinten einziehbar. Um bei einem Versagen der Fahrwerksmechanik noch unversehrt landen zu können, ragten die Reifen etwas aus ihren Schächten heraus. Im Heck gab es noch ein nicht einziehbares Heckrad.
Neben den Motoren von Armstrong Siddeley kamen auch solche von Walter oder Wolseley Aries zum Einsatz.
Versionen
Neben dem Ursprungsmuster AS 6 Envoy, von dem 5 Stück gebaut wurden gab es auch eine Reihe von Varianten:
AS.6A Envoy - 5 Stück
AS.6E Envoy - 5 Stück
AS.6H Envoy - 1 Stück
AS.6J Envoy - 27 Stück
AS.6JC Envoy - 4 Stück
AS.6JM Envoy - 3 Stück
Insgesamt sind bei Airspeed 50 Maschinen dieses Typs gebaut worden. Hinzu kam noch eine Lizenzfertigung bei Mitsubishi, wo nochmals 10 Maschinen in den Jahren 1936 und 1937 als Hina-Zuru gefertigt wurden.
Einsatz
Die Maschine erwies sich als kommerzieller Erfolg. Lord Nuffield kaufte eine Envoy und gewann damit das Luftrennen 1934 von London nach Johannesburg. Sie wurde daraufhin aus dem ganzen Commonwealth bestellt. So gingen 2 Maschinen an die Ansett Airlines in Australien. North Eastern Airways setzte ebenfalls AS-6-Maschinen ein. In der Tschechoslowakei bestellte die ČSA (Československé státní aerolinie) im Jahre 1936 vier AS 6 Envoy JC. Mindestens eine Maschine ging an die South African Airways, die damit am 12. Oktober 1936 den Liniendienst zwischen Johannesburg, Bloemfontein und Port Elizabeth aufnahm.
Die Airspeed AS 6 Envoy wurde auch in den Luftwaffen verschiedener Länder eingesetzt, so neben Großbritannien in Spanien, Japan, Südafrika, Finnland, China und einigen anderen. Die RAF benutzte eine kleine Anzahl der AS 6 in einer militärischen Konfiguration. Die sieben Maschinen, die in Südafrika eingesetzt waren, konnten von vier Personen innerhalb von vier Stunden von der Transportversion in einen leichten Bomber oder Aufklärer verwandelt werden. Dabei wurden auch ein Heckstand und die entsprechenden Bombenschlösser montiert. In dieser Konfiguration bestand die Besatzung aus Pilot, Navigator, Funker und Heckschütze.
Für Australien blieb die Envoy mit dem Kennzeichen VH-UXY in tragischer Erinnerung, seit Leutnant Charles Ulm 1934 bei seinem Versuch, den Pazifik zwischen Oakland und Honolulu zu überqueren, verschwand.
Zwei Maschinen des Types AS 6 Envoy sollten 1934 am MacRobertson-Luftrennen von England nach Australien teilnehmen, starteten jedoch nicht.
Während des Spanischen Bürgerkrieges wurden zwei AS 6 Envoy auf der Seite der Nationalisten als leichte Bomber oder Aufklärer eingesetzt.
Eine spezielle Version der AS 6 Envoy wurde 1937 vom britischen König als Privatflugzeug gewählt. Ausschlaggebend waren die gute Flugstabilität und die Landeklappen, die es ermöglichten, mit unter 100 km/h zu landen. Damit konnten auch kleine Flugplätzen angeflogen werden. Die Maschine erhielt das Kennzeichen G-AEXX und war in den Farben des Union Jacks bemalt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden von der deutschen Luftwaffe einige Maschinen erbeutet und als Schulflugzeuge eingesetzt. Die deutsche Luftwaffe gab eine Maschine an die finnische Luftwaffe, die dort in den Jahren 1942 und 1943 benutzt wurde. Eine weitere Maschine war von 1941 bis 1943 in der Slowakei im Einsatz.

Technische Daten (AS.6J, 3. Serie)
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1-2
Passagiere - 6-8
Länge - 10,50 m
Spannweite - 15,90 m
Höhe - 2,80 m
Flügelfläche - 31,50 m²
Flügelstreckung - 8,0
Leermasse - 1920 kg
max. Startmasse - 2930 kg
Reisegeschwindigkeit - 290 km/h
Höchstgeschwindigkeit - 338 km/h
Dienstgipfelhöhe - 6800 m
Reichweite - 1040 km
anfängliche Steigrate - 4,65 m/s
Triebwerke - zwei 7-Zylinder-Sternmotoren Armstrong Siddeley Cheetah IX mit 349 PS (257 kW) Leistung

Airspeed AS 8

Airspeed AS 8 Viceroy
Typ - Rennflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed Ltd
Erstflug - August 1934
Stückzahl - 1

Die Airspeed AS 8 Viceroy (engl. für Vizekönig) war ein leichtes zweimotoriges Rennflugzeug in Tiefdeckerauslegung aus Großbritannien. Es wurde nur eine Maschine gefertigt.
Geschichte
Das Flugzeug wurde aus der Airspeed AS 6 Envoy speziell für das MacRobertson-Luftrennen entwickelt. Hauptunterschied waren die gegenüber den frühen AS 6 stärkeren Motoren und die fehlenden Fenster am Rumpf. Die Maschine erhielt eine vergrößerte Treibstoffkapazität, wobei die zusätzlichen Tanks im Rumpf untergebracht wurden.
Der Erstflug fand im August 1934 statt. Die Maschine mit dem Kennzeichen G-ACMU wurde von N. Stack und S.L. Turner in dem MacRobertson-Luftrennen eingesetzt. In Athen mussten sie jedoch das Rennen wegen Problemen mit den Radbremsen aufgeben.
Während des spanischen Bürgerkrieges wurde die AS 8 Viceroy auf der Seite der Nationalisten als Aufklärer oder leichter Bomber eingesetzt.
Konstruktion
Der Tragflügel war freitragend und besaß an den äußeren Sektionen eine V-Form. Er verjüngte sich vom Rumpf zur Spitze und war aus Holz mit Stoffbespannung gefertigt. Er war zweiholmig ausgeführt. Zur Verwendung kamen die Profile NACA 2221 an der Flügelwurzel und NACA 2212 an der Flügelspitze. Der Rumpf war ebenfalls aus Holz gefertigt. Im vorderen Teil war er mit Sperrholz beplankt, im hinteren Teil mit Stoff bespannt. Zur Verringerung der Landegeschwindigkeit waren Landeklappen montiert. Das Leitwerk war ebenfalls freitragend und konventionell angeordnet.
Das Hauptfahrwerk war einziehbar. Die beiden hydraulisch gedämpften Hauptfahrwerksbeine waren beweglich am vorderen Flügelholm befestigt und nach hinten einziehbar. Um bei einem Versagen der Fahrwerksmechanik noch unversehrt landen zu können, ragten die Reifen etwas aus ihren Schächten heraus. Im Heck gab es ein nicht einziehbares Heckrad.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 10,50 m
Spannweite - 15,90 m
Höhe - 2,80 m
Flügelfläche - 31,50 m²
Flügelstreckung - 8,0
max. Startmasse - 2860 kg
Höchstgeschwindigkeit - 338 km/h
Reichweite - 2260 km
Gipfelhöhe - 3850 m
anfängliche Steigrate - 5,10 m/s
Triebwerke - zwei aufgeladene 7-Zylinder-Sternmotoren Armstrong-Siddeley Cheetah VI mit 280 PS (206 kW), die jeweils einen 2-Blatt-Propeller antreiben

Airspeed Oxford
(Airspeed AS 10)

Airspeed AS 10 Oxford
Typ - Schul-/Verbindungsflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed
Erstflug - 19. Juni 1937
Indienststellung - November 1937
Produktionszeit - 1937 bis 1945
Stückzahl - 8586

Die Airspeed AS 10 Oxford (von den Flugschülern auch Ox-Box genannt) war ein zweimotoriges Schulflugzeug in Holzbauweise. Die aus ihr abgeleitete Airspeed AS 65 Consul wurde als ziviles Transportflugzeug genutzt.
Geschichte
Sie wurde auf Basis der Envoy und der Spezifikation T.29/36 entwickelt. Der Erstflug des Prototyps fand in Portsmouth am 19. Juni 1937 statt. Ab November des gleichen Jahres wurden die Serienmaschinen ausgeliefert.
Konstruktion
Die von den Besatzungen Ox-Box genannte Maschine wurde überwiegend in Holzbauweise hergestellt. Durch entsprechende Ausstattung wurde das Flugzeug u. a. zur Schulung von Navigatoren, Bombenschützen, Funkern und - mit entsprechendem Turm ausgerüstet - für MG-Schützen eingesetzt. Insgesamt 8586 Flugzeuge dieses Typs in 5 Varianten (Mk.I-Mk.V) gebaut, darunter auch einige bei de Havilland und Standard Motors. Die letzte Maschine wurde am 14. Juli 1945 ausgeliefert.
Nutzung
Sie war während des Zweiten Weltkriegs in Großbritannien das Standardschulflugzeug für die Besatzungen mehrmotoriger Flugzeuge. Sie fand auch als Sanitäts- und Verbindungsflugzeug sowie zur Kalibrierung von Radaranlagen Verwendung. Einige wurden im Irak auch als Behelfsbomber eingesetzt.
Mk.I mit Cheetah-X-Triebwerken diente als Mehrzweckflugzeug, zur Bomben- und MG-Schützen-Schulung, Mk.II zur Navigatoren - und Funkerausbildung. Die Mk.III bestand nur aus einem einzigen Prototyp mit Cheetah-XV-Triebwerk und Rotol-Propeller. Mk.IV war eine projektierte Weiterentwicklung der Mk.III zum Pilotentraining, mit der Versuche mit unterschiedlichen Triebwerken, Rudern und Fahrwerken durchgeführt wurden. Mk.V (AS 46) waren Mk.III mit R-985-AN6-Wasp-Junior-Triebwerken.
Die AS 10 wurde außer von Großbritannien auch bei den Australiern, Franzosen, Kanadiern, Neuseeländern, Rhodesiern, Südafrikanern und den USA eingesetzt.
Nach dem Krieg wurden bis 1948 über 100 noch im Bau befindliche Oxfords als AS 65 Consul für den zivilen Markt fertiggestellt.

Produktion

Abnahme der Airspeed Oxford durch die RAF:
Jahr - 1937 - 1938 - 1939 - 1940 - 1941 - 1942 - 1943 - 1944 - 1945 - SUMME
Oxford - 5 - 115 - 486 - 1164 - 2379 - 2085 - 1446 - 744 - 157 - 8581

Produzenten der Oxford:
Hersteller - Version - Lieferungen
Airspeed, Portsmouth - Mk. I - 3295
Airspeed, Christchurch - Mk. I - 300
Standard Motors, Coventry - Mk. I - 750
Percival - Mk. I - 780
DeHavilland, Hatfield - Mk. I - 840
Airspeed, Portsmouth - Mk. II - 914
Airspeed, Christchurch - Mk. II - 250
Percival - Mk. II - 575
DeHavilland, Hatfield - Mk. II - 675
Airspeed, Portsmouth - Mk. V - 202
Total - 8581

Zwischenfälle
Die berühmte britische Pilotin Amy Johnson starb bei einem Überführungsflug einer Airspeed Oxford Mk. II von Prestwick nach Kidlington bei Oxford in schlechten Wetterbedingungen am 5. Januar 1941.
Erhaltene Flugzeuge
Eine Oxford steht heute im Imperial War Museum in Duxford. Ein weiteres Flugzeug ist im Musée Royal de l’Armée in Brüssel ausgestellt.
Technische Daten
Die Angaben vor den Klammern beziehen sich auf die Version Oxford I. Die Mehrzahl der technischen Daten wurden dem Putnam-Buch zu Airspeed entnommen.

Kenngröße - Daten
Besatzung - 2-3
Länge - 10,52 m
Höhe - 3,38 m
Spannweite - 16,25 m
Flügelfläche - 32,34 m²
Leermasse - 2440 kg (Oxford V: 2575 kg)
max. Startmasse - 3447 kg (Oxford V: 3632 kg)
Antrieb - zwei Armstrong-Siddeley Cheetah X mit 260 kW (355 PS) bzw. (Oxford V: zwei Pratt & Whitney R985-AN6 Wasp Junior mit 450 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 291 km/h (Oxford V: 324 km/h)
Dienstgipfelhöhe - 5.850 m (19.200 ft) (Oxford V: 6.400 m (21.000 ft))
Flugdauer - 5 Stunden

Airspeed AS 39

Airspeed AS 39
Typ - Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed
Erstflug - 17. Oktober 1940
Stückzahl - 1 Prototyp

Die Airspeed AS 39 Fleet Shadower war ein britisches Projekt eines Aufklärungsflugzeug in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, das speziell für die Rolle eines Flottenbeobachters konzipiert wurde. Es sollte von Flugzeugträgern aus starten und durch gute Langsamflugeigenschaften besonders dazu geeignet sein, gegnerische Flottenverbände nachts über längere Zeiträume zu beobachten.
Grundlage für die Entwicklung war die Anforderung OR.52 (OR = Operational Requirement), aus der 1937 die Spezifikation S. 23/37 hervorging, die ein dreisitziges Flugzeug forderte, das von Flugzeugträgern aus starten konnte. Es sollte über mindestens sechs Stunden mit 38 Knoten Geschwindigkeit fliegen können, über sehr gute Sichteigenschaften verfügen, durfte eine gewisse Größe nicht überschreiten, um auf Flugzeugträgern untergebracht werden zu können, und sollte bei möglichst geringer Geschwindigkeit möglichst leise fliegen können. Ein weiterer Entwurf, der aufgrund dieser Spezifikation gebaut wurde und daher der AS 39 sehr ähnlich sah, war die General Aircraft GAL 38. Die auffälligsten Unterschiede lagen im Fahrwerk, das bei der AS 39 als Bugradausführung mit einem verlängerten Fahrwerksbein ausgelegt wurde, und im Leitwerk, das bei der AS 39 aus einem Dreifachleitwerk mit relativ kleinen Leitwerksflächen bestand.
Die Tragflächen der AS 39 bestanden aus Holz und wurden bewusst wasserdicht konstruiert, damit sich das Flugzeug im Falle einer Notwasserung länger über Wasser halten konnte. Der Rumpf bestand aus Metall. Der Beobachterraum am Bug konnte bei Bedarf abgenommen werden. Ungewöhnlich für ein 4-motoriges Flugzeug war die Möglichkeit, die Tragflächen manuell nach hinten abzuklappen, um es platzsparend auf einem Flugzeugträger unterbringen zu können. Von zwei bestellten Prototypen wurde nur einer gebaut: N1323. Der Erstflug erfolgte am 17. Oktober 1940. Die GAL 38 und die AS 39 hatten schließlich eine Minimalgeschwindigkeit von 35 Knoten erreicht. Bei entsprechendem Wind konnten sie dadurch relativ zum Boden gesehen sogar rückwärts fliegen. Dies wurde bei der AS 39 durch ein komplexes System von pneumatisch und hydraulisch gesteuerten Klappen erreicht.
Die Flugeigenschaften erfüllten dennoch die Erwartungen nicht. Beim Ausfall nur eines der Motoren waren die Flugeigenschaften besonders schlecht. Auch der Konkurrenz ging es mit der GAL 38 nicht besser. Die Spezifikation S. 23/37 wurde im Februar 1941 schließlich zurückgezogen, da es für diesen Zweck keine Alternative zu den Pobjoy-Niagara-V-Triebwerken gab.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 3
Länge - 12,20 m
Höhe - 3,17 m
Spannweite - 16,25 m
Leermasse - 2085 kg
max. Startmasse - 3140 kg
Antrieb - vier Pobjoy Niagara V mit je 97 kW (130 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 202 km/h
Mindestgeschwindigkeit - 53 km/h (volle Leistung auf Meereshöhe)
Dienstgipfelhöhe - 4480 m

Airspeed AS 45

Airspeed AS 45
Typ - Schulflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed
Erstflug - 19. Februar 1941
Stückzahl - 2 Prototypen

Die Airspeed AS 45 Cambridge war ein Schulflugzeug zur Fortgeschrittenenschulung. Der Tiefdecker wurde aufgrund der Vorgaben der Spezifikation T.34/39 konstruiert. Die Maschine verfügte über ein einziehbares Spornradfahrwerk und war überwiegend aus Holz gebaut. Die Steuerflächen hatten eine Stoffbespannung. Fluglehrer und Flugschüler saßen hintereinander im Cockpit. Der Sternmotor trieb eine dreiblättrige Verstellluftschraube an. Am 19. Februar 1941 startete der erste Prototyp in Portsmouth zum Erstflug. Die Prototypen wurden im Juli 1942 der Royal Air Force übergeben.
Die Maschine sollte die bisherigen Schulflugzeuge vom Typ Miles Master ersetzen, konnte aber die Erwartungen in keiner Weise erfüllen. Die Maschine erwies sich als untermotorisiert und zeigte im Langsamflug problematische Eigenschaften, die einen Einsatz als Schulflugzeug ausschlossen. Es wurden lediglich zwei Prototypen (RAF-Kennzeichen: T2449 und T2453) gebaut.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Länge - 11,00 m
Spannweite - 12,81 m
Höhe - 3,5 m
Flügelfläche - 27 m²
Flügelstreckung - 6,1
Antrieb - ein Bristol Mercury VIII mit 544 kW (730 PS)
Höchstgeschwindigkeit - 380 km/h
Dienstgipfelhöhe - 7650 m
Reichweite - 1100 km

Airspeed Horsa
(Airspeed AS 51)

Airspeed AS.51 Horsa
Typ - Lastensegler
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed Ltd
Erstflug - 12. September 1941
Indienststellung - 1942
Produktionszeit - 1941 bis 1945
Stückzahl - ca. 3800

Die Airspeed AS.51 Horsa war ein vom britischen Flugzeughersteller Airspeed Ltd. für den Truppentransport gebauter Lastensegler im Zweiten Weltkrieg. Benannt wurde das Flugzeug nach dem legendären angelsächsischen Krieger Horsa. Es wurde für den Transport britischer und alliierter Truppen eingesetzt.
Geschichte
Der Bau von Lastenseglern durch die Briten war eine Reaktion auf den erfolgreichen Einsatz der deutschen DFS-230-Lastensegler, die wesentlich zur Eroberung des belgischen Forts Eben-Emael im Mai 1940 beigetragen hatten. Der Vorteil gegenüber Landungen mit Fallschirmen war, dass die Truppen konzentriert auf einer kleinen Fläche abgesetzt werden konnten, während sie bei Fallschirmeinsätzen meist weit verstreut landeten.
Mit 25 Sitzplätzen (und zwei Piloten) war die Horsa deutlich größer als die US-amerikanische Waco CG-4A (mit maximal 13 Mann Besatzung) und die britische General Aircraft Hotspur (mit nur acht Mann Besatzung), die nur für Trainingseinsätze vorgesehen war. Die AS.51 konnte anstelle von Mannschaften auch einen Willys MB Jeep oder eine 6-Pfünder-Panzerabwehrkanone transportieren.
Die weiterentwickelte AS.58 Horsa Mk.II besaß einen an Scharnieren zu öffnenden Bug, einen verstärkten Boden und zwei Bugräder, um zusätzlich Fahrzeuge aufnehmen zu können. Bei der Horsa Mk.II wurde das Schleppseil an der Nase des Flugzeuges eingehängt, während es bei der Mk.I noch an den beiden Tragflächen angeschlagen wurde.
Konstruktion und Bau
Die Horsa wurde aufgrund der Spezifikation X.26/40 entwickelt und ab 1940 gebaut. Der Erstflug fand am 12. September 1941 statt. Das Flugzeug wurde als Schulterdecker ausgelegt und wegen des Mangels an anderen Materialien und der Konzeption als Verlustgerät komplett aus Holz gebaut. Es war eines der ersten Lastensegler mit Bugrad-Fahrwerk für den Start. Im Einsatz konnte dieses abgeworfen werden, um anschließend auf einer Unterrumpf-Kufe zu landen. Die Tragflächen waren mit sehr großen pneumatisch gesteuerten Landeklappen und Luftbremsen versehen, mit denen das Flugzeug schnell steil sinken konnte, um in unwegsamem Gelände landen zu können. Die große Lastentür befand sich auf der linken Seite. Das Heck konnte abgeworfen werden, um den Ausstieg zu erleichtern.
Die Horsa wurde als robust und für einen Gleiter sehr manövrierfähig betrachtet. Die Produktion fand bei Airspeed sowie bei Vertragsfirmen statt, zu denen Austin Motors und der Möbelfabrikant Harris Lebus gehörten. Insgesamt wurden etwa 3800 Exemplare gebaut (die Angaben variieren zwischen 3655 und 5000). Die Spezifikation forderte, dass das Flugzeug in einzelnen Untersektionen gebaut werden sollte, um die Produktion auf verschiedene Standorte zu verteilen und damit den Verlust im Falle eines deutschen Angriffs auf einzelne Hersteller zu minimieren.
Einsatzhistorie
Einen der ersten Kampfeinsätze hatte die Horsa in der Nacht vom 19. zum 20. November 1942 bei der wegen der Wetterbedingungen fehlgeschlagenen Operation Freshman in Norwegen.
Weitere bekannte Verwendungen: Am 10. Juli 1943, als während der Operation Husky 27 Lastensegler für die Invasion Siziliens eingesetzt wurden. In der Folge wurden zahlreiche Horsa bei der Operation Thursday, Operation Overlord in der Normandie, Operation Dragoon, Operation Market Garden, Operation Repulse und der Operation Varsity verwendet. Die ersten Truppen, die während der Invasion in der Normandie landeten, taten dies mit Horsa-Lastenseglern, um die Pegasusbrücke einzunehmen und damit das Nachrücken der deutschen Verstärkungen zu behindern. Am 5. Juni 2004 wurde zum 60. Jubiläum des D-Day die Nachbildung einer Horsa am Ort der ersten Landung bei der Pegasusbrücke enthüllt.
Für die Einsätze wurden die Horsa wahlweise von Short Stirling, Handley Page Halifax, Armstrong Whitworth Albemarle, Armstrong Whitworth Whitley oder C-47 Dakota geschleppt. Die Piloten der Gleiter kamen üblicherweise vom Glider Pilot Regiment, einem Teil des britischen Army Air Corps, doch kamen gelegentlich auch Piloten der Royal Air Force zum Einsatz. Das Gerät wurde auch von der US-Luftwaffe eingesetzt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Passagiere - 25
Länge - 20,40 m
Spannweite - 26,80 m
Höhe - 6,40 m
Flügelfläche - 106,7 m²
Flügelstreckung - 6,7
Leermasse - 3400 kg
Startmasse - 6920 kg
Höchstgeschwindigkeit - im Schlepp: 204 km/h, im Gleitflug: 160 km/h

Airspeed Ambassador
(Airspeed AS 57)

Airspeed AS.57 Ambassador
Typ - Verkehrsflugzeug
Entwurfsland - Vereinigtes Königreich
Hersteller - Airspeed
Erstflug - 10. Juli 1947
Indienststellung - 1951
Produktionszeit - 1947-1953
Stückzahl - 23

Die Airspeed AS.57 Ambassador war ein von Airspeed hergestelltes zweimotoriges britisches Verkehrsflugzeug, das von zwei Kolbenmotoren angetrieben und ab 1947 in 23 Exemplaren gebaut wurde. Obwohl sich der mit Druckkabine ausgestattete Typ bei den Passagieren großer Beliebtheit erfreute, erreichte das für 50 Fluggäste ausgelegte Flugzeug nur eine geringe Verbreitung.
Der Entwurf der Ambassador ging auf den Vorschlag IIA des Brabazon-Komitees zurück, der ein zweimotoriges Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug für den Einsatz zwischen Großbritannien und Westeuropa vorsah.
Geschichte
Bereits 1938 existierte bei Airspeed ein Entwurf mit der Bezeichnung „Ambassador“ (A.S.14), der ebenfalls als zweimotoriger Schulterdecker ausgelegt war. Das Projekt kam jedoch nicht über die Entwurfsphase hinaus.
Im Jahr 1945 wurden die Arbeiten an dem Prototyp der AS.57 bei Airspeed, einer Tochter der de Havilland Aircraft Company, begonnen. Die Maschine mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G-AGUA führte am 10. Juli 1947 ihren Erstflug durch. Der zweite Prototyp mit dem Kennzeichen G-AKRD flog erstmals am 26. August 1948. Zwei Zellen dienten zu Festigkeitsuntersuchungen. Die Prototypen wurde von zwei Triebwerken des Typs Bristol Centaurus 631 mit je 2600 PS (1913 kW) angetrieben.
Für die Abnahmeflüge zur Erlangung der Luftverkehrszulassung wurde der dritte Prototyp G-ALFR verwendet, der mit den für die Serienversion vorgesehenen Centaurus-611-Triebwerken ausgerüstet war. Dieses Flugzeug, das im Mai 1950 seinen Erstflug ausgeführt hatte, wurde von der British European Airways (BEA) versuchsweise auf ihrem Streckennetz eingesetzt.
Mit einem Auftrag für zwanzig AS.57 bestellte die BEA im Jahre 1948 ihr letztes Verkehrsflugzeugmuster mit Kolbenmotorantrieb. Die erste für die Fluggesellschaft vorgesehene Maschine absolvierte ihren Jungfernflug am 12. Januar 1951. Die Erprobungsflüge fanden im August 1951 mit der Erteilung der Verkehrszulassung ihr Ende, doch erst am 13. März 1952 stellte die BEA den neuen, als Elizabethan bezeichneten Flugzeugtyp auf ihrem Streckennetz in Dienst.
Neben der BEA fand sich für die AS.57 kein weiterer Käufer, deswegen wurde die Produktion nach Ablieferung der 20. Maschine eingestellt.
Unter der Bezeichnung AS.59 bestanden verschiedene Entwicklungsprojekte, die unter anderem für das Muster auch einen Turbopropantrieb mit vier Dart-Propellerturbinen vorsahen. An weiteren interessanten Projekten sind die AS.60 Ayrshire, ein nach dem Pflichtenheft 13/45 entworfener Militärtransporter und der Frachter AS.67 zu nennen, doch wurde keines dieser Projekte verwirklicht.
Seit 2013 ist im englischen Imperial War Museum Duxford die einzige verbliebene, restaurierte Maschine ausgestellt (G-ALZO).
Konstruktion
Die Passagierkabine war für die Beförderung von maximal 50 Fluggästen ausgelegt. Da das Flugzeug als Schulterdecker ausgelegt war, hatten die Passagiere eine gute Sicht aus den groß dimensionierten, rechteckigen Fenstern.
Das Flugzeugmuster zeichnete sich durch extreme Wartungsfreundlichkeit aus, da bei Arbeiten an den Triebwerken die Motorverkleidungen nach allen Seiten aufgeklappt werden konnten. Außerdem konnten die kompletten Triebwerke mit den zugehörigen Aggregaten als Einheit ausgetauscht werden. Die Ambassador zeichnete sich ferner durch gute Kurzstarteigenschaften und überdurchschnittliche Flugleistungen auch mit nur einem Triebwerk aus.
Nutzung
Es zeigte sich schnell, dass die AS.57 besonders auf Kurzstrecken die niedrigsten Betriebskosten aller Flugzeugtypen in der BEA-Flotte verursachte. Dennoch wurde die AS.57 nach einer nur knapp sechsjährigen Dienstzeit von dem fortschrittlicheren Turboprop-Muster Vickers Viscount abgelöst und führte am 30. Juli 1958 den letzten Linienflug durch.
Nach der Ausmusterung bei der BEA flogen drei Flugzeuge in Australien bei Butler Air Transport, zwei weitere erwarb die schweizerische Globe Air und ein weiteres Paar wurde von den Jordanischen Luftstreitkräften für VIP-Transportaufgaben übernommen. In den 1960er-Jahren kehrten aber alle AS.57 wieder nach Großbritannien zurück, wo sie bei den Bedarfsfluggesellschaften Dan-Air London (drei Exemplare), Autair und BKS Air Transport als Passagier- und Frachtflugzeuge noch rund zehn Jahre im Einsatz standen.
Zwei AS.57 dienten der Shell Petroleum als Geschäftsreiseflugzeuge und eine Ambassador wurde von der Decca Navigation Company als Demonstrationsflugzeug für Luftfahrtavionik verwendet. Der zweite Prototyp G-AKRD und die Serienmaschine G-ALZR dienten zeitweise als fliegende Prüfstände zur Erprobung der Propellerturbinen Napier Eland, Bristol Proteus sowie der Rolls-Royce-Typen Dart und Tyne.

Fluggesellschaften
Australien
Butler Air Transport
Norwegen
Norrønafly
Neuseeland
South Seas Airways
Schweiz
Globe Air
Vereinigtes Königreich
Autair International Airways
BKS Air Transport
British European Airways
Dan-Air
Decca Navigator Company
Rolls-Royce (Triebwerkshersteller)
Shell Aviation Limited

Zwischenfälle
Vom Erstflug 1947 bis zum Einsatzende kam es mit Airspeed Ambassador zu sieben Totalschäden. Bei zwei davon kamen 29 Personen ums Leben. Vollständige Liste:
Am 8. April 1955 kam es sechs Minuten nach dem Start einer Ambassador der British European Airways (Luftfahrzeugkennzeichen G-AMAB) zum Ausfall eines Triebwerks, was die Piloten zur Rückkehr und einer Notlandung auf dem Flughafen Düsseldorf veranlasste. Das Durchstarten aufgrund unzureichender Sichtverhältnisse endete in einer Bruchlandung 9 km außerhalb des Flughafens. Alle 53 Personen an Bord überlebten den Unfall.
Am 6. Februar 1958 verunglückte die Ambassador G-ALZU der British European Airways auf dem Flughafen München-Riem. Bei dem Startunfall kamen 23 der 44 Menschen an Bord ums Leben, darunter mehrere Fußballprofis von Manchester United (siehe British-European-Airways-Flug 609).
Am 14. April 1966 setzte eine Ambassador der Dan-Air (G-ALZX) bei der Landung in Beauvais-Tillé sehr spät auf, überrollte das Landebahnende und kollidierte mit einem Erdhaufen. Die Maschine wurde irreparabel beschädigt. Alle 59 Insassen überlebten.
Am 14. September 1967 überrollte eine Ambassador (G-ALZS) der Autair nach der Landung auf dem Flughafen Luton das Ende der Landebahn. Das Flugzeug wurde als Totalverlust abgeschrieben. Alle 69 Insassen der Maschine blieben unverletzt.
Am 3. Juli 1968 verunglückte eine von der BKS Air Transport als Frachtmaschine genutzte Ambassador (G-AMAD, Werknummer 5211) bei der Landung auf dem Flughafen London-Heathrow. Das Flugzeug stürzte dabei in zwei geparkte Hawker Siddeley Tridents, von denen eine zerstört wurde, und prallte anschließend gegen das Terminal 2. Bei diesem Unfall kamen sechs der acht Insassen ums Leben. Ursache war ein Ermüdungsbruch am Landeklappenantrieb, wodurch die linke Landeklappe einfuhr und eine unkontrollierbare Rollbewegung auslöste.
Am 30. September 1968 ließ sich auf einem Trainingsflug mit der G-AMAG der Dan-Air das rechte Hauptfahrwerk nicht verriegeln. Die Piloten wichen zum Flughafen Manston aus und führten dort eine Bauchlandung auf einem Schaumteppich durch. Die Maschine war anschließend nicht mehr zu reparieren, aber beide Besatzungsmitglieder überlebten.
Am 26. Juli 1969 brach auf einem Frachtflug das Bugfahrwerk einer Ambassador (G-ALZR) der BKS Air Transport bei einer Landung auf dem Flughafen London-Gatwick. Aufgrund der Schadenshöhe wurde die Maschine als Totalverlust abgeschrieben; die acht an Bord befindlichen Personen wurden nicht verletzt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 3 + 2
Passagiere - 47-60
Länge - 25,05 m
Spannweite - 35,05 m
Höhe - 5,60 m
Startmasse - 23.814 kg
Reisegeschwindigkeit - 415 km/h
Dienstgipfelhöhe - 7.600 m
Reichweite - 2.200 km
Triebwerke - zwei luftgekühlte 18-Zylinder-Sternmotoren Bristol Centaurus 661, 2625 PS (1929 kW)

Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Airspeed
Zivile Baureihen: AS 4 Ferry | AS 5 Courier | AS.6 Envoy | AS 65 Consul | AS 57 Ambassador
Militärische Baureihen: AS 10 Oxford | AS 30 Queen Wasp | AS 39 Fleet Shadower | AS 45 Cambridge | AS 51 Horsa | AS 58 Horsa II
Rennflugzeuge: AS 8 Viceroy