Akaflieg München
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Akaflieg München

Akaflieg München
Name - Akaflieg München e. V.
Gegründet - 1924
Gründungsort - München
Vereinssitz - Arcisstraße 21, 80333 München
Mitglieder - ca. 40 (Stand 2018)
Homepage - akaflieg.vo.tu-muenchen.de

Die Akaflieg München e. V. ist eine studentische Gruppe an den Münchner Hochschulen, die sich mit der Konstruktion, dem Bau und dem Fliegen von Segel- und Motorflugzeugen befasst. Sie gehört zu den zehn akademischen Fliegergruppen in Deutschland und ist Mitglied der Idaflieg. 2018 arbeiteten rund 40 Studenten aktiv an neuen Projekten und im laufenden Flugbetrieb.

Geschichte

Gründung und erste Jahre
Im Juni 1924 riefen Mitarbeiter und Professoren der Technischen Hochschule München Studenten dazu auf, eine „akademische Fliegergruppe“ zu gründen. Schon ein Jahr nach diesem Aufruf zählte der Verein über 300 Mitglieder. 1925 entstand der von Roderich Fick entworfene „Vogel Roch“ bei einer Bootswerft am Ammersee. Zur gleichen Zeit bezog der Verein Räume im Thiersch-Turm, dem damaligen Wahrzeichen der Hochschule. Der Flugbetrieb fand in Prien am Chiemsee statt.
Die Akaflieg München war neben den Fliegergruppen aus Aachen, Berlin, Braunschweig, Danzig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Köthen, Stuttgart Gründungsmitglied der Interessengemeinschaft der Akademischen Fliegergruppen (Idaflieg).
In den folgenden Jahren gab es in Deutschland eine Hinwendung zum Motorflug, sodass 1933 folgerichtig mit der Mü 8 ein erstes Motorflugzeug fertiggestellt wurde. Doch auch im Segelflug gab es ständige Weiterentwicklungen, die vor dem Zweiten Weltkrieg in den von Egon Scheibe konstruierten Prototypen Mü 10 „Milan“ und Mü 13 „Merlin“ ihren Höhepunkt fanden. Mit den beiden richtungsweisenden Konstruktionen mit freitragenden Trapezflügeln aus Holz und einem stoffbespannten Stahlrohrrumpf begründete Egon Scheibe die Münchner Schule und legte den Grundstein für den späteren Scheibe-Flugzeugbau, der mit dem Bergfalken, einer zweisitzigen Version des „Merlin“, ein erfolgreiches Schulungsflugzeug baute.
Zweiter Weltkrieg
Die Akaflieg bestand in der Zeit des Nationalsozialismus weiter als Flugtechnische Fachgruppe (FFG) an der TH München bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt e. V. (DVL). Denn während Segelflugvereine ins paramilitärische Nationalsozialistische Fliegerkorps eingegliedert wurden, geschah das nicht bei Forschungsgruppen. Der Gruppe wurden Staatsmittel vom Reichsluftfahrtministerium zur Verfügung gestellt, was zu einer erhöhten Bautätigkeit führte. Darunter wurden auch kriegswichtige Projekte an die Akaflieg vermittelt, was die Studenten vor Kriegsmaßnahmen schützte. So entstand unter der Bezeichnung Mü 18 der Rumpf eines intern „Meßkrähe“ genannten Mess- und Versuchssegelflugzeugs, ein Gemeinschaftsprojekt mit der FFG Göttingen, der FFG Danzig und der Flugtechnischen Arbeitsgemeinschaft (FAG) Chemnitz. In Zusammenarbeit mit der FFG Darmstadt entstand in Fortführung der D-33 die DM-1. Dieser Versuchsgleiter sollte durch Flugversuche die Grundlage für den neuartigen Überschall-Abfangjäger in Deltaflügel-Bauweise Lippisch P.13a werden. Bei Kriegsende wurde die DM-1 beschlagnahmt und für Windkanaltests in die USA gebracht, wo sie wichtige Erkenntnisse für Deltaflügelflugzeug-Projekte wie die Convair XF-92 brachte.
Nach 1945
Da der Bau und der Unterhalt von Flugzeugen durch die Besatzungsmächte verboten war, waren sowohl der Flugbetrieb als auch die Forschung in den ersten Jahren nach dem Krieg für die Akaflieg München nicht möglich. Allerdings fanden sich die Studenten 1945 unter dem Namen Arbeitsgemeinschaft für Strömungsmechanik wieder zusammen und konstruierten unter anderem ein Starrsegel für ein Boot auf dem Chiemsee. 1951, als das Luftfahrtverbot in Deutschland gelockert wurde, holten die Studenten die Mü 10 „Milan“ aus dem Deutschen Museum, wo sie den Krieg schadlos überstanden hatte, und begannen erneut mit Forschung und Flugbetrieb. In der Tradition der Münchner Schule wurde 1954 als erstes Projekt nach dem Krieg die Mü 22 mit ihrem charakteristischen V-Leitwerk realisiert.
1964 musste die Akaflieg München den Flugplatz Prien am Chiemsee räumen und begann schließlich 1968 am neuen Segelflugzentrum Königsdorf mit dem Flugbetrieb.
Mit dem Aufkommen der Faserverbund-Bauweise im Segelflugzeugbau wurden die Projekte technisch anspruchsvoller, teurer und langwieriger. Was sich zum Beispiel an der fast zehnjährigen Bauzeit der Mü 27, dem mit ca. 900 kg Abflugmasse schwersten Segelflugzeug der Welt, zeigte. Ein noch komplexeres Projekt wurde von der Gruppe Mitte der achtziger Jahre mit dem Bau der Mü 30 „Schlacro“ begonnen. Die Mischung aus Kunst- und Schleppflugzeug hatte im Jahr 2000 ihren Erstflug und erhielt nach intensiven Flugversuchen und Modifikationen erst Ende 2011 ihre endgültige Verkehrszulassung.
Die Akaflieg München heute
Die Akaflieg München verfügt über eine Faserverbundwerkstatt und ein Konstruktionsbüro im Gebäude des Departments Mechanical Engineering (ehemals Fakultät für Maschinenwesen der TU München) in Garching bei München und über eine Werkstatt in der Hochschule für angewandte Wissenschaften München. Dort arbeiten die Studenten neben ihrem meist technischen Studium mindestens 300 Stunden im Jahr an der Wartung des Flugzeugparks und dem Bau von neuen Prototypen.
Mit der Mü 31 entstand Segelflugzeug der 15m-FAI-Rennklasse. An dem als Schulterdecker konzipierten Flugzeug wird unter anderem ein optimierter Rumpf-Flügel-Übergang erprobt.
Im Dezember 2013 wurde das Nachfolgeprojekt Mü 32 „Reißmeister“ festgelegt, ein einsitziges Segelkunstflugzeug, das mit der vorgesehenen Wölbklappenautomatik in der Tradition der Mü 28 steht, dabei jedoch verbesserte Abrisseigenschaften für gerissene und gestoßene Figuren aufweisen soll.
Der Flugbetrieb findet zusammen mit fünf anderen Vereinen südlich von München im Segelflugzentrum Königsdorf statt. Hier hat jeder Student die Möglichkeit, einen Flugschein zu machen und Prototypen wie die Mü 22 zu fliegen.
Prototypen
Die Prototypen der Akaflieg München werden mit dem Präfix Mü für München und der Entwurfsnummer bezeichnet. Eine Ausnahme bilden die Projekte DM-1 bis DM-4. DM steht für Darmstadt-München, da das Projekt D-33 der FFG Darmstadt nach Zerstörung von deren Werkstatt in Kooperation mit der FFG München weitergeführt wurde.

Gleit- und Segelflugzeuge
Mü 1 „Vogel Roch“, Wasser-Segelflugzeug
Mü 2 „Münchner Kindl“
Mü 3 „Kakadu“
Mü 4 „München“, Schulungsflugzeug
Mü 5 „Wastl“, Schwanzloses Segelflugzeug. Nicht flugfähig
Mü 6
Mü 10 „Milan“, Entwurf von Egon Scheibe, der die „Münchner Schule“ begründete
Mü 11 „Papagei“, Schulungsgleiter
Mü 12 „Kiwi“
Mü 13 „Merlin“, Vorläufer des in Serie produzierten Scheibe Bergfalken
Mü 15
Mü 17 „Merle“, Schulungseinsitzer
Mü 18 „Meßkrähe“, Rumpfbau für ein Versuchsflugzeug als Gemeinschaftsprojekt mit den Flugtechnischen Fachgruppen Göttingen und Danzig und der Flugtechnischen Arbeitsgemeinschaft Chemnitz
DM-1, Versuchsgleiter als Gemeinschaftsprojekt mit der FFG Darmstadt für das Überschalljäger-Projekt Lippisch P.13a
Mü 22, Segelflugzeug mit V-Leitwerk
Mü 26, Segelflugzeug mit V-Leitwerk
Mü 27, schwerstes Segelflugzeug der Welt
Mü 28, Segelkunstflugzeug
Mü 31, Hochleistungs-Segelflugzeug
Mü 32 „Reißmeister“, Segelkunstflugzeug in der Entwurfsphase

Motorsegler
Mü 13M „Motormerlin“
Mü 23 „Saurier“

Motorflugzeuge
Mü 8
Mü 30 „Schlacro“, zweisitziges Motorflugzeug. SCHLACRO – Schlepp und Acroflugzeug

Nicht verwirklichte Projekte
Mü 7
Mü 9, Nurflügler-Projekt
Mü 14, Entwurf eines einsitzigen Motor-Tiefdeckers
Mü 16
Mü 19
Mü 20
Mü 21
DM-2 bis DM-4, Nachfolger der DM-1. Die DM-4 sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 10.000 km/h erreichen
Mü 24 „Milan II“
Mü 25
Mü 29

Akaflieg München Mü 1

„Vogel Roch“ (Mü 1)
Typ - Segelflugzeug, Wasserflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Bootswerft Fick und Menzel
Stückzahl - 1

Der Vogel Roch (später auch als Mü 1 bezeichnet) war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Roderich Fick entwarf den 1925 bei der Bootswerft Fick und Menzel in Herrsching am Ammersee gebauten „Vogel Roch“. 1928 entstand daraus die „Vogel Roch II“ mit rechteckigen Leitwerksflächen.
Das Wasser-Segelflugzeug wurde mit einem Motorboot in die Luft geschleppt und erprobt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 12,62 m
Flügelfläche - 16 m²
Flügelstreckung - 9,9
Flügelprofil - Gö 441
Leermasse - 135 kg
max. Startmasse - 215 kg

Akaflieg München Mü 2

Akaflieg München Mü 2 „Münchner Kindl“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1926
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 2 „Münchner Kindl“ war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Zum Rhönwettbewerb auf der Wasserkuppe 1926 konnten die Studenten der Akaflieg München erstmals mit einem eigenen Flieger, der Mü 2 „Münchner Kindl“, antreten. Allerdings schied das Flugzeug wegen technischer Probleme vorzeitig aus. Beim nächsten Rhönwettbewerb im Jahr 1927 waren die Studenten erfolgreicher und konnten den Höhenpreis (2050 Meter) sowie den Preis für die längste Gesamtflugzeit (1:39 Stunden) mit nach Hause nehmen.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 15 m
Flügelfläche - 18 m²
Flügelstreckung - 12,6
Leermasse - 140 kg
max. Startmasse - 220 kg

Akaflieg München Mü 3

Akaflieg München Mü 3 „Kakadu“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1928
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 3 „Kakadu“ war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Zum Rhönwettbewerb 1928 stellten die Studenten der Akaflieg München ihr erstes Leistungssegelflugzeug vor. Die auch als Kupper Ku 1 bekannte fortschrittliche Konstruktion von August Kupper war der Vorläufer für die Ku 4 Austria. Nach Problemen mit den Flugeigenschaften aufgrund des kurzen Rumpfes wurde dieser im darauffolgenden Jahr vollständig überarbeitet. Das Flugzeug war bis weit in die 1930er-Jahre das leistungsstärkste Flugzeug der Akaflieg München.
Konstruktion
Durch die fast 20 Meter Spannweite wird eine hohe Streckung erzielt, was zu einem geringen induzierten Widerstand führt. Dieses Prinzip war richtungsweisend für den Segelflugzeugbau. Außerdem wurde hier das erste Mal das von Alexander Lippisch entwickelte Profil Gö 652 verwendet.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 19,56 m
Flügelfläche - 17,2 m²
Flügelstreckung - 22,6
Leermasse - 200 kg
max. Startmasse - 280 kg

Akaflieg München Mü 4

Akaflieg München Mü 4 „München“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1928
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 4 „München“ war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, das vor allem für die Schulung eingesetzt wurde.
Geschichte
Da die Anzahl der Mitglieder der Akaflieg München stetig stieg, wurde 1928 ein einfacher Übungssegler konstruiert, um neben der Mü 2 „Münchner Kindl“ ein zweites Flugzeug für die Schulung einsatzbereit zu haben. Besonderen Wert wurde bei der mit nur 105 kg Rüstmasse leichtesten Konstruktion der Akaflieg München auf gutmütige Flugeigenschaften und einfache Wartung gelegt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 12,14 m
Flügelfläche - 17 m²
Flügelstreckung - 8,6
Leermasse - 105 kg
max. Startmasse - 185 kg

Akaflieg München Mü 5

Akaflieg München Mü 5 „Wastl“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1930
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 5 „Wastl“ war ein nicht flugfähiges Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, das als schwanzloses Flugzeug konstruiert war.
Geschichte
Ende der 1920er-Jahre arbeiteten mehrere Konstrukteure an schwanzlosen Flugzeugen. So baute auch die Akaflieg München 1930 innerhalb von nur drei Monaten die Mü 5, die wegen ihrer Form auch fliegendes Ei genannt wurde. An dem Entwurf waren unter Anderen August Kupper und Egon Scheibe beteiligt. Bei den ersten Versuchen flog das Flugzeug nur einige Sekunden, bevor es zu einem Abkippen zur Seite kam. Dieses Problem konnte trotz einiger Überarbeitungen nicht behoben werden und so ging der Prototyp bald darauf bei einem Flugversuch zu Bruch und reihte sich in die lange Reihe erfolgloser schwanzloser Flugzeugprojekte ein.
Varianten
Mit der Mü 7 gab es Pläne, die Tragflächen der Mü 5 „Wastl“ für ein Projekt eines Schwachwindseglers zu nutzen. Allerdings wurde das Projekt aufgrund von Zeitmangel nicht verwirklicht.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 13,4 m
Flügelfläche - 16,54 m²
Flügelstreckung - 16,4
Leermasse - 140 kg
max. Startmasse - 220 kg

Akaflieg München Mü 6

Akaflieg München Mü 6
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1931
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 6 war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, mit dem der damals neuartige Flugzeugschlepp erprobt wurde.
Geschichte
Nachdem Ende der 1930er-Jahre die Technik des Flugzeugschlepps als Starthilfe für Segelflugzeuge aufgekommen war, entschlossen sich die Studenten der Akaflieg München, diese damals neue Technik zu erproben. Dazu konstruierten die beiden Studenten Egon Scheibe und Viktor Urban die Mü 6. Ihr Ziel war es, einen besonders leichten sowie robusten Flieger zu bauen. Mit einer Messerschmitt Me 23 b wurden 1931 bei der Akaflieg München die ersten Flugzeugschlepps der Gruppe (und einige der ersten überhaupt) durchgeführt. Der letzte Flug fand im August 1934 statt, bis dahin wurden 23 Flugstunden mit dem Einsitzer absolviert.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 14 m
Flügelfläche - 16,5 m²
Flügelstreckung - 10,9
Gleitzahl - 15,5
Geringstes Sinken - 0,78 m/s bei ? km/h
Leermasse - 125 kg
max. Startmasse - 210 kg

Akaflieg München Mü 10

Akaflieg München Mü 10 „Milan“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1934
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 10 „Milan“ ist ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München und gilt als der erste komplette Eigenentwurf von Egon Scheibe. Er begründete mit dem bespannten Stahlrohrrumpf die sogenannte Münchner Schule, die den Segelflugzeugbau stark beeinflusste. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Konstruktionen der studentischen Gruppe.
Geschichte
Anfang der 1930er-Jahre wollte die Akaflieg München ein zweisitziges Leistungssegelflugzeug bauen. Das Flugzeug wurde von Egon Scheibe entworfen, der später auch die erfolgreiche Akaflieg Mü 13 konstruierte und die Scheibe-Flugzeugbau GmbH gründete. Die Konstruktionsarbeiten waren 1932 abgeschlossen und 1934 erfolgte der erfolgreiche Erstflug durch Egon Scheibe persönlich. Im Anschluss konnten mit dem Flugzeug zahlreiche Erfolge erzielt werden, wie beispielsweise Streckenrekorde und Alpenüberquerungen sowie den überlegenen Gesamtsieg beim 18. Rhön-Segelflugwettbewerb 1937. Gegen Ende des Krieges wurde das Flugzeug dem Deutschen Museum übergeben, wo es den Zweiten Weltkrieg fast schadlos überstand.
Da nach der Zulassung des Segelflugsports durch die Alliierten Anfang der 1950er-Jahre die Studenten der Akaflieg München ein zweisitziges Schulungsflugzeug benötigten, wurde die Mü 10 „Milan“ wieder aus dem Deutschen Museum geholt und instand gesetzt. Es wurde mit dem Kennzeichen D-1001 als erstes Flugzeug in Bayern wieder zugelassen, bevor es 1962 nach über 25 Betriebsjahren und 1800 Flugstunden endgültig dem Deutschen Museum übergeben wurde. Heute kann es in der Flugwerft Schleißheim, einer Außenstelle des Deutschen Museums, besichtigt werden.
Konstruktion
Der Rumpf des freitragenden Schulterdeckers besteht aus einem mit Stoff bespannten verschweißten Stahlrohrgerüst, während die trapezförmigen Flächen aus Holz gefertigt wurden. Als Profil wurde auf ein selbst entwickeltes Mü-Profil gesetzt, das auf viel Auftrieb bei niedrigen Geschwindigkeiten ausgelegt war. Der Passagier sitzt in dem Hochdecker direkt unter dem Flügel und kann über eine Schwenktür auf der linken Seite ein- und aussteigen. Diese Tür wurde teilweise auch bei der Landung als zusätzliche Bremsklappe verwendet. Eine weitere Besonderheit besteht in dem unsymmetrisch geteilten Flügel.
Varianten
Mit der Mü 24 „Milan II“ gab es nach dem Krieg Planungen für eine verbesserte Version der Mü 10. Das Flugzeug sollte aerodynamisch verbessert und die unsymmetrische Flügelteilung aufgegeben werden. Das Projekt wurde aber nie verwirklicht.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 2
Spannweite - 17,80 m
Länge - 6,75 m (9,20 m mit beigeklappten Flächen)
Höhe - 1,50 m
Flügelfläche - 20,00 m²
Flächenbelastung - 18,25 kg/m²
geringstes Sinken - 0,65 m/s bei 50 km/h
Rüstmasse - 185 kg
Zuladung - 180 kg
max. Startmasse - 365 kg
Flügelstreckung - 15,85
Höchstgeschwindigkeit - 180 km/h
Gleitzahl - 22 bei 70 km/h

Akaflieg München Mü 11

Akaflieg München Mü 11 „Papagei“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1935
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 11 „Papagei“ war ein einsitziges Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, das für die Schulung konstruiert war.
Geschichte
Nachdem die Akaflieg München nach der Machtergreifung 1935 in Flugtechnische Fachgruppe (FFG) an der TH München bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt e.V. (DVL) umbenannt und damit auch von staatlicher Seite gefördert wurde, setzte eine rege Bautätigkeit ein. So wurde 1935 ein Gleiter gebaut, der in der Einfachheit der Konstruktion dem beliebten Schulungsgleiter SG 38 glich. Es existieren leider kaum Aufzeichnungen über das Flugzeug und es hat den Zweiten Weltkrieg auch nicht überstanden.

Akaflieg München Mü 12

Akaflieg München Mü 12 „Kiwi“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1935
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 12 „Kiwi“ war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Nachdem die Akaflieg München nach der Machtergreifung 1935 in Flugtechnische Fachgruppe der TH München bei der DVL umbenannt und damit auch von staatlicher Seite gefördert wurde, setzte eine rege Bautätigkeit ein, deren Ergebnis unter anderem die Mü 12 „Kiwi“ war. Sie wurde 1935 als Übungseinsitzer gebaut, konnte aber die erwarteten Flugleistungen nicht vollständig erfüllen. So wurde auch ihre Zulassung nach einigen Testflügen nicht verlängert und das Projekt Ende 1935 eingestellt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 12,35 m
Flügelfläche - 16,46 m²
Flügelstreckung - 9,7
Leermasse - 114,7 kg
max. Startmasse - 200 kg

Akaflieg München Mü 13

Akaflieg München Mü 13
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1936
Stückzahl - 2 Prototypen (über 150 Nachbauten)

Die Akaflieg München Mü 13 ist ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München und war ein Entwurf von Egon Scheibe unter der Beteiligung von Kurt Schmidt und Tony Tröger. Sie galt als eines der erfolgreichsten Segelflugzeuge ihrer Zeit und war in einer zweisitzigen Variante der Scheibe-Flugzeugbau GmbH unter der Bezeichnung Mü 13 E Bergfalke eines der beliebtesten Schulungsflugzeuge der Nachkriegszeit.
Der modifizierte Nachbau einer Mü 13 D ist seit dem Jahr 2000 wieder im Besitz der Akaflieg München und wird grundüberholt (Stand 2021).
Geschichte
Aufgrund der Erfolge der Mü 10 und auf Drängen von Kurt Schmidt begann Egon Scheibe 1935 mit der Konstruktion eines einsitzigen Segelflugzeuges. Es wurden daraufhin zwei Prototypen, die Mü 13 „Merlin“ und Mü 13 „Atalante“, gebaut. Besonderes Augenmerk setzte vor allem Mitkonstrukteur Tony Tröger auf die Möglichkeit, nachträglich einen Motor einbauen zu können. So wurde 1937 die „Merlin“ mit einem Motor ausgestattet und fortan als „Motormerlin“ bezeichnet.
Die „Atalante“ hingegen, die mit viel persönlichem und finanziellem Einsatz von Kurt Schmidt gebaut wurde, blieb ein Segelflugzeug und wurde später beim 17. Rhönwettbewerb 1936 erstmals geflogen. Er gewann den Wettbewerb überlegen und die „Atalante“ wurde zu einem der erfolgreichsten Segelflugzeuge der 1930er-Jahre. 1939 wurde eine Variante der „Atalante“ als Mü 13 D von der Firma Schwarzwald Flugzeugbau Wilhelm Jehle in Donaueschingen gebaut. Von den über 150 gebauten Exemplaren sind heute noch mehrere erhalten.
1951 gründete Egon Scheibe die Scheibe-Flugzeugbau GmbH und baute als erstes Flugzeug die Scheibe Mü 13 E Bergfalke I. Es handelte sich dabei um eine zweisitzige Version der Mü 13. Die Bergfalken-Serie war eines der beliebtesten Schulungsflugzeuge der Nachkriegszeit.
Konstruktion
Mit der Mü 13 feierte die von Egon Scheibe begründete Münchner Schule endgültig ihren Durchbruch. Die Mü 13 teilte sich mit ihrem Vorgänger der Mü 10 den Stahlrohrrumpf, das Profil und die Leitwerksanordnung. Die Flächen waren in Holzbauweise gefertigt. Aufgrund des geringen Gewichts des Rumpfs und des kurzen Schwanzes befindet sich das Cockpit kurz vor der Fläche. Dies führt zu einem eingeschränkten Sichtfeld des Piloten, was zum Teil durch zusätzliche Seitenfenster im Rumpf ausgeglichen wird. Es waren Klappen über die gesamte Länge der Flächen angebracht, um das langsame Kreisen in der Thermik zu verbessern.

Varianten

Mü 13 D
Aufbauend auf der erfolgreichen Mü 13 „Atalante“ wurde ab 1939 bei der Firma Schwarzwald Flugzeugbau Wilhelm Jehle in Donaueschingen die Variante Mü 13 D1 gefertigt. Die Mü 13 D1 wurde wiederum bis zu einer Variante Mü 13 D3 mit verlängertem Rumpf und größerem Seitenruder weiterentwickelt, die 1942 erstmals gebaut wurde. Von den drei Typen wurden bis Kriegsende insgesamt 150 Stück gefertigt. In den 1950er-Jahren wurden drei Flugzeuge von Segelflugvereinen nachgebaut.
Scheibe Mü 13 E Bergfalke I
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwarf Egon Scheibe eine zweisitzige Version der Mü 13 und vertrieb sie als Schulungsflugzeug mit seiner Scheibe-Flugzeugbau GmbH sehr erfolgreich.
Mü 13 „Motormerlin“
1937 wurde nachträglich ein Motor vom Typ Köcher-Kröber M4 mit 18 PS in die Mü 13 „Merlin“ eingebaut. Durch das verwendete langsame Mü-Profil konnte die Mü 13 „Motormerlin“ mit nur 45 km/h gelandet werden, was auch den Verzicht auf eine Radbremse erklärt. Der Motorsegler erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h.

Technische Daten
Kenngröße - Daten der Mü 13 „Merlin“
Besatzung - 1
Länge - 6,02 m
Spannweite - 16 m
Flügelfläche - 16,16 m²
Flügelstreckung - 15,84
Gleitzahl - 28
Geringstes Sinken - 0,6 m/s bei 55 km/h
Leermasse - 170 kg
max. Startmasse - 270 kg

Erhaltene Flugzeuge
Im Jahr 1955 baute die Akaflieg München eine Mü 13 D (D-1305) mit Veränderungen in der Konstruktion: Rumpfvorderteil und die Tragflächenenden waren modifiziert und das Leitwerk eines Bergfalken II verwendet worden. Das Flugzeug ist seit 2000 wieder im Besitz der Akaflieg München, wurde 2014 als bewegliches technisches Kulturgut in die Denkmalliste Bayerns aufgenommen und befindet sich (Stand 2021) in der Grundüberholung.
Eine Mü 13D wird vom Verein zur Förderung des historischen Segelflugs betrieben, seit 2022 gibt es auch einen Transportanhänger und seither ist sie auf vielen Treffen des VFhS zu sehen.
Ein nicht flugfähiges Exemplar befindet sich in der Ausstellung des Deutschen Segelflugmuseums auf der Wasserkuppe.

Akaflieg München Mü 15

Akaflieg München Mü 15
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1940
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 15 war ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Zeitgleich zum Entwurf der Mü 17 für den Wettbewerb für einen olympischen Einheitssegelfliegers arbeiteten die Studenten der Akaflieg München an einer Verbesserung der Mü 10 „Milan“. Der Prototyp wurde 1940 in Ainring bei Salzburg eingeflogen und absolvierte bis zum Herbst 1941 45 Flugstunden, als sich bei einem Flug das Seitenruder löste und die Mü 15 bei der anschließenden Notlandung leicht beschädigt wurde. Aufgrund der Kriegssituation wurde die Mü 15 nicht wieder instand gesetzt und überstand den Zweiten Weltkrieg nicht.
Konstruktion
Der Hochdecker war wie alle Flugzeuge der Akaflieg München zu dieser Zeit in der Bauweise der Münchner Schule konstruiert. Dies bedeutet, dass er einen mit Stoff bespannten Stahlrohrrumpf und Holzflügel besaß. Die Sitzposition des Copiloten befand sich wie bei der Mü 10 „Milan“ und dem Motorsegler Mü 23 „Saurier“ unterhalb des Flügels. Wie bei der Mü 17 wurden auch bei diesem Entwurf automatische Ruderanschlüsse verwendet, was die Montage und Handhabung erleichterte. Außerdem verfügte er über ein einziehbares Fahrwerk.
Eine Besonderheit der Mü 15 lag darin, dass die Querruderausschläge fast wirkungslos waren. So mussten Kurven mit dem großen Pendelseitenruder über das dadurch ausgelöste Schieberollmoment geflogen werden.
Varianten
Mit der Mü 20 sollte eine verbesserte Version der Mü 15 gebaut werden. Dieses Projekt kam aber über die Konstruktionsphase nicht hinaus.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 8,20 (9,60 mit beigeklappten Flächen)
Spannweite (Breite) - 19,00 m (2,60 m mit beigeklappten Flächen, 1,02 m mit beigeklappten Flächen und Leitwerk)
Höhe - 1,70 m (1,50 m mit beigeklappten Flächen)
Flügelfläche - 18,80 m²
Flügelstreckung - 19,30
Pfeilung - 5°
V-Form - 3°
Flächenbelastung - 23,95 kg/m²
Rüstmasse - 250 kg
Zuladung - 200 kg
max. Startmasse - 450 kg
Höchstgeschwindigkeit - 250 km/h
Gleitzahl - 29 bei 65 km/h
geringstes Sinken - 0,70 m/s bei 80 km/h
Bruchlastvielfaches - 8g

Akaflieg München Mü 17

Akaflieg München Mü 17 „Merle“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 23. Dezember 1938
Stückzahl - 2 (ca. 60 Nachbauten)

Die Akaflieg München Mü 17 „Merle“ ist ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, das bei einem Wettbewerb für einen olympischen Einheitssegelflieger den zweiten Platz belegte.
Geschichte
Ende der 1930er-Jahre gab es Bemühungen, den Segelflugsport als olympische Disziplin zu etablieren. Um jedem Sportler die gleichen Siegchancen zu bieten, musste ein einheitliches Flugzeugmuster benutzt werden. Dazu wurde von der Internationalen Studienkommission für motorlosen Flug (ISTUS) ein Wettbewerb für einen olympischen Einheitssegelflieger ausgeschrieben. 1939 fand in Rom der Ausscheidungswettbewerb statt, bei dem die Mü 17 sich nur der DFS Olympia Meise geschlagen geben musste und den zweiten Platz erreichte. Die Olympischen Spiele in Helsinki, bei denen der Segelflugsport erstmals als olympische Disziplin eingeführt werden sollte, fanden aufgrund des Kriegsausbruchs nicht statt.
Konstruktion
Der Schulterdecker hat wie in der Münchner Schule üblich einen mit Stoff bespannten Stahlrohrrumpf und Flächen in Holzbauweise. Die gepfeilten Tragflächen bringen die 158 kg leichte Mü 17 bereits bei einer Mindestgeschwindigkeit von 45 km/h in die Luft. Besonderes Augenmerk wurde bei der Konstruktion auf einfache Flugeigenschaften, aber auch auf die Montage und Handhabung gelegt. So verfügt sie beispielsweise über Automatikanschlüsse für die Querruder und Bremsklappen.
Nutzung
Den beiden von der Akaflieg gebauten Prototypen folgte eine Serie von etwa 60 Mü 17, die von 1941 bis 1944 bei der Flugtechnischen Fertigungsgemeinschaft in Prag gebaut wurden. Keins dieser Flugzeuge hat den Zweiten Weltkrieg überstanden, doch wurden von der Akaflieg München in den Jahren 1960 und 1961 zwei Flugzeuge als Neubauten realisiert, die sich von der ursprünglichen Ausführung geringfügig unterscheiden. Derzeit wird der am 30. Juli 1961 erstmals geflogene zweite Nachbau der Mü 17 „Merle“ mit der Registrierung D-1740 bei der Akaflieg München im Segelflugzentrum Königsdorf als Vereinsflugzeug eingesetzt. Diese wurde 2018 bei einer missglückten Landung am Rumpf beschädigt und bis Juli 2019 wieder repariert.
Varianten
Während des Krieges gab es Pläne, mit der Mü 19 eine Version der Mü 17 mit einer auf 19 m vergrößerten Spannweite zu entwickeln. Diese Pläne wurden allerdings nicht umgesetzt.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 7,50 m
Spannweite (Breite) - 15,00 m (3,00 m mit beigeklappten Flächen, 1,10 m mit beigeklappten Flächen und Leitwerk)
Höhe - 1,06 m (1,40 m mit beigeklappten Flächen)
Flügelfläche - 13,30 m²
Flügelstreckung - 16,90
Pfeilung - 5°
V-Form - 3°
Flächenbelastung - 19,15 kg/m²
Rüstmasse - 160 kg
Zuladung - 95 kg
Startmasse - 255 kg
Höchstgeschwindigkeit - 200 km/h
Gleitzahl - 26 bei 58 km/h
geringstes Sinken - 0,64 m/s bei 75 km/h
Bruchlastvielfaches - 10 g

Akaflieg München Mü 18

München Mü 18 „Meßkrähe“
Typ - Mess- und Versuchsgleiter
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1942
Stückzahl - 1

München Mü 18 war die Typbezeichnung für den Rumpf des als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Akafliegs entstandenen Mess- und Versuchssegelflugzeuges (intern „Meßkrähe“), das als eine Art fliegender Windkanal Erkenntnisse zum Verhalten verschiedener Tragflächenprofile liefern sollte.
Geschichte
Nach der Machtergreifung wurde die Akaflieg München in Flugtechnische Fachgruppe (FFG) an der TH München bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt e.V. (DVL) umbenannt und bekam damit auch kriegswichtige Aufträge vom Reichsluftfahrtministerium. Gemeinsam mit der FFG Göttingen, der FFG Danzig und der Flugtechnischen Arbeitsgemeinschaft (FAG) Chemnitz wurde ein Mess- und Versuchsgleiter entwickelt. München baute den Rumpf als Mü 18, Chemnitz einen Tragflügel mit DVL-Profil, Danzig einen mit dem NACA-Profil 2412 und in Göttingen entstand als G 4 ein Laminarflügel. Im Zuge der praktischen Erprobung ab 1942 in Göttingen mussten Rumpf und Höhenleitwerk durch Heinrich Schumacher von der DVL überarbeitet werden.
Das Projekt kam aufgrund des Krieges und des damit verbundenen Ressourcenmangels nur schleppend voran und wurde gegen Ende des Krieges trotz positiver Testergebnisse als kriegsunwichtig eingestuft und eingestellt.
Konstruktion
Der von der Akaflieg München gefertigte Rumpf bestand aus verschweißten Stahlrohren, die mit Stoff bespannt wurden. Eine Besonderheit der Konstruktion war der drehbar gelagerte Flügel und damit die Möglichkeit, den Anstellwinkel im Flug zu verändern. Der Segler sollte als Sonde an einem Schleppflugzeug eingesetzt werden, um Grenzschichtmessungen durchzuführen und die Druckverteilung über dem Flügel zu messen.

Akaflieg München Mü 22

Akaflieg München Mü 22
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1954
Stückzahl - 2

Die Akaflieg München Mü 22 ist ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München mit V-Leitwerk.
Geschichte
Mit Unterstützung des Staatsministeriums für Verkehr und nach Lockerung des Bau- und Flugverbotes durch die Alliierten begannen die Studenten der Akaflieg München unter Führung von Prof. Dr.-Ing. Julius Krauss 1953 mit dem Bau ihres ersten Flugzeugs nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier wurde erstmals in der Geschichte der Akaflieg München ein Laminarprofil eingesetzt. Der Erstflug der Mü 22a erfolgte bereits 1954, wobei sie in den ersten Jahren vor allem als Versuchsflugzeug für verschiedenste Leitwerkkonfigurationen diente. Kurz nachdem sie 1959 den zweiten Platz in der offenen Klasse der deutschen Segelflugmeisterschaften belegt hatte, wurde sie durch einen Unfall zerstört.
Kurz darauf begannen mit der Mü 22b die Arbeiten an einer verbesserten Version der verunglückten Mü 22a. 1964 konnte die Variante ihren Erstflug absolvieren, wobei noch im gleichen Jahr bei der Flugerprobung durch einen Bruch des Leitwerks auch dieses Flugzeug beinahe verloren ging. Jedoch glitt die Maschine nach dem erfolgreichen Notausstieg des Piloten relativ sanft zu Boden und wurde nur leicht beschädigt.
Konstruktion
Der Rumpf der Mü 22 besteht wie alle Flugzeuge der sogenannten Münchner Schule aus einem mit Stoff bespannten Stahlrohrrahmen. Die Flächen, die über ein Laminarprofil verfügen, wurden ebenfalls konventionell aus Holz gefertigt. Um aber eine gleichmäßige Oberfläche und Formtreue zu erhalten, wurde ein sehr enger Rippenabstand von nur 110 mm gewählt, was einen erhöhten Arbeitsaufwand in der Konstruktion und Fertigung bedeutete. Dafür kann diese Bauweise, was die Formtreue angeht, mit der moderner Kunststoff-Flugzeuge verglichen werden. Um den Luftstrom an der Flügeloberseite nicht zu beeinflussen, wurde auf Bremsklappen verzichtet und stattdessen Spreizklappen installiert.

Varianten

Mü 22a
Die Mü 22a mit ihrem Erstflug 1954 war konventionell nach der Münchner Schule, also mit bespanntem Stahlrohrrumpf und Holzflügel, konstruiert. Sie diente hauptsächlich als Versuchsflugzeug und ging 1959 kurz nach dem Abschluss der Flugerprobungen durch einen Unfall verloren.
Mü 22b
Die Mü 22b war der Nachfolger der Mü 22a und behielt die wesentlichen Konstruktionselemente des Vorgängermodells bei. Allerdings erhielt sie ein Pendel-V-Leitwerk und im vorderen Bereich des Rumpfs eine Glasfaser-Kunststoffschale, um den Strömungswiderstand zu verringern.
Mü 26 (Mü 22d)
Ende der 1960er-Jahre wurde mit den Arbeiten für eine weitere Variante der Mü 22 begonnen. Allerdings wuchs das Projekt schnell über das einer Variante heraus und so wurde entschieden, das Projekt in Mü 26 umzubenennen. Diese hat mit ihrem vollständig mit Faserverbundwerkstoffen gefertigten Rumpf auch nur noch äußerlich Ähnlichkeiten zur Mü 22.

Technische Daten
Kenngröße - Mü 22a - Mü 22b - Mü 26 (Mü 22d)
Besatzung - 1 {Mü 22a - Mü 22b - Mü 26 (Mü 22d)}
Länge - 6,85 m {Mü 22a - Mü 22b} - 7,41 m
Spannweite - 16,6 m - 17 m - 16,6 m
Rumpfhöhe - ? - ? - 1,12 m
Flügelfläche - 13,54 m² - 13,7 m² - 15,3 m²
Flügelstreckung - 20,4 - 21,1 - 18,0
Leermasse - 250 kg - 280 kg - 212 kg
max. Startmasse - 400 kg - 360 kg - 382 kg
Gleitzahl - 36 {Mü 22a - Mü 22b - Mü 26 (Mü 22d)}
Geringstes Sinken - 0,5 m/s bei 62 km/h - 0,56 m/s bei 69 km/h - 0,6 m/s bei 83 km/h

Akaflieg München Mü 26

Akaflieg München Mü 26
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - Juli 1971
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 26 ist ein einsitziges Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München in Gemischtbauweise mit Pendel-V-Leitwerk.
Geschichte
Die Mü 26 wurde ursprünglich unter der Bezeichnung Mü 22d als Variante der Mü 22 entwickelt. Der Prototyp konnte im Juli 1971 am Flugplatz Oberpfaffenhofen erfolgreich seinen Erstflug absolvieren. 1984 wurde das Flugzeug bei einem Unfall zerstört und im Anschluss in jahrelanger Arbeit wieder aufgebaut.
Konstruktion
Das charakteristische V-Leitwerk lässt auf eine Verwandtschaft zur Mü 22 schließen. Der Rumpf besteht allerdings nicht aus einer bespannten Stahlrohrkonstruktion, sondern aus mit glasfaserverstärktem Kunststoff beschichtetem Balsaholz. Durch den „zigarrenförmigen“ Rumpf wurde versucht, die Querschnittsfläche und somit den Widerstand möglichst klein zu halten. Dies hat zur Folge, dass sich der Pilot in der Mü 26 in einer extrem waagerechten Liegeposition befindet.
Bei den Tragflächen wurde wie bei der Mü 22 auf eine klassische Holzkonstruktion gesetzt mit allerdings engerem Rippenabstand und Vollbeplankung.
Nutzung
Die Mü 26 ist am Segelflugzentrum Königsdorf stationiert.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 7,41 m
Spannweite - 16,6 m
Rumpfhöhe - 1,12 m
Flügelfläche - 15,3 m²
Flügelstreckung - 18,0
Gleitzahl - 36
Geringstes Sinken - 0,6 m/s bei 83 km/h
Leermasse - 212 kg
max. Startmasse - 382 kg

Akaflieg München Mü 27

Akaflieg München Mü 27
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1979
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 27 ist ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, bei dem die sogenannte Wortmann-Klappe - also eine im Flug veränderbare Flügelgeometrie - erprobt wurde. Das Flugzeug gilt mit einem maximalen Startgewicht von 900 kg als das schwerste Segelflugzeug der Welt und steht heute in der Flugwerft Schleißheim, einer Außenstelle des Deutschen Museums in München.
Geschichte
Eines der Probleme für Hochleistungssegelflugzeuge ist, dass für das Steigen in der Thermik und für den Schnellflug zwischen zwei Aufwindgebieten zwei verschiedene Tragflächen-Profile benötigt werden: zum einen für das langsame Kreisen in der Thermik eine Tragfläche mit großer Flügelfläche und großer Wölbung und zum anderen für den Schnellflug eine dünne Tragfläche mit geringem Widerstand. In den 1970er-Jahren arbeiteten mehrere Akaflieg-Gruppen an Flugzeugen mit veränderbarer Flügelgeometrie, um dieses Problem zu lösen. Während die Akaflieg Stuttgart mit der fs 29 an einem Projekt mit veränderbarer Spannweite arbeitete, beschritten Braunschweiger Studenten mit der SB 11 und die Akaflieg München den Weg, die Flügelfläche durch Verändern der Flügeltiefe anzupassen.
Da es das erste von den Münchner Studenten gebaute Flugzeug in Faserverbundbauweise war und der Doppelsitzer über eine Spannweite von 22 Meter und vierteilige Flügel verfügte, zog sich das komplexe Projekt durch das ganze Jahrzehnt hin. Der erfolgreiche Erstflug konnte am 24. Januar 1979 durchgeführt werden, worauf sehr viele Modifikationen folgten, um die Flugeigenschaften des Segelflugzeuges zu verbessern.
Für den täglichen Flugbetrieb und Wettbewerbe stellte sich der Prototyp als nur bedingt geeignet heraus, da sowohl das Auf- und Abrüsten als auch die Wartung deutlich schwieriger waren als bei normalen Flugzeugen. So entschloss sich die Akaflieg München im Jahr 2009, das Flugzeug dem Deutschen Museum zur Verfügung zu stellen.
Konstruktion
Auf der ganzen Länge des Flügels wurde eine spaltlose Wortmann-Klappe angebracht, die durch einen Elektromotor innerhalb von zehn Sekunden vollständig ein- oder ausgefahren werden kann. Die Flügelfläche ändert sich dadurch um 36 Prozent und gleichzeitig wird die Wölbung des Profils erhöht. Um dieses System zu realisieren, war es nötig, einen genieteten Kastenholm aus Aluminium zu konstruieren, der alle Biege- und Torsionsmomente des Flügels aufnimmt. Dieser muss den Flügel ausreichend steif machen, um ein Verkanten des Klappenmechanismus durch zu große Durchbiegung der Flächen zu verhindern. Ein weiteres Problem, das sich durch den aufwändigen Klappenmechanismus ergibt, stellen die Querruder dar, die aufgrund der Konstruktion in die Wortmann-Klappe integriert werden müssen.
Zu den Änderungen, die sich nach den ersten Flugerprobungen ergaben, zählte das Ersetzen des zuvor lenkbaren Spornrades durch ein starres und die Vergrößerung des Bremsschirmes, der für die Landung eingesetzt wird. Auch wurden sehr hohe Ruderkräfte beim Erstflug festgestellt, die durch konstruktive Maßnahmen an der Ansteuerung deutlich verringert werden konnten.

Technische Daten
Kenngröße - Daten - Klappen ausgefahren
Besatzung - 1 - 1
Passagiere - 1 - 1
Länge - 10,3 m - 10,3 m
Spannweite - 22 m - 22 m
Flügelfläche - 17,6 m² - 23,9 m²
Flügelstreckung - 27,5 - 20,2
Gleitzahl - 47 - ?
Geringstes Sinken - 0,65 m/s bei 108 km/h - 0,66 m/s bei 77 km/h
Leermasse - 712 kg - 712 kg
max. Startmasse - 900 kg - 900 kg
Höchstgeschwindigkeit - 230 km/h - 149 km/h

Akaflieg München Mü 28

Akaflieg München Mü 28
Typ - Segelkunstflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 8. August 1983
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 28 ist ein Segelflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München, das für die Verwendung im Kunstflug ausgelegt ist. Es war neben der Lo 100 eines der wenigen Segelflugzeuge, die für Kunstflugmanöver optimiert waren.
Geschichte
Da die Flugeigenschaften des gebräuchlichen Musters Lo 100 für Segelkunstflug in manchen Fluglagen - besonders im Rückenflug - unbefriedigend waren, fassten die Studenten Ende der 1970er-Jahre den Entschluss, ein eigenes Segelflugzeug zu entwickeln. Die Mü 28 konnte am 8. August 1983 zu ihrem Erstflug starten und musste im Zuge der Flugerprobung Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h erreichen. Dies macht sie zu einem der schnellsten Segelflugzeuge der Welt.
Konstruktion
Bei der Konstruktion wurde auf Baugruppen der Glasflügel 303 Mosquito zurückgegriffen, darunter der Rumpf, Teile des Cockpits, der Steuerung und des Fahrwerks. Das Leitwerk, das von der Scheibe SF 34 stammt, wurde für die projektierten Lastvielfache von +/−10g verstärkt.
Bei den Tragflächen entschied man sich für ein symmetrisches Wortmann-Profil, das sowohl im Normal- als auch im Rückenflug die gleichen Eigenschaften aufweist.
Ein Merkmal der Mü 28 ist die Wölbklappenautomatik, die 1973 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft von der Flugwissenschaftlichen Vereinigung Aachen als FVA-21 entwickelt worden war. Für jeden Flugzustand gibt es abhängig von Flächenbelastung und Fluggeschwindigkeit einen optimalen Wölbklappeneinstellwinkel. Da die kontinuierliche Korrektur des Winkels für einen Piloten während des Fluges eine unmögliche Zusatzbelastung darstellt, wurde ein automatisches Regelsystem entwickelt, das den Wölbklappeneinstellwinkel abhängig vom Anstellwinkel des Flugzeugs ändert. Diese optimale Wölbklappenstellung verleiht der Mü 28 ihre sehr guten Flugeigenschaften für den Kunstflug, da insbesondere auch im Rückenflug hohe Auftriebsbeiwerte erreicht werden können. Ein ähnliches Wölbklappenautomatiksystem wurde später in einen Phoebus und in eine LS3 nachgerüstet.
Nutzung
Besonders seit Mitte der 1980er-Jahre konnten mit der Mü 28, die ausschließlich von Mitgliedern der Akaflieg München geflogen wird, viele sportliche Erfolge bei Meisterschaften, Weltmeisterschaften und beim Salzmann-Cup erzielt werden. Durch das Aufkommen von anderen modernen Segelkunstflugzeugen wie der Swift S-1 nahmen die Erfolge ab, doch auch noch 20 Jahre später werden noch gute Platzierungen mit der Mü 28 erflogen.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Länge - 6,75 m
Spannweite - 12 m
Höhe - ? m
Flügelfläche - 13,2 m²
Flügelstreckung - 10,91
Gleitzahl - 27 bei 103 km/h
Geringstes Sinken - 1 m/s bei 89 km/h
Leermasse - 315 kg
max. Startmasse - 425 kg
Höchstgeschwindigkeit - 380 km/h
Manövergeschwindigkeit - 295 km/h

Akaflieg München Mü 31

Akaflieg München Mü 31
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 15. September 2017
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 31 ist ein Hochleistungssegelflugzeug der 15-m-FAI-Rennklasse der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Mehrere Mitglieder der Akademischen Fliegergruppe beschäftigten sich zum Ende der 1990er Jahre in Studienarbeiten an der TU München mit der Verringerung des Strömungswiderstands von Segelflugzeugen. Dies führte zum Entwurf eines Schulterdeckers mit optimiertem Flügel-Rumpf-Übergang, dessen Konzept 2005 im Windkanal der TU Delft mit positivem Ergebnis überprüft wurde. Nach Abschluss der Konstruktion begann 2008 in den Akaflieg-Werkstätten in Garching bei München der Bau einer Bruchzelle für Belastungsversuche an Tragfläche und Rumpf. Ab 2012 erfolgte der Bau des Mü 31 genannten Flugzeuges und am 15. September 2017 am Segelfluggelände Königsdorf dessen Erstflug.
Konstruktion
Das Flugzeug mit Tragflächen in Schulterdeckeranordnung, um die Verschneidung und damit den Interferenzwiderstand zwischen Tragfläche und Rumpf gering zu halten, wurde aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt. Zur Verringerung des Konstruktionsaufwands wurden Rumpfteile und Leitwerk der ASW 27 verwendet.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 15 m
Flügelfläche - 9 m²
Flügelstreckung - 25
Leermasse - 240 kg
max. Wasserballast - 150 l
max. Startmasse - 500 kg
Höchstgeschwindigkeit - 285 km/h

Akaflieg München Mü 32

Akaflieg München Mü 32 „Reißmeister“
Typ - Segelflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - in der Entwurfsphase (Stand Januar 2018)
Stückzahl - .

Die Akaflieg München Mü 32 „Reißmeister“ ist ein für den Kunstflug ausgelegtes Segelflugzeug der studentischen Gruppe Akaflieg München. Das Projekt befindet sich in der Konzeptions- und Entwurfsphase.
Geschichte und Entwurf
Ende 2013 wurde der Beschluss gefasst, mit der Mü 32 ein Segelkunstflugzeug der Unlimited-Klasse auszulegen. Das neue Projekt wurde bereits vor Fertigstellung der Mü 31 festgelegt, um das Wissen und die Fertigkeiten beim Umgang mit Faserverbundmaterialien in der Akaflieg aufrechterhalten zu können.
Aufbauend auf den mit der Mü 28 erlangten Erfahrungen soll das „Reißmeister“ genannte Flugzeug unter Verwendung einer Wölbklappenautomatik einfach zu fliegen sein und mit besonderem Augenmerk auf gerissene und gestoßene Kunstflugfiguren konzipiert werden.

Akaflieg München Mü 23

Akaflieg München Mü 23 Saurier
Typ - Motorsegler
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1959
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 23 „Saurier“ ist ein Motorsegler der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Nach der Mü 22 begann 1957 der Bau des zweiten Projekts nach dem Zweiten Weltkrieg. Es war nach der Mü 13 „Motormerlin“ der zweite Motorsegler der Gruppe und teilte mit seinem Vorgänger einige Konstruktionsaspekte wie die Sitzposition des Copiloten unter dem Flügel und das Mü-Scheibe-Auftriebsprofil.
Konstruktion
Der Motorsegler ist nach der von Egon Scheibe begründeten Münchner Schule mit einem bespannten Stahlrohrrumpf und Tragflächen in Holzbauweise ausgestattet. Durch das Profil der Flächen kann der Motorsegler bereits bei Geschwindigkeiten unter 50 km/h abheben und benötigt somit nur kurze Start- und Landebahnen.
Nach Versuchen mit einem Motor des VW Käfer 1200 sowie einem Triebwerk vom Typ Brändl ZB 700 wurde der „Saurier“ schließlich mit dem im VW Typ 3 verbauten Motor VW 1500 N ausgestattet.
Nutzung
Die Akaflieg Mü 23 „Saurier“ befindet sich derzeit (Stand: 2021) in den Werkstätten der Akaflieg München in Grundüberholung. Der Akaflieg München e.V. beabsichtigt, den „Saurier“ wieder voll flugtüchtig zu machen.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Passagiere - 1
Spannweite - 20 m
Flügelfläche - 24 m²
Flügelstreckung - 16,6
Leermasse - 477 kg
max. Startmasse - 700 kg
Triebwerke - VW 1500 N, 45 PS (33 kW)

Akaflieg München Mü 8

Akaflieg München Mü 8
Entwurfsland - Deutsches Reich
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 1933
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 8 war das erste Motorflugzeug der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München.
Geschichte
Bei dem ersten Motorflugzeug, das von Studenten der Akaflieg München gebaut wurde, standen vor allem geringes Gewicht, einfache Herstellung und kostengünstiger Betrieb im Vordergrund. Auch bei diesem Flugzeug war Egon Scheibe, der nach dem Krieg zu einer treibenden Kraft im Segelflugzeugbau wurde, der Hauptkonstrukteur. Der erfolgreiche Erstflug des Einsitzers fand im Dezember 1933 statt.
Konstruktion
Der Rumpf des Tiefdeckers besteht aus einem verschweißten stoffbespannten Stahlrohrgerüst. Die Tragflächen sind verspannt und aus Holz gefertigt, wobei sie mit Ausnahme der holzbeplankten Flügelvorderseite mit Stoff bespannt sind. Als Triebwerk kam anfangs ein 20 PS leistender DKW-Motor zum Einsatz, der aber später gegen einen 16-PS-DKW-Motor ausgetauscht werden musste.
Varianten
Mit der Mü 14 arbeiteten die Studenten 1936 an einer Weiterentwicklung der Mü 8. Als Motorisierung sollte ein 20-PS-BMW-Motor dienen. Das Projekt kam nicht über die Konstruktionsphase hinaus.

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Spannweite - 8,9 m
Flügelfläche - 10 m²
Flügelstreckung - 7,4
Geringstes Sinken - 1,5 m/s bei ? km/h
Nutzlast - 100 kg
Leermasse - 180 kg
max. Startmasse - 280 kg
Reisegeschwindigkeit - 130 km/h (106 km/h)
Triebwerke - 20-PS-DKW-Motor (16-PS-DKW-Motor)

Akaflieg München Mü 30

Akaflieg München Mü 30 „Schlacro“
Typ - Kunst- und Schleppflugzeug
Entwurfsland - BR Deutschland
Hersteller - Akaflieg München
Erstflug - 16. Juni 2000
Indienststellung - 29. November 2011
Stückzahl - 1

Die Akaflieg München Mü 30 „Schlacro“ (Schlepp- und Acroflugzeug) der studentischen Fliegergruppe Akaflieg München ist ein zweisitziges Kunstflugzeug (Acro), das für den Flugzeugschlepp genutzt werden kann.
Geschichte
Die Entwicklung startete 1985. Die Produktion des geplanten Porsche-PFM-3200-Motors wurde allerdings 1990 eingestellt, so dass nach Fertigstellung erster Rumpfteile auf den Sechszylinder-Boxermotor Lycoming AEIO-540-L1B5D mit 223 kW gewechselt wurde. Dafür nötige konstruktive Änderungen wie die Versetzung der Tragflächen um 150 mm nach vorn zum Erreichen des gewünschten Schwerpunkts verzögerten die Fertigstellung. Der Erstflug fand im Jahr 2000 statt. Die Flugerprobung wurde insbesondere wegen Problemen der Motorkühlung unterbrochen und nach Umbauten schließlich 2007 fortgesetzt. Im November 2011 folgte die endgültige Verkehrszulassung durch das Luftfahrt-Bundesamt.
Konstruktion
Die Mü 30 ist ein zweisitziger Tiefdecker, der vom hinteren Sitz gesteuert wird. Der Rumpf besteht aus geschweißten Stahlrohren, die mit Faserverbundteilen verkleidet sind. Die Tragflächen mit einer Spannweite von 8,96 Metern sind in aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt. Die Struktur ist für ein Lastvielfaches von +/− 9g ausgelegt und weist eine Leermasse von 759 kg auf.
Nutzung
Die Mü 30 „Schlacro“ mit dem Kennzeichen D-EKDF wird von der Akaflieg München am Segelfluggelände Königsdorf als Schleppflugzeug für Segelflugzeuge verwendet. Das Flugzeug nimmt an Kunstflugwettbewerben, sowie an nationalen und internationalen Messen teil, wie beispielsweise seit 2008 regelmäßig an der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin (ILA).

Technische Daten
Kenngröße - Daten
Besatzung - 1
Passagiere - 1
Länge - 7,40 m
Spannweite - 8,96 m
Höhe - 2,90 m
Flügelfläche - 11,96 m²
Flügelstreckung - 6,5
beste Gleitzahl - 7 bei 75 kt (139 km/h)
max. Steigleistung - 2600 ft/min (13,2 m/s)
Nutzlast - 291 kg
Leermasse - 740 kg
Höchstabflugmasse - 1050 kg
zulässige Lastvielfache - +/-9g
Startrollstrecke - 124 m
Überziehgeschwindigkeit - 48 kt (89 km/h)
Reisegeschwindigkeit - 145 kt (269 km/h) bei 75 % Leistung
Höchstgeschwindigkeit - 212 kt (393 km/h)
Dienstgipfelhöhe - 10.000 ft (3048 m)
max. Treibstoffmenge - 189 l in drei Tanks
max. Reichweite - 389 NM (720 km)
Triebwerke - 1 Lycoming AEIO-540-L1B5D, 223 kW (300 PS)
Kraftstoff - AvGas 100LL
Hubraum - 540 cuin (8875 cm³)
Propeller - MT-Propeller MTV-14, Constant Speed, Durchmesser 1,90 m

Flugzeuge der Akaflieg München
Segelflugzeuge: Mü 1 „Vogel Roch“ | Mü 2 „Münchner Kindl“ | Mü 3 „Kakadu“ | Mü 4 „München“ | Mü 5 „Wastl“ | Mü 6 | Mü 10 „Milan“ | Mü 11 „Papagei“ | Mü 12 „Kiwi“ | Mü 13 „Merlin“ | Mü 15 | Mü 17 „Merle“ | Mü 18 „Meßkrähe“ | DM-1 | Mü 22 | Mü 26 | Mü 27 | Mü 28 | Mü 31 | Mü 32 „Reißmeister“
Motorsegler: Mü 13 „Motormerlin“ | Mü 23 „Saurier“
Motorflugzeuge: Mü 8 | Mü 30 „Schlacro“