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Alfa Romeo - Historische Pkw-Modelle (Nachkriegszeit) - 3

Historische Pkw-Modelle (Nachkriegszeit): Arna / 33 / 75 / 90 / 164 / SZ / RZ

Alfa Romeo 33

Alfa Romeo
Alfa Romeo 33 (1983-1990)
33
Produktionszeitraum: 1983-1994
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Kombilimousine, Kombi
Motoren:
Ottomotoren: 1,3-1,7 Liter (58-97 kW)
Dieselmotoren: 1,8 Liter (54-62 kW)
Länge: 4015-4200 mm
Breite: 1610-1613 mm
Höhe: 1305-1359 mm
Radstand: 2450-2475 mm
Leergewicht: 915-1065 kg
Vorgängermodell - Alfa Romeo Alfasud
Nachfolgemodell - Alfa Romeo 145/146

Der Alfa Romeo 33 ist ein Fahrzeug der Kompaktklasse von Alfa Romeo, das von Mitte 1983 bis Herbst 1994 gebaut wurde.

Modellgeschichte

Allgemeines
Der Name 33 wurde von den erfolgreichen Rennwagen Alfa Romeo Tipo 33/2 und Alfa Romeo 33TT (Telaio Tubolare) abgeleitet.
Im Juni 1983 erschien der Nachfolger des Alfasud als fünftürige Limousine mit Schrägheck. Damit begann mit dem Alfa 33 (Typ 905) eine Erneuerung der Modellpalette. Ab Januar 1984 wurde der Alfa 33 auch als Kombi unter dem Namen Giardinetta angeboten.
Die bekannten Boxermotoren aus dem Alfasud wurden weiter eingesetzt. Zunächst mit dem 1,2-Liter und 68 PS (nur in Italien erhältlich), sowie dem 1,3-Liter (79 PS) motorisiert, folgten dann die 1,5-l-Motoren, teilweise mit Doppelvergaser (33 Quadrifoglio Verde) mit 85 bis 105 PS. Ab Herbst 1986 kam ein von VM Motori gebauter 1,8-Liter-Reihendieselmotor mit drei Zylindern und 73 PS dazu (nur am Heimatmarkt erhältlich), der auf dem 2,4-Liter-Vierzylinder mit Einzel-Zylinderköpfen des Alfa 90 beruhte, sowie der 1,7-l-Boxermotor mit 118 PS. Die unterschiedlichen Ausstattungsvarianten waren unter anderem am Design des Kleeblatts (grün, gold) als Teil der Typenbezeichnung am Heck erkennbar.
Der Alfa 33 übernahm in Grundzügen das stets gelobte Fahrwerk des Alfasud. An der Vorderachse wanderten jedoch die Bremsen vom Getriebeausgang an die Radnaben, wodurch sich die Lenkgeometrie veränderte, weswegen die Lenkung deutlich weniger spontan reagierte als beim Vorgänger. An der Hinterachse wichen die vorherigen Scheibenbremsen nun Trommeln, die für das Fahrzeuggewicht ausreichend waren. Durch Änderungen der Geometrie der Hinterachslenker entwickelte das Watt-Gestänge deutlich weniger Widerstand gegen Seitenneigung, wodurch das Fahrverhalten etliches von seiner vorherigen Sportlichkeit verlor.
Die Karosserie war ein Entwurf von Ermanno Cressoni, dem Leiter des Alfa Romeo Centro Stile. Cressoni realisierte die von ihm bevorzugte hohe Heckpartie und eine zweifach geknickte Gürtellinie, was für ihn ein schon lange gehegter Herzenswunsch war. Bei der Karosserie wurde sehr darauf geachtet, dass diese automatisiert gefertigt werden konnte. Damit war das Hauptproblem des Alfasud, nämlich die häufig schlechte Fertigungsqualität durch die nachlässige Arbeitsmoral im Werk, beseitigt.
Im Innenraum wies der 33 mit einem an der Lenksäule montierten Instrumententräger eine aufwendige Neuerung auf, die in dieser Preisklasse einmalig war und zu dieser Zeit sonst nur noch beim Porsche 928 anzutreffen war. Dadurch war unabhängig von der Einstellung der Lenksäule stets ein freier Blick auf die Instrumente gewährleistet.
Insgesamt war der 33 der damaligen Linie von Alfa Romeo folgend viel stärker auf Komfort ausgerichtet als der Alfasud. Die teils sehr langen Getriebeübersetzungen reduzierten zwar den Innengeräuschpegel, sorgten aber in Verbindung mit den relativ drehmomentschwachen Motoren für deutlich behäbigere Antriebe als beim Vorgänger. Das komfortorientierte Fahrwerk tat ein Übriges, diesen Eindruck zu verstärken.
Im April 1988 wurde der Kombi in Sportwagon umgetauft.
Modellpflege
Im Frühjahr 1990 erschien ein optisch sowie technisch modifizierter Alfa 33.
Beim Design der zweiten Generation (Typ 907A) wurden viele Design-Elemente anderer Alfa-Modelle aus jener Zeit übernommen. Der Typ 907 unterschied sich vom Typ 905 vor allem durch die jetzt überwiegend roten Rückleuchten und einen überarbeiteten Innenraum, was speziell das Armaturenbrett betraf. Das schmale Heckleuchtenband wurde vom Stil her dem Alfa 164 angepasst, der Kühlergrill und die Scheinwerfer nach Vorbild des Alfa 75.
Mit dem Facelift folgte der 1,7 l-16V mit 137 PS (Kat-Version: 132 PS) und 161 Nm Drehmoment bei 4600/min, der am roten Ring innerhalb der Kühlergrillverchromung zu erkennen war. Dieses Modell erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h und benötigte für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h 8,2 Sekunden. Auch bei den anderen Motorversionen wurden die Vergaser durch verschiedene Einspritzsysteme (L-Jetronic und Saugrohrdruckgesteuerte Einspritzung mit vollelektronischer Zündung etc.) ersetzt, der 1,3-l-Motor leistete so 88 PS und die Leistung des 1,7-l-Motors mit acht Ventilen sank unter anderem wegen der Abgasreinigungsanlage auf 105 PS (und 148 Nm Drehmoment bei 4500/min).
Vom Alfa 33 wurden insgesamt 866.958 Limousinen sowie 122.366 Kombis gebaut. Er ist bis heute zusammen mit dem Vorgänger Alfasud das Modell mit der größten Stückzahl der Marke Alfa Romeo.
Nachfolger des Alfa Romeo 33 waren der Alfa Romeo 145 mit Steilheck und der mit Stummelheck ausgerüstete 146.

Alfa Romeo 33 Giardinetta (1984-1990)
Alfa Romeo 33 (1990-1994)
Alfa Romeo 33 Sportwagon (1990-1994)

Alfa Romeo Arna

Alfa Romeo
Alfa Romeo Arna (Dreitürer)
Arna
Produktionszeitraum: 1983-1986
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Kombilimousine
Motoren: Ottomotoren: 1,2-1,5 Liter (46-70 kW)
Länge: 4000 mm
Breite: 1621 mm
Höhe: 1340-1367 mm
Radstand: 2415 mm
Leergewicht: 850 kg

Der Alfa Romeo Arna war eine Fließhecklimousine mit drei oder fünf Türen, die von Herbst 1983 bis Ende 1986 von Alfa Romeo in Kooperation mit dem japanischen Automobilbauer Nissan hergestellt wurde. Der Name geht auf die Initialen von Alfa Romeo Nissan Automobili, der Bezeichnung des Joint Ventures, zurück.
Dieses Joint Venture wurde gegründet, weil zu dieser Zeit in Italien stark restriktive Quotenregelungen für den Import japanischer Fahrzeuge galten. Um diese Quotierungen zu umgehen, suchte Nissan einen italienischen Kooperationspartner. Dieser musste dann einen gewissen Anteil am Wert des Fahrzeugs beisteuern, damit das hergestellte Produkt als italienisch galt.
Das Fahrzeug wurde im September 1983 auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt präsentiert. Es sollte die Modellpalette nach unten ergänzen und teilweise auch die Nachfolge des in die Jahre gekommenen Modells Alfasud übernehmen.
Seine Grundkonstruktion entstammt den Nissan-Modellen Cherry und Pulsar. Von Alfa Romeo kamen Motor, Antriebsstrang und Vorderradaufhängung. Das Fahrzeug wurde in Motorvarianten mit 1200, 1400 und 1500 cm³ mit einer Leistung von 63 bis 95 PS angeboten. Die Rohkarosserie wurde bei Nissan in Japan hergestellt und dann zum neu entstandenen Alfa Romeo-Werk nach Pratola Serra verschifft. Dort wurden die Fahrzeuge komplettiert.
Auf manchen Märkten wurde der Arna auch als Nissan Cherry Europe bzw. Nissan Cherry Europa verkauft.
Für die Marke „Alfa Romeo“ markierte der Arna in Design und Technik einen Tiefpunkt in der Markengeschichte. Er wird als ein Zeichen für den damaligen wirtschaftlichen Niedergang der Firma angesehen.
Im Dezember 1986 wurde der Staatsbetrieb Alfa Romeo von Fiat übernommen. Die Produktion des Arna wurde daraufhin eingestellt. Mit 53.047 hergestellten Exemplaren war das Auto ein wirtschaftlicher Flop für Alfa Romeo.
Motoren
Der Arna war mit vier verschiedenen benzingetriebenen Boxermotoren verfügbar. Die Leistungsspanne ging von 46 bis 70 kW (63-95 PS). Die leistungsstärkeren Ausführungen trugen die Bezeichnung Ti.

Alfa Romeo Arna (Fünftürer)

Alfa Romeo 90

Alfa Romeo
Alfa Romeo 90
90
Produktionszeitraum: 1984-1987
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine
Motoren:
Ottomotoren: 1,8-2,5 Liter (85-114 kW)
Dieselmotor: 2,4 Liter (81 kW)
Länge: 4390 mm
Breite: 1640 mm
Höhe: 1420 mm
Radstand: 2510 mm
Leergewicht: 1080-1250 kg
Vorgängermodell - Alfa Romeo Alfetta
Nachfolgemodell - Alfa Romeo 164

Der Alfa Romeo 90 ist eine viertürige Limousine, die der Automobilhersteller Alfa Romeo von 1984 bis 1987 hergestellt hat. Die offizielle Modellbezeichnung lautet Alfa 90.
Geschichte
Der Alfa 90 ersetzte ab Oktober 1984 die bereits seit März 1972 gebaute Alfetta. Wie die Alfetta verfügte auch der Alfa 90 über einen Transaxle-Antrieb mit Fünfganggetriebe. Die Karosserie wurde bei Bertone unter dem verantwortlichen Designer Marcello Gandini gezeichnet.
Verschiedene Motoren ab 100 PS standen zur Auswahl: Vierzylinder mit 1,8 und 2,0 Litern Hubraum sowie Sechszylinder mit 2,0 und 2,5 Litern Hubraum. Die stärkste Version leistete 156 PS und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h. Ebenfalls erhältlich war der Alfa 90 mit einem von VM Motori produzierten 110 PS starken 2,4 Liter-Turbodiesel.
Der Alfa 90 verfügte über einige Besonderheiten:
Ein geschwindigkeitsabhängiger variabler Frontspoiler sollte die Straßenlage verbessern. Als Option wurde bei Alfa Romeo erstmals ein ABS-Bremssystem angeboten. Unterhalb des Handschuhfachs befand sich ein herausnehmbarer Koffer. Der Alfa Romeo 90 war auch bei der italienischen Polizei und den Carabinieri sehr verbreitet, da Alfa Romeo zum damaligen Zeitpunkt ein staatliches Unternehmen war.
Das italienische Karosseriewerk Carrozzeria Marazzi zeigte 1985 auf der Basis des Alfa Romeo 90 eine Kombivariante. Eine Serienproduktion kam nicht zustande. Die Rückleuchten stammen vom Fiat Uno.
Nachfolger
Nach knapp drei Jahren und einer Stückzahl von 56.428 Fahrzeugen endete die Produktion des Alfa 90 im Juli 1987. Nachfolger war der in Kooperation mit Saab, Fiat und Lancia entwickelte Alfa 164.

Alfa Romeo 75

Alfa Romeo
Alfa Romeo 75
75
Produktionszeitraum: _ 1985-1992
Klasse: _ Mittelklasse
Karosserieversionen: _ Limousine
Motoren:
 - Ottomotoren: 1,6-3,0 Liter (79-141 kW)
 - Dieselmotoren: 2,0-2,4 Liter (70-82 kW)
Länge: _ 4330 mm
Breite: _ 1630 mm
Höhe: _ 1400 mm
Radstand: _ 2510 mm
Leergewicht: _ 1060-1330 kg
Vorgängermodell _ Alfa Romeo Giulietta (Typ 116)
Nachfolgemodell _ Alfa Romeo 155

Der Alfa Romeo 75 (kurz: Alfa 75) ist eine viertürige Mittelklasse-Limousine des italienischen Autoherstellers Alfa Romeo, die von Frühjahr 1985 bis Sommer 1992 gebaut wurde. Von 1986 bis 1989 war der Alfa 75 in den USA auch unter der Bezeichnung Alfa Romeo Milano erhältlich. Er ist das letzte Modell Alfa Romeos, das vor der Übernahme der Marke durch den Fiat-Konzern auf den Markt kam, und gilt für viele Alfisti als „letzter echter Alfa“. Die Technik des Alfa 75 bildet die Grundlage für die exklusiven Sportwagen Alfa Romeo RZ und SZ.
Modellgeschichte
In der Mittelklasse war die seinerzeit noch zum Staatskonzern IRI gehörende Mailänder Traditionsmarke Alfa Romeo seit 1977 mit der Limousine Giulietta (Tipo 116) vertreten, deren Absatz nicht zuletzt wegen ihres kontroversen Karosseriedesigns hinter den Erwartungen zurückblieb. Anfang 1985 erschien mit dem Alfa 75 der Giulietta-Nachfolger. Seine Modellbezeichnung nimmt Bezug auf das 75-jährige Jubiläum, das die Marke Alfa Romeo im selben Jahr feierte; die werksinterne Typ-Bezeichnung lautet 162B. In den ersten eineinhalb Jahren wurde der Alfa 75 neben der annähernd gleich großen Stufenhecklimousine Alfa 90 angeboten, mit der er sich die wesentlichen technischen Komponenten teilt. Während der von Bertone betont zurückhaltend gestaltete Alfa 90 die komfortorientierte Kundschaft ansprach, war der Alfa 75 für sportlich orientierte Fahrer gedacht. Mit der Übernahme Alfa Romeos durch Fiat endete das Nebeneinander zweier Mittelklasselimousinen mit gleicher Technik. Fiat führte ab 1987 nur den Alfa 75 fort, der seitdem markenintern eine mittlere Position zwischen dem 33 und dem neu eingeführten Spitzenmodell 164 einnahm. Als Nachfolger des 75 wurde Anfang 1992 der Alfa 155 eingeführt. Er basiert auf Fiats Tipo-Due-Plattform und ist unter anderem mit dem Fiat Tipo und dem Lancia Dedra verwandt.
Der letzte echte Alfa?
Der Alfa 75 ist das letzte Modell, das Alfa Romeo vor der im Herbst 1986 vollzogenen Übernahme durch Fiat neu präsentierte. Deshalb und weil er bis zum Erscheinen der Giulia (Tipo 952) im Jahr 2016 die letzte Alfa-Limousine mit Hinterradantrieb war, wird der 75 in Liebhaberkreisen als „der letzte echte Alfa“ angesehen und in der Automobilpresse auch entsprechend stilisiert.

Modellbeschreibung

Karosserie
Der Alfa Romeo 75 war - wie schon die Giulietta - ausschließlich als viertürige Stufenhecklimousine erhältlich. Besondere Karosserievarianten wie Coupés („Alfa Bertone“) oder Cabriolets (Spider), die noch beim Giulietta-Vorgänger Giulia (1962-1978) die Limousine ergänzt hatten, hatte Alfa Romeo jetzt nicht mehr im Programm.
Struktur
Der Alfa Romeo 75 hat eine selbsttragende Karosserie aus Stahlblech. Die Bleche sind galvanisch verzinkt.
Design
Die Karosserie des Alfa 75 ist ein Entwurf von Ermanno Cressoni, dem seinerzeitigen Leiter des Centro Stile Alfa Romeo.
Aus wirtschaftlichen Gründen konnte Cressoni keinen vollständigen Neuentwurf realisieren; er musste möglichst viele Komponenten des Vorgängers einbinden. So übernahm der Alfa 75 unter anderem die Fahrgastzelle von der Giulietta. Die Fenstereinfassungen und die Türausschnitte des 75 entsprechen denen des Vorgängers; die Türbleche und die Front- und Seitenverglasung wurden ebenfalls unverändert von der Giulietta übernommen.
Stilistisch ist die Form des Alfa 75 eine Weiterentwicklung von Cressonis Designkonzept La Linea, das bereits bei der Giulietta (1977) und dem Kompaktfahrzeug Alfa Romeo 33 (1983) verwirklicht wurde. Ein besonderes Merkmal von La Linea ist ein von vorn nach hinten ansteigendes Profil mit Brüchen und Winkeln. Der stilistische Aufbau der keilförmigen Karosserie des 75 besteht laut Cressoni aus drei Segmenten: Vom Bug bis zur A-Säule steigt die Karosserielinie steil an, verläuft dann im Bereich der Fahrgastzelle annähernd waagerecht und steigt danach bis zum Abschluss des Kofferraums wieder an. Die Linie wird durch Sicken in den Wagenflanken sowie durch farbig akzentuierte seitlich Kunststoffleisten betont, die von der Wagenfront bis zum Kofferraum verlaufen. In den ersten Jahren bildet die Leiste ein umlaufendes dunkelgraues Band, das am Kofferraumdeckel über die gesamte Wagenbreite reicht. Die Heckscheibe ist stärker geneigt als bei der Giulietta. Am unteren Ende des Kofferraumdeckels verläuft außerdem ein farbiges Band, das die Farbe der Blinkergläser aufgreift und die linke und die rechte Heckleuchte optisch miteinander verbindet. Es ist ein Vorgriff auf die Heckgestaltung des Alfa Romeo 164. Die Scheinwerfer und die Rückleuchten sind jeweils trapezförmig. Auch die Sicken auf der Motorhaube sind trapezförmig ausgelegt.
Einige Designdetails variieren je nach Motorisierung des Autos. Die schwach motorisierten Vierzylindermodelle haben schwarze Kunststoffstoßfänger, während die Stoßfänger beim 2.0, beim 2.0 Twin Spark, bei den Turbo- und bei den Sechszylindermodellen im unteren Bereich in Wagenfarbe lackiert sind. Die stärkeren Modelle haben außerdem verbreiterte Radläufe und einen Schweller an den Wagenflanken, die jeweils aus Kunststoff gefertigt und in Wagenfarbe lackiert sind.
Facelift 1988
Im Herbst 1988 wurde das Karosseriedesign des Alfa 75 in Details überarbeitet. Die umlaufende Kunststoffleiste wurde am Heckabschluss in einen Spoiler umgestaltet, der über den Kofferraumdeckel hinausreicht. Neu war auch die Kühlermaske: Alfas Wappen, das Scudetto, steht nun vor dem zurückversetzten Kühlergitter. Die vorderen Blinker haben bei den meisten Modellen weißes Glas; eine Ausnahme sind nur die 1,6-Liter-Versionen. Die Rückleuchten sind durchgängig rot gefärbt.
Motorisierung und Getriebe
Wie bei seinen Vorgängern war beim Alfa 75 der Motor vorne längs und das handgeschaltete Fünfganggetriebe an der Hinterachse eingebaut (Transaxle). Es gab ihn mit Vier- und mit Sechszylinder-Ottomotoren die auf Entwicklungen von Giuseppe Busso zurückgehen; außerdem waren auf einigen Märkten Dieselmotoren von einem Fremdhersteller erhältlich.
Alfa Romeos klassischer Bialbero-Vierzylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen war im Alfa 75 in 1,6 Liter, 1,8 Liter und 2,0 Liter großen Varianten erhältlich; die 1,8-Liter-Version gab es zeitweise auch mit Turboaufladung. Von 1985 bis 1988 waren die Saugmotoren mit Doppelvergasern ausgestattet; die Autos hatten üblicherweise keinen Katalysator. Schrittweise führte Alfa Romeo Versionen mit elektronisch gesteuerter Benzineinspritzung ein, beginnend mit dem 1,8-Liter-Turbomotor (1986). Ab Ende 1988 waren alle Versionen mit Benzineinspritzung erhältlich. Teilweise ersetzten sie zeitnah die Vergaserversionen; beim 1,6-Liter-Motor waren Vergaser- und Einspritzausführungen dagegen bis 1992 auf einzelnen Märkten nebeneinander erhältlich.
Daneben bot Alfa Romeo von Beginn an Versionen mit einem Sechszylinder-V-Motor an. Der Sechszylinder-Motor mit einem Hubraum von 2959 cm³ leistete 185 PS. Er trug die Bezeichnung „America“. Ab Anfang 1990 stieg durch Feinarbeit (andere Nockenwellen sowie Wechsel von LH-Jetronic-Einspritzung auf Motronic-System) die Leistung auf zunächst 188 PS, dann auf 192 PS. Neue Bezeichnung: QV (Quadrifoglio Verde).
Das Nebeneinander der verschiedenen Motorisierungsvarianten wurde teilweise kritisch gesehen. So hatte Alfa Romeo in den späten 1980er-Jahren gleich drei Varianten des 75 im Programm, die jeweils etwa 150 PS leisteten (1.8 I.E. Turbo, 2.0 I.E. Twin Spark und 2.5 V6). Ab 1989 war das Motorenprogramm klarer gestaffelt.
Fahrwerk
Die Vorderräder sind einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt, hinten ist eine starre De-Dion-Achse eingebaut, die von einer Deichsel und einem Wattgestänge geführt wird. Der 75 hat eine ausgeglichene Gewichtsverteilung von 50 % auf der Vorder- und 50 % auf der Hinterachse.
Modifikationen für den America und verwandte Modelle
Die Sechszylinderversionen des Alfa 75 wurden zeitweise auch in den USA verkauft. Für die Vermarktung dort waren einige technische Änderungen notwendig, die vor allem auf die US-amerikanischen Sicherheitsbestimmungen zurückzuführen waren. Dazu gehören größere, vorn und hinten vorgezogene Stoßfänger, die durch schwarz gefärbte Faltenbälger von den Kotflügeln getrennt sind. Dadurch wurde das Auto etwa 10 cm länger. Außerdem war eine Änderung des Tanks erforderlich. Während sich der 49 Liter große Tank der europäischen Versionen rechts hinten unter dem Wagenboden befindet, ist der Tank der US-Version hinter den Rücksitzen im Kofferraum eingebaut und zudem auf 68 Liter vergrößert. Dadurch reduziert sich das Kofferraumvolumen dieser Version von 500 auf 380 Liter.
Die bis 1987 gebaute 2,5-Liter-Version des Alfa 75 wurde noch in zwei Ausführungen hergestellt: Zu der als Milano bezeichneten US-Variante, die technisch an die dortigen Zulassungsbestimmungen angepasst war, gab es ein Schwestermodell für den europäischen Markt, das als 2,5 V6 QV bezeichnet wurde und technisch und optisch den Vierzylindermodellen entsprach. Mit der Einführung des 3,0 Liter großen Sechszylindermotors 1988 gab Alfa Romeo die Zweigleisigkeit auf: Von da an hatten auch die in Europa verkauften Sechszylindermodelle die amerikanischen Stoßstangen und Tanks. Deshalb tragen die europäischen V6-Modelle dieser Generation die Zusatzbezeichnung „America“.
Ab 1987 rüstete Alfa Romeo auch den Alfa 75 1.8 I.E. Turbo mit den US-amerikanischen Stoßstangen aus. Er ist der einzige Alfa 75 mit Vierzylindermotor, der diese Stoßstangen trägt. In dieser Ausführung führt das Auto ebenfalls die Zusatzbezeichnung „America“.

Die einzelnen Serienmodelle

Vierzylinder-Ottomodelle

Alfa Romeo 75 1.6 und 1.6 I.E.
Das Einsteigermodell war der 75 mit der 1,6 Liter (1570 cm³) großen Version des Bialbero-Vierzylinders; die noch in der Giulietta angebotene 1,3-Liter-Version war beim Alfa 75 nicht mehr erhältlich. Äußerlich sind alle 1,6-Liter-Varianten an den unlackierten Stoßfängern zu erkennen. Im Unterschied zum 2.0 und den V6-Versionen fehlen Kotflügelverbreiterungen und seitliche Schweller.
Von 1985 bis 1992 gab es den Motor mit zwei Doppelvergasern und ohne Katalysator (Typ 06100). In dieser Form leistet er 81 kW (110 PS). In Italien und einigen anderen südeuropäischen Landern blieb diese Version bis 1992 im Programm, in Nordeuropa wurde ihr Verkauf spätestens 1989 eingestellt.
Im Herbst 1989 - und damit ein Jahr nach dem größeren 1.8 - debütierte der 1.6 I.E., der mit einer elektronischen Benzineinspritzung von Bosch (Motronic ML 4.1) ausgestattet ist. Die Leistung dieser Motorversion (Typ 06102 ohne und Typ 61102 mit Katalysator) beträgt 79 kW (107 PS). Die Leistungsreduzierung im Vergleich zur Vergaserversion war vor allem auf Vorgaben von Kfz-Versicherungen zurückzuführen.
Der 1.6 und 1.6 I.E. sind die die am häufigsten produzierten Varianten des Alfa 75. Sie ließ sich vor allem in Italien gut absetzen, spielte aber auf anderen Märkten sowohl in der Vergaser- als auch in der Einspritzversion nur eine untergeordnete Rolle. Auf dem deutschen Markt war sie nur in den ersten Jahren erhältlich.
Alfa Romeo 75 1.8 und 1.8 i.E.
Oberhalb des 1.6 positionierte Alfa Romeo den 75 mit einer auf 1,8 Liter (1779 cm³) vergrößerten Ausführung des Bialbero-Vierzylinders. Sie ist abgesehen vom geänderten Hubraum mit der kleineren Variante technisch identisch. Auch die Karosserie und die Ausstattung entsprechen der kleineren Ausführung.
Anfänglich war der Alfa 75 1.8 ebenfalls nur mit einem Vergasermotor erhältlich (Tipo 06202). Er leistet 88 kW (120 PS). Ab 1988 war außerdem eine Einspritzversion des Motors erhältlich, die auf einigen Märkten die Vergaservariante ersetzte und auf anderen Märkten ergänzte. 1988 kam zunächst eine Bosch-Motronic vom Typ ML 3.3 zum Einsatz (Motorbezeichnung Tipo 61201), die ab 1989 im Wege der Angleichung an den 1.6 I.E. durch eine Motronic ML 4.1 ersetzt wurde (Tipo 61202). Der 1.8 I.E. hat die aus der Alfetta 2.0 i. e. bekannte verstellbare Einlassnockenwelle (Phasenwandler). Die Einspritzversion leistet 89 kW (122 PS).
Der 1.8 bzw. 1.8 I.E. war ab 1989 in Deutschland die Einsteigerversion des Alfa 75.
Alfa Romeo 75 1.8 I.E. Turbo und Turbo America
Von 1986 bis 1990 war der 1,8 Liter große Vierzylinder auch mit Turboaufladung erhältlich. Die Aufladung ermöglichte eine Leistungssteigerung ohne Vergrößerung des Hubraums, sodass sich die in Italien übliche hohe Besteuerung für Autos mit mehr als 2 Litern Hubraum vermeiden ließ. Die Modellbezeichnung lautete bei Markteinführung Alfa Romeo 75 1.8 I.E. Turbo. Diese frühe Version ist äußerlich mit dem regulären 1.8 identisch, hat allerdings in Wagenfarbe lackierte (europäische) Stoßfänger. Ab 1987 wurde das Auto dann als Alfa Romeo 75 Turbo America verkauft; in dieser Form trägt es die größeren Stoßfänger nach amerikanischer Norm. Mit ihnen stellte Alfa Romeo eine Nähe zu den leistungsstarken Sechszylindermodellen her, die entsprechend ausgestattet waren. Der 1.8 I.E. Turbo war ausschließlich mit einer Jetronic-Benzineinspritzung von Bosch lieferbar; eine Vergaserversion gab es nicht. Der Turbolader kommt von Garrett (Typ T3). Serienmäßig kommt ein Ladeluftkühler zum Einsatz. Der Ladedruck liegt bei maximal 0,75 bar. Die Motorleistung der ersten vier Baujahre beträgt 114 kW (155 PS); im letzten Produktionsjahr stieg sie auf 121 kW (165 PS) an. Das Auto war nicht mit einem Katalysator erhältlich, sodass es nicht auf allen Märkten angeboten werden konnte.
Auf der Basis des 1.8 I.E. Turbo entwickelte Alfa Romeo eine Rennsportversion, die unter anderem für die Gruppe A bestimmt war und die in der Wettbewerbsausführung bis zu 400 PS leistet. Zwecks Homologation wurden 500 Fahrzeuge als Alfa 75 1.8 I.E. Turbo Evoluzione mit Straßenzulassung hergestellt.
Alfa Romeo 75 2.0
Die größte Variante des Bialbero-Vierzylindermotors hat einen Hubraum von 2,0 Litern (1962 cm³). Von 1985 bis 1988 war sie mit zwei Doppelvergasern und einer Zündkerze pro Zylinder im Programm (Tipo 06212). Diese Version kam ohne Katalysator auf den Markt. Die Leistung beträgt 94 kW (128 PS). Eine Besonderheit sind 17 Autos, die werksseitig mit einer elektronisch gesteuerten Benzineinspritzung ausgestattet waren.
Alfa Romeo 75 2.0 I.E. Twin Spark
Im März 1987 kam der 75 2.0 I.E. Twin Spark mit geregeltem Katalysator auf den Markt. Er wurde ein halbes Jahr parallel zum Alfa 75 2.0 mit Vergasermotor angeboten. Nach dessen Produktionseinstellung im Herbst des gleichen Jahres war der Twin Spark der einzige 75 mit 2,0 Litern Hubraum (Tipo 06224/06166).
Der Twin-Spark-Motor hat eine elektronische Benzineinspritzung von Bosch. Zum Einsatz kommt eine Motronic ML 4.1, die ab 1989 auch bei den kleineren Modellen 1.6 I.E. und 1.8 I.E. verwendet wurde. Zugleich führte Alfa Romeo bei dieser Version eine Doppelzündung ein, d. h. für jeden Zylinder gibt es zwei Zündkerzen, die namensgebend für die Zusatzbezeichnung Twin Spark sind. Außerdem hat der Twin-Spark-Motor eine verstellbare Einlassnockenwelle (Phasenwandler), die ab 1988 auch im 75 1.8 I.E. eingebaut wurde. Die Motorleistung des Twin Spark beträgt 107 kW (145 PS). Der Twin-Spark-Motor war parallel auch beim Alfa 164 als Einstiegs- und zeitweise auch beim 75-Nachfolger Alfa 155 als gehobene Motorversion erhältlich.
Äußerlich hat der Twin Spark verbreiterte Radläufe und Seitenschweller sowie in Wagenfarbe lackierte untere Stoßfängerteile. Die umlaufende Kunststoffblende war bereits ab 1987 am Kofferraumdeckel als Spoiler ausgestaltet; dieses Detail erhielten die kleineren 75-Modelle erst mit dem Facelift vom Herbst 1988. Außerdem hat der Twin Spark lackierte Rückspiegelkappen.

Sechszylindermodelle

Alfa Romeo 75 2.5 V6 QV
Von 1985 bis 1987 war der 2.5 V6 QV (für Quadrifoglio Verde) das Spitzenmodell der Alfa-75-Palette. In ihm kommt der 2,5 Liter (2492 cm³) große Sechszylinder-V-Motor (Tipo 01646) zum Einsatz, der 1979 im Alfa 6 debütiert hatte und zwischenzeitlich auch in der Limousine Alfa 90 und im Coupé Alfetta GTV erhältlich war. Er ist im Alfa 75 mit einer elektrischen Benzineinspritzung von Bosch (LE-Jetronic 4.1) ausgestattet und leistet 115 kW (156 PS). Damit erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Äußerlich gleicht der 75 2.5 V6 QV den schwächer motorisierten Schwestermodellen. Er hat keine Kotflügelverbreiterungen und auch keine breiten Seitenschweller. Volumen und Einbauposition des Tanks entsprechen ebenfalls den Vierzylinder-Versionen. Der 75 2.5 V6 QV war für den Verkauf in Europa bestimmt. Er blieb bis 1987 im Programm und wurde danach durch den 3.0 V6 America ersetzt. Von ihm ist der Alfa Romeo Milano abgeleitet, der in den USA verkauft wurde.
Alfa Romeo Milano
Der Alfa Romeo Milano ist eine Weiterentwicklung des 75 2.5 V6 QV, die für den US-amerikanischen Markt bestimmt war. Er hat den gleichen, 2,5 Liter großen Sechszylindermotor, der hier mit einem geregelten Abgaskatalysator verbunden ist und mit 113 kW (154 PS) geringfügig schwächer ist als der europäische 2.5 V6 QV. Im Gegensatz zum 2.5 V6 QV hat der Milano die vergrößerten Stoßfänger, die den US-amerikanischen Sicherheitsnormen entsprechen, sowie einen 68 Liter großen Tank, der hinter den Rücksitzen installiert ist. Andererseits fehlen dem Milano noch die Kotflügelverbreiterungen, die Seitenschweller und der Heckspoiler, die an späteren US-Modellen angebaut sind. Aufhängung und Federung wurden für den US-Markt überarbeitet; der Wagen ist „mehr auf Komfort ausgelegt“ und „weniger agil zu fahren“ als das europäische Schwestermodell. Der Milano wurde nur 1986 und 1987 produziert. Nur wenige von ihnen blieben in Europa.
Alfa Romeo 75 3.0 V6 America und Milano 3.0
1987 erschien eine weiterentwickelte Sechszylinderversion des Alfa 75, die in Europa den 2.5 V6 QV und in den USA den Alfa Milano ablöste. Das neue Modell wurde in Europa als 3.0 V6 America und in den USA als Milano 3.0 verkauft. Abgesehen von den Modellbezeichnungen sind die europäischen und amerikanischen Ausführungen weitgehend baugleich. Beide haben eine auf 3,0 Liter (2.959 cm³) vergrößerte Ausführung des Sechszylinder-V-Motors (Tipo 06120) mit einer Leistung von 136 kW (185 PS). Sie sind ausnahmslos mit den nach amerikanischen Normen konstruierten Stoßfängern und dem vergrößerten Tank ausgestattet, die schon der Alfa Romeo Milano von 1986 hatte. Außerdem haben sie - anders als die direkten Vorgänger - verbreiterte Kotflügel und seitliche Schweller. Das Modell blieb bis 1989 im Programm.
Alfa Romeo 75 3.0 V6 Quadrifoglio Verde
Die letzte Entwicklungsstufe des Alfa 75 ist der auf dem Turiner Autosalon 1990 vorgestellte 3.0 V6 Quadrifoglio Verde. Er löste den Alfa Romeo 75 3.0 V6 America und den Milano 3.0 ab, denen er äußerlich vollständig entspricht. Der weiterhin 3,0 Liter (2.959 cm³) große V6-Motor ist in dieser Ausführung mit einem neu entwickelten kombinierten Einspritz- und Zündsystem von Bosch (Motronic 4.1) ausgestattet und leistet 141 kW (192 PS). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 222 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 7,5 Sekunden.
Dieselmodelle
Für einige Märkte hatte Alfa Romeo zwei Versionen des Alfa 75 mit Turbodieselmotoren im Angebot. Beides sind Reihenvierzylindermotoren, die von VM Motori zugeliefert wurden. In beiden Fällen kamen die Turbolader von KKK mit Ladeluftkühler. Während der gesamten Produktionszeit war der 2.0 Turbodiesel mit 1.995 cm³ Hubraum und einer Leistung von 70 kW (95 PS) erhältlich. Das maximale Drehmoment von 192 Nm fällt bei 2300 Umdrehungen pro Minute an. Von 1988 bis 1992 gab es zusätzlich eine Version mit einem Hubraum 2.993 cm³, der 88 kW (120 PS) leistet. Das schwächere Modell erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h, das stärkere 180 km/h. Die Diesel-Varianten waren in Italien, Frankreich und Spanien erfolgreich; im Programm des deutschen Alfa-Romeo-Importeurs standen sie allerdings nicht.
Sondermodelle
Angesichts der bevorstehenden Produktionseinstellung brachte Alfa Romeo 1991 drei Sondermodelle des Alfa 75 auf den Markt, die den Abverkauf erleichtern sollten.
1.8 I.E. Indy
Der Alfa 75 1.8 I.E. Indy ist eine Sonderversion des Alfa 75 1.8 I.E. Seine Bezeichnung nimmt auf die US-amerikanische Rennstrecke Indianapolis Motor Speedway Bezug. Technisch entspricht der Indy vollständig dem Ausgangsmodell; allerdings hat er die Kotflügelverbreiterungen und die Seitenschweller des 2.0 Twin Spark, die bei den regulären 1.8 I.E. nicht erhältlich waren. Die Ausstattung ist betont sportlich gehalten. So sind unter anderem Sportsitze von Recaro eingebaut.
2.0 Twin Spark Limited Edition
Die letzten 5000 Stück stattete Alfa Romeo mit einem 2.0-Twin-Spark-Motor aus. Sie wurden als „Limited Edition“ bezeichnet und bis zum Herbst 1992 ausgeliefert. Sie unterschieden sich vom normalen Twin Spark durch ein spezielles Recaro-Interieur, andere Aluminiumräder und eine Seriennummer der begrenzten Auflage am Armaturenbrett.
1.8 Turbo QV Limited Edition
Für einzelne Märkte produzierte Alfa Romeo auch von der 1,8-Liter-Turboversion eine Limited Edition. Sie war auf 1000 Exemplare begrenzt. Die Ausstattung entsprach der des Twin Spark Limited Edition.
Alfa Romeo 75 1.8 I.E. Turbo Evoluzione
1987 meldete Alfa Romeo eine stark modifizierte Version des Alfa 75 für die erste Auflage der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Die Autos waren für die Gruppe A homologiert. Voraussetzung für die Teilnahme war die Produktion von 500 für den Straßenverkehr zugelassenen Fahrzeugen. Die Straßenversionen kamen 1987 als Alfa Romeo 75 1.8 I.E. Turbo Evoluzione auf den Markt. Sie lehnten sich optisch stark an die Wettbewerbsversion an, unterschieden sich aber technisch erheblich. Die Antriebstechnik der Straßenversion entsprach weitgehend dem regulären 1.8 I.E. Turbo; auch die Leistung lag unverändert bei 114 kW (155 PS). Die Wettbewerbsversion hingegen brachte es je nach Tuninggrad auf 280 bis 450 PS.
Produktion
Der Alfa 75 wurde in Alfa Romeos Stammwerk in Arese bei Mailand gebaut. Von 1985 bis 1992 entstanden, alle Varianten zusammengenommen, fast 390.000 Fahrzeuge.

Produktionszahlen Alfa Romeo 75
Version _ Zeitraum _ Stückzahl _ Anmerkung
1.6 _ 1985-1992 _ 99.319 _ Ab 1989 nur noch auf ausgewählten Märkten
1.6 I.E. _ 1989-1992 _ 27.977 _ -
1.8 _ 1985-1992 _ 42.138 _ Ab 1989 nur noch auf ausgewählten Märkten
1.8 I.E. _ 1989-1992 _ 41.766 _ Inklusive Sonderserie Indy (1992)
1.8 I.E. Turbo . 1.8 I.E. Turbo America _ 1986-1992 _ 12.041 _ Inklusive Sonderserie Turbo QV (1992)
1.8 I.E. Turbo Evoluzione _ 1987 _ 500 _ -
2.0 _ 1985-1988 _ 16.971 _ -
2.0 Twin Spark _ 1988-1992 _ 76.624 _ Inklusive Sonderserie 2.0 Twin Spark Limited Edition (1992)
2.0 Turbodiesel _ 1985-1992 _ 43.127 _ Nicht auf dem deutschen Markt
2.4 Turbodiesel _ 1988-1991 _ 6.083
2.5 V6 QV _ 1985-1987 _ 3.737
Milano _ 1986-1987 _ 7.835 _ USA-Version des 2.5 V6 QV
3.0 V6 America . 3.0 V6 Milano _ 1987-1990 _ 8.128 _ Europäische und US-amerikanische Version
3.0 V6 QV _ 1990-1992 _ 1.576 _ -
Summe _ - _ 388.822 _ -

Technische Daten
Alfa Romeo 75 _ 1.6 _ 1.6 I.E. _ 1.8 _ 1.8 I.E. _ 1.8 I.E. Turbo _ 2.0 _ 2.0 I.E. T.S. _ 2.5 V6 QV _ Milano _ 3.0 V6 America _ 3.0 V6 QV _ 2.0 TD _ 2.4 TD
Motorart _ Ottomotor _ Dieselmotor
Motorbauart _ Reihenvierzylinder _ Sechszylinder-V-Motor _ Reihenvierzylinder
Hubraum (cm³) _ 1570 _ 1779 _ 1962 _ 2492 _ 2959 _ 1995 _ 2393
Bohrung × Hub (mm) _ 78 × 92 _ 80 × 88,5 _ 84 × 88,5 _ 88 × 68,3 _ 93 × 72,6 _ 88 × 82 _ 92 × 90
max. Leistung (kW) _ 81 _ 79 _ 85 _ 90 _ 114 _ 94 _ 109 _ 114 _ 136 _ 141 _ 70 _ 82
max. Leistung (PS) _ 110 _ 107 _ 116 _ 122 _ 155 _ 128 _ 148 _ 155 _ 185 _ 192 _ 95 _ 111
max. Drehmoment (Nm) _ 137 _ 146 _ 167 _ 160 _ 225 _ 180 _ 186 _ 210 _ 214 _ 250 _ 192 _ 235
Gemischaufbereitung _ 2 Doppelvergaser _ Benzineinspritzung _ 2 Doppelvergaser _ Benzineinspritzung _ 2 Doppelvergaser _ Benzineinspritzung _  _ 
Ventilsteuerung _ 2 obenliegende Nockenwellen _ 1 Nockenwelle
Nockenwellenantrieb _ Kette _ Zahnriemen _ Zahnräder
Kühlung _ Wasserkühlung
Getriebe _ handgeschaltetes Fünfganggetriebe
Radaufhängung vorn _ Einzelradaufhängung mit Trapez-Dreiecksquerlenkern, Drehstabfedern, Teleskopstoßdämpfer, Querstabilisator
Radaufhängung hinten _ DeDion-Achse mit Zugstreben, Wattgestänge, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Querstabilisator
Bremsen _ vorn und hinten Scheibenbremsen
Karosserie _ Stahl, selbsttragend
Radstand (mm) _ 2510 mm
Abmessungen . Länge × Breite × Höhe (mm) _ 4330 × 1630 ×1400 _ 4330 × 1630 ×1400
4418 ×1660×1400 _ 4330 × 1630 ×1400 _ 4420 ×1660×1400 _ 4330 × 1630 ×1400
Leergewicht (kg) _ 1060 _ 1100 _ 1100-1180 _ 1070 _ 1150 _ 1160 _ 1320 _ 1300 _ 1190 _ 1260
Höchstgeschwindigkeit (km/h) _ 180 _ 190 _ 210 _ 195 _ 204 _ 210 _ 205 _ 219 _ 222 _ 175 _ 185

Rayton Fissores Kombi
Das Karosseriewerk Rayton Fissore konstruierte 1985 zwei Prototypen eines Kombiwagens (Sport Wagon bzw. Turbo Wagon), die auf dem Turiner Autosalon 1985 und dem Genfer Auto-Salon 1986 gezeigt wurden. Die Kombis hatten eine geradlinig verlaufende Gürtellinie; der für die Limousine typische Knick im Bereich der C-Säule entfiel. Infolge der Übernahme durch Fiat wurde das Kombi-Modell nie in Serie gebaut. Mehrere fertige 75 Sport Wagon dienten allerdings im Werksverkehr des Mailänder Alfa-Romeo-Werkes.
Trivia
Claus Theo Gärtner, der Filmdetektiv Matula in der Krimiserie Ein Fall für Zwei, fuhr in seiner Rolle u. a. einen Alfa Romeo 75.

Alfa Romeo 164

Alfa Romeo
Alfa Romeo 164 Super 2.0 Twin Spark (1997)
164
Produktionszeitraum: - 1987-1997
Klasse: - Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: - Limousine
Motoren:
 - Ottomotoren: 2,0-3,0 Liter (105-171 kW)
 - Dieselmotoren: 2,5 Liter (86-92 kW)
Länge: - 4555-4665 mm
Breite: - 1760 mm
Höhe: - 1390 mm
Radstand: - 2660 mm
Leergewicht: - 1200-1680 kg
Vorgängermodell - Alfa Romeo Alfa 6 / Alfa Romeo 90
Nachfolgemodell - Alfa Romeo 166

Der Alfa Romeo 164 ist ein Wagen der oberen Mittelklasse der italienischen Automobilmarke Alfa Romeo, der von September 1987 bis Juni 1997 hergestellt wurde. Der 164 wurde zusammen mit Fiat und Saab entwickelt; Schwestermodelle sind der Fiat Croma, der Lancia Thema und der Saab 9000. Auf einzelnen Märkten in Fernost erschien das Auto unter der Bezeichnung Alfa Romeo 168.

Entstehungsgeschichte

Vorgeschichte: Progetto 156
1979 hatte Alfa Romeo den Alfa 6 als Spitzenmodell in der oberen Mittelklasse eingeführt. Früh wurde deutlich, dass das veraltete, bereits 1973 zur Serienreife entwickelte Auto am Markt dauerhaft keinen Erfolg haben würde. 1980 begannen die Arbeiten an einem Nachfolger, der zunächst unter der Projektbezeichnung Progetto 156 geführt wurde. Die technische Entwicklung leitete Filippo Surace, während Ermanno Cressoni, der Leiter des Centro Stile Alfa Romeo, das Design verantwortete. Der Tipo 156 war auf Hinterradantrieb ausgelegt und hatte eine „brutal gestaltete“ Karosserie mit spitzer Front und hohem Heck, der Cressonis Designkonzept La Linea zugrunde lag.
Tipo 4
Aus wirtschaftlichen Gründen war Alfa Romeo nicht in der Lage, den Tipo 156 zur Serienreife zu entwickeln. Stattdessen schloss sich das Unternehmen - noch bevor es 1986 von Fiat übernommen wurde - einem Gemeinschaftsprojekt von Fiat, Lancia und Saab an, die in den frühen 1980er-Jahren unter dem Code Tipo 4 ein gemeinsames Modell der oberen Mittelklasse entwickelten. Daraus wurden der Fiat Croma, der Lancia Thema und der Saab 9000, die sich unter anderem die Bodengruppe teilen. Alfa Romeo übernahm die Bodengruppe für den eigenen Ableger, der nun als Tipo 164 bezeichnet wurde. Damit verbunden war unter anderem ein Wechsel von Hinterrad- auf Frontantrieb. Auch Alfa Romeos eigener Karosserieentwurf von Ermanno Cressoni wurde aufgegeben. Stattdessen entschied sich das Alfa-Management für einen Entwurf von Pininfarina, den dessen Designer Enrico Fumia bereits 1981 fertiggestellt hatte. Der Karosserieentwurf unterscheidet sich deutlich von den drei Schwestermodellen; der Alfa Romeo hat keine äußeren Gleichteile mit den jeweils von Italdesign Giugiaro entworfenen Fiat-, Lancia- und Saab-Modellen.
Serienmodell 164
1986 wurde Alfa Romeo von Fiat übernommen. Im September 1987 debütierte der Alfa 164 auf der IAA Frankfurt. Zu dieser Zeit war der Lancia Thema bereits seit drei Jahren auf dem Markt, die Fiat- und Saab-Versionen seit zwei Jahren. Der Alfa Romeo 164 ersetzte nicht nur den Alfa 6, sondern auch den kleineren, vom Alfetta abgeleiteten Alfa 90, von dem in drei Jahren nur etwa 56.000 Exemplare verkauft worden waren. Der 164 wurde zum Spitzenmodell Alfa Romeos, das über dem Alfa 75 positioniert war. Der 164 war der erste größere Alfa Romeo mit Frontantrieb. Bei seinem Erscheinen wurde der 164 insbesondere in der deutschsprachigen Presse als das Auto angesehen, das für den langfristigen Bestand der Marke Alfa Romeo von zentraler Bedeutung sei. Wegen seiner für Alfa Romeo untypischen Frontantriebsauslegung sahen Anhänger der Marke den 164 anfänglich kritisch.
Der Alfa Romeo 164 blieb bis 1997 im Programm, wobei die letzten Autos noch 1998 verkauft wurden. In 10 Jahren entstanden etwa 273.000 Fahrzeuge. Als Nachfolger brachte Alfa Romeo 1998 den von Ercole Spada entworfenen 166 auf den Markt.

Modellbeschreibung

Karosserie
Im Gegensatz zu den übrigen Mitgliedern der Tipo-4-Familie war der Alfa Romeo 164 ausschließlich als Stufenhecklimousine erhältlich. Zwar wurden die 1986 vorgestellten, von Diego Ottina für Pininfarina entworfenen Show Cars Vivace in einigen Presseberichten als mögliche Coupé- und Cabrioletversionen des 164 gedeutet; tatsächlich waren die Autos allerdings nur als Einstimmung auf das Design der 164 Limousine gedacht und nie für eine Serienproduktion vorgesehen.
Der Aufbau des 164 folgt einer trapezförmigen Linie mit stark geneigten A- und C-Säulen. Die C-Säule ist sehr schmal. In gestalterischer Hinsicht ist der Alfa 164 eine Weiterentwicklung des von Leonardo Fioravanti entworfenen Konzeptfahrzeugs Ferrari Pinin, das Pininfarina 1980 vorgestellt hatte. In einigen Details greift das Design auch Merkmale des ebenfalls bei Pininfarina entstandenen Audi Quattro Quartz auf, den Enrico Fumia 1981 entworfen hatte. Das gilt sowohl für das über die gesamte Wagenbreite reichende hintere Leuchtenband, das bis in späten 1990er-Jahre hinein ein Kernmerkmal aller zeitgenössischen Alfa-Modelle wurde, als auch für die Sicke in den Wagenflanken, die den Aufbau optisch in eine obere und eine untere Hälfte teilt. Das Design blieb während des gesamten Produktionszeitraums in den Grundstrukturen unverändert. 1989 übernahm Pininfarina die Form des Alfa 164 leicht verändert für den ähnlich großen Peugeot 605.
Technik
Der Alfa Romeo 164 baut auf der Tipo-4-Plattform auf und teilt sich die Grundstrukturen mit den Schwestermodellen von Fiat, Lancia und Saab. Der Radstand aller vier Tipo-4-Varianten ist identisch.
Der Alfa Romeo 164 hat in der Basisausführung Frontantrieb und vorn quer eingebaute Motoren mit vier und sechs Zylindern. Ab 1991 waren die am stärksten motorisierten Varianten auch mit Allradantrieb erhältlich. Er war ein Alleinstellungsmerkmal des Alfa Romeo; die Schwestermodelle gab es ausschließlich mit Frontantrieb. Die Kraftübertragung übernimmt bei den meisten Modellen ein handgeschaltetes Fünfganggetriebe. Für einzelne Motorisierungen waren Automatikgetriebe bzw. Sechsgang-Schaltgetriebe erhältlich.
Der Alfa Romeo 164 hat vorn und hinten Einzelradaufhängung. Vorn sind Querlenker und McPherson-Federbeine verbaut, hinten Längslenker und Federbeine. An allen vier Rädern sind Scheibenbremsen montiert.

Die einzelnen Baureihen

Urmodell
Alfa Romeo präsentierte sein Modell 164 im September 1987. Folgende Versionen standen zur Verfügung:
T.SPARK: angetrieben von einem Zwei-Liter-Vierzylinder mit Doppelzündung, jeweils mit und ohne Katalysator;
3.0 V6: mit drei Liter großem V6-Motor ("Arese-V6" von Giuseppe Busso), der aus dem im Frühjahr 1979 erschienenen Alfa 6 übernommen wurde, jeweils mit und ohne Katalysator;
TD (nur für einige Märkte - besonders den italienischen Heimatmarkt): mit 2,5-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor mit Ventilantrieb über Stirnräder und obenliegender Nockenwelle, von VM Motori. Bei seiner Einführung auf dem italienischen Markt im Jahre 1987 war der 164 TD mit einer Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h schnellster Diesel-PKW der Welt;
Ab März 1988 (in Italien): Turbo (nur für einige Märkte, besonders den italienischen Heimatmarkt): mit einem Zweiliter-Turbo-Vierzylinder mit Overboost von Fiat/Lancia; diese Version wurde nur 1988 produziert;
Die offizielle Auslieferung des 164 in Deutschland begann erst im September 1988. Alfa Romeo und der Mutterkonzern Fiat wollten auf jeden Fall alle Kinderkrankheiten des neuen Modells abstellen und die Qualität auf ein angemessenes Niveau bringen. Immerhin sollte der Alfa 164 das Überleben der Automobilmarke Alfa Romeo für die Zukunft sichern.
Alle Alfa 164 brachten ihre Leistung über ein 5-Gang-Schaltgetriebe über die Vorderräder auf die Straße. Ab 1989 bot Alfa Romeo den 164 3.0 V6 auch mit einem 4-Stufen-Automatikgetriebe von ZF an.
Maquilage 90
Im Juli 1990 überarbeitete Alfa Romeo den 164 erstmals merklich.
Da die Urversion wegen ihrer starken Antriebseinflüsse in der Lenkung und wegen des schlechten Geradeauslaufs beim Beschleunigen heftig kritisiert wurde, wurde dort der größte Änderungsaufwand betrieben. So wurde der gesamte Antriebsblock aus Motor und Getriebe drei Zentimeter tiefer im Fahrzeug montiert. Dadurch verliefen die Gelenkwellen vom Getriebe zu den Radnaben in einer geraden Linie und nicht mehr wie zuvor geknickt, des Weiteren bauten sich unter Last wesentlich weniger Störkräfte auf, was das Fahrverhalten nachhaltig verbesserte. Die Antriebseinflüsse waren immer noch spürbar, hielten sich aber nun im marktüblichen Rahmen. Zusätzlich wurden einige Bedienungselemente im Innenraum überarbeitet. Zudem hat Alfa die Stecker für Kabelverbindungen verbessert. Die bis dahin teilverzinkte Karosserie erhielt eine Vollverzinkung. Dieses erste überarbeitete Modell wird Maquilage 90 (MQ90) genannt. Viele dieser Änderungen kamen nicht zuletzt wegen der geplanten Einführung des 164 auf dem US-Markt.
Im September 1990 wurde zusätzlich der 164 Quadrifoglio Verde (QV) als Spitzenmodell mit einem auf 147 kW (200 PS) gesteigerten 3.0 V6 eingeführt.
Im März 1991 präsentierte Alfa Romeo den 164 V6 Turbo. Dieser wurde durch eine Zwei-Liter-Variante des "Arese V6" angetrieben, die mit Turbolader aufgeladen eine Leistung von 150 kW (204 PS) brachte.
Modellpflege: 164 Super
Im Herbst 1992 wurde der Alfa Romeo 164 einer stärkeren Überarbeitung unterzogen und hieß von da an 164 Super.
Zu erkennen sind diese Modelle an neuen Ellipsoid-Scheinwerfern und voluminöseren Stoßfängern. Auch das Interieur wurde deutlich modifiziert, besonders zu erkennen an der neu gestalteten Mittelkonsole. Die Karosserie erhielt einen verstärkten Aufprallschutz und erstmals war (in Europa) ein Fahrer-Airbag erhältlich. Mit dem 164 Super wurde die 4-Ventil-Version des "Arese-V6" eingeführt, der V6 24V mit 3 Liter Hubraum und 155 kW (211 PS). Dieses Modell war auch mit einer 4-Stufen-Automatik von ZF erhältlich.
Eine leistungsgesteigerte Version mit 170 kW (232 PS) trieb nun den Alfa 164 Quadrifoglio Verde (QV) 24V als Topmodell an, der jedoch schon Anfang 1994 dem allradgetriebenen Alfa 164 Q4 weichen musste. Neben einem permanenten Allrad verfügte das neue Spitzenmodell über ein 6-Gang-Getriebe von Getrag. Die beiden Quadrifoglio-Modelle behielten jedoch weiterhin die Stoßfänger des Urmodells.
Diese wiesen auch die bis Anfang 1994 weiterhin neben dem Super angebotenen einfachen 164er auf, die im Übrigen technisch mit dem Super identisch waren. Erst nach und nach bot Alfa die Versionen Twin Spark (2,0), V6 (3,0 12V), TD (2,5), V6 TURBO (2,0) als Super an.
Der 164 erhielt sodann nur noch kleinere Änderungen. So war ab 1994 ein Beifahrer-Airbag lieferbar. Ab Modelljahr 1995 erfüllten die Benzin-Motoren die Abgasnorm Euro 2. In den letzten Super-Modellen ab 1996 wurden serienmäßig die bis dahin den Quadrifoglio-Modellen vorbehaltenen Sportsitze und ein Holzlenkrad sowie -schaltknauf verbaut; zudem zierte die Stoßfänger anstelle der Chromzierleisten eine bronzierte Leiste.
Produktion
Die Produktion des Alfa 164 lief Mitte 1997 aus. Es wurden insgesamt etwas mehr als 273.000 Stück produziert, die sich für die Zeit vom Produktionsbeginn im September 1987 bis zur Einstellung am 27. Juni 1997 zwischen den Modellen wie folgt aufteilen:
1) 2.0 und 2.0 Super: 158.057
2) 3.0 V6, 3.0 V6 Super und 3.0 4x4: 69.748
 - davon 3.0 V6 24V QV: 768 Stück
 - davon 3.0 V6 24V Q4: 1206 Stück (130 Alfarot, 210 Weiß, 601 Schwarz, 195 Proteorot, 642 Dunkelgrau, 644 Mittelgrau)
3) 2.5 Turbodiesel und 2.5 Super Turbodiesel: 45.602
Im Herbst 1998 debütierte der Nachfolger Alfa 166.

Modelle und Motoren

Ottomotoren
Modell - Zylinder - Hubraum - Leistung - Drehmoment - Bauzeit
2.0 Twin Spark - 4 - 1962 cm³ - 109 kW (148 PS) bei 5800/min - 186-188 Nm - 09.1987-06.1990
2.0 Twin Spark Katalysator - 105 kW (143 PS) bei 5800/min - 12.1987-06.1990
2.0 Twin Spark - 106 kW (144 PS) bei 5800/min - 187 Nm - 09.1991-09.1992
Super TS (2.0) - 1995 cm³ - 187-193 Nm - 10.1992-06.1997
Turbo (2.0) - 129 kW (175 PS) bei 5250/min - 265 Nm (mit Overboost 284 Nm) - 09.1987-12.1990
2.0 V6 Turbo - 6 - 1996 cm³ - 150-155 kW (204-211 PS) bei 6000/min - 280 Nm (mit Overboost 300 Nm) - 03.1991-09.1992
Super V6 TB - 151 kW (205 PS) bei 6000/min - 295 Nm - 10.1992-06.1997
3.0 V6 - 2959 cm³ - 141 kW (192 PS) bei 5600/min - 245 Nm - 11.1987-09.1991
3.0 V6 Katalysator - 135 kW (184 PS) bei 5600/min - 261 Nm - 11.1987-09.1992
3.0 V6 - 259 Nm - 10.1992-06.1994
3.0 Super V6 - 132 kW (180 PS) bei 5600/min - 252 Nm - 06.1994-06.1997
Super V6 24V - 155 kW (211 PS) bei 6300/min - 266 Nm - 10.1992-06.1997
Quadrifoglio Verde (3.0 V6) - 147 kW (200 PS) bei 5800/min - 269 Nm - 09.1990-09.1992
QV (3.0 V6 24V) - 171 kW (232 PS) bei 6300/min - 284 Nm - 10.1992-06.1997*
Q4 (3.0 V6 24V) - 02.1994-06.1997
*Der QV 24V wurde im Frühjahr 1994 vom Q4 abgelöst. Auf den Märkten mit Linksverkehr wurde jedoch der frontgetriebene QV 24V weiter angeboten mangels Rechtslenker-Version des Q4.
Dieselmotoren
Modell - Zylinder - Hubraum - Leistung - Drehmoment - Bauzeit
2.5 Turbodiesel - 4 - 2499 cm³ - 86 kW (117 PS) bei 4200/min - 258 Nm - 09.1987-09.1992
2.5 TD - 92 kW (125 PS) bei 4200/min - 294 Nm - 10.1992-02.1994
Super TD - 02.1994-06.1997
Super TD (Katalysator) - 288 Nm

Alle im Alfa 164 eingesetzten Dieselmotoren kamen von VM Motori S.p.A.
Varianten und Ableitungen
Für die für 1989 geplante Wiederbelebung der Procar-Serie entwickelte Alfa Romeos Motorsportabteilung 1988 zusammen mit dem britischen Unternehmen Motor Racing Developments (Brabham) einen Rennwagen, dessen Karosserie an den Alfa 164 angelehnt war und der mit einem Zehnzylinder-Formel-1-Motor versehen war. Da die Serie nicht realisiert wurde, entstand nur ein Prototyp. Vom Alfa Romeo 164 abgeleitet ist der Alfa Romeo Scighera, ein Prototyp aus dem Jahre 1997.
Der Alfa Romeo 164 im Film
Ein roter Alfa Romeo 164 QV mit schwarzer Lederausstattung und Schiebedach wurde von Uwe Ochsenknecht alias Kommissar Killmer in der 5. Folge des ARD-Krimis Der Bulle und das Landei gefahren. Der Wagen ist heute in Privatbesitz.
In der Serie Wilsberg fährt die Hauptfigur Ekkehardt „Ekki“ Talkötter einen bordeauxroten Alfa Romeo 164 3.0 V6.

Alfa Romeo 164 Super (1992-1997)

Alfa Romeo ES 30

Alfa Romeo
Alfa Romeo SZ (1989-1992)
SZ/RZ
Produktionszeitraum: 1989-1993
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé, Roadster
Motoren: Ottomotor: 3,0 Liter (154 kW)
Länge: 4059 mm
Breite: 1730 mm
Höhe: 1300-1311 mm
Radstand: 2510 mm
Leergewicht: 1256-1380 kg
Nachfolgemodell - Alfa Romeo 8C Competizione

Der Alfa Romeo ES 30 war ein Sportwagen, den der italienische Automobilhersteller Alfa Romeo als Coupé (SZ) und als Roadster (RZ) in limitierter Stückzahl zwischen Frühjahr 1989 und Ende 1993 produzierte. Die Bezeichnung ES 30 leitet sich von dem Begriff Experimental Sportscar, 3,0 Litre ab. Das Fahrzeug ließ die traditionsreiche Verbindung von Alfa Romeo und der Carrozzeria Zagato wieder aufleben.
Das Konzept
Nachdem Fiat im Jahr 1986 den bisherigen Staatskonzern Alfa Romeo übernommen hatte, wollte der neue Inhaber mit einem exklusiven zweisitzigen Fahrzeug die unveränderte technische Stärke und Exklusivität der Marke Alfa Romeo beweisen.
Die auffallende Form entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen den Designzentren von Fiat, Alfa Romeo und Zagato. Das Design wurde anfänglich als Zagato-Entwurf beschrieben. Tatsächlich ging die Grundlinie allerdings auf den französischen Designer Robert Opron zurück, der in den 1970er Jahren die Citroën-Modelle SM und CX entworfen hatte und nunmehr seinerzeit für das Fiat Centro Stile arbeitete; zahlreiche Einzelheiten wurden daneben von Antonio Castellana ausgearbeitet. Die Carrozzeria Zagato entwickelte nur einige Details an der Front- und an der Heckpartie. Erklärtes Ziel der Geschäftsleitung war es, eine ausgefallene, Aufsehen erregende Form zu entwickeln. Dementsprechend wurde das Design allgemein nicht als schön, wohl aber als eigenständig bezeichnet. Die stark ausgeprägte Keilform sowie die dreiäugigen Scheinwerfer gaben dem Wagen einen eigenständigen Auftritt. Bereits vor Beginn der Produktion erhielt der ES 30 werksintern die Bezeichnung Il mostro (das Monster).
Als Grundlage bediente man sich der Technik des Alfa Romeo 75 in der Wettbewerbsversion, die einige Jahre zuvor für die Gruppe A entwickelt worden war. Sein V-Motor hatte sechs Zylinder, 3,0 Litern Hubraum und 210 PS (154 kW). Das Getriebe saß an der Hinterachse und war mit dem Differential verblockt (Transaxle). Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 245 km/h. Eine hydraulische Niveauregulierung (40 mm Verstellbereich) war ebenfalls lieferbar, allerdings nur zum Überfahren von Hindernissen wie Bordsteinen.
Die Karosserie bestand aus einem Stahlskelett, die Außenhaut aus glasfaserverstärktem „Modar“, einem Methacrylharz. Er ermöglichte außer hoher Steifigkeit erstmals eine bei Kunststoffaufbauten besonders glatte Oberfläche. Die Karosserieteile wurden bei Carplast hergestellt, einem Unternehmen, das von Giuseppe Bizzarrini geleitet wurde, einem Sohn des italienischen Ingenieurs Giotto Bizzarrini.
Die Fahrzeuge wurden in den Zagato-Werkshallen in Terrazzano di Rho in Handarbeit gefertigt.
SZ (1989-1992)
Zunächst produzierten Alfa Romeo und Zagato ein Fließheck-Coupé mit der Bezeichnung Alfa Romeo SZ (Sprint Zagato).
Der Wagen wurde auf dem Genfer Auto-Salon im März 1989 vorgestellt. Das Fahrzeug war ausschließlich in der Farbe Alfa Rosso, einem markentypischen Rotton, lieferbar. Ein Einzelstück für Andrea Zagato wurde allerdings in Schwarz lackiert hergestellt. Innen wurde naturfarbenes Leder verwendet.
Das Armaturenbrett war aus mit sichtbaren Kohlenstofffasern verstärktem Kunststoff laminiert. Wegen des hohen Kaufpreises von 102.000,- DM und einem Rückgang der Nachfrage nach exklusiven Prestigeobjekten wurden nur wenige Exemplare bis Mitte 1992 gebaut. Die genauen Angaben bezüglich der Produktion schwanken. Einige Quellen geben 1.036 Exemplare an, andere 999 oder genau 1.000.
RZ (1992-1993)
Auf der Mondial de l’Automobile in Paris erschien im Herbst 1992 die offene Version unter dem Namen Alfa Romeo RZ (Roadster Zagato). Das Fahrzeug basierte weitestgehend auf dem SZ, hatte allerdings erhebliche Versteifungen erhalten. Die Frontscheibe war deutlich flacher geneigt und länger. Die Antriebstechnik blieb unverändert.
Insgesamt stieg das Gewicht des RZ gegenüber dem geschlossenen SZ um 120 kg. Die Fahrzeuge waren in rot, gelb, schwarz und silbermetallic (nur drei Exemplare) lieferbar. Anstelle einer geplanten Stückzahl von 350 wurden bis Ende 1993 nur 241 Exemplare dieses 140.000,- DM teuren Fahrzeugs verkauft. Weitere 37 Wagen wurden von Zagato in Eigenregie gebaut und selbst vertrieben.
Zagato setzte daraufhin die Produktion mit dem auf dem Lancia Delta basierenden Hyena fort.
Heutiger Stand
Die Preise für diese Autos sind in den letzten Jahren stark gestiegen. 2022 werden für einen RZ in exzellentem Zustand mehr als 120.000 Euro gezahlt, ein SZ in gleichem Zustand ist etwa 20.000 Euro günstiger.

Alfa Romeo RZ (1992-1993)

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