AC Propulsion
AC Propulsion, Inc. (engl. alternating current propulsion „Wechselstromantrieb“) ist ein Unternehmen in San Dimas, Kalifornien, USA, das vor allem elektrische Antriebe für Fahrzeuge entwickelt und herstellt. Die Firma wurde am 27. März 1992 von Alan Cocconi gegründet. Alan Cocconi entwickelte und baute früher den Antrieb und das Solarsystem für den GM SunRaycer, der 1987 die World Solar Challenge für Solarfahrzeuge in Australien gewann, später die Steueranlage für das Elektroauto GM Impact, der später zum GM EV1 weiterentwickelt wurde.
Rechtsform - Incorporated
Gründung - 1992
Sitz - San Dimas, Kalifornien, USA
Branche - Automobilindustrie
Bekannt wurde der als Sportwagen gebaute Prototyp, Versuchswagen und Technikdemonstrator AC Propulsion Tzero. Einzelne Pkw wurden ab 1997 oder 1999 bis 2003 als AC Propulsion vermarktet.
Das wichtigste Produkt ist der 1994 vorgestellte AC-150, ein Antriebsstrang mit einem 150-kW-Elektromotor (ca. 200 PS).
Außerdem bietet die Firma einen Toyota Scion xB, AC Propulsion eBox und hilft anderen Automobilherstellern beim Entwickeln und Testen von Elektro- und Hybridantrieben. So lieferte AC Propulsion die nötige Technik für die von BMW entwickelte Version des Mini mit Elektroantrieb, die ab 2008 getestet wurde.
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Fahrzeuge die mit Technik oder lizenzierter Technik von AC Propulsion angetrieben werden bzw. wurden:
AC Propulsion Tzero
AC Propulsion eBox
Courreges EXE
Courreges ZOOOP (mit Lithium-Polymer-Akkumulator)
GAC Trumpchi GS 5 BEV
Mini E
Peraves Monotracer MT-E 150 (Ecomobile)
Tesla Roadster (Tesla hatte Lizenzen auf Technologie von AC Propulsion erworben)
Volvo 3CC
Venturi Fétish
Wrightspeed X1 (basierend auf dem Ariel Atom)
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Um Elektrofahrzeuge für die sogenannte Vehicle-to-Grid-Strategie auszurüsten, wird für die zweite Generation des AC-150 eine Zweirichtungsverbindung zum Stromnetz angeboten (bidirectional grid power connection). Grundidee ist, dass Akkumulatoren von Elektroautos viel mehr elektrische Energie speichern, als sie für ihren Alltagsbetrieb brauchen. Da Autos durchschnittlich unter zwei Stunden am Tag bewegt werden, können Autoakkus Stromüberschuss z. B. nachts von Windkraftanlagen speichern und tagsüber, während sie parken, wieder ans Netz abgeben.
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Neben reinen Elektroautos baut AC Propulsion als Prototypen Anhänger, in denen ein Motorradmotor und ein Generator Strom erzeugen, mit dem Ziel für Langstreckenfahrten, die über die Akkureichweite eines Elektroautos hinausgehen, den nötigen Strom zu liefern. Solche Generatoranhänger werden im Englischen als Genset trailer bezeichnet. Die gleichmäßige Betriebsweise dieser Motoren, die möglich ist, weil sie den Akkumulator nachladen und nicht unmittelbar den wechselnden Ansprüchen des Fahrbetriebs folgen müssen, soll geringen Verbrauch sowie günstige Abgaswerte erreichen.
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Ein anderes Konzept, den Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung nicht immer mitschleppen zu müssen, verfolgte die Mindset AG, die den Verbrennungsmotor leicht ausbaubar machen wollte. Die Entwicklung wurde jedoch 2009 weitgehend eingestellt.
Beim Opel Twin ließ sich das ganze Elektroantriebsmodul gegen ein herkömmliches Antriebsmodul mit Verbrennungsmotor austauschen.
Die Firma Better Place strebte den Ausbau einer Austauschinfrastruktur für Akkumulatoren an.
Ein vergleichbarer Hersteller von Antriebssträngen für E-Autos, der auch Karosserien von Serienfahrzeuge mittels der eigenen Technik zu Elektroautos umrüstet, ist die deutsche Firma e-Wolf.
Modelle
AC Propulsion Tzero
Der Tzero, Eigenschreibweise des Herstellers Tzero (sprich tisiero) ist ein Kraftfahrzeug mit Elektroantrieb, das von dem US-amerikanischen Unternehmen AC Propulsion als Entwicklungsplattform gebaut wurde. Es wurden drei Exemplare von Hand hergestellt und zwei an Privatpersonen verkauft, nachdem der Plan, das Fahrzeug in Serie zu bauen, 2003 aufgegeben wurde. Eines der drei gebauten Exemplare fiel Ende April / Anfang Mai 2017 einem Brand zum Opfer. Das Antriebskonzept wurde von AC Propulsion für den Tesla Roadster lizenziert. Der Name Tzero bezieht sich auf das Symbol „t0“ für „Startzeitpunkt“ oder „Anfang“.
Mit dem Fahrzeug trat AC Propulsion in technischen Demonstrationen gegen zahlreiche Sportwagen mit Verbrennungsmotor an, um die Überlegenheit von Elektroautos und der Antriebe von AC Propulsion zu zeigen, zum Beispiel gegen die Corvette C4. Der Wagen erreicht Geschwindigkeiten von etwa 160 km/h, also 100 Meilen pro Stunde (mph) und beschleunigt von 0 auf 60 mph (0 auf ca. 96 km/h) in 4,07 Sekunden.
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Das Fahrgestell ist ein Gitterrahmen aus Stahlrohr, die Roadster-Karosserie mit abnehmbaren Dach ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Angetrieben wird der Wagen von einem AC-150 (Drehstrom-Asynchronmotor) der maximal 160 kW (215 hp), nach anderen Angaben 220 kW leistet und maximal 13300 min-1 erreicht. Er wiegt etwa 50 kg. Er treibt das Fahrzeug über ein Getriebe mit einer Übersetzung von 9 : 1 an. Der Motor wird über einen etwa 30 kg schweren Frequenzumrichter (in den auch das 20 kW leistende Ladegerät integriert ist) betrieben und kann sein maximales Drehmoment von 225 Nm vom Stillstand bis zu einer Drehzahl von 5500 min-1 abgeben. Daher gibt es keine Kupplung und keine Gangschaltung. Alle Räder sind einzeln an je zwei ungleich langen Querlenkern aufgehängt, vorn ist eine Zahnstangenlenkung eingebaut. An allen Rädern gibt es Scheibenbremsen, die Bremsscheiben sind aus Duralcan, einer mit Siliziumcarbid verstärkten Aluminiumlegierung.
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Je nach dem, mit welchem Batteriesatz es bestückt ist, hat das Auto eine Reichweite von bis zu 480 km. In der Version mit Blei-Glasvlies-Akkumulatorbatterien wiegt der Wagen 1134 kg (2500 lbs) und man kann mit voll geladenen Batterien etwa 130 km weit fahren. Alternativ gab es auch die Version mit 50 kWh aus Lithium-Ionen-Akkumulatoren, die 350 kg wiegt (Fahrzeug: 894 kg) und mit der man bis zu 480 km weit kommt. (Nach Herstellerangaben)
Dazu wurde vom Hersteller ein Anhänger angeboten, auf dem ein Kawasaki-500-cm³-Motor, gekoppelt mit einem 20-kW-Generator, eingebaut ist. Mit diesem ist es möglich, längere Strecken ohne Nachladen zu fahren. Der Kraftstoffverbrauch liegt dann etwa bei 6,7-7,8 l/100 km (35 bis 30 mpg).
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Der Tzero nutzt Rekuperation zur Rückgewinnung von Energie. Sobald der Fahrer seinen Fuß vom Fahrpedal nimmt, beginnt das Auto leicht zu bremsen, in dem es die Bewegungsenergie des Autos in Strom umwandelt und damit die Batterien wieder lädt. Der Motor läuft dabei als Generator. Mit Ausnahme von möglichen Gefahrenbremsungen, kann der Tzero also nur unter Verwendung des Fahrpedals gefahren werden. Im innerstädtischen Verkehr erhöht sich so die Reichweite des Tzero um bis zu 30 %.
AC Propulsion eBox
Der AC Propulsion eBox ist ein Elektroauto der US-Firma AC Propulsion beruhend auf dem Einbau eines Elektromotors und eines Lithium-Ionen-Akkumulator-Packs in einen Scion xB 5-Spd MT (= manuelles Fünfgangschaltgetriebe). Der Kunde muss ein Auto dieses Typs rechtmäßig besitzen und dieses zur Firma AC Propulsion mitbringen, um es in ein Elektroauto konvertiert zu bekommen. AC Propulsion ist also kein Elektroautohersteller, sondern eine Konvertierungsfirma. Das Auto, das eine Höchstgeschwindigkeit von 153 km/h erreicht, hat mit einer vollen Batterieladung eine Reichweite von 225 km bis 290 km.
AC Propulsion eBox
Produktionszeitraum: 2007-20xx
Klasse: Minivan
Karosserieversionen: Kombi
Motoren: Elektromotoren: 150 kW
Länge: 3944 mm
Breite: 1689 mm
Höhe: 1641 mm
Radstand: 2499 mm
Leergewicht: 1383 kg
Die Absicht, den Scion xB als Grundlage für ein Elektroauto zu verwenden, verkündeten die Manager von AC Propulsion im Oktober 2003 auf der Webseite der Electrifying Times. Die Führungskräfte erklärten, dass die kastenförmige Form des Scion xB es erleichtert, den Batteriesatz einzubauen.
Der Prototyp des eBox wurde am 18. August 2006 in Santa Monica, Kalifornien, USA vorgestellt. Der Prototyp war ausgestattet mit einem Batteriesatz bestehend aus 5300 Lithium-Ionen-Akkus, aufgeteilt in 100 Blocks zu je 53 Zellen. Der erste Serien-eBox wurde am 15. Februar 2007 an den US-Schauspieler Tom Hanks ausgeliefert.
AC Propulsion bietet den Umbau des Fahrzeugs für 55.000 Dollar an, dazu kommen die Kosten für das Basisfahrzeug Scion xB.
Technische Daten
Beschleunigung: 0 bis 60 mph in weniger als 7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 95 mph (= 153 km/h)
Reichweite: 140-180 Meilen (225-290 km)
Motor: 3-phasiger, 4-poliger Wechselstrom-Induktionsmotor
Akkumulator: 5088 Lithium-Ionen-Akkumulatoren-Zellen, 355 V Nominalspannung, Gewicht: 272 kg / 600 Pound
Ladekapazität: 35 kWh
Ladeeinheit: im Fahrzeug, für 100-250 Volt Wechselstrom, 50/60 Hz; Die Ladeeinheit bietet die Möglichkeit an Vehicle-to-grid-Projekten teilzunehmen kann auch für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung verwendet werden.
Laderate: bis 20 kW; 30 Minuten für 20-50 Meilen
vollständiger Ladevorgang: Schnellladung in 2 Stunden, Normalladezeit 5 Stunden
Energie-Verbrauch: 18 kWh / 100 km bei durchschnittlichem Fahrverhalten
Karosserieform = 5-türiger Kompaktvan
Länge: 3944 mm / 155,4 in.
Breite: 1689 mm / 66,5 in.
Höhe 1641 mm / 64,6 in.
Gewicht 1383 kg / 3050 lb
Achsabstand: 2499 mm / 98,4 in.
Bodenfreiheit: 130 mm / 5,1 in.
Antriebsart: Frontantrieb mit Motor im Frontbereich
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